In der Unterrichtseinheit Rope Skipping erarbeiten sich die Lernenden eigenverantwortlich an Stationen Grundsprünge und Aufstellungsformen beim Seilspringen, bevor sie in Gruppen oder auch allein zu Hause eine Choreografie mit dem Seil zu Musik entwickeln. Sie verbessern damit ihre Fähigkeiten in den Bereichen Athletik, Technik, Choreografie und Ausdruck.
Beschreibung der Unterrichtseinheit
"Tanzen ist etwas für Mädchen!" – Welche Lehrkraft hat sich nicht schon über diesen sich stetig haltenden Satz geärgert? Und nun steht "Bewegung tänzerisch gestalten" bei einer pubertierenden Klasse auf dem Plan. Hier setzt diese Unterrichtseinheit an, denn: Was machen Rocky und andere Boxer ausgiebig? Richtig: Seilspringen. Durch die Aufgaben an Stationen lassen sich beim Einsatz des Handgeräts Seil Lernende beider Geschlechter begeistern.
Das Material bringt durch kooperative Arbeitsformen Abwechslung in Ihren Sport-Unterricht. Ohne großen Aufwand können die Aufträge aber auch modifiziert und im Homeschooling genutzt werden. Dabei erarbeiten die Lernenden die Choreografie nicht in Gruppen, sondern allein zu Hause, filmen sich mit dem Handy und übermitteln das Video digital via Plattform oder E-Mail.
Didaktisch-methodischer Kommentar
Das Thema "Rope Skipping" im Unterricht
Im Kerncurriculum für die Sekundarstufen findet sich das Inhaltsfeld "Bewegung gymnastisch, rhythmisch und tänzerisch gestalten", welches idealerweise mit einem Handgerät umgesetzt werden soll.
Dafür eignet sich das Seil/Rope aus unterschiedlichen Gründen sehr gut: Erst einmal sind Seile meist in ausreichender Anzahl vorhanden. Das Verletzungsrisiko ist beispielsweise im Vergleich zu Keulen niedrig und Ropes nicht so vorurteilsbehaftet wie der Ring oder das Band. Der Ball als weiteres klassisches Handgerät lässt sich entsprechend in einer Einheit zu Aerobic/Fitness ("Ballkorobics") sinnvoller einsetzen.
Didaktisch-methodische Analyse
Es ist davon auszugehen, dass es in jeder Klasse Schülerinnen und Schüler gibt, die zumindest die einfacheren Sprünge (vorwärts, rückwärts, mit oder ohne Zwischensprung) beherrschen, per se sind aber keine Vorkenntnisse nötig.
In den ersten Stunden wird noch nicht gesprungen, sodass die Grundsprünge als Hausaufgabe geübt werden. Dann folgen zwei Doppelstunden mit Stationsarbeit, durch die alle Schülerinnen und Schüler in kurzer Zeit das Rüstzeug erhalten, eine Kür mit Pflicht- und Wahlelementen zu erarbeiten - so bleiben die Choreografien besser vergleich- und bewertbar.
Um ins Arbeiten zu kommen, benötigen die Schülerinnen und Schüler manchmal etwas mehr Zeit, sodass unter Umständen eine zweite Doppelstunde zum freien Choreografieren zur Verfügung gestellt werden kann. Die Schülerinnen und Schüler sollten bei der Musikauswahl freie Hand haben und nur auf eine Mindestzahl bpm hingewiesen werden, damit die Lernenden tatsächlich ein "eigenes Projekt" erarbeiten, was im Hinblick auf Gruppenprozesse sehr lehrreich ist und sie in der Lebensphase des "Unabhängigwerdens" bestärkt.
In dieser Unterrichtseinheit werden neben der Verbesserung von Koordination und Ausdauer auch eine Verbesserung der Kooperationsfähigkeit und die Erweiterung der Bewegungsgestaltungsfähigkeit erwartet.
Ergänzend könnte zum Abschluss auch noch das Rope Skipping-Abzeichen gemacht werden.
Vermittelte Kompetenzen
Fachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- erlernen die Umsetzung von Rhythmus in passende Bewegung.
- erleben ihr Leistungspotenzial (Kondition) und unter Umständen eine Obergrenze.
- erkennen Differenzen/Übungsbedarf im Vergleich zu anderen Schülerinnen und Schülern, die Koordination betreffend.
Medienkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- setzen die Aufgaben der Stationskarten angemessen um.
- wählen eine zur Choreografie passende Musik aus.
Sozialkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- erweitern ihre Kommunikationskompetenz, indem sie in Gruppen zusammenarbeiten und gemeinsam Ideen entwickeln.