Ziel dieser Unterrichtsmaterialien ist es, die Schülerinnen und Schüler darin zu unterstützen, ihre Kompetenzen als Verkehrsteilnehmende zu festigen und zu erweitern. Sie erhalten im Unterricht Gelegenheit, riskantes Verhalten zu reflektieren und komplexe Abläufe zu antizipieren, indem sie emotionale Kontrolle und soziale Kompetenzen unter anderem in einem Rollenspiel einüben.
Beschreibung der Unterrichtseinheit
Sie sind jung und fühlen sich unverwundbar. Junge Autofahrer, die gerade den Führerschein gemacht haben, unterschätzen in der Regel Gefahren und überschätzen die eigenen Fähigkeiten. Eine gefährliche Mischung, vor allem in Stresssituationen. Mangelnde Erfahrung, hohe Risikobereitschaft, starkes emotionales Erleben und vor allem die Überschätzung des eigenen Fahrvermögens können bei jungen Fahrerinnen und Fahrern zu gefährlichen Fehlentscheidungen führen.
Im Rahmen der Unterrichtseinheit werden folgende Inhalte vermittelt:
- Risikofaktor Stress im Straßenverkehr
- Besondere Gefährdung junger Fahrer und Fahrerinnen im Straßenverkehr
- Ursachen jugendlichen Fehlverhaltens am Steuer
- Stressmanagement im Straßenverkehr
Didaktisch-methodischer Kommentar
Risikogruppe junge Fahrende
Die Unfallstatistiken zeigen es deutlich: Nach wie vor haben die 18- bis 24-jährigen Fahrerinnen und Fahrer mit Abstand das höchste Risiko, im Straßenverkehr zu verunglücken. Im berufsbezogenen Unterricht sollte das Thema "Verkehrssicherheit" eine wichtige Rolle spielen, werden doch die meisten jungen Erwachsenen bei Unfällen in den Spitzenzeiten des Berufsverkehrs zwischen 17 und 18 Uhr verletzt oder getötet.
Stress am Steuer
Beim Autofahren müssen unzählige Informationen wahrgenommen, verarbeitet und in Sekundenschnelle in sinnvolle Handlungsabläufe umgesetzt werden. Ständig ist man potenziellen Stressauslösern (Stressoren) ausgesetzt: Staus, dichtem Berufsverkehr, Baustellen, ungünstigen Witterungsverhältnissen, Lärm, Kommunikationsproblemen mit anderen Verkehrsteilnehmern und vielem mehr. Als Autofahrerin und Autofahrer ist man nicht nur Teil eines technischen, sondern auch eines komplexen sozialen Systems. Wie sensibel dieses System ist, tritt häufig erst zutage, wenn der Stress zu groß wird.
Mangelnde praktische Erfahrung, hohe Risikobereitschaft, starkes emotionales Erleben und vor allem die Überschätzung des eigenen Fahrvermögens können bei jungen Fahrern – vor allem in ungewohnten Stresssituationen – zu gefährlichen Fehlentscheidungen führen.
Tipps gegen Kontrollverlust
Die Unterrichtseinheit enthält praktische Tipps, Deeskalationsstrategien, Ideen für positive Selbstgespräche und vieles mehr, um junge Autofahrerinnen und -fahrer für ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr zu sensibilisieren.
Vermittelte Kompetenzen
Fachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- erkennen, dass Stress im Straßenverkehr ein Risikofaktor ist.
- setzen sich mit der besonderen Gefährdung junger Fahrerinnen und Fahrer im Straßenverkehr auseinander.
- erörtern, auf welche Ursachen jugendliches Fehlverhalten am Steuer zurückgehen kann.
- arbeiten Vorschläge für Anti-Stress-Maßnahmen im Straßenverkehr heraus.
Methodenkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- führen ein Brainstorming durch.
- entwickeln und gestalten ein Rollenspiel.
- versetzen sich mittels eines Perspektivenwechsels in andere Verkehrsteilnehmer hinein.
Sozialkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler
- bearbeiten verschiedene Aufgaben gemeinsam und stärken damit ihre Teamfähigkeit.
- reflektieren ihren eigenen Fahrstil.
- entwickeln und erweitern im Rollenspiel ihr Empathievermögen gegenüber anderen Verkehrsteilnehmenden sowie ihre Kommunikations- und Problemlösungsfähigkeit.