Unterrichtsphasen "Risikoverhalten Jugendlicher"
Lesen Sie hier die detailierte Beschreibung der vier Unterrichtsphasen mit ihren Schwerpunkten sowie Hinweisen zur Umsetzung in Ihrem Unterricht.
A) Einstieg
Den Einstieg in die Unterrichtssequenz bildet der Film "Das Gesetz der Straße 4: Das Risiko auf der Straße". Das Video dient als Anstoß, im Unterricht selbst erlebte Gefahrensituationen im Straßenverkehr oder das eigene Risikoverhalten zu diskutieren. Zudem kann das Video als Informationsquelle für das Quiz herangezogen werden.
Zum Film "Das Risiko auf der Straße"
- Folge 4: Das Risiko auf der Straße I Das Gesetz der Straße – mit Ralph Caspers
Dieses Video beschäftigt sich mit dem Thema Risikoverhalten im Straßenverkehr. Es zeigt Risikofaktoren auf und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr.…
B) Einstieg II: Risikotypen und Lebensstile
Die Schülerinnen und Schüler bekommen ein Arbeitsblatt ausgehändigt, das Risikotypen mit Vorlieben und Verhaltensmustern (Musik, Hobbies, Werte, Gefahrenbewusstsein) vorstellt. Sie lesen die typisierten Darstellungen von Jugendlichen und entscheiden, mit welcher Lebensstilgruppe sie sich selbst am ehesten identifizieren können. Sie vergleichen anschließend ihre Einschätzungen mit den Ergebnissen der JUFA-Studie, die aus Umfrageergebnissen diese Kategorisierung entworfen hat. Hierbei können die Schülerinnen und Schüler erschließen, welche Einstellungen, wie das Ablehnen von Normen oder eine starke Vorliebe für Autos und Autothemen, statistisch gesehen mit einer höheren Unfallrate korrelieren. Hierbei sollte eine Diskussion über Lebensstile, Identitäten, Peergroups, Risikobereitschaft und den eigenen Handlungsmustern entstehen.
C) Erarbeitung/Wissensvermittlung
Vermittlung von Fachkompetenzen mittels eines Quiz
Die Schülerinnen und Schüler diskutieren in Kleingruppen in einer Wettbewerbssituation Auswahl-Antworten zu den Quizfragen. Die Antworten können zum Teil aus dem Video oder aus den Informationen über die Risikotypen erschlossen werden (Einstieg I und II). Weitere Fragen greifen typische Gefahrensituationen im Straßenverkehr auf und helfen somit den Jugendlichen, sich auf solche Konstellationen einzustellen. Die Gruppen sollten dabei so ausgewählt werden, dass solche mit eher gutem Allgemeinwissen und schwächere Schülerinnen und Schüler gemischt werden, damit Chancengleichheit gewährt ist und gleichzeitig eine Binnendifferenzierung erzielt wird. Zum Abschluss dieser Unterrichtssequenz gibt es eine Feedbackrunde mit Erläuterungen der richtigen Lösungen. Den Lehrkräften steht eine Lehrerversion des Quiz mit den Lösungen und mit Links zu weiterem Hintergrundwissen zur Verfügung.
Lerninhalte, die mittels des Quiz vermittelt werden (Fachkompetenz):
Basis-Fragen
1. Riskant fahren - und die Einstellungen dazu im Freundeskreis
2. Gründe für das Risikoverhalten von Jugendlichen
3. Das Überholspiel
4. Gründe für die Unfallbeteiligung von jungen Fahrern
5. Riskant oder nicht riskant?
6. Angepasste Geschwindigkeit
7. Müdigkeit im Straßenverkehr
8. Abstand halten
Weiterführende Fragen
9. Wie lang ist der Anhalteweg?
10. Den Anhalteweg nach einer Formel berechnen
11. Unfallstatistik
12. Unterwegs in der Stadt
D) Erarbeitung/Selbstreflexion
Nachdem die Schülerinnen und Schüler das Quiz als Unterrichtsphase zum Wissenserwerb durchlaufen haben, erproben sie ihre eigenen Handlungsmuster in Rollenspielen. Es werden zwei Situationen vorgegeben, um Handlungsoptionen oder Dilemma-Situationen weiterzuführen und in unterschiedlichen Varianten durchzuspielen: 1. "Das Vorstellungsgespräch" und 2. "Auf dem Weg zur Schule".
Varianten bei der Umsetzung:
- Klassisches Rollenspiel: Die Jugendlichen spielen intuitiv die vorgegebene Situation nach und geben ihr spontan eine neue Wendung. Sie verhalten sich dabei so, wie sie selbst handeln würden. Diese Variante eignet sich für spielfreudige Lerngruppen, in denen Schülerinnen und Schüler wenig scheu sind, in eine Rolle zu schlüpfen und vor dem Plenum ein kurzes "Improvisationstheater" vorzustellen.
- Dilemma-Diskussion: Die Jugendlichen stellen die Konfliktsituation vor, in dem sie ihre Rollenkarten im Plenum vorlesen. Sie sammeln Vorschläge aus der Lerngruppe und bauen daraus einen Dialog auf und/oder diskutieren im Plenum Vor- und Nachteile der vorgeschlagenen Handlungsalternativen.
Die Rollenspiele enden mit einer Feedback-Runde, in der die Jugendlichen alternative Verhaltensmuster diskutieren, konstruktive Lösungswege für schwierige Entscheidungen suchen oder Möglichkeiten finden, in sozialen Konfliktsituationen zu schlichten.