Die Arbeit an Zerspanungsmaschinen scheint auf den ersten Blick nicht besonders schwierig zu sein, birgt aber doch ein hohes Verletzungsrisiko. Mangelhafte Unterweisung, Fehler beim Arbeiten, aber auch Unterschätzung der Gefahren und mangelnde Übung verursachen jedes Jahr immerhin fast 3.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle an konventionellen Zerspanungsmaschinen. Drehen, Bohren, Fräsen sind Tätigkeiten, die die Auszubildenden der industriellen Metallberufe relativ früh innerhalb der berufspraktischen Ausbildung lernen. Zu diesem Zeitpunkt ist aber erfahrungsgemäß das Bewusstsein der jungen Leute für das Erkennen von Gefahren noch nicht ausreichend entwickelt. Es ist deshalb sinnvoll, zu einem späteren Ausbildungszeitpunkt noch einmal auf die Gefährdungen und die entsprechenden Schutzmaßnahmen zurückzukommen.
Um das an sich sehr komplexe Thema fassbar zu machen, ist eine gewisse didaktische Reduktion nötig. Ansonsten verlieren sich Lehrende und Lernende schnell in sehr komplexen Teilaspekten wie der Herstellung und Sicherheit von Zerspanungsmaschinen, Inverkehrbringen, CE-Kennzeichnung, harmonisierter Normung und europäischem Maschinenrecht. Das wiederum überfordert junge Berufsanfänger und -anfängerinnen und wirkt letztendlich demotivierend und kontraproduktiv. Ebenso verhält es sich mit dem Themenkomplex "Gefährdungsbeurteilung". Auch hier bietet das vorliegende Unterrichtsmaterial didaktisch reduziertes Basiswissen ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die Lehrmaterialien sind in Module mit jeweils unterschiedlichen Leistungsanforderungen gegliedert und bieten der Lehrkraft somit Möglichkeiten zur Differenzierung.