Der Wolf: Lebens- und Wesensart

Unterrichtsablauf

• Einführung

  Die Lehrkraft bereitet ein Tafelbild vor, auf dem hauptsächlich Raubtiere, aber auch Pflanzenfresser zu sehen sind. Die Schülerinnen und Schüler kreisen die Tiere ein, die sie für Raubtiere halten. Die Bedeutung des Begriffes "Raubtier" wird erarbeitet (= rauben). Alle Tiere werden mit Namen benannt.

  Durch eine gezielte Fragestellung ("Über welches Tier wird in letzter Zeit häufig in Zeitung und Fernsehen berichtet?") wird die Aufmerksamkeit auf den Wolf fokussiert. Die Schülerinnen und Schüler äußern ihr Vorwissen zum Thema. Es ist möglich, eine übergeordnete Fragestellung zu formulieren, an der sich die Unterrichtseinheit orientiert: Wie gefährlich ist der Wolf?

  Plenum, Tafelbild

• Aussehen des Wolfes

  Zu Beginn der nächsten Unterrichtsstunde zeigt die Lehrkraft Bilder vom Wolf und wolfähnlichen Hunden. Die Schülerinnen und Schüler isolieren die Bilder, die einen Wolf darstellen und begründen ihre Auswahl. Dabei nehmen sie das Aussehen des Wolfes bewusst und aufmerksam wahr, um die Arbeitsaufgabe von Arbeitsblatt 1 erfolgreich zu bearbeiten.

  Tafelbild, Plenum

• Das Leben im Rudel

  Das Unterrichtsgespräch zu Beginn der Stunde erarbeitet mit den Schülerinnen und Schülern die Notwendigkeit sozialer Ordnungssysteme innerhalb einer Gruppe an Beispielen, die den Schülerinnen und Schülern durch Erfahrung vertraut sind: Familie, Klasse, Verein...

  Es wird Arbeitsblatt 2 bearbeitet.

  Plenum, Einzelarbeit

• Nahrungsbedarf des Wolfes

  Zur Vorbereitung auf Arbeitsblatt 4 sind folgende Vorbereitungen zu treffen: Die Lehrkraft ermittelt den täglichen Nahrungsbedarf von beispielsweise Hund, Katze oder Wellensittich und stellt diesen mit Bildern anschaulich dar. Dem wird der Nahrungsbedarf eines Wolfes gegenübergestellt und miteinander verglichen.

  Es erfolgt die Weiterarbeit mit Arbeitsblatt 4 und 5.

  Tafelbild, Plenum

• Körpersprache

  Die Lehrkraft verblüfft die Schülerinnen und Schüler dadurch, dass sie/er nur mit der Körpersprache interagiert. Die Schülerinnen und Schüler werden eine Zeit brauchen, bis sie die Körpersprache verstehen und deuten können. Beispiel: Statt verbaler Begrüßung werden die Schüler und Schülerinnen mit entsprechenden Gesten begrüßt. Weitere Gesten werden dargestellt und interpretiert.

  Im Unterrichtsgespräch wird die richtige Wahrnehmung und Deutung der Körpersprache thematisiert und dass es lebenswichtig sein kann, nonverbale Gesten richtig wahrzunehmen und zu interpretieren. Die Beispiele werden auf die Körpersprache des Wolfes übertragen.

  Lehrervortrag, Plenum

• Vorurteile: Unser Bild vom bösen Wolf

  Die Schülerinnen und Schüler äußern ihre Vorstellung darüber, ob sie den Wolf als "gut" oder "böse" wahrnehmen. Sie begründen ihre Meinung und werden mit der Aussage konfrontiert, woher sie das wissen wollen, denn keiner wird von eigenen Erfahrungen mit Wölfen berichten können, die eine realistische "Wahrheit" abbilden. Es werden Märchen-und Geschichtentitel am Tafelbild gesammelt und ihnen die Bewertungen "gut" oder "böse" zugeordnet. Das anschließende Unterrichtsgespräch vermittelt die Erkenntnis, dass die überlieferten Geschichten und Märchen unsere Meinung über den Wolf beeinflussen ohne grundlegende Kenntnis über seine Lebens- und Wesensart.

  Weiterarbeit mit Arbeitsblatt 8

  Plenum, Tafelbild

• Diskussion: Wer hat Angst vorm bösen Wolf?

  Die "Gefährlichkeit" des Wolfes wird durch eine differenzierte Aufarbeitung relativiert, für welche Gruppen die Lebens- und Wesensart des Wolfes gefährlich werden könnte und wie sich der Mensch davor schützen kann. Ein Für und Wider von Ausrottung versus Wiederansiedlung wird problemorientiert diskutiert.

  Plenum