Fasten als Thema im Unterricht: 18 Ideen für die Fastenzeit mit Schülerinnen und Schülern

Fachartikel

Der Artikel stellt zunächst Sinn und Zweck der Fastentradition heraus und zeigt, dass Fasten nicht mit Verzicht gleichgesetzt werden sollte. Des Weiteren werden 18 Fastenideen für Schülerinnen und Schüler vorgestellt.

 

Nach einem Jahr, in dem Verzicht fast schon Grundprinzip des täglichen Lebens geworden zu sein scheint, stellt sich zurecht die Frage, warum man sich nun zusätzlich weitere Restriktionen für den Zeitraum bis Ostern setzen sollte. Wie immer ist die Perspektive ganz entscheidend dafür, wie man sich mit dem Thema des Fastens auseinandersetzt. Die bestehenden Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen stellen viele Menschen seit ihrem Bestand vor persönliche Herausforderungen, keine Frage. Gleichzeitig können sie allerdings den Blick dafür weiten, wie viele Freiheiten man bis zu diesem Zeitpunkt unhinterfragt als selbstverständlich in seinem Leben hingenommen hatte: mal kurz ins Café setzen, spontan ins Theater gehen oder in den Urlaub reisen – all diese Dinge gehörten bis vor einem Jahr zur Normalität des Alltags. Aber kann man den Wert dieser Freiheiten und Privilegien nicht erst dann vollständig schätzen, wenn sie – in dem Falle ja "nur" vorübergehend – mehr oder weniger stark eingeschränkt werden? Kann man seinen Blick dadurch nicht nur schärfen, sondern auch erweitern und seinem Leben eine neue Ausrichtung geben? Das Bewusstsein um diese Freiheiten kann zu einer Dankbarkeit führen, die die bestehenden Einschränkungen zum Potenzial inneren Wachstums werden lassen. Genau das ist auch das Ziel der Fastenzeit.

Worum geht es beim Fasten wirklich?

Es geht weder um erzwungenen Verzicht noch um unerreichbare Vorsätze. Vielmehr geht es darum, eine Transformation, also eine in gewisser Form innere Veränderung in sich selbst anzustreben. Sich zu fokussieren, bestimmten Dingen mehr Aufmerksamkeit zu schenken und so neue Perspektiven zu gewinnen. Bereichert zu werden von der Fülle, die durch vermeintlichen Verzicht entsteht. Die Möglichkeiten dafür sind endlos: sich jeden Tag 15 Minuten Stille gewähren, Nachbarschaftshilfe leisten oder ausschließlich regionale Produkte einkaufen. Wichtig ist, dass man seinen eigenen Weg der Umsetzung findet, ob mit oder ohne Ausnahmen. Am Ende geht es nicht um das krampfhafte und dogmatische Durchhalten selbstgesetzter Regeln, sondern um eine innere Bewusstseinserweiterung und dynamische Veränderung, die zu nachhaltiger Reflexion führen kann.

 

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Rahel Sünkel

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