Erinnern scheint ein regelrechter Boom zu sein. Nicht nur, dass es unzählige Gedenktage gibt, auch in der Wissenschaft hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ein ganz eigener, interdisziplinärer Forschungszweig herausgebildet. Obwohl Erinnern und die Aufarbeitung der Vergangenheit, auch in Hinblick auf die SED Diktatur, allgemeiner Konsens zu sein scheint, gibt es immer wieder Stimmen, die fordern die Vergangenheit ruhen zu lassen. Die Unterrichtseinheit führt die Schülerinnen und Schüler an den Themenkomplex Erinnerung und Erinnerungskultur heran. Sie erfahren mehr über die Vor- und Nachteile verschiedenen Formen im Umgang mit der Vergangenheit. So werden sie dazu befähigt, sich eine eigene, kritische Meinung zum Thema zu bilden.
Erinnerung und Erinnerungskultur
In dieser Unterrichtseinheit zum Thema Erinnerung und Erinnerungskultur beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem gleichnamigen Forschungszweig. Sie lernen ein wissenschaftliches Modell kennen und erörtern die Frage, ob es besser ist, vergangenes Unrecht zu vergessen oder daran zu erinnern.
- Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi
- Sekundarstufe II
- 4 Unterrichtsstunden
- Ablaufplan, Arbeitsblatt
- 7 Arbeitsmaterialien
Beschreibung der Unterrichtseinheit
Unterrichtsablauf
-
Einstieg
Die Schülerinnen und Schüler nutzen ihr Vorwissen, wie die durch Textarbeit hervorgerufenen Assoziationen, um sich dem Thema Erinnerung und Erinnerungskultur zu nähern.
30 Minuten -
Annäherung
Über eine Mind-Map nähern sich die Schülerinnen und Schüler dem komplexen Thema und Forschungszweig Erinnerungskulturen.
15 Minuten -
Erarbeitung
Die Schülerinnen und Schüler lernen das Konzept Erinnerungskulturen kennen und erarbeiten sich eine Definition.
30 Minuten -
Diskussion
Ausgehend von der eigenen Lebenswelt erörtern die Schülerinnen und Schüler die Frage, ob es besser ist die Vergangenheit ruhen zu lassen oder sie Aufzuarbeiten oder sie ruhen zu lassen.
15 Minuten -
Vertiefung
Am Beispiel der DDR Vergangenheit diskutieren die Schülerinnen und Schüler ob die Aufarbeitung der Vergangenheit sinnvoll ist oder nicht. Mit Hilfe eines Textes vertiefen und ergänzen sie die zuvor gewonnenen Erkenntnisse.
45 Minuten -
Transfer und Reflexion
Anhand von Zeitzeugeninterviews setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit konkreten Formen des Erinnerns auseinander. Sie erörtern Gemeinsamkeiten und Unterschiede und diskutieren die Konsequenzen für die Erinnerungskultur.
45 Minuten
Didaktisch-methodischer Kommentar
Das Thema
Das Thema Erinnerung und Erinnerungskultur ist ein wichtiges gesellschaftliches Thema. Auch wenn uns dies nicht immer bewusst ist, so hat der Umgang mit der Vergangenheit und die Erinnerung an diese doch Einfluss auf unsere Identität und die Politik unseres Landes. Hierfür zu sensibilisieren und auf die unterschiedlichen Mechanismen, die mit der Vergangenheitsbewältigung verbunden sind aufmerksam zu machen, ist unter anderem die Aufgabe des Politik- und Geschichtsunterrichtes.
Die Unterrichtseinheit ist so konzipiert, dass sich die Schülerinnen und Schüler das komplexe Thema Schritt für Schritt erarbeiten. Dabei werden lebensweltliche Bezüge genutzt und hinterfragt.
Vorkenntnisse
Aufgrund der schrittweisen Annäherung an das Thema sind auf Seiten der Schülerinnen und Schüler keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. Zwingend notwendig ist jedoch die Grundkenntnis der jüngeren deutschen Geschichte.
Für Sie als Lehrkraft empfiehlt sich zusätzlich die Lektüre der angegebenen Texte aus dem Internet, die einen guten Überblick über das Thema geben.
Didaktische Analyse
Die vorliegende Unterrichtseinheit soll dazu beitragen, dass sich die Schülerinnen und Schüler aktiv mit dem Thema Erinnerung und Gedächtnis auseinandersetzen und sie zu einem kritischen Umgang mit diesem Thema befähigen.
Methoden Analyse
Indem die Schülerinnen und Schüler nicht nur mit schriftlichen Quellen arbeiten, sondern eigene Erfahrungen und Zeitzeugen hinzugezogen werden, gestaltet sich die Unterrichtseinheit lebendig und steigert das Interesse der Schülerinnen und Schüler am Thema.
Unterrichtsmaterialien "Erinnerung und Erinnerungskultur" zum Download (Word)
- Erinnerung-und-Erinnerungskultur-Arbeitsblatt-01.docx
In diesem Arbeitsblatt kommen die Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal mit dem Begriff Erinnerung und Erinnerungskultur in Kontakt. Ziel des Arbeitsblattes ist es, eigene Assoziation zu bündeln, sich dem Thema anzunähern und eine Vorstellung von dem Forschungsbereich Erinnerung und…
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Dieses Arbeitsblatt dient, ähnlich wie Arbeitsblatt 1 dazu, die Schülerinnen und Schüler an das komplexe Thema Erinnerung und Erinnerungskultur heranzuführen.
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Mithilfe dieses Arbeitsblattes lernen die Schülerinnen und Schüler das Konzept der Erinnerungskultur in Grundzügen kennen und erarbeiten gemeinsam eine Definition des Begriffes.
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In diesem Arbeitsblatt erörtern die Schülerinnen und Schüler die Frage, ob man lieber Erinnern oder Vergessen sollte. Anhand persönlicher Erfahrungen und Einstellungen nähern sich die Schülerinnen und Schüler der Fragestellung.
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In diesem Arbeitsblatt nehmen die Schülerinnen und Schüler Bezug auf Arbeitsblatt 4 und ihre per-sönlichen Erfahrungen. Anhand zweier Texte setzen sie sich mit den Vor- und Nachteilen des Ver-gessens auseinander.
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In diesem Arbeitsblatt erarbeiten sich die Schülerin und Schüler anhand von eigenen Erfahrungen und mit Hilfe von Zeitzeugen verschiedene Erinnerungen an den 9. November 1989. Sie erfahren so nicht nur, dass es verschiedene Erinnerungen gibt, sondern auch, dass Erinnern immer auch Ver-gessen…
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Hier finden Sie zur Unterrichtseinheit "Erinnerung und Erinnerungskultur" den Erwartungshorizont inklusive Lösungsvorschlägen zu den Aufgaben.
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Das Thema "Was ist das kollektive Gedächtnis?" wird in diesem Arbeitsmaterial behandelt.
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Das Thema "NS-Zeit: Wie viel die Jugend wissen muss" wir in diesem Arbeitsmaterial thematisiert.
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Die Themen "Vergessen", "Erinnern, um nicht zu vergessen" und "Erinnern, um zu vergessen" werden in diesem Arbeitsmaterial aufgegriffen.
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Hier können Sie alle Materialien der Unterrichtseinheit "Erinnerung und Erinnerungskultur" als Word-Dokumente im Word-Ordner herunterladen.
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Vermittelte Kompetenzen
Sachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- lernen die Forschungstheorien zu Erinnerungskulturen kennen.
- setzen sich kritisch mit dem Thema Vergangenheitsbewältigung auseinander.
- lernen unterschiedliche Ansätze und Positionen kennen.
Methodenkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- arbeiten erhaltene Informationen auf.
- vertiefen die Analyse von Zeitzeugeninterviews.
- arbeiten mit unterschiedlichen Arten von Quellen.
Urteilskompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- beurteilen unterschiedliche Formen des Umgangs mit der Vergangenheit.