Sternhimmel im Oktober: Der Hantelnebel im Sternbild Füchschen

Der Planetarische Nebel, erzeugt von einem Stern in der Endphase seines Lebens, ist das hellste Objekt dieser Art am nördlichen Himmel und bereits mit dem Feldstecher zu sehen.

Beobachtung des Hantelnebels (M27)

Feldstecher und Spektiv

Der auffälligste planetarische Nebel der nördlichen Hemisphäre ist zwar deutlich heller als der bereits mit dem Juni-Sternhimmel beschriebene Der Ringnebel im Sternbild Leier im Sternbild Leier, aber trotzdem nicht ganz einfach zu finden, da er sich in einer sternreichen Region befindet. Schon im Feldstecher erscheint er als kompaktes Nebelfleckchen. Bei der Beobachtung mit einem Spektiv, wie es Ornithologen verwenden (40-fache Vergrößerung) wird sein nebulöser Charakter noch deutlicher. Amateurgeräte mit 15 Zentimetern Öffnung lassen einen korkenähnlichen Umriss erkennen. Größere Geräte zeigen die relativ scharf begrenzten Ränder der Hantelform. Von der Farbigkeit, die das Objekt auf Fotografien zeigt, ist bei der visuellen Beobachtung freilich nichts zu spüren. Wenn man darauf vorbereitet ist, lohnt sich ein Blick auf den Hantelnebel "mit eigenen Augen" aber auf jeden Fall. Er ist der erste seiner Art, der im Jahr 1764 von Charles Messier (1730-1817) entdeckt wurde. Abb. 3 zeigt ein Foto des Nebels, aufgenommen von Jens Hackmann.

Realistische visuelle Eindrücke

Zeichnungen von Amateurastronomen vermitteln oft einen realistischen Eindruck von dem, was beim Blick durch das Teleskop unter günstigen Bedingungen tatsächlich zu sehen ist. Sie helfen, zu hohe Erwartungen und in deren Folge Enttäuschungen zu vermeiden.

Aufsuchhilfen

Der Hantelnebel befindet sich in dem Sternbild Füchschen, nahe dem Sternbild Pfeil. Abb. 4 (Platzhalter bitte anklicken) zeigt eine entsprechende Detailkarte. Der Hantelnebel wird darin mit seinem englischen Namen, "Dumbbell nebula", bezeichnet. Bei der Suche nach dem Objekt sind der "Kopfstern" des fliegenden Schwans (in "aufsuchkarte_hantelnebel_M27.jpg" der hellste Stern rechts oben) und die im Feldstecher gut erkennbare Konstellation des lichtschwachen Pfeils hilfreich. Abb. 5 zeigt eine Übersichtskarte der Region mit dem Sternbild Leier und der hellen Vega. Diese Himmelsregion ist mithilfe der hellen Sterne des Sommerdreiecks (Deneb, Altair und Vega) leicht zu finden (vergleiche auch Abb. 1).

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Struktur und Entstehung des Nebels

Was haben Planetarische Nebel mit Planeten zu tun?

Physikalisch gesehen nichts. Friedrich Wilhelm Herschel (1738-1822) prägte den etwas missverständlichen Begriff und bezog sich dabei auf das planetenscheibchenartige Erscheinungsbild dieser Objekte im Teleskop.

Entstehung des Nebels

M27 ist der Überrest eines Sterns, der vor etwa 5.000 bis 10.000 Jahren seine äußere Gashülle abgestoßen hat. Der Nebel dehnt sich heute mit einer Geschwindigkeit von etwa 15 bis 35 Kilometern pro Sekunde aus. Dabei expandieren seine inneren Teile schneller als die äußeren. M27 ist etwa 1.200 Lichtjahre von uns entfernt. In seinem Zentrum befindet sich ein weißer Zwergstern mit einer Oberflächentemperatur in der Größenordnung von 85.000 Kelvin. Im Vergleich zu unserer Sonne (etwa 6.000 Kelvin) ist er damit sehr heiß. Informationen zur Entstehung der Planetarischen Nebel finden Sie in der Unterrichtseinheit "Spektroskopie an galaktischen Gasnebeln":

  • Planetarische Nebel
    Darstellung der Bedeutung des hydrostatischen Gleichgewichts im Leben eines Sterns sowie Informationen zur Entstehung und zu den Eigenschaften planetarischer Nebel
  • Spektren planetarischer Nebel
    Hinweise zur Auswertung von Nebelspektren, Beschreibung eines vereinfachten Auswertungsverfahrens und Ergebnisse: Elemente und deren räumliche Verteilung im Nebel

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Dr. André Diesel

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Internationales Astronomiejahr 2009

Dieser Unterrichtsvorschlag wurden im Rahmen des Internationalen Astronomiejahrs 2009 (IYA2009) bei Lehrer-Online veröffentlicht.

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