Aufgrund der späten Christianisierung im Römischen Reich wird das Osterfest in den Lateinlehrbüchern kaum thematisiert. Nichtsdestoweniger sind es gerade aktuelle Anlässe, die den Unterricht bereichern und für die Schülerinnen und Schüler interessanter machen. Das wichtigste christliche Fest im Kirchenjahr ist daher – neben Weihnachten – ein perfekter Anlass, das Image des Faches modern und zeitnah zu präsentieren.
Geschichte des Osterfestes
- In der alten Kirche bis zum 4. Jahrhundert wurde Ostern im Römischen Reich zunächst unter den Griechen in der Osternacht begangen.
- Seit dem Toleranzedikt von Mailand 313 wurde das Fest der Auferstehung Christi als 3-Tage-Feier (triduum sacrum/paschale) etabliert:
- Gründonnerstag (dies cenae Domini): Feier des letzten Abendmahles
- Karfreitag (dies parasceues): Leiden und Sterben Jesu
- Karsamstag (sabbatum sanctum): Grabesruhe
- bis zum Ostersonntag (Dominica resurrectionis).
- Der Termin des Osterfestes wird nach einem Lunisolarkalender (luna – Mond, sol – Sonne) bestimmt und fällt in der Westkirche immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond – zwischen dem 22. März und 25. April im gregorianischen Kalender. Danach richten sich alle weiteren beweglichen Feste im Osterfestkreis.
- Mit dem Ostersonntag beginnt die 50-tägige Osterzeit bis Pfingsten (griech. Pentecoste – 50).
- Pascha, die lateinische Bezeichnung für Ostern, ist etymologisch abgeleitet vom aramäischen Pas-cha (sprich: pas-xa) und angelehnt an das hebräische Wort Pessach. Die Sprachtradition erinnert an das jüdische Pessachfest und verdeutlicht die Beziehung von Tod und Auferstehung Jesu zum Auszug der Israeliten aus Ägypten.
- Die neutestamentliche Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu und die Osterüberlieferung aller Evangelien sind in lateinischer Übertragung in der Vulgata erhalten. Das älteste Auferstehungszeugnis stammt von Paulus im 1. Korintherbrief (1 Kor 15, 3–8).
- Rund um Ostern haben sich im Laufe der Jahrhunderte in diversen Ländern viele Osterbräuche entwickelt, die vor allem die Kinder erfreuen und symbolische Bedeutung haben, zum Beispiel: Ostereier, Osterhase, Osterlamm, Ratschen und Klappern, Osterkerze, Osterfeuer, Oster(weih)wasser.