Die Deutsche Einheit 1989/1990

Unterrichtseinheit

In der Unterrichtseinheit "Die deutsche Einheit" beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Prozess der Wiedervereinigung. Alljährlich am 3. Oktober wird die Deutsche Einheit gefeiert. Dabei werden die Ereignisse, die zur Grenzöffnung führten, ebenso kontrovers diskutiert wie die Entwicklung von der Öffnung der Grenze bis hin zur Wiedervereinigung. War der Mauerfall die Folge eines Versprechers? War mit ihm der Weg zur Einheit des zweigeteilten Deutschlands vorgezeichnet?

  • Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe II
  • 1 bis 6 Unterrichtsstunden
  • Arbeitsblatt, Arbeitsblatt interaktiv, Lernkontrolle, Didaktik/Methodik, Primärmaterial, Recherche-Auftrag, Außerschulischer Lernort, Ablaufplan
  • 7 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Auf einer Pressekonferenz, die direkt vom Fernsehen übertragen wurde, verlas SED-Politbüro-Mitglied Günter Schabowski als Antwort auf eine Frage zur neuen Ausreiseregelung einen Beschluss des Ministerrates: "Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt." Auf die Nachfrage eines Journalisten, ab wann dies in Kraft trete, antwortete Schabowski etwas verwirrt "sofort, unverzüglich". Diese Meldung löste eine Kettenreaktion aus, in kürzester Zeit verbreiteten sich Gerüchte, die Grenzübergänge zwischen DDR und BRD seien nicht mehr geschlossen. Auch westliche Medien berichteten, die DDR habe die Grenze geöffnet. Tausende Ost-Berliner machten sich auf den Weg zu Grenzübergängen, wo die Grenzwachen überrascht und ratlos waren. Der Ansturm der Menschen wurde schnell so groß, dass die Grenzsoldaten schließlich auf jegliche Kontrolle verzichteten und die Kontrollpunkte öffneten. Damit war die Mauer faktisch gefallen.

Unterrichtsablauf

Inhalt
Sozial- / Aktionsform

Didaktisch-methodischer Kommentar

Schritte zur Wiedervereinigung

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands werden heutzutage hauptsächlich zwei Daten in Verbindung gebracht: Der 9. November 1989 und der 3. Oktober 1990. Dass aber die Öffnung der Grenzen im Herbst 1989 nicht zwangsläufig zur deutschen Wiedervereinigung geführt hat und welche einzelnen Schritte hierzu erst beitrugen, ist vielen Schülerinnen und Schülern gar nicht bewusst.

Inhaltliche Aspekte

Die Wiedervereinigung wird zur ernsthaften Option

Nach der Grenzöffnung verließen tausende Menschen die DDR, die wirtschaftlich vor dem Kollaps stand. Zudem forderten immer mehr Menschen auf den Montagsdemonstrationen neben Demokratisierung und Reformen auch die deutsche Wiedervereinigung. Die Lösung der deutschen Frage lag jedoch nicht nur in deutscher Hand, sondern war wesentlich an die internationalen Bedingungen gebunden. Für den weiteren Verlauf waren insbesondere die Reaktionen der USA und der Sowjetunion (SU) entscheidend.

Unterrichtsmaterial "Deutsche Einheit" zum Download

Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler

  • charakterisieren die Darstellung eines historischen Ereignisses in einem populären Magazin und nehmen dazu begründet Stellung.
  • erarbeiten die Ursachen der Öffnung der Grenzen am 9. November 1989.
  • diskutieren die Realisierungsmöglichkeiten verschiedener Zukunftsvorschläge für die DDR.
  • reflektieren, warum sich Hans Modrows Idee einer Vertragsgemeinschaft nicht umsetzen ließ.
  • erarbeiten die Vorstellungen Helmut Kohls zur Überwindung der deutschen Teilung.
  • erarbeiten die Zielsetzungen der Parteien für die DDR-Volkskammerwahlen 1990 und erklären das Wahlergebnis sowie dessen Bedeutung für die Gestaltung der Deutschen Einheit.
  • erkennen innen- und außenpolitische Faktoren der Deutschen Einheit.
  • führen ein fiktives Rollenspiel durch, indem sie die Positionen Frankreichs, Großbritanniens, der USA und der Sowjetunion (SU) zur deutschen Wiedervereinigung erarbeiten, die jeweiligen Argumente anführen und auf die Argumente der übrigen Beteiligten eingehen.
  • erläutern, welche alliierten Positionen sich bezüglich der Wiedervereinigung durchsetzen konnten.
  • erörtern die Bedeutung des sogenannten "Zwei-plus-Vier-Vertrages" für die Wiedervereinigung.
  • beurteilen die Wirtschafts- und Währungsunion unter der Fragestellung, ob es sich hierbei um die vorgezogene Einheit handelte.
  • erörtern unterschiedliche verfassungsrechtliche Möglichkeiten der Wiedervereinigung.
  • bewerten verschiedene Begriffsbezeichnungen bezüglich der historischen Ereignisse von 1989/1990.
  • analysieren, welches Bild der historischen Ereignisse in einer Ausstellung vermittelt wird.
  • entwickeln ein eigenes Ausstellungskonzept für die historischen Ereignisse von 1989/1990.

Medienkompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler

  • führen eine Internetrecherche durch, beurteilen die Qualität von Websites und wählen geeignete Websites zur Informationsentnahme aus.
  • gestalten eine eigene Website informativ und übersichtlich.
  • stellen Informationen mit Hilfe eines Zeitstrahls übersichtlich und sachlich richtig dar.
  • legen ein Wiki an, indem sie eigene Texte schreiben sowie Verbesserungen für fremde Textpassagen entwickeln, fehlerhafte Informationen verbessern und fehlende Informationen ergänzen.
  • analysieren Karikaturen und interpretieren diese kontextgebunden.
  • nutzen die Chatfunktion als Diskussionsmöglichkeit.
  • formulieren alliierte Positionen zur Wiedervereinigung Deutschlands als Blogeintrag.

Weiterführende Literatur

  • Lindner, Bernd
    Die Demokratische Revolution in der DDR 1989/1990, Bonn 2010.
  • Rödder, Andreas
    Deutschland einig Vaterland. Die Geschichte der Wiedervereinigung, Bonn 2009.
  • Kowalczuk, Ilko-Sascha
    Endspiel. Die Revolution 1989 in der DDR, Bonn 2009.
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Autorin

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Britta Wehen

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