Wie wohnst du? "Global Lifestyle" im digitalen Zeitalter

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichteinheit sammeln die Schülerinnen und Schüler in einem Facebook-Projekt Homestorys von Menschen aus anderen Ländern und ziehen daraus Schlüsse über die Auswirkungen der Globalisierung auf die Wohnkultur und den Lebensstil.

  • Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I
  • 4 Unterrichtsstunden mit Hausaufgaben
  • Arbeitsblatt, Projekt, Ablaufplan
  • 9 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Marokkanische Sitzkissen in Stuttgart, Esstisch mit Stuhlgruppe in Yokohama: Ein Blick in fremde Wohnzimmer aus aller Welt verrät uns viel über Menschen und Märkte. Man kann die Vielfalt unterschiedlicher Kulturen entdecken, aber auch die Einheitlichkeit eines neuen, "global lifestyle". Manchmal ist dieser global lifestyle individueller, bunter und urbaner als die traditionelle Wohnkultur. Doch mit dem Bruch der Traditionen wird auch vieles vereinheitlicht: Nach dem Motto "design goes global" entwickeln weltweit agierende Unternehmen "global brands", Produkte, die sich weltweit vermarkten lassen und daher in hohem Maße standardisiert sind. Chinesen oder Peruaner, Südafrikaner oder Norweger können dementsprechend aus nahezu identischen (Online-)Katalogen bestellen. Kritiker sehen darin die Verdrängung kultureller Identitäten und die Dominanz einer meist westlich geprägten Lebensführung. Befürworter dieser Entwicklung begrüßen die Zusammenführung verschiedener Kulturkreise durch internationalen Austausch als Bereicherung.

Unterrichtsablauf

Inhalt
Sozial- / Aktionsform

Didaktisch-methodischer Kommentar

Einordnung des Themas

An der internationalen Wohnkultur lassen sich viele Globalisierungstendenzen ablesen. Viele Menschen kombinieren moderne, globale Trends mit lokalen Besonderheiten als bewusste "Glokalisierung". Kulturübergreifende Stile finden sich häufig in Immigranten-Haushalten. Solche Gestaltungsphänomene sind oft ein Kennzeichen der neuen rasant wachsenden globalen Mittelschicht. Diese Mittelschicht etabliert sich insbesondere in den bevölkerungsreichen asiatischen Ländern China und Indien, aber auch in Russland, Brasilien, der Türkei, Marokko oder Südafrika. Wer ihr angehört, ist meist jung und gebildet und lebt in urbanen Zentren. Als "digital natives" beherrscht die neue globale Mittelschicht die Klaviatur der digitalen Kommunikationsinstrumente und ist auch über internationale Trends, Wertesysteme und Lebensstile informiert.

Bezug zur Lebenswelt

Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich zunächst selbstreflexiv anhand eines Fragebogens mit ihrem eigenen Wohnstil und ihren Wohnansprüchen. Sie bereiten sich auf ein international ausgerichtetes Projekt vor, indem sie vergleichbare Fragen an Menschen aus anderen Ländern und Kulturen stellen und diese mit den eigenen kulturellen Besonderheiten vergleichen. Hierbei nutzen sie ihre privaten internationalen Kontakte, um einen möglichst großen Personenkreis in das Projekt "Wie wohnst du?" einzubeziehen. Die Schülerinnen und Schüler und ihre internationalen Mitstreiter dokumentieren in Text und Bildern ihre privaten Wohnwelten in einer Facebook-Gruppe, kommentieren sich gegenseitig und tauschen sich über ihre unterschiedlichen Lebensstile aus. Hierbei sollen auch weitergehende gesellschaftspolitische Fragen aufgeworfen werden, wie beispielsweise der Verlust von Traditionen oder eine bewusste Abkehr von alten Werten.

Ablauf

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Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • untersuchen an authentischen Beispielen die Entwicklung der Wohnkultur im Zeitalter der Globalisierung und der international vernetzten digitalen Kommunikation.
  • gewinnen einen Überblick über die Folgen der kulturellen Globalisierung und sind in der Lage, Kernbegriffe oder Problemfelder zu erläutern, wie beispielsweise "Glokalisierung", "global branding", Urbanisierung/Megacities, "globale Mittelschicht", Verlust der nationalen/kulturellen Identität.
  • gewinnen einen Einblick in die soziokulturellen Lebensumstände anderer Länder und Kulturen.

Medienkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • nutzen Facebook und weitere Soziale Netzwerke oder Media-Sharing-Plattformen und Apps, um mit Menschen aus anderen Kulturen zu kommunizieren und sie zur Mitarbeit an der Facebook-Gruppe zu motivieren.
  • wenden ein breites Instrumentarium digitaler Kommunikationsmöglichkeiten an, um Informationen zu recherchieren und Material einzuholen: Soziale Netzwerke, Livestreaming (zum Beispiel YouNow), Mediasharing (zum Beispiel YouTube, Instagram), weitere Online-Communitys).
  • legen eine Facebook-Gruppe an und pflegen diese.

Sozialkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • gewinnen interkulturelle Kompetenz durch die Auseinandersetzung mit Wohnstilen aus verschiedenen Kulturkreisen.
  • entwickeln Strategien, die Kommunikation in einer Facebook-Gruppe zu steuern und lebendig zu halten.
  • arbeiten in Gruppen und organisieren ihre einzelnen Arbeitsschritte für ein international ausgerichtetes Projekt eigenständig im Team.
  • beziehen die Eindrücke von den internationalen Wohnstilen auf ihren eigenen Wohn- und Lebensstil.
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Autorin

Portrait von Susanne Patzelt
Susanne Patzelt

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Die Erstellung dieses Beitrags wurde mit Mitteln der IKEA Stiftung gefördert.

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