Eine positive Lernatmosphäre in digitaler Lernumgebung schaffen
In diesem Fachartikel zum Thema Lernatmosphäre und digitales Lernen geht es darum, Online-Unterricht motivierend und aktivierend zu gestalten. Dafür ist auch das soziale Miteinander der Schülerinnen und Schüler wichtig. Die Tipps und Ideen sind nicht nur in Zeiten von Schulschließungen, sondern auch nach der Pandemie beispielsweise im Rahmen von digitaler Unterrichtsgestaltung anwendbar.
Digitale Lernumgebungen verbinden Lernende und Lehrende miteinander. Dennoch entsteht oft ein Gefühl von Vereinzelung – gerade im Vergleich zum Präsenz-Unterricht. Die Interaktion gestaltet sich anders, man teilt die räumliche Erfahrung nicht, Kommunikation findet zumindest in der Großgruppe kaum gleichzeitig statt, sondern muss linear organisiert werden. Gerade Lehrkräfte, die nicht als "Digital Natives" aufgewachsen sind, können diese Form der Kommunikation als unbefriedigend oder sogar belastend empfinden.
Umso wichtiger ist es daher, die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation so einzusetzen, dass ihr Potenzial ausgeschöpft wird. Denn durch die Strukturierung in verschiedene Arbeitsphasen mit unterschiedlichen Sozialformen und Arbeitsaufträgen kann auch der Distanz- und Online-Unterricht motivierend und verbindend gestaltet werden.
Strukturierung durch unterschiedliche Arbeitsphasen
Eine wichtige Basis für eine konstruktive, motivierende Arbeitsatmosphäre ist zunächst eine relativ kleinschrittige Strukturierung, die einen regelmäßigen Wechsel zwischen rezeptiven (Input-)Phasen und produktiven Phasen vorsieht. Lange Vorträge, bei denen die Schülerinnen und Schüler die eigene Kamera und das Mikrofon ausschalten, sollten nach Möglichkeit vermieden werden.
Inputphasen können grundsätzlich unterschiedlich gestaltet werden – zum Beispiel als Lehrervortrag, Präsentation oder Lehrvideo. Allerdings sollten sie zeitlich nicht zu viel Raum einnehmen. Sonst besteht die Gefahr, dass einzelne Schülerinnen und Schüler sich nicht dauerhaft konzentrieren können.
Für Abwechslung sorgen produktive Arbeitsphasen, online oder offline, und Arbeitsphasen in unterschiedlichen Sozialformen. Es empfiehlt sich, wenn möglich, Arbeitsmaterialien auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Lerntypen anzupassen. Statt sich auf visuelles Lernmaterial zu konzentrieren, sollten also auch auditive und haptische Lerntypen angesprochen werden. Arbeitsphasen am PC-Arbeitsplatz können abgewechselt werden mit Offline-Phasen, in denen die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel den Arbeitsplatz wechseln, sich bewegen oder sich in Stillarbeit konzentrieren können.
Auch eine Mischung aus digitalen Lerninhalten und Ausdrucken auf Papier kann schon helfen, die Konzentration zu steigern und das Gedächtnis zu unterstützen. Da das Gedächtnis eine starke räumliche Komponente hat, sind rein virtuelle Lernformen nicht ideal, um Inhalte zu behalten. Die Verortung auf dem Blatt hingegen kann helfen, sich Fachbegriffe, Formeln oder Vokabeln besser zu merken.
Gleichzeitig werden die Schülerinnen und Schüler durch einen regelmäßigen Wechsel der Unterrichtsform aktiviert und motiviert. Dabei steigt auch der Lernspaß.
Mit unterschiedlichen Sozialformen arbeiten
Ein weiterer wichtiger Faktor, mit dem sowohl die Konzentration als auch der Lernspaß wesentlich beeinflusst werden kann, ist der Wechsel der Sozialformen. Grundsätzlich ist auch im Online-Unterricht ein regelmäßiger Wechsel zwischen...