Literaturwerkstatt Kurzgeschichten: "Shooter 4"

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit werden die Lernenden durch differenzierte Aufgabenstellungen zum Lesen, Erschließen und Interpretieren einer Kurzgeschichte angeleitet, die sich an der Lebenswelt der Lernenden orientiert und sich mit dem Motiv des Medienkonsums (hier am Beispiel des Gamingverhaltens mit Online-Spielen) auseinandersetzt.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I
  • 3 bis 4 Unterrichtsstunden
  • Arbeitsblatt
  • 5 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Die Kurzgeschichte "Shooter4" von Bernhard Grafenauer spricht die Lernenden in ihrer Lebenswirklichkeit auf unterschiedlichen Ebenen an. Einerseits dient die literarische Vorlage als Basis für eine gemeinsame Reflexion des Medienkonsums der Lernenden und andererseits eröffnet sich gleichfalls für die Schülerinnen und Schüler (wenn gewünscht und eine vertraute Atmosphäre geschaffen ist) die Gelegenheit, über familiäre Rahmenbedingen im weitesten Sinne zu sprechen.

Die Bearbeitung der Kurzgeschichte stellt nicht nur eine vertiefende Übung zum Textverständnis einer Kurzgeschichte dar. Präsentiert als Hörtext (etwa vorgelesen durch einen Mitschüler / eine Mitschülerin oder durch die Lehrkraft) kann auch ein reines Hörtraining geschult werden.

Hierauf aufbauend erfolgt ein textimmanentes Arbeiten, indem insbesondere die Hauptfigur näher beleuchtet und charakterisiert wird. In der Progression führt diese Erarbeitung zur Deutung von Kernaussagen der Kurzgeschichte sowie zur Betrachtung typischer Merkmale von Kurzgeschichten.

Unterrichtsablauf

Inhalt
Sozial- / Aktionsform

Didaktisch-methodischer Kommentar

Ausgehend von einer Schulung des Hörverständnisses als Erstzugang zur Kurzgeschichte finden sich die Schülerinnen und Schüler vermutlich in weiten Teilen in ihrer privaten Lebenswirklichkeit wieder – zumindest hinsichtlich der Mediennutzung. Eine erste Deutung der Aussageabsicht der Kurzgeschichte (auch ohne detaillierte Analyse) lässt sich im Plenum oder in literarischen Gesprächs- oder Tischgruppen durchführen.

Die sich anschließenden Materialien sind so aufgebaut, das entweder eine alleinige, sukzessive Bearbeitung (z. B. in einer Lernzeit oder vertiefend in häuslicher Arbeit) von allen Lernenden durchgeführt werden oder arbeitsteilig in graduell abgestuften Lernteams erfolgen kann, da die Arbeitsblätter vom Schwierigkeitsgrad unterschiedlich sind. Figurenaussagen zu interpretieren oder die typischen Kurzgeschichtenmerkmale zu erkennen und zu überprüfen, ist durchaus anspruchsvoller, als sich zunächst der zentralen Figur der Kurzgeschichte über eine textimmanente Erarbeitung zu nähern. 

Die Bearbeitung der Materialien mündet in einer Beschäftigung mit Deutungsmöglichkeiten der Kurzgeschichte, wobei insbesondere eine Merkmalsüberprüfung sowie eine sehr nahe und genaue Textanalyse in den Fokus gerückt wird. Bei allen Arbeitsblättern wird besonders viel Wert auf ein textimmanentes Arbeiten gelegt, wodurch immer wieder Textzitate aufgegriffen oder eingefordert werden.

Starthilfen, Formulierungshilfen, Auswahlantworten, "vorgedachte" Deutungen o. ä. durchziehen die Materialien, um ein etwaiges Selbstlernen zuhause oder in einer Lernzeit zu ermöglichen und zu erleichtern und um ein "literarisches Sprechen" mit einem Lernpartner / einer Lernpartnerin zu simulieren. Die Aufgabenformate sind deshalb in ihrer vollen Bandbreite von geschlossenen bis hin zu halb offenen oder offen Formaten in den Materialien wiederzufinden. Lernlangsamere Schülerinnen und Schüler erhalten somit auch die Gelegenheit zum Teil nur "indirekt Erspürtes" auszudrücken.

Abschließend lässt sich ein Spannungsbogen in der Deutung der Kurzgeschichte vom ersten Hören bis zur finalen Deutungsanalyse vornehmen. Ein arbeitsteiliges Vorgehen in unterschiedlichen Lernteams ist ebenso möglich, wobei die Bearbeitung und Präsentation der Ergebnisse der einzelnen Materialien stets ineinandergreift und sich zu einem Gesamtbild der Analyse und der Deutung der Kurzgeschichte zusammenfügt.

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Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • untersuchen Figurenmerkmale, belegen sie textimmanent und charakterisieren eine Figur in ihren Beziehungen (sowohl im realen Leben als auch in der virtuellen Welt).
  • ermitteln, reflektieren und diskutieren Deutungsthesen.
  • prüfen und belegen typische Gestaltungsmittel / Merkmale von Kurzgeschichten, um textimmanent Deutungen vornehmen zu können.

Medienkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • trainieren ihr Hör- / Leseverständnis von längeren, zusammenhängenden Texten.
  • stellen Erstvermutungen über Textinhalte und Textaussagen an, ohne den konkreten Inhalt zu kennen.
  • schulen ihr textimmanentes Arbeiten im Umgang mit Textbelegen und ihre Beweisführung bei der Ermittlung von Deutungsabsichten.

Sozialkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • reflektieren das Sozialverhalten der zentralen Figur in ihrer realen und virtuellen Lebenswirklichkeit und vergleichen diese mit ihnen bekannten (oder eigenen) Verhaltensstrukturen in ihrem direkten Umfeld.
  • stärken ihren kritischen Blick auf die Mediennutzung und reflektieren mögliche Unterschiede im Verhalten angesichts realer Welt versus virtuelle Welt.
  • werden sich bewusst, was möglicherweise hinter einer gesteigerten / übertriebenen Mediennutzung als Ursache stecken kann.
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Autor

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Friedrich Dick

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