Das Phänomen "Kettenbriefe" als Thema im Unterricht

Fachartikel

Dieser Fachartikel erläutert verschiedene Arten von Kettenbriefen sowie die Gefahren, die von diesen ausgehen. Weiterhin gibt der Artikel Tipps für die Besprechung des Themas im Unterricht.

 

Was es mit Kettenbriefen auf sich hat

Ziele von Kettenbriefen

Mit schöner Regelmäßigkeit tauchen seit einigen Jahren immer wieder unterschiedliche Challenges oder Kettenbriefe im Netz auf. Manche dieser Kettenbriefe wollen lediglich unterhaltsam sein. Andere sind möglicherweise mit Viren versetzt, sodass sie kleine Programme installieren und den Empfängerinnen und Empfänger schaden können. Besonders bedrohlich sind Kettenbriefe, die mit Angst, Druck, Horror und sogar Selbstverletzungen oder Selbstmord spielen. Hier geht es um Macht und Manipulation von Kindern und Jugendlichen.

Erscheinungsformen von Kettenbriefen

Was früher als klassische Kettenbriefe mit der Post kam, wird in den sozialen Netzwerken (zum Beispiel WhatsApp, TikTok, Facebook, Instagram, Snapchat) heute in der Regel als Challenge verpackt. Sobald diese Nachrichten eine Aufforderung enthalten, irgendetwas zu tun und dann an eine bestimmte Anzahl von Freunden weiterzuleiten, geht es um einen Kettenbrief. Dabei ist es ganz egal, ob dahinter ein Spaß, ein Virus, eine Aufgabe oder eine Bedrohung stecken. In den meisten Fällen handelt es sich um Nachrichten, Texte oder Bilder, die der Empfänger an möglichst viele weitere Kontakte weiterleiten soll. Die Form dieser Kettenbriefe kann sehr unterschiedlich sein:

  • Kettenbriefe, die man ausfüllen soll und deren Beantwortung eine Charaktereigenschaft der Person offenbart. Beispielsweise kursierte bei Facebook ein Kettenbrief, bei dem herausgefunden werden soll, wie Präsident Trump jemanden bezeichnen würde.
  • Kettenbriefe, die den eigenen Beliebtheitsgrad zeigen sollen, indem Herzchen von Freunden gesammelt werden.
  • Kettenbriefe, bei deren Weiterleitung ein Wunsch in Erfüllung gehen soll.
  • Kettenbriefe, die mit Angst und Horror arbeiten. In ihnen steckt eine Bedrohung, die sich erfüllen soll, wenn der Kettenbrief nicht weitergeleitet wird.

Bekannte Kettenbriefe der vergangenen Jahre

Besonders im Messenger WhatsApp tauchen immer wieder Kettenbriefe oder Challenges auf, die sich in veränderter Form oft über viele Jahre halten. Meistens werden nur ein Name oder der alte Inhalt ausgetauscht, das Ziel bleibt aber das gleiche: Verunsicherung, Bedrohung, Angst erzeugen oder Einschüchterung.

Warnungen

Warnungen vor Viren, Hackern, bestimmten Personen und anderen Bedrohungen machen immer wieder die Runde. Oft handelt es sich dabei um eine reine Erfindung, die verunsichern soll und die Empfängerinnen und Empfänger dazu auffordert, die Warnung an alle ihre Kontakte weiterzusenden. Solange diese Mails nicht mit Viren versetzt sind, richten sie keinen Schaden an.

Momo-Challenge

Wesentlich gruseliger und für nicht wenige Kinder und Jugendliche auch wirklich bedrohlich ist der Kettenbrief-Hoax "Momo". Dabei verschickt der Account eines gruselig aussehenden jungen Mädchens Botschaften an andere. Das Mädchen fordert dazu auf, die Nachricht weiterzuleiten. Meist sollen auch Aufgaben erledigt werden, um sich selber vor bösen Ereignissen zu schützen.

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Uta Reimann-Höhn

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