Gewalt in der Schule: Umgang mit Aggressionen

Unterrichtseinheit

Gewalt in der Schule, die von den Medien gerne auf das Versagen der Lehrerschaft zurückgeführt wird, ist nach Meinung des Bildungsforschers Klaus Hurrelmann "Teil der sozialen Krankheit unserer Gesellschaft". Hier kann Schule mit einer thematischen Sensibilisierung und nachhaltigen Präventionsarbeit ansetzen.

  • Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe I
  • variabel
  • Lehrerhandreichung

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Ob klassische Prügelei auf dem Schulhof, Drangsalieren an der Bushaltestelle oder fiese Kommentare im Klassenzimmer – aggressives Verhalten ist auch in der Schule allgegenwärtig. Schülerinnen und Schüler sind davon ebenso betroffen wie die Lehrkräfte. Deshalb ist es besonders wichtig, diese Thematik offen anzusprechen und gemeinsam zu überlegen, wie die Schulkultur verbessert werden kann. Übungen, die in Gruppenarbeit erfolgen, lockern den Unterrichtsablauf auf und verhindern, dass die Thematik abstrakt und distanziert abgehandelt wird.

Die Schülerinnen und Schüler sollen sich auseinandersetzen

  • mit ihrer Einstellung zu Aggressionen und zu Gewalt
  • mit ihrem Umgang mit Konfliktsituationen

Sie sollen angeregt werden, in ihrem Schulalltag

  • zu beobachten, wo ihnen aggressives Handeln und Gewalt auffällt
  • zu hinterfragen, wie sie damit umgehen
  • genau hinzuschauen, wie Mitschülerinnen und Mitschüler, Lehrkräfte und die Schulleitung auf aggressives Handeln und Gewaltanwendung reagieren

Ziel der Unterrichtsmaterialien ist es, die Sensibilität der Schülerinnen und Schüler für die Komplexität und Bandbreite von Gewalt zu erhöhen, ihre Wahrnehmung zu schärfen und ihre Handlungskompetenz in Zusammenhang mit aggressiven Handlungen zu verbessern.

Die Materialien oder einzelne Module davon eignen sich für den Einsatz in den Fächern Deutsch, Ethik, Gemeinschafts-/Sozialkunde sowie für fächerübergreifende Projektarbeit.

Didaktisch-methodischer Kommentar

Präventionsarbeit und Schulklima

Zu wichtigen Aspekten der Gewaltprävention in der Schule gehören die Verbesserung des Schulklimas, die Förderung der Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler, ein Training in Sozialkompetenz sowie gute Beratungsangebote und Schulsozialarbeit. Damit schulische Präventionsarbeit auch optimal greift, sollten entsprechende Maßnahmen

  • individuell auf die Schule zugeschnitten werden: Eine gemeinsame Analyse der Problemfelder und Fördermöglichkeiten in Zusammenarbeit mit allen schulischen Beteiligten ist dabei sehr hilfreich. Zur Unterstützung können interne Personen wie Kolleginnen und Kollegen der Schulsozialarbeit, Vertrauenslehrkräfte, SV oder Streitschlichter mit einbezogen werden, aber auch externe wie Schulpsychologinnen und Schulpsychologen, Anti-Gewalt-Trainerinnen und -Trainer und so weiter.
  • dauerhaft und nicht nur punktuell erfolgen: Ein Schulprogramm, hinter dem das gesamte Lehrerkollegium steht, das in allen Klassen erfolgt und den Schülerinnen und Schülern immer wieder neue Impulse und Anregungen bietet, erweist sich als besonders wirksam.
  • sich an den Lebenswelten ihrer Zielgruppe orientieren: Die außerschulische Umwelt muss unbedingt einbezogen werden. Erfolg versprechende Lernformen wie Lernen am Projekt oder offener Unterricht runden die Präventionsarbeit ab.
  • möglichst frühzeitig begonnen werden: Je früher Präventionsarbeit bei Kindern ansetzt, desto fester können die vermittelten Verhaltensmuster verankert werden. Im besten Fall sollte damit bereits in der Grundschule begonnen werden.

Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • werden für das Thema Gewalt sensibilisiert.
  • setzen sich mit unterschiedlichen Formen von Gewalt und verschiedenen Begriffsdefinitionen auseinander.
  • reflektieren eigene Erfahrungen mit Aggressionen und Gewalt.
  • üben Strategien zur positiven Konfliktbewältigung ein.

Sozialkompetenz

  • setzen sich damit auseinander, dass Gewalt unterschiedlich wahrgenommen und beurteilt wird.
  • reflektieren und diskutieren Berichte zu aggressivem Verhalten.
  • erfahren Ursachen von Gewalt und entwickeln Lösungsstrategien.
  • lernen verschiedene Reaktionsmöglichkeiten in Konfliktsituationen kennen.
  • entwickeln eine positive Streitkultur.
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Schulportal "Lernen und Gesundheit" der DGUV

Dies ist ein Beitrag des Schulportals "Lernen und Gesundheit" der DGUV.

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