Remixing Kafkas "Die Verwandlung": Verwandlung als Motiv der Kulturgeschichte

Unterrichtsablauf

• Einstieg: Performance

  Zu Beginn stehen zwei Personen in weißen (Arzt-)Kitteln am Rednerpult beziehungsweise Tisch vor der Tafel. Eine Glasschüssel mit Wasser steht auf einem Greenscreen-Tuch. In einer Projektion sieht man nur ein Portrait-Foto der Performerin beziehungsweise des Performers.

  Ins Wasser wird Natron und Essigsäure geschüttet. Eine "Schaumexplosion" entsteht und verdeckt das Foto. In dieser Zeit wird das Portrait durch ein Foto des Performers mit Eselsmaske ersetzt. Der Schaum verschwindet nach ein paar Minuten, man sieht jetzt den verwandelten Performer. Diese Form wurde gewählt, falls auch nachfolgend mit Greenscreen gearbeitet wird. Alternativ kann die Verwandlung mittels der Überblendung zweier Fotos dargestellt werden. Dazu benötigt man entweder einen Videomixer oder eine Foto-App für Dia-Shows, wenn man den Einstieg beispielsweise auf einem Tablet-Computer umsetzt.

  Nach der inszenierten Verwandlung stehen nun eine Person im weißen Arztkittel (vortragende Person am Rednerpult) und eine Person ebenfalls im weißen Arztkittel mit einer Eselskopfmaske vor der Tafel. 

  Die vortragende Person liest den <link file:1157724 download>Text zu den Motiven der Verwandlung vor, während die verwandelte Person dazu eine Skizze an der Tafel anfertigt. Ein Beispiel für die Anfertigung der Skizze an der Tafel kann sein, dass jedes Wesen aus dem vorgetragenen Text mit einem Körperteil an der Tafel skizziert und so zu einem Fantasiewesen zusammengefügt wird (zum Beispiel Eselsohren, "Wolverine-Messerhände", Spinnenbeine et cetera). So entsteht eine Karikatur, die Verwandlungen symbolisiert.

  Die einzelnen Buchstaben des Wortes "Verwandlung" werden jeweils einem verwandelten "Wesen" zugeordnet (zum Beispiel "V - Vampir", "E - Esel"). Beim Buchstaben U, der für Ungeziefer steht, wird die Lehrkraft als Spezialistin für dieses Thema nach vorne gebeten, um kurz ihr Fachwissen zu referieren. Der Käfer aus Kafkas "Die Verwandlung" wird eingeführt. Dabei wird die Verbindung zu Kafkas Erzählung hergestellt.

  Plenum

• Einarbeitung

  Auf den Tischen liegen Bilder von "berühmten" Verwandelten (Wolverine, Gollum, Vampir, Arachne, Käfer) und die Aufgabentexte. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich in Gruppen von vier bis fünf Personen den einzelnen Bildern zuordnen. Um sich kennenzulernen und warmzulaufen sollen sie nachfolgende Fragen zu diesem Bildmotiv diskutieren:

  - Wer verwandelt wen zu was aus welchen Motiven?

  - Mit welchen Mitteln wird verwandelt?

  - Welche Auswirkung ergeben sich für die Verwandelten, die Umwelt oder die Gesellschaft?

  Jede Gruppe entwickelt jeweils einen eigenen performativen Vortrag. Dabei hält eine Person als vortragende Professorin beziehungsweise vortragender Professor den Vortrag, eine Person wird verwandelt und eine weitere nimmt die Verwandlung vor.

  5 Minuten

  Gruppenarbeit

• Anwendung und Vertiefung

  Die in Gruppenarbeit entwickelte Verwandlung kann erneut mithilfe des Green-Screen-Verfahrens umgesetzt werden. Die Performerinnen und Performer oder die Lehrkräfte leiten die Schülerinnen und Schüler an. Die Anleitenden sollten sicher in der Bedienung der Hardware und Software sein. Ein Portraitfoto (beispielsweise mit der Handy-Kamera aufgenommen) einer Schülerin oder eines Schülers aus der Gruppe wird mit gezeichneten Details oder Masken (hierfür eventuell vorbereitete Vorlagen verwenden) auf einem Greenscreen-Tuch ergänzt.

  Alternativ können die Schülerinnen und Schüler pro Gruppentisch eine einfache Collage basteln. Ein Foto einer Schülerin oder eines Schülers wird ausgedruckt und mit Verwandlungsdetails sukzessive belegt. Diese Aktion wird gefilmt und projiziert.

  40 Minuten

  Gruppenarbeit

• Reflexion und Abschluss

  Die einzelnen performativen Vorträge werden vorgestellt. Abschließend findet eine Reflexion mit Schülerinnen und Schülern, der Lehrkraft und den Künstlerinnen und Künstlern statt.

  Plenum