Die Kapitalbedarfsrechnung ist eine wichtige betriebswirtschaftliche Grundlage im Kontext von Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen. Sie ist wesentlicher Bestandteil des Kompetenzbereichs "Investition und Finanzierung" und wird auch in Prüfungen häufig verlangt. Der Unterricht sollte also auf dem Vorwissen der Schüler aufbauen, dann das Verständnis der Schülerinnen und Schüler für die Komplexität bei der Ermittlung des Kapitalbedarfs schärfen und dann prozedural an die Vorgehensweise der Berechnung heranführen.
Kapitalbedarfsrechnung
Diese Unterrichtssequenz zum Thema "Kapitalbedarfsrechnung" ist ein Teil des Kompetenzbereiches "Finanzierung und Investition". Die Schülerinnen und Schüler ermitteln die unterschiedliche Kapitalbindungsdauer in den Bereichen Material, Fertigung, Verwaltung und Vertrieb. Sie berechnen den Kapitalbedarf für die Herstellung der Betriebstätigkeit, den Kapitalbedarf für die laufende Betriebstätigkeit und den gesamten Kapitalbedarf.
- Wirtschaft / Rechnungswesen
- Berufliche Bildung
- 2 Unterrichtsstunden
- Ablaufplan
- 7 Arbeitsmaterialien
Beschreibung der Unterrichtseinheit
Unterrichtsablauf
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Aktivierung
Mithilfe einer kurzen Einstiegssituation wird die Frage aufgeworfen, welche Investitionen bei einer Expansion getätigt werden müssen. In dem Zusammenhang werden die Begriffe Expansion, Investition, Finanzierung geklärt. (Arbeitsblätter 1+2)
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Lehrervortrag/Erarbeitung
Die Arten der Finanzierung in der Unterteilung werden von der Lehrkraft kurz präsentiert. Weitere Begriffe wie zum Beispiel Immaterielle Investitionen, Rationalisierungsinvestitionen werden geklärt. (Arbeitsblatt 2)
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Erarbeitung und Zwischensicherung
Bestimmungsgründe des Kapitalbedarfs werden von der Schülerschaft zusammengetragen. Hierbei sind im Anschluss von den Lernenden ermittelte Ergebnisse zusammenzutragen und dann von der Lehrkraft zusammenzufassen, zum Beispiel Maschinen zum Bereich "Anlagenintensität" und Bestimmungsgründe zu erweitern, die die Schülerinnen und Schüler nicht berücksichtigt haben. Klärung des Einflusses von Lieferer- und Kundenziel. (Arbeitsblatt 3)
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Erarbeitung
Die Kapitalbedarfsrechnung für die Herstellung der Betriebsbereitschaft wird von den Schülerinnen und Schülern berechnet und die Lösung kurz gemeinsam abgeglichen. (Arbeitsblatt 4 Teil 1, Lösungsblatt)
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Lehrervortrag/Erarbeitung
Die Kapitalbindungsdauer der Kapitalbedarfsrechnung für die laufende Betriebstätigkeit wird mithilfe des Schaubilds von der Lehrkraft erklärt. (Arbeitsblatt 5)
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Erarbeitung
Die Schülerinnen und Schüler ermitteln die Kapitalbindungsdauern am Beispiel. (Arbeitsblatt 4 Teil 2)
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Ergebnissicherung
Die Kapitalbindungsdauern werden mit der Lehrkraft abgeglichen, da sie die Grundlage der weiteren Berechnung darstellen. Zur Sicherung des Verständnisses erklärt eine Schülerin oder ein Schüler nochmal anhand des Schaubilds (Arbeitsblatt 5) die Inhalte in seinen/ihren Worten.
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Erarbeitung
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten selbständig den gesamten Kapitalbedarf. Dieser wird von einer Schülerin beziehungsweise einem Schüler präsentiert. (Arbeitsblatt 4 Teil 2, Teil 3)
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Übung
Hieran bieten sich weitere Übungen zur Berechnung des Kapitalbedarfs an (zum Beispiel aus dem Schülerbuch).
Didaktisch-methodischer Kommentar
Da es sich bei dem Thema um einen recht komplexen Sachverhalt handelt, der für Schülerinnen und Schüler ohne direkten Bezug zu einem Industriebetrieb nur schwer vorstellbar ist, sollte das Thema schrittweise und stärker lehrerzentriert behandelt werden. Die Begriffe Investition und Finanzierung werden auch im Alltag häufig benutzt, daher können sicherlich einzelne Schülerinnen und Schüler zu den Begriffen einen Beitrag leisten. Die Aktivierung des Vorwissens soll dabei im Vordergrund stehen und die Schülerinnen und Schüler einstimmen, sich am Thema aktiv zu beteiligen. Die genaue Definition der Begriffe sowie die Einteilung in verschiedene Arten von Investitionen kann dann relativ schnell abgehandelt werden, da es sich hierbei um reines deklaratives Wissen handelt. Es wird von der Lehrkraft vorgestellt und die Schülerinnen und Schüler erhalten die Definitionen dann auch auf einem Informationsblatt.
Die Vertiefung des Themas hin zur Kapitalbedarfsrechnung ist insofern interessant, da die Schülerinnen und Schüler hierbei wiederum ihr bereits erworbenes Wissen einbringen können, wenn es um die Frage geht, wovon die Höhe des Kapitalbedarfs bei einer Neugründung/Erweiterung eines Betriebs und während der "normalen" Betriebstätigkeit abhängt. Diesen Teil der Erarbeitung kann die Lehrkraft auch für die Bewertung nutzen, da sich bei dieser Frage herausstellt, wer bereits über fundiertes Wissen verfügt und Verknüpfungen herstellen kann. Es hat sich herausgestellt, dass diese Phase deshalb durchaus auch als Gruppenarbeit geeignet ist. Daraufhin erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Arbeitsblatt, dass phasenweise erarbeitet wird. Zunächst wird Teil 1 bearbeitet und der Kapitalbedarf für die Herstellung der Betriebsbereitschaft ermittelt. Die genaue Berechnung der unterschiedlichen Kapitalbindungsdauern (Material, Fertigung, Verwaltung, Vertrieb) ist recht komplex und sollte zum besseren Verständnis mithilfe einer Skizze dargestellt werden. (Dabei sollte eventuell auch schon kurz auf die unterschiedliche Berechnung der Kapitalbindungsdauern der Materialkosten (Materialeinzelkosten und Materialgemeinkosten) eingegangen werden, da das die Schülerinnen und Schüler bei unterschiedlichen Aufgabenstellungen überfordert.) Daraufhin erarbeiten die Lernenden die Kapitalbindungsdauern (Teil 2 des Arbeitsblattes). Die Ergebnisse werden direkt im Anschluss von einer Schülerin/einem Schüler präsentiert (hieran sollte nochmals die Präsentation einer Schülerin/eines Schülers der unterschiedlichen Kapitalbindungsdauern erfolgen, um das Verständnis zu sichern). Die weitere Erarbeitung der Kapitalbindungskosten der laufenden Betriebstätigkeit und die gesamten Kapitalbindungskosten dürften dann kein Problem mehr darstellen und können von den Schülern erarbeitet werden. Im Anschluss daran sollten weitere Aufgaben der gleichen Art (zum Beispiel aus dem Schülerbuch) gelöst werden.
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Unterrichtsmaterial "Kapitalbedarfsrechnung" zum Download (PDF)
- Kapitalbedarfsrechnung-Arbeitsblatt-01.pdf
Die Einstiegssituation dient der Einführung der Hinführung zum Thema Investition und Kapitalbedarf und der Aktivierung der Schülerinnen und Schüler.
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Mithilfe des Arbeitsblattes wird die Definition der Begriffe Finanzierung und Investition erarbeitet. Weitere mögliche Unterteilungen der Arten von Investitionen (z.B. Sachinvestition, Finanzinvestition, Ersatzinvestition) werden dargestellt und fragend-entwickelnd geklärt.
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Die Schülerinnen und Schüler erhalten hiermit die vorher eingeführten Definitionen und Investiti-onsarten sowie den Arbeitsauftrag zur Ermittlung der Bestimmungsgründe des Kapitalbedarfs.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - Kapitalbedarfsrechnung-Arbeitsblatt-04.pdf
Das dreiteilige Arbeitsblatt enthält Aufgaben zur Ermittlung des Kapitalbedarfs für die Herstellung der Betriebsbereitschaft, für die laufende Betriebstätigkeit sowie zum gesamten Kapitalbedarf.
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Dieses Schaubild für den Lehrervortrag enthält den Überblick über Kapitalbindungsdauern. Es sollte vor Teil 2 von Arbeitsblatt 04 erklärt werden.
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Nach der Erklärung der Lehrkraft erhalten die Lernenden dieses Informationsblatt mit den Kapitalbindungsdauern und den Formeln für die weitere Berechnung der Aufgaben von Arbeitsblatt 04.
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Die Einstiegssituation dient der Einführung der Hinführung zum Thema Investition und Kapitalbedarf und der Aktivierung der Schülerinnen und Schüler.
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Mithilfe des Arbeitsblattes wird die Definition der Begriffe Finanzierung und Investition erarbeitet. Weitere mögliche Unterteilungen der Arten von Investitionen (z.B. Sachinvestition, Finanzinvestition, Ersatzinvestition) werden dargestellt und fragend-entwickelnd geklärt.
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Die Schülerinnen und Schüler erhalten hiermit die vorher eingeführten Definitionen und Investiti-onsarten sowie den Arbeitsauftrag zur Ermittlung der Bestimmungsgründe des Kapitalbedarfs.
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Das dreiteilige Arbeitsblatt enthält Aufgaben zur Ermittlung des Kapitalbedarfs für die Herstellung der Betriebsbereitschaft, für die laufende Betriebstätigkeit sowie zum gesamten Kapitalbedarf.
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Dieses Schaubild für den Lehrervortrag enthält den Überblick über Kapitalbindungsdauern. Es sollte vor Teil 2 von Arbeitsblatt 04 erklärt werden.
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Nach der Erklärung der Lehrkraft erhalten die Lernenden dieses Informationsblatt mit den Kapitalbindungsdauern und den Formeln für die weitere Berechnung der Aufgaben von Arbeitsblatt 04.
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Hier finden Sie die Lösungen zu den Aufgaben der Unterrichtseinheit "Kapitalbedarfsrechnung".
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Hier können Sie alle Arbeitsblätter sowie die Lösungen der Unterrichtseinheit "Kapitalbedarfsrechnung" im Word-Format als ZIP-Ordner herunterladen.
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Vermittelte Kompetenzen
Fachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- definieren die Begriffe Investition und Finanzierung.
- nennen Bestimmungsgründe für den Kapitalbedarf.
- berechnen den Kapitalbedarf für die Herstellung der Betriebsbereitschaft, den Kapitalbedarf für den laufenden Betrieb und den Gesamtkapitalbedarf eines Industrieunternehmens.
- erläutern den Zusammenhang von Kapitalbindungsdauer und Kapitalbedarf.
Medienkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- präsentieren unterschiedliche Kapitalbindungsdauern anhand der Grafik.
Sozialkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- stärken ihre Teamfähigkeit durch Partner-/Gruppenarbeit.
Externer Link
- unternehmergeist-macht-schule.de
Diese Infografik zur Finanzplanung zeigt, welche Faktoren in die Berechnung des Kapitalbedarfs einfließen.