Als Professor Harald zur Hausen in den 1970er Jahren postulierte, dass Viren Krebs auslösen können, da mochte ihm die Wissenschaftsgemeinde nicht folgen. Erst Jahre später setzte sich seine Theorie, dass Humane Papillomaviren (HPV) Gebärmutterhalskrebs auslösen, gegen die bis dahin herrschende Lehrmeinung durch. Gebärmutterhalskrebs (Cervixcarcinom) ist die weltweit dritthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Mehr als 99 Prozent der Fälle werden auf HPV-Infektionen zurückgeführt. Der Medizin-Nobelpreis im Jahre 2008 würdigte zur Hausens Hartnäckigkeit und sein wissenschaftliches Werk, mit dem er uns hilft zu verstehen, wie HPV Krebs verursachen können. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich diesen Prozess mithilfe einer Animation, die Dr. John Doorbar am National Institute for Medical Research in London entwickelte. Die Animation veranschaulicht neben Gewebeveränderungen auch, zu welchem Zeitpunkt der Infektion welche viralen Gene aktiv sind und verdeutlicht so die Effektivität viraler Strategien.
Humane Papillomaviren: Krebs durch Viren
In dieser bilingualen Unterrichtseinheit lernen die Schülerinnen und Schüler Humane Papillomaviren als Auslöser von Gebärmutterhalskrebs kennen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Virusgenetik. Der zweite Teil der Einheit bietet die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit der HPV-Impfung in englischer Sprache.
- Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt
- Sekundarstufe II
- Virusinfektion: 1 Unterrichtsstunde, HPV-Impfung: 2 Unterrichtsstunden
- Ablaufplan
- 5 Arbeitsmaterialien
Beschreibung der Unterrichtseinheit
Didaktisch-methodischer Kommentar
HPV-Impfung - Pro und Contra
Noch bevor zur Hausen den Nobelpreis erhielt, brachte die HPV-Impfung und die Diskussion darum die Humanen Papillomaviren in den Fokus der breiten deutschen Öffentlichkeit, insbesondere den weiblicher Jugendlicher und ihrer Eltern. Auch heute gehen die Meinungen auseinander, werden Argumente für und gegen eine HPV-Impfung ausgetauscht. Zurzeit wird die Impfung, die vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen sollte, für Mädchen im Alter von zwölf bis siebzehn Jahren von den Krankenkassen übernommen. In der Vorbereitung auf eine Diskussionsrunde beziehungsweise ein Beratungsgespräch in englischer Sprache setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit deutsch- und englischsprachigen Quellen zum Thema auseinander. So machen sie sich ihr eigenes Bild von den Vorteilen und Risiken der HPV-Impfung.
Optional bilingual
Die Unterrichtseinheit ist als bilinguales Modul konzipiert. Sie kann sowohl von einem Englischkurs, als auch von einem Biologiekurs bearbeitet werden. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Auseinandersetzung mit biologischen Inhalten, so dass sich der Einsatz im Biologieunterricht anbietet. Englisch dient hier - wie auch im Forschungsalltag - als Arbeitssprache. Je nach Kursart und Kenntnissen der Schülerinnen und Schüler kann in der kompletten Sequenz Englisch gesprochen und geschrieben werden. Alternativ kann die Fremdsprache "dosiert" im Rollenspiel oder auch nur beim Lesen der Materialien gefordert sein.
- Fremdsprachliche und fachliche Voraussetzungen
Die Lernenden sollten mit den Grundlagen der molekularen Genetik vertraut sein und fremdsprachliche Fachtexte selbstständig erschließen können. - HPV-Infektion und Krebsentstehung
Die Inhalte der Animation werden per Screenshot vorgestellt. Fachliche Grundlagen können im Unterrichtsgespräch (Beamerpräsentation) oder im Computerraum erarbeitet werden. - Rollenspiel - Vorbereitung, Ablauf und Reflexion
Nach einer fiktiven Diskussionsrunde oder einem simulierten Beratungsgespräch beim Gynäkologen entwickeln die Lernenden einen eigenen Standpunkt zur HPV-Impfung.
Unterrichtsmaterial "Humane Papillomaviren" zum Download
- hpv-swf.zip
Die SWF-Datei zu humanen Papillomaviren kann auf eine Webseite hochgeladen oder in PowerPoint eingebunden werden.
Im Classroom-Manager speichern - hpv-fuer-pc.zip
Diese "stand alone"-Datei über humane Papillomaviren kann am PC genutzt werden.
Im Classroom-Manager speichern - hpv-fuer-mac.zip
Die zweite "stand alone"-Datei über humane Papillomaviren kann auf Mac-Rechnern verwendet werden.
Im Classroom-Manager speichern - human-papillomaviren-intstructions-for-users.pdf
Die Anleitung beschreibt, wie der SWF-Datei abgespielt werden kann.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - humane-papillomaviren-inserting-swf-protocol.pdf
Hier finden Sie eine Beschreibung zur Einbindung der SWF-Datei in PowerPoint.
VorschauIm Classroom-Manager speichern
Vermittelte Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler
- können verstehen, wie Humane Papillomaviren Gebärmutterhalskrebs verursachen.
- erschließen sich die Aktivierung viraler Gene im Infektionsprozess.
- gewinnen Fachinformationen aus englischsprachigem Material.
- kommunizieren über eine medizinische Fragestellung in englischer Sprache.
- können in einem Rollenspiel verschiedene Perspektiven erarbeiten und einnehmen.
- entwickeln und begründen einen eigenen Standpunkt zur HPV-Impfung.
Externe Links
- aerzteblatt.de
2008 forderten 13 Wissenschaftler eine Neubewertung der HPV-Impfung wegen eines unzureichenden Wirksamkeitsnachweises.
- aerzteblatt.de
Das Deutsche Ärzteblatt dokumentiert neben der Kritik der 13 Wissenschaftler auch die Position der Zulassungsbehörde (Paul-Ehrlich-Institut).
- rki.de
Epidemiologie, Prävention und Bekämpfungsmaßnahmen, Diagnostik und Umgang mit Probenmaterial sowie weiterführende Informationen finden sich auf Seiten des Robert-Koch-Instituts.
- zeit.de
Das Impfprogramm gegen die Papillomaviren ist umstritten – zu Unrecht, wie Studien laut dieses Zeit-Artikels belegen sollen.
- faz.net
Impfungen gegen HPV sollen in keinem Zusammenhang mit ungeklärten Todesfällen stehen, wie die Kritiker der Impfung behaupten.