Aus unterschiedlichen Angeboten das kostengünstigste herauszufiltern, gehört zu den Grundfertigkeiten kaufmännischen Handelns. Neben der rein mathematischen Auswahl darf jedoch die qualitative Analyse eines Angebots nicht zu kurz kommen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Quantitativer und qualitativer Angebotsvergleich
In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Quantitativer und qualitativer Angebotsvergleich" werden betriebswirtschaftliche Inhalte und Inhalte aus dem Fach Rechnungswesen (Bezugskalkulation) unter Einsatz des Computerprogramms Excel aus bürowirtschaftlicher Sicht bearbeitet.
- Orga / Bürowirtschaft
- Sekundarstufe II, Berufliche Bildung
- 2 Unterrichtsstunden
- Arbeitsblatt, Arbeitsblatt interaktiv, Software, Didaktik/Methodik
- 10 Arbeitsmaterialien
Beschreibung der Unterrichtseinheit
Unterrichtsablauf
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Einstieg (Quantitativer Angebotsvergleich)
Die Schülerinnen und Schüler werden mit der Ausgangssituation konfrontiert: Die BÜMÖ GmbH möchte ihre Einkaufsabteilung mit 20 neuen Computern ausstatten. Es liegen drei Angebote vor. Die Schülerinnen und Schüler antworten spontan auf die Frage, welches Angebot das günstigste ist. Sie nennen die Bezugspreiskalkulation und erläutern das Schema.
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Erarbeitung
In der ersten Stunde vergleichen die Schülerinnen und Schüler die Angebote für Computer miteinander. Bei genauem Lesen der Informationen aus dem Angebot kann festgestellt werden, dass ein Angebot von der Firma Computersysteme Bremer & Klein GbR – microsystem die geforderte Lieferzeit nicht einhalten kann und somit überhaupt nicht berechnet werden muss. Hier ist genaues Lesen unabdingbar, denn wenn man die Information überliest, hat man nicht nur einen Zeitverlust, sondern auch das falsche Ergebnis, da es sich bei diesem Anbieter um den vermeintlich günstigsten handelt.
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Dateneingabe mithilfe der Bezugspreiskalkulation
Das Bezugskalkulationsschema erarbeiten sie mit Funktionen des Tabellenkalkulationsprogramms Excel und treffen eine begründete Auswahl für einen Lieferanten. Der quantitative Angebotsvergleich muss aus sachlogischer Perspektive vor dem qualitativen Angebotsvergleich berechnet werden, da auch der Bezugspreis ein Kriterium für die Auswahl des Lieferanten ist.
Die Datei "Angebotsvergleich Vorlage" (siehe Downloads) bildet die Grundlage des Angebotsvergleichs. Enthalten sind vier Makros, die mit Tastenkombinationen ausgeführt werden:
Strg + l = Einblenden Lösung quantitativer Vergleich
Strg + q = Einblenden Vorlage qualitativer Vergleich
Strg + w = Hilfe für quantitativen Vergleich
Strg + z = Ausblenden der vorherigen Tabellen.
Um die Vorlage nutzen zu können, muss eventuell die Ausführung von Makros aktiviert werden.
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Präsentation und Verifikation
Ausgewählte Arbeitsergebnisse werden präsentiert und begründet. Im Anschluss erfolgt eine kritische Reflexion der Ergebnisse, da der Ausgangsfall einen engen Terminrahmen vorgibt, den der günstigste Anbieter nicht einhalten kann.
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Hinweis auf den qualitativen Angebotsvergleich
In der nachfolgenden Stunde werden die Schülerinnen und Schüler das Erlernte noch einmal vertiefen und unterschiedliche Formen der Nutzwertanalyse kennenlernen.
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Hinführung (Qualitativer Angebotsvergleich)
Die Unterrichtsstunde knüpft inhaltlich unmittelbar an die vorhergehende Stunde an und kann auch als Teil eines didaktischen Fensters interpretiert werden. Aus diesem Grund erfolgt der Einstieg in Form einer Wiederholung. Da die letzte Unterrichtsstunde aus organisatorischen Gründen etwas zurückliegt, rufen sich die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse der Bezugskalkulation noch einmal ins Gedächtnis, indem eine Schülerin oder ein Schüler ihr beziehungsweise sein Ergebnis und die Entscheidung für einen Lieferanten am Laptop vorstellt. Zur Visualisierung der Ergebnisse dient die Beamerprojektion. Die Bezugspreiskalkulation wurde in der letzten Stunde mithilfe der im Raum befindlichen Laptops unter Anwendung des Excel-Programms berechnet. Die Kriterien für den quantitativen Angebotsvergleich wurden bereits in der Vorstunde an der Tafel festgehalten. Die impulsleitende Frage "ob nun bestellt werden kann?" soll das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler aktivieren. In einem fragend-entwickelnden Unterrichtsgespräch werden weitere Aspekte der Lieferantenauswahl genannt.
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Erste Erarbeitungsphase
Nach der lehrerzentrierten Phase folgt die Bearbeitungsphase mit einer schülerinnen- und schüleraktiven Sozial- und Aktionsform. In einer gelenkten Partnerarbeit sollen die Schülerinnen und Schüler mithilfe von Arbeitsblättern zunächst einmal untersuchen, welche Kriterien der Lieferantenauswahl für die BÜMÖ GmbH wichtig sind. Die Informationen auf dem Arbeitsblatt sind stark verdichtet. Die Verdichtung der Informationen dient dazu, die Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler (Unterstreichung der wichtigsten Kriterien und Herausschreiben von Oberbegriffen) zu fördern. Als Ergebnis des ersten Schrittes der Erarbeitungsphase tragen die Schülerinnen und Schüler die Kriterien für die Lieferantenauswahl, die für die BÜMO GmbH wichtig sind, vor und diese werden an der Tafel festgehalten.
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Zweite Erarbeitungsphase
In der zweiten Erarbeitungsphase werden die Kriterien in einer in den Grundstrukturen vorgefertigten Tabelle eingetragen und subjektiv gewichtet mit Punkten von 1 bis 10. In einem weiteren Bearbeitungsschritt bewerten die Schülerinnen und Schüler mithilfe von Informationen aus der Lieferantendatei und den Angeboten die Erfüllung der Kriterien durch die einzelnen Lieferanten und treffen eine begründete Entscheidung. Auch diese Ergebnisse werden in ein Tabellenblatt eingetragen. Gewichtung und Punktwerte werden miteinander multipliziert und die Ergebnisse mithilfe des Programms aufsummiert. Der Lieferant mit der höchsten Punktzahl wird nun für die Bestellung ausgewählt.
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Nutzwertanalyse
Für die Nutzwertanalyse ist der Einsatz von Rechnern vorgesehen. Dies ist zwar aus mathematischer Sicht nicht zwingend notwendig, da die Schülerinnen und Schüler die einfache Multiplikation auch im Kopf ausrechnen können. Allerdings erweist sich der Rechnereinsatz in der Präsentationsphase als Vorteil. Außerdem ergibt sich im Gegensatz zur Erarbeitung der Thematik in der Mittelstufe, die ohne Rechnereinsatz erfolgte, an dieser Stelle ein didaktischer Mehrwert, da die Schülerinnen und Schüler die Formeln auf einer höheren Abstraktionsstufe erstellen.
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Präsentation und Ergebnisvergleich
Die durchgeführte Nutzwertanalyse wird als Ergebnis der Partnerarbeit von einem Lerntandem mithilfe der Beamerprojektion präsentiert. So wird den Lernenden ein Ergebnisvergleich ermöglicht. Das Lerntandem begründet seine Entscheidung mithilfe der Informationen aus den Arbeitsblättern. Im Vergleich mit ihren eigenen Ergebnissen wird den Schülerinnen und Schülern bewusst, dass sie wahrscheinlich andere Gewichtungen beziehungsweise Punktwerte vergeben haben und dennoch zum richtigen Ergebnis gekommen sind. Sie müssen nicht zwingend dieselben Einzelergebnisse haben, um ebenfalls eine richtige Lieferantenauswahl zu treffen. Neben der grundsätzlichen Einübung der Methodik der Nutzwertanalyse wird den Lernenden auch die Problematik eines qualitativen Vergleichs bewusst. Der errechnete Punktwert erweckt nämlich nur den Anschein der Objektivität, obwohl er sich aus mehreren subjektiven Einschätzungen ergibt. Ein weiteres Lerntandem trägt sein – abweichendes – Ergebnis in die Nutzwerttabelle ein. Durch Verknüpfungen des Programms werden Veränderungen der Bewertung sofort sichtbar. Dies wäre mit herkömmlichen Medien, zum Beispiel Folien oder Plakate, nicht so schnell und anschaulich darstellbar.
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Sicherung
Damit alle über die Arbeitsergebnisse verfügen, wird eine mögliche Lösung am Ende der Stunde in kopierter Form verteilt (Anlage 5).
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Vergleich von qualitativer und quantitativer Analyse
Anbindend an den Beginn der Unterrichtsstunde stellen die Schülerinnen und Schüler die qualitative Analyse der quantitativen gegenüber. Sie müssen die Lieferantenentscheidung der quantitativen Analyse korrigieren.
Didaktisch-methodischer Kommentar
Die BÜMÖ GmbH plant, die Einkaufsabteilung mit neuen Computern auszustatten. Vor dem Hintergrund dieser praxisnahen Ausgangssituation treffen die Lernenden eine begründete Entscheidung. Die Schülerinnen und Schüler planen ihre Vorgehensweise und bereiten die realistisch gestalteten Materialien zunächst rechnergestützt in Form eines quantitativen Angebotsvergleichs auf.
Das Unterrichtsergebnis bildet die Grundlage für eine weitere Unterrichtsstunde, in der zur genaueren Entscheidungsfindung qualitative Aspekte berücksichtigt werden.
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Unterrichtsmaterial "Quantitativer und qualitativer Angebotsvergleich" zum Download (PDF)
- quantitativer-qualitativer-angebotsvergleich-angebot-01.pdf
Hier finden Sie Angebot 1 für den Angebotsvergleich.
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Hier finden Sie Angebot 2 für den Angebotsvergleich.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - quantitativer-qualitativer-angebotsvergleich-angebot-03.pdf
Hier finden Sie Angebot 3 für den Angebotsvergleich.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - quantitativer-qualitativer-angebotsvergleich-arbeitsauftraege.pdf
Auf diesem Arbeitsblatt sind die Arbeitsaufträge für die Gruppenarbeitsphase zusammengestellt.
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Durch dieses Arbeitsblatt erörtern die Lernenden, welche Kriterien neben dem Bezugspreis für die BÜMÖ GmbH wichtig sind.
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Diese Beschreibung eines Fallbeispiels kann als Folie oder Tafelbild genutzt werden.
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Auf diesem Arbeitsblatt finden Sie einen Auszug aus der Lieferantendatei.
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Dieses Tafelbild stellt den quantitativen und qualitativen Angebotsvergleich gegenüber.
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Auf diesem Arbeitsblatt sind die Arbeitsaufträge für die Gruppenarbeitsphase zusammengestellt.
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Durch dieses Arbeitsblatt erörtern die Lernenden, welche Kriterien neben dem Bezugspreis für die BÜMÖ GmbH wichtig sind.
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Diese Beschreibung eines Fallbeispiels kann als Folie oder Tafelbild genutzt werden.
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Auf diesem Arbeitsblatt finden Sie einen Auszug aus der Lieferantendatei.
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Dieses Tafelbild stellt den quantitativen und qualitativen Angebotsvergleich gegenüber.
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Diese Datei bildet die Grundlage des Angebotsvergleichs und kann in beiden Stunden der Unterrichtseinheit genutzt werden.
Im Classroom-Manager speichern - quantitativer-qualitativer-angebotsvergleich-loesung.xlsx
In dieser Excel-Datei sind Lösungsvorschläge zusammengestellt.
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In diesem Word-Dokument sind Lösungsvorschläge zusammengestellt.
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Vermittelte Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler
- sollen eine begründete Entscheidung für ein Angebot treffen, indem sie quantitative und qualitative Aspekte bei der Auswahl heranziehen.
- erweitern ihre Fähigkeit, aus Textmaterial relevante Informationen herauszufiltern.
- übertragen die Textinformationen in die Eingabe- und Bearbeitungsfelder einer Tabelle.
- ermitteln den Bezugspreis für die gegebenen Angebote der Lieferanten anhand des Kalkulationsschemas.
- lernen zwischen wichtigen und unwichtigen Kriterien zu differenzieren und die Gewichtung in der Nutzwertanalyse vorzunehmen.
- erkennen den Vorteil, den der Einsatz von Tabellenkalkulationsprogrammen bietet.