Erblickt man einen Iridium-Flare zufällig und unvorbereitet, kann einem schon etwas unheimlich zumute werden. Die fast spukhafte, etwa fünf bis zwanzig Sekunden andauernde Erscheinung beginnt mit einem punktförmigen Aufleuchten, das sich sekundenschnell verstärkt, dabei fast grell werden kann, und dann ebenso schnell wieder abklingt und verschwindet. Die Lichtquelle bewegt sich, wirkt aber nicht sternschnuppenartig. Wenn Sie so etwas schon einmal beobachtet haben, war wohl kein UFO oder Netzhautriss die Ursache, sondern die Reflexion des Sonnenlichts durch eine der stark reflektierenden Antennen eines Kommunikations-Satelliten.
Iridium-Flares: spektakuläre "Leuchtkugeln" am Himmel
Dieser Unterrichtsvorschlag fokussiert Iridium Flares: Antennen der so genannten Iridium-Satelliten reflektieren das Sonnenlicht zur Erdoberfläche und können insbesondere in der Dämmerung außergewöhnliche Leuchterscheinungen erzeugen. So kann man auch an den langen Sommerabenden interessante - wenn auch nicht astronomische - Phänomene am Himmel beobachten.
- Physik / Astronomie
- Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
- variabel
- Experiment, Außerschulischer Lernort
Beschreibung der Unterrichtseinheit
Didaktisch-methodischer Kommentar
Ausweichobjekte für die kurzen Sommernächte
Das Auftreten der hier vorgestellten nicht-astronomischen "Artefakte", die man zum Beispiel zurzeit der kurzen Nächte im Sommer alternativ zu astronomischen Objekten in der Dämmerung (oder sogar am Tag) mit dem bloßen Auge beobachten kann, lässt sich auf den Internetseiten "Heavens above" und "CalSky" (siehe Internetadressen) für jeden Beobachtungsort berechnen. So haben auch jüngere Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, an Sommerabenden interessante Erscheinungen am Himmel zu beobachten, ohne sich die halbe Nacht um die Ohren schlagen zu müssen.
Erstellung der Prognose
Jüngeren Lernenden sollte die Erstellung der Flare-Prognosen in der Schule demonstriert und erläutert werden (Beamerpräsentation, Computerraum), damit diese gegebenenfalls am heimischen Rechner die Koordinaten ihres Standortes möglichst exakt eingeben können. Da die maximale Helligkeit der Flares nur in einem etwa zwei Kilometer schmalen Streifen zu sehen ist, kann eine typische "Schülerpopulation" die Helligkeit eines Flares sehr unterschiedlich wahrnehmen, wenn das Ereignis an verschiedenen Standorten beobachtet wird.
- Allgemeine Informationen und Tipps zum Fotografieren
Informationen zu Entstehung, Häufigkeit und Helligkeit der "Leuchtkugeln" sowie Hinweise zur Fotografie von Iridium-Flares
Vermittelte Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler
- erhalten Kenntnis von der Existenz der Iridium-Satelliten.
- lernen Online-Rechner als Werkzeuge zur Vorhersage künstlicher Himmelserscheinungen kennen und nutzen.
- dokumentieren Iridium-Flares fotografisch (optional).
Externe Links
- heavens-above.com
Nachdem Sie sich registriert und Ihre geographischen Koordinaten eingegeben haben, erhalten Sie unter "Satellites" eine Flare-Prognose.
- calsky.com
Auch hier erhalten Sie eine Flare-Prognose, nachdem Sie die Koordinaten Ihres Standorts eingegeben haben.
- dangl.at
Erklärungen und Tipps für die Beobachtung von Iridium-Flares finden Sie auf der Homepage von Gerhard Dangl.
- satellitentracking.de
Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu Iridium Flares sowie einige Flare-Fotos.