Klassenmusizieren – Begegnungen zwischen Schulklassen und Musik-Profis

Fachartikel

Dieser Artikel zum Klassenmusizieren enthält zahlreiche Informationen und Materialien für Lehrkräfte und möchte zu langfristigen Kooperationen zwischen Schulen und Musik-Profis ermutigen.

Das Zukunftslabor – eine Initiative der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen – zeigt Chancen auf, die sich durch kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Bildungs- und Kultureinrichtungen ergeben können. Neben Inspirationen für eine gelungene Kooperation von Schule und Profi-Orchester finden Sie in diesem Artikel Stückbeispiele und aufbereitetes Notenmaterial.

Jeder kann Musik machen! – Und wie spannend ist das erst, wenn einem dabei ein Profi hilft?!

Hinter der Erfolgsgeschichte des Zukunftslabors der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen steht eine Haltung, die Gegensätze toleriert und dadurch spannungsvolle, ganzheitliche Lösungen ermöglicht. Das Orchester ist mit seinen Probenräumen in die Gesamtschule Bremen-Ost eingezogen –  inmitten eines Stadtteils mit besonderen sozialen Herausforderungen.

Das "Kunstlabor Musik" gibt seine gesammelten Erfahrungen an all diejenigen weiter, die sich auch im Kleinen von diesem Kooperationsmodell inspirieren lassen möchten. Die räumliche Situation mag schwer nachahmbar erscheinen; die Gelingensbedingungen für die Wirkungen solcher Kooperationen sind dies jedoch nicht. Möglichkeiten, Musikerinnen und Musiker mit Schülerinnen und Schülern zusammenzuführen und langfristige Partnerschaften zu entwickeln, gibt es viele. Auf www.kunstlabore.de geben Lehrkräfte, Künstlerinnen und Künstler sowie Kinder und Jugendliche Einblicke in die konkrete Umsetzung sowie Tipps und Tricks zur Zusammenarbeit in Schulen – ergänzt durch zahlreiche Praxismaterialien.

Das Format "Klassenmusizieren" stärkt das Gemeinschaftsgefühl, weil Schülerinnen und Schüler gemeinsam Klänge und Rhythmen entdecken, eigene Themen einbringen und Musik auf ihre persönliche Weise entdecken können – unabhängig davon, ob in der Klasse bereits musiziert wird. Selbst fachfremde Lehrkräfte können dieses Experiment mit ihrer Klasse wagen. Denn die musikalischen Kompetenzen können auch von den Profi-Musikerinnen und -Musikern in die Projekte eingebracht werden.

Der Clou: Am Ende musizieren die Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit dem Orchester, Ensemble oder Profi-Musikerinnen und -Musikern. Durch die richtige Stückauswahl und individuell zugeschnittene Arrangements können die Beteiligten mit ihren ganz unterschiedlichen Vorkenntnissen musikalisch zusammenfinden.

Warum ist gemeinsames Musizieren so wichtig?

Der Einzug der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen in das Schulgebäude weckte Neugier. Bei Schülerinnen und Schülern – "Was machen die da drüben eigentlich?" – genauso wie bei Musiklehrkräften, die sich auf neues schulmusikalisches Engagement freuten. Gleichzeitig waren die Orchester-Musikerinnen und -Musiker fasziniert von der Möglichkeit, ihre Begeisterung für die Musik auch an Kinder und Jugendliche ohne Vorkenntnisse weiterzugeben.

Im Zukunftslabor entwickelte sich das gemeinsame Musizieren zunächst aus der gegenseitigen Neugierde und Aktivität einzelner Individuen heraus, sowohl auf Schul- wie auch Orchesterseite. Seitdem hat sich das gemeinsame Musizieren in vielfältiger Art und Weise etabliert, auch in Form von größeren oder kleineren Aufführungen. Mit Profis gemeinsam auf der Bühne zu stehen – das motiviert Schülerinnen und Schüler. Und Lehrende berichten von sehr positiven Auswirkungen auf die Klassengemeinschaft: Gegenseitiger Respekt und gegenseitiges Zuhören werden selbstverständlich.
Die Musikerinnen und Musiker motiviert in erster Linie, besondere Momente des Musik-Erlebens zu vermitteln.

Gemeinsames Musizieren von Klassen mit Profi-Orchestern? Wie geht das?

An der Gesamtschule Bremen-Ost wird das Musizieren mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen allen Klassen ermöglicht: Sowohl den Bläser- und Streicherklassen mit Musikprofil als auch allen anderen Klassen, die teilweise gar keinen Musikunterricht haben.

Bläser- und Streicherklassen an allgemeinbildenden Schulen bestehen meist nur im Rahmen eines Musikprofils. Bei diesem Modell werden die Schülerinnen und Schüler im Klassenverband im Ensemblespiel unterrichtet und erhalten zusätzlich Einzel- oder Kleingruppenunterricht von externen Instrumentalpädagoginnen und -pädagogen. Bei dieser Ausgangssituation erarbeiten Schülerinnen und Schüler ständig ein kleines Repertoire, und es bedarf keiner Organisation von zusätzlichen Betreuungspersonen oder Probenzeit.

Natürlich ist es auch möglich, ohne Musikprofil und sogar auch ohne Musiklehrerin oder -lehrer mit einem Orchester zu musizieren. Hier sind der Input und die Kreativität der Profi-Musikerinnen und -Musiker gefragt! 

Alle Klassen – ob mit oder ohne Instrumente – profitieren vom Klassenmusizieren, weil die Schülerinnen und Schüler als Gruppe neue Erfahrungen machen und der Musik gemeinsam begegnen. Unterstützt von Profis kommt es am Ende idealerweise immer zu Aufführungen, wenn auch manchmal nur in kleinem Rahmen.

Wie können Profis mit Kindern und Jugendlichen auf Augenhöhe gemeinsam musizieren?

Ob mit oder ohne Instrument, ob mit vollem Orchester oder nur mit zwei Musikerinnen beziehungsweise Musikern: Die Stücke, die erarbeitet werden, können für verschiedenste Formen des Klassenmusizierens die gleichen sein. So ist es auch möglich, am Ende mit mehreren Klassen gleichzeitig zu spielen – wenn auch die Schülerinnen und Schüler die Musik ganz unterschiedlich ausführen. Voraussetzung für diese Arbeitsweise ist ein flexibles Arrangement der Stücke – sowohl für die Profi-Musikerinnen und -Musiker als auch für die Schülerinnen und Schüler.

Im "Kunstlabor Musik" liegen in der Regel für jeden Anlass unterschiedliche Versionen für die Profi-Musikerinnen und -Musiker vor, denn nicht immer ist das ganze Orchester anwesend, vielleicht ist auch nur ein Trio oder ein Quartett verfügbar. Bei der Einbindung der Musikerinnen und Musiker gilt der Grundsatz, dass genau für die Instrumente arrangiert wird, die anwesend sein werden. Das führt zu teilweise ungewöhnlichen Besetzungen. Dafür sind die beteiligten Profis mit Überzeugung bei der Sache.

Materialien "Klassenmusizieren" zum Download

Welche Voraussetzungen sollten die Lehrkräfte mitbringen?

Bei der Zusammenarbeit mit Musikerinnen und Musikern im Unterricht geht es weniger um fachliches Arbeiten als um die Förderung des Klassenverbandes und die Beziehung der Schülerinnen und Schüler untereinander. Deshalb kann dieses Format für Lehrkräfte aller Fachrichtungen interessant sein. Die wichtigste Voraussetzung für ein Gelingen ist, die Klasse gut zu kennen. Außerdem müssen die Rollen zwischen Musikerinnen, Musikern und Lehrkräften klar verteilt sein.

Jede Lehrkraft kann sich durch die Mitarbeit der Profi-Musikerinnen und -Musiker an Klassenmusizierprojekte herantrauen! In manchen Fällen kann sich die fehlende musikalische Expertise von Lehrkräften sogar als Vorteil im Kontakt mit den Schülerinnen und Schüler erweisen.

Ob Musik-Fachlehrkraft oder nicht – Lehrkräfte spielen in Kooperationsprojekten mit Musikeinrichtungen eine wichtige Rolle: als Vorbilder, Unterstützende und pädagogische Fachperson. So ergänzen sich die Rollen mit denen der Profi-Musikerinnen und -Musiker. Diese sind den Umgang mit Kindern und ganzen Klassen oft nicht gewohnt und wissen deshalb die pädagogischen Fähigkeiten der Lehrkräfte sehr zu schätzen.

Wie werden die Profimusikerinnen und -musiker eingebunden?

Je nachdem, welchen Input eine Lehrkraft selbst leisten kann und möchte, übernehmen die Profi-Musikerinnen und -Musiker die Einstudierung der Stücke, das Coaching bis hin zur kompletten Erarbeitung eines Stücks. Arbeiten sie mit einer Musiklehrkraft zusammen, ergänzen sie den Unterricht durch aktives Mitspielen beziehungsweise den Austausch über Bewegungen, Methoden und Inhalte. Wichtigste Erfolgskriterien sind eine gute Kommunikation und eine klare Rollenverteilung.

Bei Streicher- oder Bläserklassen liegt es auf der Hand, dass sich Musikerinnen und Musiker mit ihren Instrumenten engagieren wollen. Sie sind willkommene Gäste, weil sie Abwechslung und Inspiration in den Unterricht bringen. Für die Durchführung des regulären Schul- und damit auch Instrumentalunterrichts sind Musiklehrkräfte zuständig. Die Profi-Musikerinnen und -Musiker müssen sich mit diesen gut absprechen und können dann ganz gezielt unterstützen.

Welche Anlässe bieten sich für die Aufführungen an?

Das gemeinsame Musizieren von Klassen mit Profi-Musikerinnen und -Musikern ist schon für sich genommen sinnvoll und kann große Wirksamkeit entfalten, insbesondere wenn dadurch zwei Partnereinrichtungen und ihre Menschen zusammenwachsen. Musizierprojekte sollten also nicht alleine von Auftrittsmöglichkeiten abhängig gemacht werden! Wenn es möglich ist, ein gemeinsames Konzert an das Ende entsprechender Aktivitäten zu stellen, kann dies das Erlebnis aller aber noch intensivieren und einen krönenden Abschluss bilden.

Das "Kunstlabor Musik" hat ein eigenes Konzertformat entwickelt, bei dem die Ergebnisse der vielen kleinen und größeren gemeinsamen Musizier-Anlässe des Orchesters und der Schulklassen auf die Bühne gebracht werden können. Das Format mit dem Namen "Club 443 Hz" lädt die Besucherinnen und Besucher zu einem Abend mit überraschenden Beiträgen ein.

Gemeinsames Musizieren in einem deutlich größerem Rahmen zeigt das Format "Stadtteil-Oper". Hier besteht ein übergeordneter Anlass. Themen und Musikstücke sind bereits vorgegeben, was Klassen und ihren Lehrkräften einen leichteren Zugang bieten kann.

Wie lassen sich die Schülerinnen und Schüler motivieren?

Motivation und Perspektive überschneiden sich, wenn es heißt, Schülerinnen und Schüler für Musik zu begeistern. Die Vorfreude, auf der Bühne zu stehen, teilen Kinder und Jugendliche mit ihren Lehrkräften und den Musikerinnen und Musikern. Sie spüren die natürliche, kollegiale Wertschätzung der Musik-Profis und fiebern der Möglichkeit entgegen, gemeinsam den Applaus zu genießen. Ebenso spielen das Repertoire und die Freude an der Musik eine wichtige Rolle – beispielsweise Rap als Kunstlied, Beats mit Brahms. Und die Profis machen mit, begleiten die Schülerinnen und Schüler, egal auf welchem Weg sie sich der Musik nähern. Der persönliche Zugang zur Musik und das persönliche emotionale Erleben des Moments der Aufführung eines jeden Beteiligten ist schließlich Motivation für den nächsten musikalischen Anlass.

Schülerinnen und Schüler lassen sich über musikalische Inhalte motivieren: Musik und Stilrichtungen aus der Lebenswelt der Kinder aufzugreifen ist eine wichtige Methode und der erste Schritt für eine langfristige Zusammenarbeit. Es wirkt stark motivierend, wenn Schülerinnen und Schüler auch selbst komponierend tätig werden und mit Unterstützung ihre eigenen Songs schreiben können.

Auch für das Klassenmusizieren lassen sich Songs der Populären Musik für Blas- und Streichinstrumente oder gemischte Besetzungen arrangieren. Schülerinnen und Schüler an klassisches Repertoire heranzuführen wird als eine Einladung des Orchesters betrachtet: Wenn die Musik-Profis selbstverständlich und mit Neugierde und Offenheit bei den Songs der Schülerinnen und Schüler mitspielen, spielen diese im Gegenzug auch die Stücke des Orchesters mit.

Neben diesen beiden Optionen spielen traditionelle Musikstile eine große Rolle. Arrangements von Welt- und Volksmusik finden beispielsweise viel Anwendung in den Streicherklassen. Mit traditioneller Musik kann auch die kulturelle Herkunft von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften oder Künstlerinnen und Künstlern auf authentische Weise mit einbezogen, thematisiert und wertgeschätzt werden.

Wie können Sie an Ihrer Schule ein ähnliches Projekt initiieren?

Klassenmusizieren ist in Form von Bläser- oder Streicherklassen bereits eine etablierte Unterrichtsform. Aber auch ohne Instrumente – weil es dann ohne besondere Vorkenntnisse auskommt – ist das Musizieren im Klassenverband für Schülerinnen und Schüler wie für Lehrkräfte ein guter Einstieg in die Musik. An der Gesamtschule Bremen-Ost ist das Erfolgsrezept das Musizieren mit dem Profi-Orchester, was den Beteiligten die Erfahrung ermöglicht, Teil eines größeren, über sie selbst hinausreichenden Klang-Ensembles zu sein. Es geht aber natürlich auch kleiner. Hauptsache, die Klasse wird von einer Profi-Musikerin oder einem Profi-Musiker unterstützt. Das kann auch eine Musiklehrkraft sein oder etwa die Organistin oder der Organist der Kirche vor Ort.

Klassenmusizieren wird in den Regelunterricht integriert. Absprachen mit der Schulleitung sind vor allem deswegen nötig, weil es im Rahmen der Probenplanung hier und da nötig sein wird, Unterricht zu tauschen oder zusammenzulegen. Für die Proben in der Klassengemeinschaft und mit einzelnen Musikerinnen und Musikern reicht ein Klassenraum oder ein Musikraum aus. Für die Aufführungen, aber auch bereits für Proben mit mehreren Klassen, wird ein größerer Raum benötigt.

Was unterscheidet guten, lebendigen Musikunterricht vom Klassenmusizieren?

Viele Lehrkräfte singen oder musizieren mit ihren Klassen, manchmal auf einzelne Auftritte bezogen, manchmal ganz regelmäßig. Wenn es bereits einen Musikzug mit Instrumentalklasse an Ihrer Schule gibt, werden gemeinsame Konzerte sowieso zum Alltag gehören. Der größte Unterschied zum hier beschriebenen "Klassenmusizieren": Die Profi-Musikerinnen und -Musiker können Lernende anders motivieren und dem Ganzen einen anderen Rahmen geben. Klassenmusizieren hebt auch hervor, dass alle Klassen (auch ohne Instrument) musizieren können – und dass es sich lohnt, klassenübergreifend zu arbeiten und je nach Anlass verschiedenste Klassen gemeinsam auf einen Auftritt vorzubereiten.

Welche Musikerinnen und Musiker und welche Orchester bieten sich an?

Fragen Sie im Kollegium nach, bei den Musiklehrkräften, in der nächstgelegenen Musikschule oder Musikhochschule. Idealerweise finden Sie ein Ensemble, das sich bereiterklärt, an Ihrer Schule zu arbeiten. 

Wenn Sie mit einem städtischen Orchester zusammenarbeiten möchten, beachten Sie, dass hier die Probenzeit extrem knapp bemessen ist und es leider selten umsetzbar ist, das ganze Orchester eine halbe Stunde "nur" für das Musizieren zu beschäftigen. Hier bieten sich insbesondere bei jüngeren Schülerinnen und Schülern Lieder zum Mitsingen an, die das Orchester im Rahmen eines Probenbesuchs zu Beginn oder zu Ende der Probe vom Blatt, also ohne weitere Vorbereitung und Zeitverlust, spielen kann.

Muss man Musikerinnen und Musiker für das Klassenmusizieren bezahlen?

Ja, denn es ist ihr Beruf. Gerade wenn Musikerinnen und Musiker freischaffend sind, ist es selbstverständlich und notwendig, sie zu bezahlen. Mit dem Kooperationspartner sollte man über gemeinsame Formen der Geldakquise sprechen und zusammen Lösungen suchen – die Musikerinnen und Musiker oder die Kultureinrichtungen haben ja durchaus auch etwas vom Projekt und haben vielleicht auch schon Erfahrung in diesem Bereich.

Kann nicht jemand aus dem Kollegium die Rolle des Musik-Profis übernehmen?

Musiklehrkräfte, die in der Regel ein Studium der Schulmusik absolviert haben, sind oftmals auch versierte Musikerinnen und Musiker, die mit einem oder sogar mehreren Instrumenten auf der Bühne stehen und als Künstlerinnen und Künstler fungieren. Gerade wenn sich eine fachfremde Lehrkraft für das Klassenmusizieren entscheidet, ist es sinnvoll, eine Musiklehrkraft zu gewinnen, die sowohl mit der eigenen Klasse als auch mit dem eigenen Instrument aktiv mitwirkt. Es kommt ganz darauf an, ob sich die Person die Rolle als Musikerin und Musiker vorstellen kann und sich die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern zutraut.

Welche Voraussetzungen muss ich als Lehrkraft erfüllen?

Klassenmusizieren entwickelt sich oft als Fortführung und Intensivierung einer Patenschaft. Als Lehrkraft müssen Sie Interesse daran haben, mit Ihrer Klasse gemeinsam zu musizieren. Wenn Sie keine musikalischen Vorkenntnisse besitzen, sollten Sie auch bereit sein, gemeinsam mit Ihren Schülerinnen und Schülern zu lernen. Für den Fall, dass Sie (noch) keine Paten-Musikerin oder keinen Paten-Musiker haben, gilt es, Musikerinnen und Musiker zu finden, die von der Idee des Klassenmusizierens überzeugt und bereit sind, das Projekt zu unterstützen.

Es ist gut für die Motivation, wenn die Schülerinnen und Schüler von Anfang an mitentscheiden können. Es gibt aber auch viele Momente, in denen die Schülerinnen und Schüler erst einmal ausprobieren sollten, was ihnen angeboten wird – weil sie diese bestimmte Art zu musizieren beispielsweise noch nicht kennen, noch nie selbst ausprobiert haben. Mitgestaltung hält sich deswegen die Waage mit der Herausforderung, sich auf konkrete Vorschläge der Musikerinnen und Musiker oder der Lehrkräfte einzulassen.

Ist es sinnvoll, sich mit Kolleginnen und Kollegen zusammenzutun, um Formate des Klassenmusizierens zu realisieren?

In jedem Fall. Neben Musiklehrkräften sind die Lehrkräfte der Sprachen (Lieder und Texte), Kunst und Theater (Licht, Kunst, Darstellendes Spiel) und Sport (Choreografien) naheliegende Partner. Auch weitere Fächer sind denkbar, wenn sich eine geschickte Brücke zu Unterrichtsinhalten bauen lässt.

Klassenmusizieren ist hervorragend geeignet, um auch klassenübergreifende Projekte anzugehen. Da die Schwierigkeitsstufen variieren, können und sollen sogar Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Klassenstufen gemeinsam musizieren. Die Arrangements für die Stücke sollten so geartet sein, dass zwei oder mehrere Klassen auch gemeinsam in Aktion treten können, zum Beispiel ein Projekt im Englischunterricht und eine Bläserklasse. Es ist auch denkbar, dass sich Klassen an einem solchen Projekt beteiligen, die völlig außermusikalisch zum Thema arbeiten.

Welche Kooperationspartner können weiterhelfen?

Der Verband deutscher Musikschulen ist wichtigster Ansprechpartner, wenn es um die Realisation einer Streicher- oder Bläserklasse geht. An den Musikschulen unterrichten Instrumental-Lehrkräfte, die die Schülerinnen und Schüler idealerweise als Team gemeinsam mit der Musiklehrkraft der Schule betreuen. Ansprechpartner ist also in jedem Fall die örtliche Musikschule.

Materialien zur Umsetzung des Klassenmusizierens

Leitfaden "Finanzierung durch Fördermittel" zum Download

Material und Inspirationen für eigene Klassenmusizier-Projekte

Neben dem Hinweisblatt für die Auswahl passenden Repertoires gibt es für Schulklassen und Musik-Profis arrangiertes Notenmaterial, sowohl von den – oben in den Videos gezeigten – Musikstücken, als auch für drei zusätzliche ausgewählte Stücke.

Die Noten-Pakete zu den Stück-Beispielen enthalten jeweils:

  1. eine Gesamtpartitur des Stücks
  2. eine Gesamtpartitur der musizierenden Klasse (in Einzelfällen ist diese aus der Gesamtpartitur zu lesen)
  3. Einzelstimmen für die musizierenden Schülerinnen und Schüler (in Einzelfällen sind diese aus der Partitur zu lesen)
  4. Einzelstimmen für das begleitende Profi-Ensemble oder -Orchester

Notenpakete "Klassenmusizieren" zum Download

Filme zum Klassenmusizieren

Die folgenden Videos von Matthias Sabelhaus werden unter CC-BY-SA 3.0 veröffentlicht.

Reguläre Klassen mit fachfremden Lehrerinnen und Lehrern

Lehrerin über die Zugänge zur Sprache der Musik

Lehrerin über die Vorbild-Rolle von Lehrkräften in Musikprojekten

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In Kooperation mit

Zukunftslabor

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit der Initiative Zukunftslabor der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, die zeigt, wie gute Kooperationen zwischen Schulen und Orchestern funktionieren.


Kunstlabore

Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Programms "Kunstlabore" der MUTIK gGmbH. Entwickelt wurde die Plattform kunstlabore.de mit vielfältigen Beispielen kreativer Bildung aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Musik, Tanz und Theater. Sie regt dazu an, gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern Kreativität im Unterricht und an Schulen zu entfalten.

Gefördert von

Stiftung Mercator

"Kunstlabore" ist ein Programm der MUTIK gGmbH, gefördert von der Stiftung Mercator.

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Autorenteam "Klassenmusizieren"

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