Der Ursprung der Olympischen Spiele der Antike ist archäologisch frühestens 700 v. Chr. nachweisbar. Im frühen 6. Jahrhundert v. Chr. erlangten die ursprünglich lokalen Wettkämpfe überregionale Bedeutung. Nach der traditionellen antiken Zeitrechnung fanden die ersten offiziellen Olympischen Spiele der Antike im Jahr 776 v. Chr. statt.
Zur Entstehung der Spiele gibt es nach der griechischen Mythologie verschiedene Theorien:
- Herakles habe sie begründet.
- Pelops, der Namensgeber der Halbinsel Peloponnes, habe im Wagenrennen König Oenomaus durch Betrug besiegt und getötet. Um sich von der Blutschuld zu reinigen, richtete er die Spiele ein.
Die Spiele in Olympia waren das älteste und bedeutendste Sportfest im alten Griechenland. Sie zählten zu den panhellenischen Spielen, die jeweils zur Ehre von Göttern in unterschiedlichem Turnus veranstaltet wurden.
In Olympia verbanden sich Sport und Kult. Die antiken Spiele waren kulturell und politisch von großer Bedeutung. Aus allen Teilen der griechischen Welt kamen nach den Perserkriegen das Volk und politische Vertreter zusammen, um Olympia zum Symbol innerstaatlicher Eintracht werden zu lassen.
Die antiken Spiele verliefen nach festgelegten Regeln:
- Sie fanden in Zyklen von 4 Jahren – den sogenannten Olympiaden – statt.
- Sie dauerten im 5. Jhd. v. Chr. 5 Tage.
- Zuschauer waren unverheiratete Frauen, Priesterinnen der Demeter und freie Männer.
- Als Wettkämpfer traten nur Vollbürger ohne Blutschuld, von ehrlicher Geburt, keines Verbrechens schuldig, an.
- Es gab Wettkampfrichter (Hellanodiken), die die Einhaltung der Hygiene, des Trainings, der Wettkampfregeln prüften.
- Bei Regelverletzungen wurden Strafen verhängt (z. B. Ausschluss von den Spielen).
- Nur der Sieger wurde mit einem Ölbaumkranz (Kotinos) sowie Privilegien in einer Heimat geehrt.
- In den gymnischen Agonen gab es ein Bekleidungsverbot.
- Es herrschte die heilige Waffenruhe (Ekecheiria) für die Athleten und Zuschauer.
Zum vermutlich letzten Mal wurden die Olympischen Spiele der Antike im Jahr 393 n. Chr. ausgetragen. Nach neueren archäologischen Befunden fanden wohl noch im 6. Jahrhundert in Olympia Wettkämpfe in bescheidenem Maßstab statt.
Olympische Spiele der Neuzeit
Erst 1766 wurde die antike Spielstätte wieder entdeckt. 1896 erlebten die Olympischen Spiele auf Initiative Pierre de Coubertins eine Renaissance bis in unsere Zeit.