Unterschiedliche Kundenbedürfnisse
Im Anschluss an die Analyse des kundenindividuellen Marketings im E-Commerce sollten die Schülerinnen und Schüler die Beziehung zwischen Online- und Offline-Handel kritisch reflektieren, denn der traditionelle Buchhandel ist natürlich nicht tot. Im Gegenteil, für viele Menschen bietet der traditionelle Buchladen um die Ecke einige bedeutende Vorteile. Die persönliche Beratung durch einen Menschen ist für viele Kunden immer noch befriedigender als eine noch so gute virtuelle Präsentation. Noch bedeutender mag die Tatsache sein, dass man ein Buch im Buchhandel auch tatsächlich in die Hand nehmen kann. Durch die Einrichtung von Leseecken oder Literaturtreffs bzw. -cafés kann der Buchhandel diesen Aspekt noch zusätzlich unterstreichen. Um sich gegenüber der Online-Konkurrenz zu behaupten, könnte der traditionelle Buchhandel eine Art kulturelle Strategie verfolgen, indem er die kulturellen Bedürfnisse der Kunden anspricht, z. B. durch Themenabende, Autorenlesungen, Fachvorträge und Buchbesprechungen. Auf diese Weise könnte er den Erlebniswert eines Buchkaufes oder von Literatur insgesamt erhöhen.
Statt Entweder-oder ein Sowohl-als-auch
Kundenindividuelle Ansprache könnte der traditionelle Buchhandel durch Informationsterminals und die Einrichtung von Online-Diensten erreichen. Insofern geht es bei dem Vergleich zwischen Online-Buchhandel und traditionellem Buchhandel nicht um ein Entweder-oder, sondern um ein Sowohl-als-auch. Jede der beiden Formen bietet verschiedene Vor- und Nachteile. Die Kooperation, die der Online-Anbieter Buch.de jüngst mit der Buchhandelskette Thalia/Phönix eingegangen ist, deutet darauf hin, dass sich beide Vertriebsformen langfristig ergänzen werden.