Das Bildungsmaterial unterstützt Lehrkräfte aller Klassenstufen, Themen aus dem Globalen Lernen altersgerecht in den Unterricht zu integrieren. Mit vielfältigen Methoden setzen sich Schülerinnen und Schüler am Beispiel des globalen Secondhandhandels und seinen Auswirkungen für die Bevölkerung Ruandas mit den komplexen Strukturen der Globalisierung auseinander. Das Material vermittelt dabei aktuelles Hintergrundwissen und regt zudem zu einem individuellen Reflexionsprozess sowie der Entwicklung eigener Handlungsstrategien an.
Secondhandkleidung – global (un)gerecht?
Das Material "Secondhandkleidung – global (un)gerecht?" zu den Themen Textilhandel, Nachhaltige Entwicklung und Weltwirtschaft geht im Rahmen der Globalisierung auf die komplexen Dynamiken rund um den globalen Handel mit Secondhand ein. Die Lernenden werden angeregt, die eigene Rolle in diesem Prozess zu reflektieren und persönliche Handlungsalternativen zu entwickeln.
- Politik / WiSo / SoWi / Wirtschaft
- Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Primarstufe, Berufliche Bildung
- variabel
- Arbeitsblatt, Ablaufplan, Didaktik/Methodik, Lehrerhandreichung
- 7 Arbeitsmaterialien
Beschreibung der Unterrichtseinheit
Unterrichtsablauf
-
Einführung
Die Lernenden erarbeiten mithilfe eines Schaubildes den Kreislauf von Secondhandkleidung. Dabei lernen sie die einzelnen Stationen der Altkleider kennen und nehmen die Verknüpfung ihrer Lebenswelt und der von Menschen in Ländern des Globalen Südens wahr. Gleichzeitig wird der persönliche Umgang mit Altkleidern besprochen.
(Arbeitsblatt 2)
15 bis 25 Minuten -
Vertiefung: persönliche Einstellung
Die Lernenden setzen sich mit dem Thema Secondhandkleidung und ihrer persönlichen Einstellung dazu auseinander. Dabei lernen sie die Erfahrungen und Meinungen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler kennen.
(Arbeitsblatt 2)
60 bis 90 Minuten -
Stationen von Altkleidern
Die Stationen von Altkleidern werden vorgestellt, sodass Schülerinnen und Schüler die Verknüpfung ihrer Lebenswelt und der von Menschen im Globalen Süden besser erkennen.
(Arbeitsblatt 2)
45 bis 90 Minuten -
Auswirkungen des Secondhandhandels
Die Lernenden setzen sich mit den Auswirkungen des Secondhandhandels und der aktuellen Debatte über ein Secondhandverbot in Ruanda auseinander. Sie versetzen sich in die Perspektive der Menschen, die von einem Importverbot betroffen sind und werden angeleitet, sich unter Berücksichtigung verschiedener Meinungen ein eigenes Bild von der Situation zu machen.
(Arbeitsblatt 3)
30 Minuten -
Secondhandverbot in Ruanda
Die Lernenden schlüpfen in unterschiedliche Rollen, um die Perspektiven der vom Secondhandverbot betroffenen Menschen in Ruanda kennenzulernen. In der Gruppendiskussion wird das Für und Wider eines Verbots herausgearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler lernen, Argumente zu formulieren und zu verteidigen. Zudem ermöglicht die Methode, die Vielschichtigkeit des Sachverhalts zu erkennen.
In der abschließenden Diskussion im Plenum wird das Rollenspiel reflektiert, außerdem diskutieren Schülerinnen und Schüler ihre persönliche Meinung zum Secondhandverbot.
(Arbeitsblatt 3)
65 bis 90 Minuten -
Internationale Wirtschaftsstrukturen
Am Beispiel des Secondhandverbots in Ruanda und den US-amerikanischen Reaktionen erhalten die Lernenden Hintergrundinformationen zu internationalen Wirtschaftsstrukturen. Dabei findet eine kritische Auseinandersetzung mit nationalen Interessen und globalen Abhängigkeiten statt. Auf dieser Grundlage erarbeiten die Lernenden eigenständig wirtschaftliche Fachbegriffe und diskutieren und bewerten deren Bedeutung und Auswirkungen gemeinsam.
(Arbeitsblatt 4)
45 Minuten -
Reflexion
Die Lernenden reflektieren ihre bisherigen Einstellungen und ihren einstigen Umgang mit Secondhandkleidung. Als Grundlage für die erneute Bewertung dient das neu gewonnen Wissen zum globalen Secondhandhandel.
(Arbeitsblatt 4)
30 Minuten -
Abschluss
Die Lernenden erarbeiten eigenständig alternative Umgangsmöglichkeiten mit Altkleidern. Sie setzten sich kritisch mit ihrem bisherigen Umgang auseinander und entwickeln neue Handlungsalternativen und Lösungsmöglichkeiten. Dabei werden sie angeleitet, sich auch mit ihrem eigenen Konsumverhalten auseinanderzusetzen.
(Arbeitsblatt 4)
30 bis 45 Minuten
Didaktisch-methodischer Kommentar
Das Thema "Secondhandkleidung – global(un)gerecht?" im Unterricht
Das Material "Secondhandhandel – global (un)gerecht?" enthält flexible Unterrichtsbausteine zu den Themen Textilhandel, Nachhaltige Entwicklung und Weltwirtschaft, die für den Einsatz in allen Schulformen und Jahrgangsstufen geeignet sind. Beispiele für Anknüpfungspunkte aus verschiedenen Lehrplänen sind:
- Gesellschaftslehre: Wirtschaft und Arbeit, Internationalisierung und Globalisierung, Disparitäten
- Geographie: Regionale und globale räumliche Disparitäten, Wandel wirtschaftsräumlicher und politischer Strukturen unter dem Einfluss der Globalisierung
- Politische Bildung: Armut und Reichtum, Leben in einer globalisierten Welt
- Sachunterricht an Grundschulen: Ich und andere, Markt
Vorkenntnisse
Die Texte "Hintergrundinformationen" sind für den Gebrauch von Lehrkräften sowie älteren Schülerinnen und Schüler konzipiert. Sie enthalten das notwendige Hintergrundwissen und entsprechende Informationen zur Sachlage und dienen damit als Wissensbasis und Grundlage zur Gestaltung des Unterrichts. Darüber hinaus ist es für Lehrkräfte hilfreich, sich vorab mit dem Land Ruanda sowie den aktuellen Entwicklungen zum Secondhandverbot vertraut zu machen. Zudem ist die Bereitschaft, interaktive Methoden in den Unterricht zu integrieren, notwendig.
Didaktische Analyse
Schülerinnen und Schüler erkennen die Verknüpfung ihrer Lebenswelt mit der von Menschen aus Ländern des Globalen Südens. Das Material leitet Schülerinnen und Schüler dazu an, einen komplexen globalen Sachverhalt zu analysieren, sich darüber auszutauschen und diesen zu bewerten. Es regt dazu an, die eigenen Einstellungen sowie das eigene Handeln zu überprüfen und fördert die eigenständige Entwicklung von alternativen Handlungsmöglichkeiten.
Methodische Analyse
Die Überprüfung und Reflexion des eigenen Handelns sowie der persönlichen Einstellungen kann zu Irritationen und Verunsicherung führen. Durch die interaktiv gestalteten Methoden und den Fokus auf Gespräch, Diskussion und Austausch innerhalb der entsprechenden Peergroup, können diese Irritationen gemeinsam überwunden werden. Die Lernenden erkennen auf diese Weise, dass Eigenverantwortung auch ein gemeinsamer Prozess sein kann. Sie werden somit ermutigt, die globale Gesellschaft mitzugestalten.
Unterrichtsmaterial "Secondhandkleidung" zum Download
- Secondhandkleidung-Arbeitsblatt-01.pdf
Auf diesem Arbeitsblatt zu "Secondhandkleidung – global (un)gerecht?" erhalten Sie als Lehrkraft weiterführende Hintergrundinformationen zum Thema sowie einen Überblick über die Unterrichtseinheit.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - Secondhandkleidung-Arbeitsblatt-02.pdf
Auf diesem Arbeitsblatt zu "Secondhandkleidung – global (un)gerecht?" erarbeiten die Lernenden im ersten Teil der Unterrichtseinheit Stationen von Secondhandkleidung und setzen sich mit ihrer persönlichen Einstellung zum Thema auseinander.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - Secondhandkleidung-Arbeitsblatt-03.pdf
Auf diesem Arbeitsblatt zu "Secondhandkleidung – global (un)gerecht?" erarbeiten die Lernenden im zweiten Teil der Unterrichtseinheit den Umgang mit Secondhandkleidung in Ostafrika am Beispiel Ruanda.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - Secondhandkleidung-Arbeitsblatt-04.pdf
Auf diesem Arbeitsblatt zu "Secondhandkleidung – global (un)gerecht?" erarbeiten die Lernenden im dritten Teil der Unterrichtseinheit die globalen wirtschaftlichen Auswirkungen des Secondhandhandels.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - Secondhandkleidung-Arbeitsblatt-05.pdf
Auf diesem Arbeitsblatt zu "Secondhandkleidung – global (un)gerecht?" erarbeiten die Lernenden im vierten Teil der Unterrichtseinheit alternative Handlungsmöglichkeiten im Sinne der Nachhaltigkeit sowie des eigenverantwortlichen Handelns.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - Secondhandkleidung-alle-Arbeitsblaetter.pdf
Hier können Sie das gesamte Arbeitsmaterial "Secondhandkleidung – global (un)gerecht?" herunterladen.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - Secondhandkleidung-Plakat-01.pdf
Dieses Plakat zum Thema Secondhandkleidung im DIN A1-Format können Sie begleitend zur Unterrichtseinheit in der Klasse aufhängen, damit die Lernenden ihre Ergebnisse festhalten können.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - Secondhandkleidung-Plakat-02.pdf
Dieses Plakat zum Thema Secondhandkleidung im DIN A3-Format können Sie begleitend zur Unterrichtseinheit in der Klasse aufhängen, damit die Lernenden ihre Ergebnisse festhalten können.
VorschauIm Classroom-Manager speichern
Vermittelte Kompetenzen
Fachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- erarbeiten sich eigenständig ein komplexes Thema und erkennen globale Zusammenhänge.
- setzen sich mit unterschiedlichen Positionen auseinander und lernen eigene Argumente und Meinungen zu formulieren und zu vertreten.
- entwickeln eigenständig Lösungsansätze und Handlungsstrategien.
Medienkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- recherchieren zu vorgegebenen Begrifflichkeiten im Internet und bereiten die entsprechenden Informationen für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler auf.
Sozialkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- stärken ihre Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit durch Gruppenarbeit und Diskussionen.
- werden zu einem Perspektivwechsel angeregt und zu globaler Solidarität ermutigt.
- reflektieren ihr eigenes Verhalten, entwickeln Handlungsalternativen und übernehmen Eigenverantwortung.
Externe Links
- ardmediathek.de
Dieser Link führt in die ARD Mediathek zu einem Videoclip von "neuneinhalb – Deine Reporter" mit dem Titel "Altkleider – Das Geschäft mit den ausgemisteten Klamotten".
- bbc.com
Unter diesem Link finden Sie ein englischsprachiges Video des BBC Magazine mit dem Titel "The journey of your old clothes". Der animierte Videoclip zeigt den Weg von aussortierter Kleidung in die entsprechenden Zielländer und ist für ältere Schülerinnen und Schüler leicht zu verstehen.
- brot-fuer-die-welt.de
Dieser Link führt zu der Studie "Mein Auto, mein Kleid, mein Hähnchen. Wer zahlt den Preis für unseren grenzenlosen Konsum?" von Brot für die Welt über unser Konsumverhalten in Deutschland an drei Beispielen.