Handstützüberschlag am Boden mit beidbeiniger Landung differenziert erarbeiten

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Handstützüberschlag soll das Element am Boden unter dem Aspekt der Differenzierung vermittelt werden. Mehrere Stationen mit unterschiedlichen Anforderungsniveaus ermöglichen das schrittweise Erarbeiten oder Vertiefen des Handstandüberschlags. Methodikkarten zur Hilfestellung dienen dazu einen selbstständigen Lernweg zu garantieren.

  • Sport / Bewegung
  • Sekundarstufe II
  • 2 bis 3 Doppelstunden
  • Ablaufplan, Schaubild, Stationenlernen
  • 5 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Die Einheit zum Handstützüberschlag am Boden zielt darauf ab, Schülerinnen und Schülern das Element unter differenzierten Methoden und Maßnahmen nahe zu bringen. Im angeleiteten Stationenbetrieb werden Vorübungen zum Handstützüberschlag durchgeführt und der Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler geprüft (Station 1, 4 und optional). Im Folgenden dienen weitere Stationen dazu, den Handstützüberschlag zu erlernen oder zu verbessern. Je nach Könnensstand der Schülerinnen und Schüler kann individuell entschieden werden, an welcher Station gearbeitet wird. Dies erfordert, dass die Lernenden sich selbst einschätzen lernen können und ihren Mitschülerinnen und Mitschülern adäquates Feedback geben können. Methodikkarten zeigen die Hilfestellungen an den jeweiligen Stationen auf, sodass die Lernenden möglichst selbstständig arbeiten können. Station 5 und die optionale Station stellen ebenfalls Füllstationen dar und helfen den Lernenden an Problemstellungen zu arbeiten. Durch Rückmeldung der Mitschülerinnen und Mitschüler an den Stationen werden die Turnenden an Füllstationen gesendet und können nach Absolvieren dieser wieder den Übungsbetrieb an den Stationen zum Überschlag aufnehmen. Um entsprechendes Feedback geben zu können, ist es notwendig, das Element biomechanisch zu verstehen und Fehlerbilder zu erkennen. Hierzu werden entsprechende Voraussetzungen in der Kognitionsphase geschaffen. Die Lehrerrolle ist eine begleitende, unterstützende.

Unterrichtsablauf

Inhalt
Sozial- / Aktionsform

Didaktisch-methodischer Kommentar

Der Handstützüberschlag als Thema im Sport-Unterricht

Der Handstützüberschlag am Boden mit beidbeiniger Landung ist Teil des Lehrplans der Sekundarstufe II. Das Element lässt sich optimal in eine Unterrichtsreihe zum Thema Überschlage am Boden einreihen (Rad, Radwende, Flick Flack). Der Handstützüberschlag eignet sich dabei nach der Radwende erarbeitet zu werden und vor dem Einführen eines Flick Flacks. Der Überschlag erfordert das Turnen über Kopf, sodass der Handstand ebenfalls eine Voraussetzung darstellt. Der Überschlag als Element ermöglicht einen differenzierten Zugang auf unterschiedlichen Niveaus und stellt somit für leistungsstarke sowie schwächere Turnende eine Herausforderung dar.

Der Lehrkraft sollten die Schlüsselmerkmale des Handstützüberschlages, die Bewegungsbeschreibung, sowie biomechanische Hintergründe geläufig sein.

Vorkenntnisse

Der Handstand am Boden stellt eine Voraussetzung zum Erlernen des Überschlages dar. Durch den Handstand ist das Stützen des eigenen Körpergewichtes und das Turnen über Kopf in Vorstufen bekannt. Des Weiteren sollte sich vorher mit den Griffen der Hilfestellung und der Biomechanik des Elementes vertraut gemacht werden. Um die Passiven das Arbeitsblatt selbstständig bearbeiten zu lassen, sollten zu Beginn einer Turneinheit bereits Schlüsselbegriffe, Drehachsen und Bewegungsbeschreibungen geübt worden sein.

Didaktische Analyse

Die Unterrichtsreihe zum Handstützüberschlag muss differenziert durchgeführt werden, um den unterschiedlichen Leistungsständen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Nachdem einführend Handstände ausgeführt werden, dient die Station des Handstandumfallers dazu, die Bewegung über Kopf kennen zu lernen. Schon bei dieser Station kann mit oder ohne Anhüpfer/Anlauf gearbeitet werden und der Umfaller kann mit oder ohne Abdruck von den Händen ausgeführt werden. Dahingehend ist die 1. Station schon differenziert ausführbar.

Bei der Kastenstationen kann neben der Kastenhöhe in der Geschwindigkeit des Überschlages und der Art der Hilfestellung unterschieden werden. Der Überschlag kann aus dem Stand, dem Angehen oder einem Anhüpfer ausgeführt werden. Aus dem Auftakt der Bewegung resultiert bereits wie schnell das Element ausgeführt wird. Sind die Kästen niedriger, muss mehr Abdruck geleistet werden, sodass hier eine höhere Anforderung entsteht. Um zum Handstützüberschlag auf dem Boden zu gelangen, sollten die Kastenteile daher nach und nach verringert werden und die Ausführungsgeschwindigkeit erhöht werden.

Die Turnenden entscheiden selbst, an welcher Station sie arbeiten möchten und wie viel Hilfestellung sie in Anspruch nehmen. Während anfangs vom Kasten getragen werden kann mit bis zu vier Personen, kann die Hilfestellung abgebaut werden bis zu ein oder keiner Person.

Die Lernenden müssen sich dahingehend selbst einschätzen und ebenfalls ihren Mitschülerinnen und Mitschülern Feedback zu deren Könnensstand oder Fehlerbildern geben können. Die Basis muss darin geschaffen werden, das Element in seiner Biomechanik zu verstehen um somit Fehlerbilder erkennen zu können. Diese Grundlagen können in einer Kognitionsphase erarbeitet werden. Um ein selbstständiges Arbeiten gewährleisten zu können, müssen die Turnenden mit der Hilfestellung vertraut gemacht worden sein. Die Lehrkraft unterstützt an den verschiedenen Stationen.

Je nach Fehlerbild oder Problemstellung können die Lernenden sich gegenseitig zu Füllstationen oder vorangehenden Stationen senden. Der Anhüpfer kann separat an einer Station am Boden mithilfe von Fuß- und Handabdrücken geübt werden. Die Handstandstation an der Wand kann dafür eingesetzt werden, in den Handstand zu schwingen und mittels einer Schulterblockade mit einem Fuß an der Wand zu bremsen. Um den Abdruck zu intensivieren, kann die Station des Umfallers dazu dienen, den Überschlag in die Rückenlage mit Schwung auszuführen.

Methodische Analyse

Ein differenziertes Arbeiten an unterschiedlichen Stationen erfordert, dass die Lehrkraft Überblick über den Übungsbetrieb behält und dieser reibungslos abläuft. Dahingehend ist es unabdingbar, dass die Lernenden mit den Stationen, den Methodikkarten und der Hilfestellung vorab vertraut gemacht werden. Erst wenn die Voraussetzungen stimmen, kann ein selbstständiges Arbeiten erzielt werden. Dann ist es der Lehrkraft möglich den Gesamtüberblick zu behalten und an nötigen Stellen unterstützend einzugreifen.

Um in der Kognitionsphase keinen reinen Lehrervortrag halten zu müssen, werden passive Lernenden dazu eingesetzt einen kleinen Vortrag zu den Schlüsselmerkmalen der Bewegung zu halten. Auch hier kann mittels eines Arbeitsblattes selbstständig gearbeitet werden.

An den Kastenstationen werden Methodikkarten angebracht, welche die Hilfestellungen aufzeigen. Somit kann auch hier autonom gearbeitet werden. Außerdem helfen Korrekturkarten dabei, Fehlerbilder zu analysieren und mögliche Lösungswege aufzuzeigen.

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Vermittelte Kompetenzen

Motorische Kompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • führen den Handstützüberschlag vorwärts mit Geräte- und/oder Partnerhilfe in Grobform aus.
  • führen mittels einer Schulterblockade einen schnellkräftigen Abdruck aus und leiten die Überkopfbewegung ein.
  • gelangen mit oder ohne Partnerhilfe aus der Handstandposition in eine vorwärts gerichtete Rotation.
  • führen die adäquaten Helfergriffe aus.

Minimal-Lernziel: Die Schülerinnen und Schüler sollen aus der Handstandposition in die Rückenlagen mittels Umfallen gelangen können.

Fachkompetenz/Kognitive Kompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben anhand eines Reihenbildes die Bewegungsabfolge des Handstützüberschlages. Sie benennen die Schlüsselmerkmale sowie die Drehachsen der Zielbewegung.
  • verbessern die Bewegungsabläufe ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler mithilfe von Methodikkarten.
  • bestimmen ihr individuelles Anforderungsniveau, indem sie an entsprechenden Stationen Übungen zum Handstützüberschlag ausführen oder wiederholen.

Sozialkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • übernehmen durch gegenseitige Hilfestellung Verantwortung für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler.
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Autorin

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Denise Boxheimer

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