Psychische Erkrankungen: Burn-out und Bore-out

Unterrichtseinheit

Die Auswirkungen von Burn-out und Bore-out im Pflegeberuf können gravierend sein, sowohl für die Pflegenden selbst als auch für die zu Pflegenden, da die Fehlerquote unter enormen ebenso wie unter fehlendem Druck ansteigt. Nicht nur Burn-out sondern auch Bore-out kann zu verminderter Arbeitszufriedenheit, erhöhten Fehlzeiten, einer hohen Personalfluktuation bis hin zum Ausstieg aus dem Beruf führen.

 

Um die Unterrichtseinheit interaktiv zu gestalten, werden drei Übungen hinzugezogen:

 

Fill in the blanks: In einem Lückentext erarbeiten sich die Lernenden Informationen zum Thema Burn-out-Syndrom. Der Lückentext ist gleichzeitig als Informationstext zu verstehen.

 

Interactive Video: Während des Filmbeitrags "Wenn Pflege krank macht" beantworten die Lernenden Fragestellungen und geben Einschätzungen ab.

 

Question Set: Als eine Lernerfolgskontrolle über den Themenschwerpunkt "Burn-out" beantworten die Auszubildenden verschiedene Fragestellungen.

  • Ernährung & Gesundheit / Gesundheitsschutz / Pflege, Therapie, Medizin
  • Berufliche Bildung, Fort- und Weiterbildung
  • 8
  • Arbeitsblatt, entdeckendes Lernen, Lernkontrolle, Tondokument, Übung, Quiz, Interaktives Quiz

Beschreibung der Unterrichtseinheit

In unserer heutigen Gesellschaft, die von ständiger Erreichbarkeit, hohem Leistungsdruck und einem stetigen Strom von Informationen geprägt ist, sind die Risiken für Burn-out erhöht. Viele Menschen fühlen sich häufig überlastet, energielos und unfähig, mit den Anforderungen ihres persönlichen und beruflichen Lebens Schritt zu halten. Dies wird durch die zunehmende Digitalisierung und die ständige Verfügbarkeit von Technologie weiter verstärkt, was es für Berufstätige schwieriger macht, Arbeit und Freizeit voneinander abzugrenzen.  

Um Burn-out und Bore-out in der Pflege zu begegnen, ist es bedeutsam, dass Pflegeeinrichtungen beziehungsweise Arbeitgeber Maßnahmen zur Unterstützung ihrer Mitarbeitenden ergreifen. Dazu gehören die Förderung einer gesundheitsfördernden Arbeitsumgebung beziehungsweise die Bereitstellung entsprechender Hilfsmittel, die Anerkennung der Arbeit der Pflegekräfte, die Bereitstellung von Ressourcen zur Bewältigung von Stress. Da Burn-out häufig bei Pflegenden auftritt, ist es von besonderer Bedeutung auf die Thematik aufmerksam zu machen und Präventionsmaßnahmen aufzuzeigen.

Bore-out hingegen kann entstehen, wenn Pflegekräfte sich in ihrer Arbeit unterfordert fühlen, zum Beispiel aufgrund von routinemäßigen Tätigkeiten, einem Mangel an beruflicher Entwicklungsmöglichkeiten oder einem Gefühl der Stagnation in ihrer Karriere. Dies kann beispielsweise Pflegefachpersonal in der Dialyse betreffen, da die täglichen Abläufe in der Regel stets die Gleichen sind.  

Die Basis für die Unterrichtseinheit bildet eine PowerPoint Präsentation. Diese wird durch Arbeitsblätter, interaktive Übungen und ein Poster sinnvoll ergänzt.

Die Lerneinheit behandelt zwei Themenschwerpunkte und startet mit dem Burn-out-Syndrom. Um die Lernenden in die Thematik einzuführen, wird eine Einschätzung des aktuellen Stresslevels durchgeführt. Durch die anonyme Auswertung im Plenum kann ein Rückschluss auf die derzeitige Belastungssituation aller Auszubildenden in dem Kurs gezogen werden.

Den zweiten Schwerpunkt bildet das Bore-out-Syndrom, das ebenfalls in pflegenden beziehungsweise helfenden Berufen auftreten kann, jedoch seltener vertreten ist als das Burn-out-Syndrom. Zur Verfestigung der Kenntnisse bearbeiten die Auszubildenden Aufgaben auf den Arbeitsblättern oder im Rahmen der interaktiven Übungen.

Die Unterrichtseinheit umfasst acht Arbeitsblätter: Anhand eines Fallbeispiels und den darin beschriebenen Symptomen ziehen die Lernenden Rückschlüsse auf die zugrunde liegende Diagnose. Weiterhin füllen die Lernenden einen Stresstest aus, welcher anonym im Plenum ausgewertet wird. Die weiteren Aufgaben zum Thema Burn-out umfassen Diskussionen und Rechercheaufträge zu der Begriffsdefinition, Risikofaktoren, Phasenmodellen und präventiven Maßnahmen.  Die Aufgaben 10-13 thematisieren das Bore-out Syndrom. Dabei werden die Ursachen ergründet, sowie Strategien für den Umgang damit entwickelt. 

Ein Poster wird hinzugezogen, um das Phasenmodell nach Freudenberger zum Burn-out-Syndrom zu erläutern.

Unterrichtsablauf

Inhalt
Sozial- / Aktionsform

Didaktisch-methodischer Kommentar

Ein wesentliches Ziel der Unterrichtseinheit ist es, dass die Lernenden ein Gespür dafür entwickeln, wie ihr aktueller Stresspegel ist und sie ihre individuellen „Warnsignale“ wahrnehmen. Ein Schwerpunkt ist auf die Methoden zum Schutz vor physischen und psychischen Belastungen/Stressbewältigung/-re­duktion und Resilienzentwicklung zu legen. Dabei können nach eigenem Ermessen beispielsweise Entspannungsübungen, eine Meditation oder eine Supervision miteingebunden werden.

Das Cool-out- Phänomen wird in diesem Unterrichtsteil nur kurz thematisiert beziehungsweise diskutiert. Es bietet sich an beispielsweise einen Leseauftrag für zuhause mitzugeben.

In dieser Unterrichtseinheit erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler die Inhalte zu einem Großteil selbstständig beziehungsweise ergänzen notwendige Informationen auf ihren Arbeitsblättern. Weiterhin sorgen der Videobeitrag sowie der Podcast für einen abwechslungsreichen Unterricht. Zudem gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten sich mit den anderen Auszubildenden über eigene Erfahrungen auszutauschen. Es findet somit ein stetiger Wechsel aus Einzel-, Paar-, und Gruppenarbeit statt.

Der zeitliche Rahmen für die Vermittlung der Theorie sollte aufgrund der Vielzahl an Diskussionen als ein Richtwert angesehen werden. Darüber hinaus ist der Umfang der Lerneinheit davon abhängig, inwieweit eine Vertiefung des Cool-out- Phänomens erwünscht ist und ob beispielsweise Entspannungsstrategien/ Entspannungsübungen im Rahmen des Unterrichts durchgeführt werden.

 

Die Lerneinheit „Psychische Erkrankungen“ ist in drei Teile aufgeteilt: Der erste Teil der Unterrichtsreihe beschäftigt sich mit psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Der vorliegende Teil 2 thematisiert Burn-out und Bore-out. Im letzten Teil der Reihe werden die Erkrankungen Schizophrenie, Zwangsstörungen sowie verschiedene Formen von Persönlichkeitsstörungen behandelt.   

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Vermittelte Kompetenzen

Fachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • kennen Risikofaktoren, die zu einem Burn-out führen können.   
  • können mindestens ein Burn-out- Phasenmodell erläutern.   
  • kennen Präventivmaßnahmen, um Burn-out und Bore-out entgegenzuwirken.

Medienkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • überprüfen und erweitern ihre Kenntnisse selbstständig anhand interaktiver Übungen.
  • sehen sich in Einzelarbeit einen Filmbeitrag zum Thema "Burn-out" an und beantworten die dazugehörigen Fragen.
  • hören sich einen Podcast zum Thema "Bore-out" an und entwickeln daraufhin eigenständig Fragestellungen, zu welchen sie sich in Paararbeit austauschen.

Sozialkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • führen in Paararbeit sowie im Plenum konstruktive Diskussionen.
  • reflektieren ihr eigenes Stresslevel.
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Autorin

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Juliane Sorg

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