Wertschätzende Kommunikation: proaktive Strategien für Unterrichtsgespräche und die Leistungsbewertung
Dieser Fachartikel beschäftigt sich mit der Frage: Wie kann eine wertschätzende Kommunikation zwischen Lehrperson und Lernenden gelingen? Dabei sollen Standardsituationen – das Unterrichtsgespräch und die Leistungsbeurteilung – beleuchtet werden, in denen Kommunikation eine besondere Rolle spielt. Auf der Basis theoretischen Professionswissens werden Hinweise, Tipps und Anregungen gegeben, die sich direkt in die Praxis umsetzen lassen.
"Wie man in den Wald hineinruft …"
Für den respektvollen Umgang miteinander am Arbeitsplatz Schule gibt es zahlreiche Ratgeber. Denn gegenseitige Wertschätzung und Empathie wirken sich auf viele Dimensionen des Unterrichts aus. Sie können dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrpersonen ihre Leistungsfähigkeit steigern, sich in der Schule wohler fühlen und ihr soziales Verhalten verbessern. Nicht zuletzt ist professionelle Kommunikation essentiell auf der Beziehungsebene zwischen Lehrenden und Lernenden und ein Pfeiler guter Klassenführung.
Das alte Sprichwort "Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus" gilt auch hier. Dabei muss klar sein, dass aufgrund der Hierarchie zwischen Schülerinnen und Schülern auf der einen Seite und Lehrperson auf der anderen die Initiative des "Hineinrufens" meist bei der Lehrperson liegt. Aufgrund ihres Alters, ihres (Fach-)Wissens oder ihrer Rolle im System sitzt sie nicht nur am längeren Hebel, sie trägt auch die Verantwortung für die Hebelwirkung. Ihr Verhalten hat enormen Einfluss darauf, ob sich ein Miteinander entwickeln kann, in dem sich beide Seiten mit Respekt begegnen.
Dieser Fachartikel kann nicht alle Facetten des Themas "beackern". Er beschränkt sich deshalb auf zwei zentrale Felder, in denen wertschätzende Kommunikation besonders wichtig ist: das Unterrichtsgespräch und die Leistungsbewertung.