Jesus Christus: Herkunft und Geburt

Unterrichtseinheit

In der Unterrichtseinheit geht es um Fragen der Herkunft Jesu Christi. Ausgehend von biblischen, neutestamentlichen Texten werden die Umstände der Geburt Jesu Christi und sein Wesen in einigen Schwerpunkten erarbeitet.

  • Religion / Ethik
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
  • 3 Unterrichtsstunden
  • Arbeitsblatt, Präsentation, Primärmaterial, Recherche-Auftrag, Ablaufplan
  • 11 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Die Weihnachtserzählungen der Synoptiker Matthäus und Lukas enthalten verschiedene Schwerpunkte der Herkunft und Kindheit des Erlösers Jesus Christus. Der Evangelist Johannes bietet demgegenüber eine theologische Einführung in die Menschwerdung. Das Dogma von der Gottesmutterschaft Mariens zeigt, dass Jesus wahrer Gott ist.

Unterrichtsablauf

Inhalt
Sozial- / Aktionsform

Didaktisch-methodischer Kommentar

Mit dem Begriff Kindheitsevangelium wird konkret eine apokryphe Schrift bezeichnet, die Ende des 2. Jahrhunderts entstand. Während diese Schrift nicht zum Kanon des Neuen Testaments gehört, werden die Geburt und erste Tage Jesu nur in den kanonischen Evangelien nach Matthäus und Lukas erzählt. In diesen sogenannten Weihnachtsevangelien wird die Menschwerdung Gottes in vielerlei Hinsicht veranschaulicht.

Die Vorrede des Johannesevangeliums, der sogenannte Johannes-Prolog, ist keine Weihnachtsgeschichte wie in den beiden synoptischen Evangelien nach Matthäus oder Lukas. Es ist vielmehr ein strophisch gegliederter Hymnus, der das Geheimnis der Menschwerdung Jesu Christi theologisch umschreibt. Der sprachlich und inhaltlich sehr anspruchsvolle Text kann im schulischen Zusammenhang nur in wenigen Schwerpunkten erfasst und dargestellt werden.

Zum Ablauf der Unterrichtseinheit 

In der ersten Stunde vergleichen die Lernenden wesentliche Inhalte der beiden Weihnachtsevangelien mit dem Ergebnis, dass beide Erzählungen stark voneinander abweichen. Es sollte als Lernergebnis festgehalten werden, dass es bei den Unterschieden nicht um eine Verdrehung oder Fälschung von Tatsachen geht, sondern um eine verständliche Erklärung der Menschwerdung Gottes.

Den Kern der zweiten Stunde bildet der Johannes-Prolog. Beim lauten Vorlesen werden sprachlicher Rhythmus und inhaltliche Wucht des Hymnus spürbar. Im geführten Lehrer-Schüler-Gespräch werden einige Phänomene der Textgestalt erläutert:

  • die hymnische Form, erkennbar an der Gliederung in Versen.
  • die redaktionellen Einschübe, die nicht in Versen formuliert sind (Verse 6-8, 15, 18).
  • die Ähnlichkeit mit dem Schöpfungsbericht des Alten Testaments (Vers 1).
  • die stringente Hinführung auf "Jesus Christus", das letzte Wort in Vers 17, der letzten Zeile des Hymnus. (Vers 18 ist lediglich eine Überleitung zum Folgenden.)
  • den inhaltlichen Höhepunkt in Vers 14: "Und das Wort ist Fleisch geworden".

Die formal-inhaltliche Erarbeitung des Hymnus kann bewusst in Einzel- oder Gruppenarbeit und mit den unterschiedlich differenzierten Arbeitsblättern geschehen.

In der dritten Stunde widmen sich die Lernenden der Figur Maria. Selbstverständlich spielt Maria bei der Geburt Jesu eine entscheidende Rolle. In dieser Unterrichtseinheit geht es jedoch weniger um die Frau und Mutter, sondern um das Wesen des Kindes, das sie zur Welt gebracht hat: Das Jesuskind ist Gottes Sohn, mithin selbst Gott. Um dies zu bekräftigen, wird Maria seit frühester Zeit als Gottesmutter verehrt.

Da diese Thematik nicht leicht begreiflich ist, wird sie auf zwei unterschiedlichen Anspruchsniveaus erarbeitet: Einmal mit einfacheren, haptisch und meditativ orientierten Methoden, und einmal mit anspruchsvolleren kognitiven, textorientierten Methoden. Die einfachere Version ist eher für Sekundarstufe I (5./6. Klasse) geeignet, die anspruchsvollere eher für Sekundarstufe II (9./10. Klasse).

Mithilfe der Arbeitsblätter erschließen sich die Lernenden Aussagen über Maria, die einerseits ihre Gottesmutterschaft bekräftigen, andererseits jedoch unchristliche Irrlehren enthalten. Wenn am Ende der Stunde noch Zeit bleibt, kann gemeinsam mit der Klasse die Lauretanische Litanei gebetet werden. Litaneien gehören heute zu den unbekannteren Gebetsformen. Daher ist es nicht verkehrt, im Religionsunterricht dieses meditativ wirkende Gebet im Wechsel aus Vorbeter (Lehrkraft) und gemeinsamer Antwort der Schüler wirken zu lassen.

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Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • üben den fachgerechten Umgang mit der Bibel, indem sie bestimmte Textstellen mithilfe der traditionellen Kapitel- und Versangaben auffinden und bearbeiten.
  • erhalten einen Überblick über verschiedene Versionen der neutestamentlichen Weihnachtserzählungen und vertiefen ihr Verständnis dafür ansatzweise.
  • vertiefen ihr Verständnis von Jesus Christus, wie es in den Weihnachtserzählungen seinen Ausdruck findet.

Medienkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • üben den Umgang mit der Bibel (online und offline).
  • lernen ausgewählte Inhalte als Quellen für theologische Studien kennen.
  • wiederholen und vertiefen verschiedene Arbeitsformen auf Arbeitsblättern (z.B. freie Textproduktion, Lückentext, Zuordnungsübung).

Sozialkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • arbeiten in Gruppen zusammen, in denen sie sich mit Respekt und Verständnis begegnen sollen.
  • erkennen ihre Eigenverantwortlichkeit, mit der sie sorgfältig erarbeitete Gruppenergebnisse teilen müssen.
  • erhalten Einblick in bestimmte Aspekte des Glaubens der eigenen Glaubensgemeinschaft.
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Autor

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Günther Neumann

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