Die Motivation, sich mit der Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu befassen, ist aus der Sicht von Arbeitgeber und Arbeitnehmer sicherlich sehr unterschiedlich. Fakt ist, dass der Erhalt der Arbeits- und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beiden Seiten nützt. Das berufliche Umfeld ist sehr vielgestaltig, entsprechend breit gefächert sind die Aspekte, die aus ergonomischer Sicht berücksichtigt werden müssen. Diese betreffen nicht nur die Situation am unmittelbaren Arbeitsplatz, sondern auch organisatorische, kommunikatorische und infrastrukturelle Faktoren.
Ergonomie am Arbeitsplatz – Luxus oder Notwendigkeit?
Schülerinnen und Schüler sollten sich rechtzeitig mit dem Thema Ergonomie bewusst auseinandersetzen. Diese Unterrichtseinheit sensibilisiert Jugendliche dafür, auf gesundheitserhaltende Bedingungen am Lern- und Arbeitsort zu achten.
- Arbeitsschutz / Arbeitssicherheit
- Berufliche Bildung
- 2 bis 3 Unterrichtsstunden
- Ablaufplan, Arbeitsblatt
- 3 Arbeitsmaterialien
Beschreibung der Unterrichtseinheit
Unterrichtsablauf
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Phase 1: Das ergonomische Arbeitsumfeld
Inhalt
Motivation und Ziele einer ergonomischen Arbeitsumfeldgestaltung werden durch die Schülerinnen und Schüler selbst erarbeitet. Eine Einführung ins Thema wird so in Form einer selbstständigen Recherche durchgeführt.
Arbeitsmaterial
Auf Arbeitsblatt 1 erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler anhand von Eigenrecherchen mögliche Gründe für die Motivation, sich aus Arbeitgeber- und -nehmersicht mit den Arbeitsbedingungen und der Gestaltung des Arbeitsumfeldes zu befassen und leiten daraus Ziele einer ergonomischen Gestaltung des Arbeitsplatzes und -umfeldes ab.
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Phase 2: Das berufliche Umfeld
Inhalt
Das komplexe Gefüge des beruflichen Umfelds wird untersucht: In Eigenrecherche werden Hintergründe der Arbeitsbedingungen erkundet, Anforderungen an das berufliche Umfeld formuliert und ergonomische Gestaltungsfelder erschlossen.
Arbeitsmaterial
Auf dem Arbeitsblatt 2 werden die Schülerinnen und Schüler angehalten, am Beispiel einer Büro- und handwerklichen Tätigkeit allgemeine Anforderungen an den Arbeitsplatz und dessen Umfeld zu formulieren. Darauf aufbauend gliedern sie das Arbeitsumfeld in Teilbereiche, womit die Vielschichtigkeit ergonomischer Gestaltungsfelder aufgezeigt werden soll. Für die oben genannten Tätigkeitsschwerpunkte leiten die Schülerinnen und Schüler mögliche physische Folgen einer schlechten Arbeitsplatzgestaltung ab. Vorgegebene Links unterstützen die Eigenrecherche.
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Phase 3: Gesundheitliche Beeinträchtigungen
Inhalt
Ergonomie ist auch eine Frage des eigenen Handelns: Über einen Selbsttest zur täglichen oder wöchentlichen Dauer sitzender Tätigkeiten nähern sich die Lernenden der Problematik von Bewegungsmangel und einem Zuviel sitzender Tätigkeiten an.
Arbeitsmaterial
Das Arbeitsblatt 3 beinhaltet einen Selbsttest mit Blick auf die von den Schülerinnen und Schülern im Sitzen verbrachte Zeit in Relation zu Zeiten der körperlichen Aktivität. Das richtige Sitzen wird außerdem Thema in dieser Phase der Unterrichtseinheit.
Didaktisch-methodischer Kommentar
Mithilfe dieser Unterrichtseinheit werden die Schülerinnen und Schüler zunächst an das etwas abstrakte, weil sehr vielschichtige, Thema herangeführt. Anschließend versuchen sie, das berufliche Umfeld in Teilbereiche zu gliedern und jeweils Gestaltungsansätze zu formulieren. Im Fokus stehen hierbei allgemein Büro- und handwerkliche Tätigkeiten. Die Schülerinnen und Schüler recherchieren zu möglichen physischen Folgen einer unzulänglichen Arbeitsplatzgestaltung. Ein abschließender Selbsttest mit Blick auf den Zeitraum, den sie bereits jetzt im Sitzen verbringen, soll dafür sensibilisieren, dass es durchaus Sinn macht, sich mit dem Thema Ergonomie auch außerhalb des beruflichen Umfeldes zu befassen.
Die einzelnen Schritte der Unterrichtseinheit sind in ihrem Umfang flexibel gestaltbar, die Arbeit in kleinen Gruppen wird empfohlen.
Unterrichtsmaterial "Ergonomie am Arbeitsplatz" zum Download
- ergonomie-am-arbeitsplatz-arbeitsblatt-01.pdf
Arbeitsblatt 1 bietet eine Einführung in "Motivation und Ziele einer ergonomischen Arbeitsumfeldgestaltung" mit Anschlussaufgaben.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - ergonomie-am-arbeitsplatz-arbeitsblatt-02.pdf
Mit dieser Datei arbeiten die Lernenden in Einzel- oder besser Paararbeit mithilfe vorgegebener Links zur optimalen Arbeitsplatzgestaltung.
VorschauIm Classroom-Manager speichern - ergonomie-am-arbeitsplatz-arbeitsblatt-03.pdf
Diese Tabelle begleitet die Lernenden über einen längeren Zeitraum: Hier halten sie fest, wie viel Zeit sie sitzen und wie viele Stunden sie körperlich aktiv verbringen.
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Vermittelte Kompetenzen
Fachkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- erarbeiten, was Ergonomie ist und welche Ziele eine ergonomische Arbeitsgestaltung verfolgt.
- das Arbeitssystem in Teilbereiche untergliedern und für diese ergonomische Gestaltungsansätze ermitteln.
- mögliche physische Folgen einer unzulänglichen Arbeitsplatzgestaltung recherchieren.
Medienkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- eigenständig nach relevanten Informationen recherchieren und diese auswerten.
Sozialkompetenz
Die Schülerinnen und Schüler sollen
- erfahren, dass eine selbstkritische Betrachtung ein erster Schritt für eine möglicherweise erforderliche Änderung des eigenen Ergonomie-Verhaltens darstellen kann.