Viele Jobs sind mit hohen Anforderungen an Konzentration oder emotionale Ressourcen verbunden oder erfordern starken körperlichen Einsatz. Beschäftigte können sich dadurch überfordert fühlen. Sie geraten in Stress oder entwickeln Zweifel an der eigenen Leistungsfähigkeit oder sogar an ihrem Wert als Arbeitskraft. Um solchen negativen Situationen zu begegnen, greifen viele Menschen zu Substanzen, die die Stimmung oder die persönliche Leistungsfähigkeit beeinflussen. Weit verbreitet sind Kaffee als Muntermacher sowie Alkohol und Nikotin als Mittel zur Entspannung und Steigerung des Selbstbewusstseins. Häufig nehmen Beschäftigte aber auch verschreibungspflichtige Beruhigungsmittel oder stimulierende Medikamente ein – sie „dopen“ ihr Gehirn. Immer wieder kommen außerdem illegale Drogen (zum Beispiel Kokain) zum Einsatz.
Fachleute sprechen von Hirndoping, wenn Medikamente oder Drogen systematisch ohne medizinische Notwendigkeit eingenommen werden, um die eigene geistige Leistungsfähigkeit zu steigern oder das emotionale Befinden zu verbessern. Da psychische Belastungen wie Leistungs-, Zeit- und Konkurrenzdruck in den letzten Jahren in vielen Branchen an Bedeutung gewonnen haben und möglicherweise dazu motivieren, Medikamente oder Drogen zu nehmen, beschäftigt sich auch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung mit diesem Thema. Auch wenn Hirndoping in Deutschland im Moment noch kaum verbreitet ist, so weisen Zahlen aus den USA mit Nutzungsraten von bis zu 35 Prozent darauf hin, dass diese Form der Leistungssteigerung mit Medikamenten am Arbeitsplatz auch bei uns zunehmen wird.
Aufklärung und Prävention sind allein schon deshalb wichtig, da die Substanzen fast immer zu unerwünschten Nebenwirkungen führen und auch Suchtpotenzial besitzen. Dauerhaft eingenommen beeinträchtigen sie außerdem die Leistung und die Sicherheit am Arbeitsplatz.
Diese Unterrichtsmaterialien informieren Schülerinnen und Schüler über das Thema Hirndoping und sensibilisieren für die Folgen. Außerdem zeigen sie, welche Ansätze langfristig vielversprechender sind, um schwierige Situationen erfolgreich zu bewältigen. Die Unterrichtseinheit besteht aus fünf Bausteinen, die aufeinander aufbauen. Der Baustein "Energy Drinks" kann je nach Zeitplanung fakultativ eingesetzt werden:
- Baustein 1: Motivation für Hirndoping
- Baustein 2: Häufige Substanzen und ihre Wirkung auf Leistung und Befinden
- Baustein 3: Energy Drinks
- Baustein 4: Hirndoping am Arbeitsplatz und die Folgen
- Baustein 5: Alternativen zum Hirndoping