Sport gehört in seiner zeittypischen Ausprägung zur Kultur einer Gesellschaft. In ihm wird das Verhältnis des Menschen zu sich selbst, seinen Mitspielenden oder Kontrahenten offenbar. In der griechischen und römischen Antike ist Sport zudem nicht nur Spiegel von Selbstverständnis und Menschenbild. Bedingt durch den religiösen Charakter der antiken Sportfeste übernimmt er auch die Funktion eines Abbildes des herrschenden Weltbildes.
Etymologisch gesehen geht das Wort Sport auf das lateinische Verb deportare (wegschaffen, wegbringen) zurück und bedeutet im übertragenen Sinn sich vergnügen/sich zerstreuen.
Aus der griechischen Sportkultur sind bereits einige Sportarten bekannt, die später in ähnlicher Weise bei den Römern ausgeübt wurden:
- Laufwettbewerbe über verschiedene Streckenlängen
- Kampfsportarten (Faustkampf, Ringen, Pankration)
- Pentathlon (antiker Fünfkampf)
- Wagenrennen
- Bogenschießen
- Ballspiele (unter anderem eine Art Hockeyspiel).
Die Griechen schufen als erste feste Formen der Sportarchitektur:
- Stadion
- Hippodrom als Wettkampfstätte
- Gymnasion als Trainingsstätte.
In der archaischen Zeit gab es eine große Zahl von Agonen, die die Prägung der griechischen Kultur durch sportliche Wettkämpfe zeigen:
- die panhellenischen Spiele in Olympia, Delphi, Nemea und Korinth
- lokale Kultfeste in Verbindung mit Sportprogramm.
Im römischen Reich war der Sport anfangs stark griechischen und etruskischen Einflüssen ausgesetzt, entwickelte dann aber sein eigenes Profil. Die sportlichen Wettkämpfe wurden als ludi – Spiele bezeichnet und beinhalteten neben sportlichen auch künstlerische Aktivitäten (Mimus, Musik, Theater). Begleitet wurden sie von diversen religiösen Riten.
Den spezifisch römischen Sport-Touch demonstrieren die riesigen öffentlichen Thermenanlagen und die zahlreichen privaten Bäder, wo auch Freizeit- und Breitensport betrieben wurde (vor allem Ballspiele wie trigon und harpastum).
Die ältesten römischen Spiele waren Circusspiele, zumeist religiöser Ausprägung an wichtigen Terminen im Jahresverlauf.
Verteilt im gesamten Imperium Romanum waren die Sportstätten:
- 74 Circusanlagen (zum Beispiel Circus Maximus)
- fast 200 Amphitheater (zum Beispiel Colosseum)
Gladiatorenkämpfe (munera gladiatoria) tauchten erstmals im Jahr 264 v. Chr. In Rom auf. Sie sind allerdings nicht mit dem Bereich, der mit dem modernen Begriff "Sport" umrissen wird, identisch, da die Teilnahme nicht freiwillig war und wegen der oft unterschiedlichen Bewaffnung der Kämpfer ein unfairer Leistungsvergleich stattfand.