Wie viele und welche Handwerkzeuge gibt es überhaupt? Und wofür taugen sie? Was kann passieren, wenn ich das falsche Werkzeug benutze? Um in einen handwerklichen Beruf einzusteigen, um erste Fertigkeiten zu erlernen und um vor allem ein echtes Gefühl für die zu bearbeitenden Materialien zu erwerben, gibt es keine passende App, die hilft. Hier sind motorische Fähigkeiten, körperliche Arbeit und Übung gefragt. Das müssen heutzutage viele Berufsanfänger und -anfängerinnen in den ersten Wochen ihrer Ausbildung schmerzhaft erfahren. Vielen von ihnen fehlt die Übung im Umgang mit Feilen, Sägen, Hämmern, Meißeln etc. und die nötige körperliche Fitness. Sie stehen oft zum ersten Mal in ihrem Leben an einer Werkbank – und das ganze acht Stunden lang. Ohne Zweifel ist der Umgang mit Handwerkzeugen auf den ersten Blick simpel und ohne großen Aufwand zu erlernen. Lehrkräfte und Auszubildende sollten aber wissen, dass es Jahr für Jahr mehr als 60.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle in Deutschland gibt, die in engem Zusammenhang mit Handwerkzeugen stehen.
Ziel dieser Unterrichtseinheit ist es, Auszubildende, die ganz am Anfang ihrer Berufstätigkeit stehen, für einen sicheren Umgang mit Handwerkzeug zu sensibilisieren. Ältere Auszubildende im zweiten oder dritten Lehrjahr werden wiederum befähigt, ihren jüngeren Kolleginnen und Kollegen im Rahmen einer betrieblichen Projektarbeit beim Sammeln von Erfahrungen mit Handwerkzeugen kollegial und fair zu helfen. Es ist sicher sinnvoll, zur Vorbereitung dieses Projekts die betriebliche Ausbilderin oder den betrieblichen Ausbilder zu kontaktieren, um es optimal in die betrieblichen Abläufe einbinden zu können. Die Schülerinnen und Schüler lernen im Rahmen dieser Unterrichtseinheit die wichtigsten Handwerkzeuge, deren Einsatzmöglichkeiten und Gefährdungspotenziale kennen. Sie werden motiviert, Arbeiten nur mit den dafür geeigneten Werkzeugen durchzuführen und beim Fehlen geeigneter Handwerkzeuge keine Improvisationsversuche zu starten.