Während in Deutschland aufgewachsene Schülerinnen und Schüler in der Grundschule die Natur ihrer näheren Umgebung entdecken, sind für neu angekommene Jugendliche viele Pflanzen und Tiere mehr oder weniger unbekannt. In der Lebenswelt der Jugendlichen spielen sie häufig keine große Rolle. Mit dieser Unterrichtseinheit soll einerseits Interesse für die Natur und die Jahreszeiten geweckt werden, andererseits wird das wichtigste Allgemeinwissen zum Frühling in Deutschland vermittelt.
Frühlingsspaziergang in neuer Umgebung
Mit dieser Unterrichtseinheit zum Thema Frühling und Natur lernen Schülerinnen und Schüler, die neu in Deutschland sind, die wichtigsten Tiere und Pflanzen ihrer unmittelbaren Umgebung kennen. Sie entdecken den Frühling als Jahreszeit und schulen dabei ihre Achtsamkeit.
- DaF / DaZ
- Primarstufe, Sekundarstufe I
- 3 bis 4 Unterrichtsstunden
- Arbeitsblatt, Außerschulischer Lernort, Didaktik/Methodik, Ablaufplan
- 3 Arbeitsmaterialien
Beschreibung der Unterrichtseinheit
Unterrichtsablauf
-
Einstieg: Überbegriffe sammeln
Die Lehrkraft kündigt einen Spaziergang an, auf dem die Lernenden Vokabeln für Pflanzen und Tiere kennenlernen, die im Frühling zu beobachten sind.
Zur Vorbereitung zeichnet die Lehrkraft bekannte Begriffe wie Blume, Baum, Hund und Vogel an die Tafel. Die Jugendlichen nennen die Wörter.
Die Lehrkraft fragt weiter nach und entwickelt so mit den Schülerinnen und Schüler ein Grundvokabular an Überbegriffen: Säugetier, Vogel, Fisch, Insekt, Baum, Strauch, Blume. Dabei entsteht ein Tafelbild (siehe Lösungsvorschläge).
10 Minuten -
Wortkarten: Wortschatz kategorisieren
Anschließend erhalten die Schülerinnen und Schüler paarweise die Wortkarten von Arbeitsblatt 1 und 2. Sie tauschen sich kurz darüber aus, ob sie den Gegenstand auf ihrer Wortkarte schon einmal gesehen haben und was sie darüber wissen.
Dann kommen die Schülerinnen und Schüler paarweise an die Tafel, heften ihr Kärtchen zu dem zugehörigen Überbegriff und erzählen, was sie darüber wissen oder wo sie das gesehen haben. Die anderen schreiben die Vokabeln mit.
Das Tafelbild wird ergänzt und kann am Ende ähnlich aussehen im Lösungsvorschlag (siehe unten).
15 Minuten -
Vorbereitung des Frühlingsspaziergangs
Die Schülerinnen und Schüler bilden Vierergruppen. Jede Gruppe bekommt eine Kopie von Arbeitsblatt 1 oder 2. Ihre Aufgabe besteht darin, die abgebildeten Tiere und Pflanzen zu finden und zu fotografieren. Außerdem fotografieren sie, was ihnen in Bezug auf den Frühling selbst interessant, schön oder wichtig vorkommt, oder wozu sie Fragen haben.
Für die Fotodokumentation ist es wichtig, dass zumindest ein Schüler oder eine Schülerin in der Gruppe ein Handy mit Kamera hat. Falls das nicht der Fall sein sollte, kann mit Einmalkameras gearbeitet werden, die es zum Beispiel in Drogerien mit Fotoabteilung gibt.
10 Minuten -
Frühlingsspaziergang
Die Klasse geht möglichst zu Fuß zu einer nahegelegenen Grünanlage. Dabei können schon auf dem Weg Pflanzen entdeckt werden. Während des Spaziergangs achtet die Lehrkraft darauf, dass die wichtigsten Verhaltensregeln nicht verletzt werden. Die Jugendlichen sollten keine Blumen aus Gärten pflücken und nicht zu nah in die Häuser fotografieren.
Wenn es eine gut erreichbare größere Grünanlage gibt, können die Gruppen sich unabhängig bewegen. Es werden ein Treffpunkt und eine Zeit ausgemacht, zu der sich alle wieder treffen. Kleine Klassen können auch zusammenbleiben.
Bei Bedarf werden Verhaltensregeln zum Umgang mit Tieren im Allgemeinen oder Hunden im Besonderen besprochen (nicht jagen, nicht wegrennen, Hunde an der Leine nicht streicheln, ohne zu fragen).
Die Jugendlichen gehen los, suchen Motive und fotografieren. Falls die Lehrkraft dabei ist, steht sie für Fragen zur Verfügung.
ca. 90 Minuten -
Nachbereitung
Zur Nachbereitung werden die Frühlingsfotos der Schülerinnen und Schüler auf einen Computer gezogen und idealerweise mit einem Beamer an die Wand geworfen. Alternativ können auch Abzüge angefertigt werden, die im Klassenraum aufgehängt werden. Falls die räumliche Nähe es erlaubt, kann die Lehrkraft die Abzüge gemeinsam mit der Klasse entwickeln lassen, sodass die Jugendlichen lernen, wie das funktioniert und dass es nicht sehr teuer ist.
20-30 Minuten -
Abschlusspräsentationen
Die Jugendlichen präsentieren ihre Fotos und wiederholen dabei die Vokabeln des Wortfeldes Frühling und Natur. Die Lehrkraft stellt Zwischenfragen an die Klasse – zum Beispiel dazu, welche Vögel den Winter in Deutschland verbringen und welche nicht, ab wann man im Frühling bestimmte Blumen finden kann und wo die Fotos jeweils gemacht wurden. Die Schülerinnen und Schüler erzählen. Besonders interessant sind dabei auch die Fotos, die sie ohne Vorgabe gemacht haben. Hierzu können die Lehrkraft sowie die Mitschülerinnen und Mitschüler ebenfalls Fragen stellen, oder die präsentierenden Jugendlichen stellen Fragen dazu.
Mit lerngewohnten, interessierten Schülerinnen und Schülern können außerdem Naturführer für Jugendliche helfen, etwas Hintergrundwissen zu den jeweiligen Tieren und Pflanzen zu erarbeiten oder die Namen von den Tieren und Pflanzen zu finden, die die Jugendlichen beim Frühlingsspaziergang selbst gefunden haben. Bei der Auswahl dieser Bücher und bei den Fragestellungen sollte die Lehrkraft recht genau auf die sprachlichen Voraussetzungen der Klasse eingehen. Häufig ist das Suchen von Namen auf der Basis von Blütenfarben etwa das, was alle Jugendlichen im Umgang mit Naturführern lernen können.
Didaktisch-methodischer Kommentar
Das Thema Frühlingsspaziergang im Unterricht
Für den Frühlingsspaziergang benötigt die Lehrkraft Grundwissen zu Tieren und Pflanzen des Frühlings in der Umgebung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Gruppendynamik und Erlebnispädagogik. Wird das Thema Frühling im Unterricht von Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache bearbeitet, steht vor allem die Wortschatzarbeit im Vordergrund. Ist der Spaziergang Teil des sprachsensiblen Biologie- oder Sachunterrichts, kann hier eine Grundlage für spätere Systematiken geschaffen werden.
Vorkenntnisse
Die Lernenden benötigen für diese Unterrichtseinheit zum Themenbereich Frühling und Natur keine Vorkenntnisse. Deutschkenntnisse auf dem Kompetenzniveau A1 und Alphabetisierung sind hilfreich, aber nicht notwendig.
Didaktische Analyse
Das erste Lernziel der Unterrichtseinheit "Frühlingsspaziergang in neuer Umgebung" besteht ganz allgemein in der Bewusstmachung des Jahreskreislaufs und der Achtsamkeit gegenüber der unmittelbaren natürlichen Umgebung. Dabei stehen Pflanzen und Tiere im Frühling im Mittelpunkt.
Zusätzlich wird das Vokabular im Wortfeld Frühling und Natur erweitert. Die Schülerinnen und Schüler lernen Namen für Pflanzen und Tiere kennen, die besonders im Frühling zu beobachten sind.
Ein weiterer Aspekt kann – je nach Klassenkonstellation – in der Vermittlung von Verhaltensregeln im öffentlichen Raum bestehen: Schülerinnen und Schüler aus anderen Kulturen haben häufig viele Fragen zu regelgerechtem Verhalten in der neuen Umgebung. Ein Spaziergang wie der hier vorgestellte ist ein Setting, in dem diese Fragen gestellt werden können, beziehungsweise in dem über normverletzendes Verhalten gesprochen werden kann. Die Lehrkraft sollte dabei wertfrei und ohne Vorwürfe erklären, welches Verhalten als normal oder angemessen angesehen wird und welches Verhalten möglicherweise als störend empfunden wird. Hierbei sollten soweit möglich natürlich auch Begründungen angegeben werden.
Methodische Analyse
Wenn die Arbeitsblätter nicht der Lebensrealität oder dem Sprachniveau der Jugendlichen entsprechen, können bei der Durchführung der Unterrichtseinheit "Frühlingsspaziergang in der neuen Umgebung" Schwierigkeiten entstehen. Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, sollten die Arbeitsblätter an die direkte Umgebung, die genaue Jahreszeit und das Sprachniveau der Schülerinnen und Schüler angepasst werden.
Den Zugriff auf das Unterrichtsmaterial erhalten Sie mit einer Premium-Mitgliedschaft.
Unterrichtsmaterial "Frühlingsspaziergang" zum Download
- Fruehlingsspaziergang-Arbeitsblatt-01.pdf
Auf diesem Arbeitsblatt zum Thema Frühling und Natur sind Tiere, Pflanzen und Pflanzenteile abgebildet, die Schülerinnen und Schüler typischerweise auf einem Stadtspaziergang finden können. Die Karten sollten an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - Fruehlingsspaziergang-Arbeitsblatt-01.docx
Auf diesem Arbeitsblatt zum Thema Frühling und Natur sind Tiere, Pflanzen und Pflanzenteile abgebildet, die Schülerinnen und Schüler typischerweise auf einem Stadtspaziergang finden können. Die Karten sollten an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden.
Im Classroom-Manager speichern - Fruehlingsspaziergang-Arbeitsblatt-02.pdf
Auf diesem Arbeitsblatt zum Thema Frühling und Natur sind Tiere, Pflanzen und Pflanzenteile abgebildet, die Schülerinnen und Schüler typischerweise auf einem Spaziergang auf dem Land finden können. Die Karten sollten an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - Fruehlingsspaziergang-Arbeitsblatt-02.docx
Auf diesem Arbeitsblatt zum Thema Frühling und Natur sind Tiere, Pflanzen und Pflanzenteile abgebildet, die Schülerinnen und Schüler typischerweise auf einem Spaziergang auf dem Land finden können. Die Karten sollten an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden.
Im Classroom-Manager speichern - Fruehlingsspaziergang-Loesungen.docx
Dieses Arbeitsblatt stellt einen ungefähren Erwartungshorizont für das Tafelbild zur Einführung des Themas Frühling und Natur dar. Rot markiert sind weiterführende Begriffe, die in fortgeschritteneren Klassen verwendet werden können. Zusatzinformationen können in ganzen Sätzen an die Tafel…
Im Classroom-Manager speichern - Alle Materialien
Hier können Sie alle Materialien der Unterrichtseinheit "Frühlingsspaziergang in neuer Umgebung" als ZIP-Ordner herunterladen.
Im Classroom-Manager speichern
Vermittelte Kompetenzen
Fachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- lernen Namen der häufigsten Tiere, Pflanzen und Pflanzenteile ihrer Umgebung im Frühling kennen.
- entwickeln ein Bewusstsein für den Jahreszeitenwechsel in Deutschland.
Medienkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- lernen, eine Fotodokumentation zu erstellen.
- lernen entweder den Umgang mit dem Beamer kennen oder erfahren, wie Fotos entwickelt werden.
Sozialkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- arbeiten kooperativ und kreativ.
- entwickeln in der Gruppe eigene Fragestellungen.