Die Frage, ob das Spektrum ein eindeutiger Fingerabdruck des verwendeten Musikinstruments ist, lässt sich bereits an einem einfachen Beispiel klären: Einer einzelnen schwingenden Saite, dem sogenannten Monochord. Durch Anzupfen wird die Saite in Schwingung versetzt. Diese können wir aber nicht direkt hören. Nur wenn sich die schwingende Saite in Luft befindet, wird durch die Luftmoleküle die Schwingung als Druck- und Dichteschwankung mit Schallgeschwindigkeit bis zu unserem Ohr weitergetragen.
Mit einem Computer können wir den zeitlichen Verlauf der Schallwelle aufnehmen. Aus welchem Gemisch von Frequenzen der Klang der Saite besteht, verrät uns die Fourier-Transformation. Es fällt auf, dass es eine niedrigste Frequenz f0 gibt, den sogenannten Grundton. Weiterhin ergibt sich ein äquidistantes Spektrum, das heißt alle weiteren Amplituden haben doppelte, dreifache, vierfache oder allgemein n-fache Frequenz des Grundtons. Alle diese Obertöne ergeben - zusammen mit dem Grundton - das Spektrum der schwingenden Saite.