Deutsch in Willkommensklassen: sich vorstellen und kennenlernen

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit hilft Schülerinnen und Schülern in Willkommensklassen an weiterführenden Schulen, sich auf Deutsch zu präsentieren und Kennenlerngespräche zu führen. Die fünf Materialien für Jugendliche mit Migrationshintergrund berücksichtigen verschiedene Niveaustufen und eignen sich sowohl für Lernende mit geringen Deutschkenntnissen als auch für jene Schülerinnen und Schüler, deren Spracherwerb etwas weiter fortgeschritten ist.

  • DaF / DaZ
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
  • circa 5–7 Unterrichtsstunden bei Einsatz der Materialien in chronologischer Reihenfolge (Alternative: Einsatz im Rahmen einer Binnendifferenzierung innerhalb der Lerngruppe mit individuell angepasstem Zeitbedarf)
  • kooperatives Lernen
  • 6 Arbeitsmaterialien

Beschreibung der Unterrichtseinheit

Je nach Lerngruppe bietet die Einheit verschiedene Einsatzoptionen: Sie können nur einzelne Materialien verwenden oder alle – in diesem Fall entweder chronologisch mit einer Lernprogression oder parallel im Sinne einer Binnendifferenzierung nach Sprachstand. Die Aufgabenstellungen entsprechen dem jeweiligen inhaltlichen Level und nehmen im Hinblick auf die Komplexität zu: Die Schülerinnen und Schüler bilden Sätze aus vorgegebenen Wörtern, vervollständigen Sätze auf der Grundlage von Satzanfängen, formulieren Fragesätze aufgrund von Aussagesätzen, beantworten eigenständig Textverständnisfragen in einfachen Sätzen und fügen die Teile eines umfangreicheren Textes passend zusammen.

Durchführung der Unterrichtseinheit

Erfahrungsgemäß lässt sich der Unterricht in internationalen Willkommensklassen nicht so präzise planen wie in Lerngruppen des regulären Schulsystems, wo die Schülerinnen und Schüler über ähnliche Vorkenntnisse und Lernvoraussetzungen verfügen. Willkommensklassen sind dagegen strukturell meist viel heterogener, da die Schülerschaft in der Regel aus völlig unterschiedlichen Kulturen, Werte- und Bildungssystemen stammt. Vor diesem Hintergrund ist eine pädagogische, didaktische und methodische Flexibilität der Lehrkraft erforderlich, die im Hinblick auf die vorliegende Unterrichtseinheit drei grundsätzliche Einsatzvarianten ermöglicht:

  • Einsatz einer Teilauswahl an Materialien – zum Beispiel M1 und M2 in Klassen mit geringen Deutschkenntnissen, M3 bis M5 für Lerngruppen mit besserer Sprachbeherrschung.
  • Einsatz des Gesamtpakets im Sinne einer Binnendifferenzierung in äußerst heterogenen Lerngruppen: Schülerinnen und Schüler mit tendenziell geringen Deutschkenntnissen erhalten beispielsweise M1 oder M2, während Lernende mit einer besseren Sprachbeherrschung parallel dazu M3, M4 oder M5 bearbeiten; das individuelle Niveau ist also ausschlaggebend.
  • Einsatz des Gesamtpakets in chronologischer Reihenfolge (von M1 bis M5) mit einer Lernprogression: Planen Sie dafür bitte fünf bis sieben Unterrichtsstunden ein. Aufgrund ihrer Komplexität sind M4 und M5 am besten für Doppelstunden geeignet.

Didaktisch-methodischer Kommentar

Die vorliegende Unterrichtseinheit bezieht sich auf die grundlegenden Themen Präsentation und Kennenlernen. Sie zielt darauf ab, Jugendliche mit Migrationshintergrund in Willkommensklassen auf alltägliche Kommunikationssituationen vorzubereiten. Dafür sind mindestens geringe Deutschkenntnisse erforderlich. Idealerweise ist der Spracherwerb der Lernenden bereits weiter fortgeschritten.

Die Reihenfolge der Materialien ist durch die Kriterien Komplexität und Schwierigkeitsgrad bestimmt:

  • Bei der Bearbeitung von M1 bilden die Schülerinnen und Schüler sinnvolle Sätze aus vorgegebenen Wörtern.
  • M2 beinhaltet einen stichpunktartigen Steckbrief, dessen Informationen die Lernenden mithilfe von Satzanfängen strukturiert in ganzen Sätzen darstellen.
  • M3 gibt Aussagesätze vor, zu denen passende Fragesätze formuliert werden sollen.
  • Das folgende Material – M4 – trainiert das Textverständnis der Schülerinnen und Schüler: Sie erhalten einen Dialog, zu dem sie nach intensivem Lesen eine Reihe von W-Fragen beantworten.
  • M5 konfrontiert die Lernenden schließlich mit ungeordneten Abschnitten eines Textes, die sie passend zusammensetzen, sodass sich eine logische Reihenfolge ergibt.

Achten Sie unbedingt darauf, dass die Schülerinnen und Schüler den jeweiligen Arbeitsauftrag verstehen. Erfahrungsgemäß ist es empfehlenswert, die Lernenden individuell über die Arbeitsform entscheiden zu lassen: Manche Jugendliche wollen und können am besten allein arbeiten, andere bevorzugen Paar- oder Gruppenarbeit.

Hinweise für die Auswertungsphase

  • Lassen Sie die Arbeitsergebnisse von möglichst vielen Schülerinnen und Schülern laut vorlesen.
  • Korrigieren Sie gemeinsam mit den Lernenden Grammatik-, Satzbau- und Ausdrucksfehler.
  • Optimieren Sie die Aussprache.
  • Klären Sie unbekannte Wörter.
  • Halten Sie wichtige Vokabeln – parallel zur Besprechung – in einer Vokabelliste fest und notieren Sie zu allen Nomen den entsprechenden Artikel.
  • Lassen Sie die Situationen nachspielen. Sie fördern dadurch eine eigenständige Anwendung der deutschen Sprache und lockern zugleich den Unterricht auf.
  • Korrigieren Sie die Arbeitsergebnisse in den Heften der Schülerinnen und Schüler zeitnah im Hinblick auf die Rechtschreibung und Zeichensetzung.  
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Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten in folgenden Bereichen der deutschen Sprache:

  • Kommunikationsvermögen im Kontext Präsentation und Kennenlerngespräche
  • Wortschatz – vor allem themenbezogen
  • Textverständnis
  • Ausdrucksvermögen unter Berücksichtigung von Grammatik- und Satzbauregeln
  • Vorlesen mit korrekter Aussprache
  • Schreiben mit korrekter Rechtschreibung und Zeichensetzung

Sozialkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • übernehmen im Fall von Paar- und Gruppenarbeit Verantwortung für das Teamergebnis.
  • halten sich an feste Gesprächsregeln und kommunizieren fair miteinander.
  • präsentieren Arbeitsergebnisse im Plenum.
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Autor

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Lars Fedeler

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