Der Sternhimmel im Mai: Sternbilder - Beobachten und Erfinden
Das Frühlingsdreieck und der Große Bär werden erkundet. Lernenden bis Klasse 6 dienen verschiedene kulturelle Interpretationen des Großen Wagens als Anregung für die Erfindung eigener Sternbilder.
Frühlingsdreieck - Sommerdreieck - Wintersechseck
Das Frühlingsdreieck aus Regulus (Löwe), Arcturus (Bärenhüter) und Spica (Jungfrau) ist im Südwesten zu sehen (Abb. 1, zur Vergrößerung des Ausschnitts anklicken), während im Osten bereits zwei Sterne des Sommerdreiecks aufgegangen sind (Vega im Sternbild Leier und Deneb im Schwan; Altair im Adler befindet sich noch unterhalb des Horizonts; siehe "sternhimmel_komplett_1_mai_22_uhr_MEZ.jpg"). Das Sternbild Jungfrau steht im Süden zwischen der gerade aufgegangenen unauffälligen Waage und dem recht markanten Löwen über dem Horizont. In südwestlicher Blickrichtung verabschiedet sich das Wintersechseck von der Bühne: Die jeweils hellsten Sterne des Kleinen Hunds (Procyon), der Zwillinge (Pollux) und des Fuhrmanns (Capella) sind noch zu sehen.
- Wikipedia: Frühlingsdreieck
Regulus (Löwe), Arcturus (Bärenhüter) und Spica (Jungfrau) - Wikipedia: Sommerdreieck
Vega (Leier), Deneb (Schwan) und Altair (Adler) - Wikipedia: Wintersechseck
Capella (Fuhrmann), Aldebaran (Stier), Rigel (Orion), Sirius (Großer Hund), Procyon (Kleiner Hund), Pollux (Zwillinge)
Unterrichtsmaterial "Sternhimmel im Mai" zum Download
- sternhimmel_sued_1_mai_22_uhr_MEZ.jpg
Sternhimmel am 01. Mai (22:00 Uhr MEZ, 23:00 Uhr MESZ) in höherer Auflösung mit Blickrichtung Süden (erstellt mit Stellarium)
Im Classroom-Manager speichern - sternhimmel_komplett_1_mai_22_uhr_MEZ.jpg
"Froschaugenansicht" des kompletten sichtbaren Sternhimmels am 01. Mai (22:00 Uhr MEZ, 23:00 Uhr MESZ), erstellt mit Stellarium
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Großer Bär und Umgebung
Der Bär ist eine Bärin
Großer Bär und Großer Wagen sind sicher unsere bekanntesten Sternbilder und das ganze Jahr über zu beobachten. Dass sie jedoch nicht ein und dasselbe Sternbild sind, wissen nicht alle. Mit den Sternbildfiguren der kostenfreien Planetarium-Software Stellarium können Sie dies Ihren Schülerinnen und Schülern sehr gut zeigen (Abb. 2). Kasten und Deichsel des Wagens bilden lediglich den hinteren Teil des Bärenkörpers und den Schwanz. Das ist aber nicht die einzige Überraschung, die der Bär zu bieten hat: denn "Ursa major", so die lateinische Bezeichnung des Sternbilds, bedeutet Große Bärin. Ein Bär würde "Ursus" heißen. Mit dem eigentlich weiblichen Geschlecht des Großen Bären hat es folgende Bewandnis: In der griechischen Mythologie verwandelte Zeus die schwangere Nymphe Kallisto in eine Bärin, um sie so vor dem Zorn ihrer Herrin, der jungfräulichen Jagdgöttin Artemis, zu schützen. Die Bärin versetzte er auch gleich an den Himmel.Unterrichtsmaterial "Sternhimmel im Mai" zum Download
- grosser_baer.jpg
Sternbildfiguren (Großer Bär, Kleiner Wagen, Löwe, Kleiner Löwe, Luchs, Giraffe und Jagdhunde) in höherer Auflösung zum Beamen und Drucken
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Der Große Wagen als Karibu
In der von uns heute als Großer Bär - oder als Große Bärin - bezeichneten Konstellation hatte man auch in Babylon, Indien und weiten Teilen Nordamerikas einen Bären erkannt. Es gibt aber auch "Alternativen" - so sehen zum Beispiel die Inuit in unserem Großen Wagen ein Karibu (Abb. 3).Sternbilder erfinden
Das Wagen/Karibu-Beispiel kann man Kindern vorstellen, um sie dazu anzuregen, selbst Sternbilder zu erfinden. "Nackte" Konstellationen, deren Ausdrucke Lernende mit dem Buntstift zu neuen Sternbildern erwecken können, finden Sie auf der Homepage von Dr. Michael Geffert vom Argelander Institut für Astronomie der Universität Bonn:
- Homepage von Michael: Weitere Sternbild-Vorlagen
Unter "Arbeitsmaterialien und Links für Grundschullehrerinnen und -lehrer" finden Sie weitere Sternbildvorlagen.
Luchs und Giraffe
In der Nähe der Großen Bärin befinden sich in nordwestlicher Richtung (siehe auch "sternhimmel_komplett_1_mai_22_uhr_MEZ.jpg") einige Konstellationen, die aufgrund ihrer wenig auffälligen Sterne aus nachvollziehbaren Gründen eher unbekannt sind: Luchs und Giraffe (siehe Abb. 2). Beide Sternbilder wurden erst im 17. Jahrhundert eingeführt - wohl um die "Lücken" am Himmel zu schließen.
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- Galaxien in der Jungfrau - mit Teleskop und Computer
Die Galaxien M 104 und M100 können mit Amateurgeräten beobachtet werden. Der Virgo-Galaxienhaufen bietet Anlass für die Frage nach der Verteilung der Materie im All.