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Karneval in Pandemiezeiten

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit lernen die Schülerinnen und Schüler Wissenswertes zum Thema Fasching/Fastnacht/Karneval. Sie sammeln Informationen im Internet und basteln Faschingskisten für Klassenkameraden und/oder gestalten zuhause ein Faschingsfenster. Außerdem können sie ihr Wissen in interaktiven Übungen erweitern und festigen. Fasching, Fastnacht, Karneval – die Namen können regional unterschiedlich sein, ebenso wie die dortigen Traditionen und Bräuche, zum Beispiel Umzüge und politische Büttenreden. Der Ursprung des Wortes Karneval liegt vermutlich im Lateinischen "carne levare" und bezieht sich auf die "Wegnahme des Fleisches". Während der "fünften Jahreszeit" wird vor der vierzigtägigen Fastenzeit ausgelassen gefeiert, den Höhepunkt bildet das Wochenende und der Rosenmontag vor Aschermittwoch. Unter "normalen" Bedingungen spielt diese Zeit für Kinder oft eine große Rolle: Sie kommen kostümiert in die Schule, Klassenzimmer und Pausenhalle sind mit Girlanden und Luftschlangen bunt geschmückt, statt Unterricht wird gespielt und getanzt, gemeinsam rezitiert man Narrensprüche und singt Fastnachtslieder. In manchen Regionen besetzen die Narren die Schule, nehmen die Lehrkräfte "gefangen" und "befreien" die Schülerinnen und Schüler. Auch wenn Schulschließungen das lustige Treiben in und außerhalb der Schule unmöglich machen und man Masken momentan weniger mit Feiern als viel mehr mit Schutzmaßnahmen in der Pandemie verbindet, kann man die närrischen Tage trotz Distanzunterricht gebührend feiern und sich mit den Traditionen und Bräuchen dieser Zeit auseinandersetzen. Als Ergänzung zur vorliegenden Unterrichtseinheit bieten sich diese interaktiven Übungen an. Das Thema Fasching im Unterricht Der Unterrichtsvorschlag kann zwar das Faschingserlebnis in der Schule nicht ersetzen, eröffnet aber analoge und digitale Möglichkeiten, sich mit Traditionen auseinanderzusetzen und den Spaß an der fünften Jahreszeit miteinander zu teilen. Vorkenntnisse und Vorbereitung Die Lernenden brauchen einen Zugang zum Internet und müssen sich mit digitaler Kommunikation auskennen. Bastelmaterial, Schreibpapier, Kleber, ein Karton oder eine Kiste und einige Faschingsartikel sollten ebenfalls vorhanden sein. Didaktische Analyse Die Schülerinnen und Schüler knüpfen beim Thema Fasching an eigene Erfahrungen an. Sie aktivieren und erweitern ihr Sach- und Sprachwissen über Faschingsbrauchtum. Mit zwei projektartigen Gestaltungsaufgaben werden Gemeinschaftserlebnisse trotz Distanzunterricht angestoßen. Methodische Analyse Begleitende Arbeitsblätter strukturieren den Arbeitsprozess. Der kommunikative Austausch über die Ergebnisse kann auch in Videokonferenzen stattfinden. Drei interaktive Übungen können ergänzend eingesetzt werden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erweitern Wortschatz und Wissen zum Thema Fasching, Fastnacht, Karneval. verarbeiten kognitiv und gestaltend Informationen. schreiben einen Text über Brauchtum in ihrer Heimat. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nutzen das Internet zur Information. unternehmen virtuelle Museumsbesuche. kommunizieren in Videokonferenzen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler tauschen ihre Erkenntnisse aus. bewältigen Gestaltungsaufgabe für andere.

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I

Den Krieg denken – strategisches Handeln im Licht der wissenschaftlichen Spieltheorie

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit setzt die Analyse kriegerischer Handlungen in Bezug zur wissenschaftlichen Spieltheorie, deren Vertreter in den letzten Jahren mehrere Nobelpreise erhalten haben. Kriege mit ihrem unendlichen Leid in einen gedanklichen Bezug zu Spielen zu setzen, erscheint auf den ersten Blick frivol und unangemessen. Bei genauerem Hinsehen ermöglicht aber gerade die Spieltheorie eine strukturelle Entschlüsselung von Konflikten , geht es doch um das Abwägen, Optimieren und Treffen menschlicher Entscheidungen unter höchster Unsicherheit und mit immensen, vermutlich schrecklichen Folgen. Die Spieltheorie reflektiert menschliche Entscheidungen in komplexen Problemsituationen zwischen Menschen, Unternehmen oder Regierungen und sie wägt dabei die Vor- und Nachteile dieser Entscheidungen unter Einbeziehung aller verfügbaren Informationen hinsichtlich Rahmenbedingungen und wahrscheinlicher Reaktionen der beteiligten Menschen oder Institutionen ab. Sie bietet damit ein Verfahren, um Entscheidungen in komplexen Systemen unter Zugrundelegung menschlichen Rationalverhaltens transparent zu machen und zu optimieren. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich ein Grundverständnis der wissenschaftlichen Spieltheorie und wenden dieses dann sowohl auf theoretische wie auch auf reale politische Konfliktsituationen an. Das Lernkonzept ist hybrid angelegt, kann also wahlweise im Präsenz- oder Fernunterricht verwendet werden. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten eigenverantwortlich, kollaborativ und digital, sei es auf digitalen Pinnwänden, in gemeinsamen Netz-Verzeichnissen oder in Videokonferenzen. Das Thema "Spieltheorie" im Unterricht Für spieltheoretische Arbeiten wurde bisher acht Mal der Wirtschaftsnobelpreis vergeben. Das wesentliche Ziel der mathematischen beziehungsweise wissenschaftlichen Spieltheorie ist es, für Konflikt-, aber auch für Kooperationssituationen rationale Entscheidungen zu bestimmen und zu optimieren. Die Schwierigkeit dabei ist, dass keiner der Handelnden weiß, welche Pläne die anderen 'Spieler' verfolgen und wie sie sich dementsprechend entscheiden werden. Dadurch ist es für einen einzelnen Spieler ungewiss, wie sich seine konkrete Entscheidung für einen bestimmten Handlungsplan ('Strategie') auswirken wird. Er kann aber die Situation aus der Sicht der anderen Spieler durchdenken, um eine Erwartung zu bilden, was diese tun werden. Die Spieltheorie erlaubt es somit, soziale Konfliktsituationen abzubilden und unter der Annahme von Wahrscheinlichkeiten mathematisch zu lösen . Die Spieltheorie wird damit zu einer universellen menschlichen Entscheidungstheorie, die aus der Welt der Wirtschaft und Politik nicht mehr wegzudenken ist und natürlich auch auf militärische Konflikte übertragbar ist. Die Spieltheorie ist kein Allheilmittel. Ihre Entscheidungen und Prognosen können logischerweise nur so gut sein wie die zugrundeliegenden Informationen. Aber sie kann den Schülerinnen und Schülern in allen möglichen Lebenslagen als Analyse- und Strukturierungshilfe für komplexe menschliche Entscheidungssituationen dienen. Zielsetzung der Unterrichtseinheit ist damit, die Lernenden zu solchen spieltheoretischen Analysen und Schlussfolgerungen zu befähigen. Nebeneffekt kann eine Meinungsbildung der Schülerinnen und Schüler zu aktuellen militärischen Konflikten sein. Vorkenntnisse Digitale Grundkenntnisse von Lernenden und Lehrkräften sind hilfreich, aber nicht unbedingt erforderlich, da das Posten auf einem Padlet oder die Teilnahme an einer Videokonferenz keine besonderen EDV-Kenntnisse erfordern. Didaktische Analyse Der russische Angriff auf die Ukraine hat uns Ängste und Überlegungen zurückgebracht, die wir in Deutschland seit Jahrzehnten nicht mehr gekannt haben. Unser Glaube an die 'Friedensinsel Europa' und die rationale Beilegung aller Konflikte durch Verhandlungen zerschellte an der Realität. Gleichzeitig werden wir mit einer Unmenge widersprüchlicher Nachrichten vom Kriegsgeschehen überflutet. Informationen aus Kriegsgebieten sind zwangsläufig lückenhaft und auf die Schnelle nicht überprüfbar. Zudem ringen alle Kriegsparteien stets um die Deutungshoheit über die Geschehnisse. Informationen sind vielfach bewusst propagandistisch verzerrt oder verfälscht. In solchen Situationen ist es immer hilfreich, sich auf die Grundstrukturen der Auseinandersetzung, auf die Interessenslagen der Beteiligten und deren Rahmenbedingungen zu besinnen. Die wissenschaftliche Spieltheorie hilft dabei, diese Basics und Strukturen sowie die Motive und Ziele der Beteiligten herauszuarbeiten. Sie bietet den Schülerinnen und Schülern einen Leitfaden, um komplexe menschliche Entscheidungssituationen zu entschlüsseln und zu entscheiden. Erst durch die Entschlüsselung von Wirkungszusammenhängen und Interessenslagen kann man dann auch zu begründeten Werthaltungen und Meinungen kommen. Sinnvollerweise sollte die spieltheoretische Konfliktanalyse noch durch die Glaubwürdigkeitsanalyse der vorfindbaren Informationen und Netzinhalte ergänzt werden. Methodische Analyse Schwer überschaubare und höchst komplexe Konfliktsituationen wie kriegerische Auseinandersetzungen können nur rational bewertet werden, wenn sie auf ihre Grundstrukturen und Interessenslagen komprimiert werden. Die wissenschaftliche Spieltheorie gibt den Schülerinnen und Schülern hierzu eine bewährte und praktikable Handreichung, die bei Kriegen, im Wirtschaftsleben, in der Tagespolitik, aber auch bei normalen zwischenmenschlichen Konflikten verwendet werden kann. Spieltheoretisches strategisches Denken kann sich zwar an Merksätzen und historischen Lehren ausrichten, aber nur im realen Handeln, in spielerischen Simulationen oder Fallstudien erlernt werden. Deswegen beinhalten die meisten Lernsequenzen dieser Unterrichtseinheit auch das eigenverantwortliche Analysieren und Beurteilen von wirtschaftlichen oder militärischen Konfliktsituationen in Paar- oder Teamarbeit. In allen Lernrunden müssen die Schülerinnen und Schüler die Lösungen selbst erarbeiten, um sie dann der Klassengemeinschaft zu präsentieren und im Plenum zur Diskussion zu stellen. Die Unterrichtseinheit kombiniert bereits Online- und Präsenzelemente , bietet aber durch das hybride Lernarrangement jederzeit die Möglichkeit, von Offline- zu Online-Unterricht zu wechseln. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler verstehen das Konzept der wissenschaftlichen Spieltheorie als universelle und rationale Entscheidungshilfe. analysieren komplexe Konflikte spieltheoretisch. können spieltheoretische Argumentationen verstehen und Dritten erklären. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler kooperieren online auf digitalen Pinnwänden oder in der Erstellung gemeinsamer Dokumente in der Schulcloud. präsentieren ihre Lösungen in digitaler Form. nehmen an Videokonferenzen teil und bringen sich dort aktiv ein. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler entwickeln eigene Meinungen und vertreten sie im Team. entwickeln gemeinsame Präsentationen. vertreten ihre eigene Meinung und die des Teams im Plenum.

  • Politik / WiSo / SoWi / Wirtschaft / Geographie / Jahreszeiten
  • Sekundarstufe II

Lehren und Lernen im Lockdown: Microsoft Teams als Tool für die Schul- und Unterrichtsorganisation

Fachartikel

Dieser Fachartikel zum Thema "Lehren und Lernen im Lockdown" gibt erfahrungsbasierte Praxistipps zur sinnvollen Nutzung von Microsoft Teams, die ein erfolgreiches Distanzlehren und -lernen im Falle eines Lockdowns ermöglichen. Konsequenzen aus dem Frühjahr 2020 Mit der Corona-Pandemie tauchte 2020 in der Schullandschaft plötzlich ein neuer Begriff auf: "Distanzlernen". Lehrende und Lernende durften erfahren, dass der bislang als quasi naturgegeben wahrgenommene "Präsenzunterricht" keineswegs die einzige Form ist, um Lernprozesse sinnvoll zu gestalten – wenngleich der Unterricht im Klassenzimmer berechtigterweise den wünschenswerten "Normalzustand" darstellt, zu dem es schnellstmöglich zurückzukehren gilt. Dass das System Schule beim ersten Lockdown im Frühjahr 2020 auf allen Ebenen improvisieren musste, um einen ansatzweise angemessenen Fernunterricht zu organisieren, ist – trotz der vielerorts geäußerten Grundsatzkritik am unbefriedigenden Digitalisierungsgrad – in Anbetracht der Überrumpelung durch Corona verständlich. Schule lehrt nicht nur das Lernen, sondern ist selbst "lernfähig" – das habe ich seit dem Spätsommer 2020 im Hinblick auf die Entwicklung eines tragfähigen Konzepts zum Distanzlernen (vor dem Hintergrund eines zweiten Lockdowns) in meiner Berufspraxis selbst erfahren. Was gilt es also beim Lehren und Lernen auf Distanz zu beachten? Einheitliches Vorgehen Ein unglücklicher Zustand während der ersten Lockdown-Phase war die öfters zu Recht in den Medien kritisierte Uneinheitlichkeit des Distanzlernens an Schulen – die eine Lehrkraft kommunizierte per Mail mit den Schülerinnen und Schülern, die andere nutzte Lernplattformen. Der Erfolg des Austauschs hing letztlich von der Medienkompetenz der Beteiligten sowie von den Launen der Technik ab. Nach dem aktuellen Stand der Dinge bietet sich für einen Distanzunterricht vor allem Microsoft Teams als Mittel des Austauschs zwischen Lehrenden und Lernenden, Lehrenden und Lehrenden sowie Lernenden und Lernenden an. Beschließt eine Schule, dieses Programm einheitlich zu nutzen, sollte sichergestellt werden, dass alle Schülerinnen und Schüler über passende Geräte verfügen, um über MS Teams kommunizieren zu können. Warum Microsoft Teams? Dieses multifunktionale Programm ist für Lehrende und Lernende mit wenig Einarbeitungsaufwand leicht nutzbar. Zu den praktischen Features zählen vor allem der Chat, in dem beispielsweise Fragen zur Aufgabenbearbeitung platziert und zeitnah beantwortet werden können sowie die Option einer Videokonferenz, zu der die Lehrkraft eine Lerngruppe einladen kann. Zumindest ein Teil der Klasse ist dann per Video direkt auf dem Bildschirm sichtbar. Die Möglichkeit, virtuell die Hand zu heben, sorgt für eine strukturierte Abfolge der Wortbeiträge. Hervorzuheben ist auch die Kalenderfunktion zur Festlegung von Abgabeterminen oder Videokonferenzen. Das Vorhandensein zuverlässiger Hard- und Software reicht allerdings für die Sicherstellung der Qualität des Distanzlernens noch nicht aus. Wie bei allem, was neu erlernt werden muss, liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Übung, um einen routinierten Umgang mit MS Teams zu festigen. Vor diesem Hintergrund empfehle ich: Fortbildungsangebote für das Kollegium auf verschiedenen Stufen (zum Beispiel Anfänger, Fortgeschrittene, Profis); die Durchführung muss nicht unbedingt in die Hände externer Experten gelegt werden, wenn sich kompetente Lehrerinnen und Lehrer zur schulinternen Fortbildung des Kollegiums bereiterklären – dies spart Zeit und Geld. Schulung der Lernenden in Phasen des Präsenzunterrichts durch die Klassenlehrkräfte; dafür sollten Zeit und technische Mittel zur Verfügung stehen. Hilfe für alle Beteiligten durch versierte Lehrkräfte oder auch Schülerinnen und Schüler als feste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner (häufig sind die "Digital Natives" bei der Problemlösung kompetenter). Koordinierung durch Lehrkräfte-Teams "Koordinierung statt Chaos" könnte das Motto für die Umsetzung des Distanzlernens auf der Basis von MS Teams lauten. Es gilt zu vermeiden, dass die Fachlehrerinnen und Fachlehrer einer Klasse ihre Schülerinnen und Schüler ohne Absprachen untereinander mit Aufgabenpaketen "vollballern" (Schülerzitat), dass sich Abgabetermine in einem engen Zeitfenster häufen, dass Termine für Videokonferenzen miteinander kollidieren. Wie lässt sich eine sinnvolle Koordinierung der MS-Teams-Nutzung für eine Klasse praktisch gestalten? Die Klassenlehrkraft richtet ein "Lehrkräfte-Team" für ihre Klasse ein; in diesem sind alle Fachlehrerinnen und Fachlehrer integriert. Das "Lehrkräfte-Team" dient als Plattform für Absprachen zur sinnvollen Einteilung von Aufgaben, Abgabeterminen und Videokonferenzen. Damit kann eine Überforderung der Schülerinnen und Schüler durch ein zu hohes Pensum oder durch Zeitdruck vermieden werden. Ein Team pro Fach Die Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden erfolgt über "Fächer-Teams" , die klassenweise von den jeweiligen Fachlehrkräften eingerichtet werden. Eine sinnvolle Namensgebung – zum Beispiel "11a Mathematik" – erleichtert logischerweise den Zugriff. Dies ist der Ort, an dem die Lehrkraft Aufgaben stellt, die Abgaberegelung mitteilt, Videokonferenzen vereinbart und Fragen der Schülerinnen und Schüler klärt. Auch die Kriterien der Leistungsbewertung können hier transparent kommuniziert werden. Faktor Zeit Die Planung des Zeitbedarfs für die Aufgabenbearbeitung verlangt den Lehrenden Feingefühl und Augenmaß ab. Sowohl eine Unter- als auch eine Überforderung der Schülerinnen und Schüler gilt es zu vermeiden. Einen guten Anhaltspunkt bietet der Stundenumfang des Faches. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass die Erarbeitung neuer Themen mehr Zeit in Anspruch nimmt. Wichtig sind auf jeden Fall transparente Zeitvorgaben und Abgabemodalitäten für die Aufgaben. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, innerhalb einer Fachgruppe mögliche Sanktionen für unbegründete Verzögerungen bei der Abgabe beziehungsweise den Verzicht auf die Abgabe zu vereinbaren. Die entsprechenden Regelungen sollten den Lernenden natürlich bekannt sein. Angesichts des Aufwands ist es empfehlenswert, die Anzahl der Videokonferenzen auf maximal zwei pro Schultag und diese auf jeweils 45 Minuten zu begrenzen. Der (eigentlich für den Präsenzunterricht vorgesehene) Stundenplan bietet sich als Rahmen an, um Videokonferenzen in den einzelnen Fächern durchzuführen. Steht beispielsweise am Mittwoch in der dritten Stunde das Fach Deutsch auf dem Programm, könnte die Deutschlehrkraft dieses Zeitfenster nutzen, um eine Videokonferenz anzusetzen. Material, Hilfe und Feedback Beim Distanzlernen sollten die Aufgabenstellungen besonders klar formuliert und gerne auch mit Bearbeitungshinweisen und zusätzlichen Erläuterungen versehen sein. Bewährt haben sich auch kurze "Erklär-Videos" von Lehrkräften mit Tipps und Erläuterungen – sprich: Lehrervorträge nicht an der Tafel, sondern vor laufender Kamera. Der Versuch, per Videokonferenz strukturierte Unterrichtsgespräche (wie in Plenumsphasen beim Präsenzunterricht) durchzuführen, erwies sich während des ersten Lockdowns mitunter als schwieriger realisierbar als gedacht. Vor diesem Hintergrund sollten Videokonferenzen anders eingesetzt werden: Sie können vorrangig darauf abzielen, Fragen zu klären oder Themen zu wiederholen. Für die Einarbeitung in Themen eignen sich eher vorhandene Lehrwerke oder online zur Verfügung gestellte Arbeitsblätter. Obwohl die Lernenden somit in erster Linie eigenverantwortlich arbeiten, haben sie durch MS Teams problemlos die Möglichkeit, bei Klärungsbedarf die jeweilige Lehrkraft oder Mitschülerinnen und Mitschüler zu kontaktieren. Als durchaus sinnvoll haben sich auch Musterlösungen erwiesen, die eine gezielte Selbstkontrolle von Arbeitsergebnissen ermöglichen. Wie beim Präsenzunterricht ist auch beim Distanzlernen ein regelmäßiges Feedback der Lehrkräfte zum Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler erforderlich. Der erhöhte Aufwand durch die Mediennutzung lässt sich durch eine kluge Planung und Zeiteinteilung (siehe oben) abfedern. Fazit Der Erfolg des Distanzlernens via MS Teams hängt maßgeblich von einem strukturierten, planvollen Vorgehen der Lehrkräfte einer Lerngruppe sowie von transparenten Arbeitsanweisungen und regelmäßiger Kommunikation aller Beteiligten ab. Durch "Learning by doing" und eine gewisse Portion Frustrationstoleranz kann eine positive Routine entwickelt werden, die einen effektiven Schulbetrieb auch in den düsteren Zeiten eines Lockdowns aufrechterhält. Die Erfahrungen aus der Corona-Krise werden sich langfristig – da bin ich mir sehr sicher – als Innovationsschub auszahlen. Lehrende und Lernende haben neue Formen der Kommunikation eingeübt, die Digitalisierung von Schule ist – wenn auch aus der Not heraus – ein Stück weit vorangeschritten. So kann das Repertoire des Distanzlernens auch unter "normalen" Bedingungen künftig den Unterricht bereichern.

  • Fächerübergreifend
  • Berufliche Bildung, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Oui ou non? Entscheidungsfragen auf Französisch

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zu den Entscheidungsfragen erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler mithilfe eines Erklärvideos und interaktiver Arbeitsmaterialien selbstständig die Regeln zur Bildung und das entsprechende Fachvokabular. Anschließend üben sie ihr neu erworbenes Wissen ein.Diese Unterrichtseinheit zu den Entscheidungsfragen im Französischen eignet sich zur selbständigen Erarbeitung im Distanz-Unterricht und kann durch ein gemeinsames Besprechen der Ergebnisse in einer Video-Konferenz abgerundet werden. Zunächst sehen sich die Schülerinnen und Schüler ein Erklärvideo an, das die verschiedenen Arten der Bildung von Entscheidungsfragen erläutert und dabei das entsprechende Fachvokabular einführt. Entscheidungsfragen sind häufig verwendete Satzstrukturen im Französischen. Die Schwierigkeit für deutsche Lernerinnen und Lerner besteht darin, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, diese Art der Frage zu stellen. In interaktiven Übungen im H5P-Format wird das erworbene Wissen getestet und automatisch korrigiert. In einem ersten Teil wird die Theorie kleinschrittig erklärt, dann werden die Fachbegriffe mit Hilfe eines Strukturgitters und eines Lückentextes überprüft. Anschließend folgen drei kleine Übungseinheiten zu jeder Frageart. Die interaktiven Arbeitsmaterialien (Erklärvideo und interaktive Übungen) zur Unterrichtseinheit finden Sie im Arbeitsmaterial Oui ou non? Die Entscheidungsfrage interaktiv kennenlernen . Hier steht ein Link bereit, den Sie direkt an Ihre Schülerinnen und Schüler weiterleiten können. Sowohl das Erklärvideo als auch die Übungen können so oft wiederholt werden, bis sich ein Gefühl der Kompetenz und ein Erfolgserlebnis einstellt, wodurch ein Element der Binnendifferenzierung eingebaut ist. In einer Folgestunde können in Einzelarbeit oder gemeinsam die Arbeitsblätter zur Vertiefung bearbeitet werden. Sie dienen zur Einübung der drei verschiedenen Arten der Entscheidungsfrage: der Inversionsfrage, der Intonationsfrage und der Frage mit "est-ce que". Jeder Aufgabe ist ein Beispiel vorangestellt, an dem sich die Schülerinnen und Schüler orientieren können. In der letzten Aufgabe sind mehrere Lösungen möglich, hier wird nur eine im Lösungsblatt angegeben. Im Distanz-Unterricht können die Lösungen in einer Video-Konferenz besprochen werden. Alternativ könnte auch die Musterlösung zur Eigenkontrolle zur Verfügung gestellt werden. Durch die verschiedenen Herangehensweisen an dasselbe Thema werden mehrere Lernkanäle angesprochen, sodass die Chance groß ist, individuelle Vorlieben zu treffen. Außerdem ergibt sich ein begrüßenswerter Wiederholungseffekt. Die Entscheidungsfrage im Französisch-Unterricht Entscheidungsfragen sind sehr häufig gebrauchte Satzstrukturen im Französischen, deren Beherrschung für die Kommunikation unerlässlich ist. Das gilt sowohl für die Perspektive der Sprachproduktion als auch die des Hörverständnisses. Außerdem bildet die Entscheidungsfrage die Basis für die Bildung der verschiedenen Ergänzungsfragen. Je sicherer die Entscheidungsfragen gebildet werden können, umso leichter fällt die Erweiterung mit Fragewörtern. Vorkenntnisse Die ersten Konjugationsformen und die Personalpronomen müssen schon sicher beherrscht werden, um die Aufgaben bearbeiten zu können, wobei der Gesamtwortschatz noch sehr reduziert sein kann. Didaktische Analyse Eine Schwierigkeit für deutsche Lernerinnen und Lerner ist die Abweichung von der deutschen Regelhaftigkeit beim Bilden von Entscheidungsfragen, die sperrig wirkende Konstruktion "est-ce que" und die relative Vielzahl an Möglichkeiten, im Französischen eine Frage zu stellen. Das Material zeigt die verschiedenen Wege auf, wie aus einem einfachen Aussagesatz drei verschiedene Fragearten gebildet werden können. Methodische Analyse Die Erarbeitung anhand eines Erklärfilms gibt den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, die Anleitung so häufig anzuschauen, wie sie es individuell benötigen. Die anschließende mehrstufige Anwendung und Selbstüberprüfung vertieft das Verständnis der verschiedenen Konstruktionsformen. Im Kleinen kann hier der Ansatz des "Flipped Classroom" umgesetzt werden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen eine wesentliche Satzstruktur im Französischen kennen. erarbeiten sich notwendiges Fachvokabular in diesem Zusammenhang. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten selbstständig mit digitalen Medien (Erklärvideo, H5P-Übungen). vergleichen den Nutzen herkömmlicher Lernarten mit der digitalen Variante. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler stärken ihre Verantwortung für den eigenen Lernprozess, indem sie beurteilen, wie viele Wiederholungen sie benötigen.

  • Französisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Lokale Agenda 2030: Wassermangel in Deutschland?

Unterrichtseinheit

In der Unterrichtseinheit zum Thema "Lokale Agenda 2030: Wassermangel in Deutschland" beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler nicht nur mit der Agenda 2030 und den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, sondern setzen sie im Rahmen eines Mini-Projektes auch in konkrete Handlungsempfehlungen zu einem Ziel um.Diese Unterrichtseinheit will den Lernenden nicht nur die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen vermitteln, sondern sie auch dazu anleiten, diese praxisnah zu reflektieren und in ihrer konkreten Lebenswirklichkeit anzuwenden. Wissen wird damit zum Verstehen und Handeln. Genau dies ist die Intention der Agenda 2030 . Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten ihre Vorschläge und Ideen selbstständig und arbeitsteilig. Die Unterrichtseinheit könnte komplett im Fernunterricht durchgeführt werden, ist aber im Präsenzunterricht sicherlich eindrücklicher und wirkungsvoller. Das Thema "Agenda 2030" im Unterricht Nachhaltigkeit wird das gesellschaftliche und politische Leitthema der nächsten Jahrzehnte sein. Nur, wenn es gelingt, den fortschreitenden Klimawandel durch eine Verringerung der Eingriffe in die Umwelt noch abzumildern, wird die Menschheit ihre existenzielle Bedrohung noch abwenden können. Nicht nur Jugendliche fordern deshalb weltweit eine Veränderung von Produktion und Konsum, selbst große Unternehmen und internationale Investierende haben diese Notwendigkeit inzwischen erkannt. Die Vereinten Nationen haben in ihrer Agenda 2030 nun 17 Ziele formuliert, auf die alle Staaten, alle Unternehmen und alle Menschen auf dieser Erde hinarbeiten sollten, um das Überleben der Menschheit und gesellschaftlichen Fortschritt sicherzustellen. Die vorliegende Unterrichtseinheit lässt die Schülerinnen und Schüler Teil dieser weltweiten Bewegung werden und fordert von ihnen, für ihre Region und ihr Land ganz konkrete Vorschläge zu machen, wie eines der UN-Nachhaltigkeitsziele, die Versorgung mit sauberem und bezahlbarem Trinkwasser, sichergestellt werden kann. Didaktische Analyse Die Unterrichtseinheit ist als Mini-Projekt gestaltet. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich selbstständig und eigenverantwortlich mit den Problemen Klimawandel und mögliche Wasserknappheit auseinander und kommen gemeinsam zu Lösungsvorschlägen, die dann öffentlich präsentiert und zur Diskussion gestellt werden. Da der zeitliche Aufwand nicht zu groß werden soll, sind Projektziel, Arbeitsgruppen und Projektablauf bereits vorgegeben. Auch auf die klassische Projektstruktur mit einer Leitungs- beziehungsweise Steuergruppe sollte verzichtet werden. Diese kann problemlos durch tägliche Meilensteinsitzungen ersetzt werden, auf denen die Gesamtgruppe alle relevanten Entscheidungen gemeinsam trifft. Das fördert zudem die Identifikation mit dem Projekt. Die Unterrichtseinheit erfüllt damit aktuelle didaktische und methodische Wunschvorstellungen beziehungsweise Ansprüche: Eigenständigkeit, Handlungsorientierung, Meinungsbildung, sinnvoller Medieneinsatz und gesellschaftliche Relevanz. Methodische Analyse Die Unterrichtseinheit kann zu 100 Prozent online stattfinden. Die Schülerinnen und Schüler müssen nur über Internetanschluss und Endgeräte verfügen. Zentral ist wie bei jedem Fernunterricht ein gemeinsames Netzlaufwerk für kollaborative Produkterstellung (Teams, Lernplattformen, Intranet, notfalls auch Padlet oder Miro). Außerdem braucht man eine Kommunikationsplattform für den Unterricht und die Zusammenarbeit zwischen den Lernenden. Dies kann eine Videoplattform (zum Beispiel Zoom) oder eine andere Kommunikationsplattform (zum Beispiel Slack) sein. Wesentlich ist, dass die Lernergebnisse von den Schülerinnen und Schülern eigenständig und konstruktivistisch in einem digitalen Umfeld, mit digitalen Mitteln entwickelt und in digitaler Form präsentiert und kommentiert werden. Selbst, wenn die Unterrichtseinheit ausschließlich im Präsenzunterricht stattfinden soll, kann sie nur effektiv und zeitnah durchgeführt werden, wenn die Schülerinnen und Schüler durchgängig digital arbeiten. Alle Arbeitsergebnisse (Lösungsvorschläge der Arbeitsgruppen, Dokumentation der Meilensteinbeschlüsse, Grafiken, Fotos, Texte und Links für die Abschlusspräsentation, Endfassung der Präsentation, Passwörter für die Social Media-Kanäle) müssen allen Projektteilnehmenden in Dateiform in einem gemeinsamen Netzlaufwerk zur Verfügung stehen und von allen verwendet und bearbeitet werden können. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler kennen und erläutern die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und die Agenda 2030. wissen um den Zusammenhang von Klimaveränderung und Trinkwasservorkommen. stellen konkrete, praktisch umsetzbare Nachhaltigkeitsschritte zur Sicherung der Trinkwasserversorgung in Deutschland vor und begründen diese. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren und analysieren Informationen im Internet. werten Diagramme aus. entnehmen Texten Informationen. kooperieren online in Videokonferenzen und gemeinsamen Netzlaufwerken und posten ihre Projektergebnisse in sozialen Netzwerken. führen eine Online-Präsentation ihrer Vorschläge mittels Videokonferenz durch. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren, entscheiden und präsentieren im Team. präsentieren und begründen ihre persönliche Meinung in der Gruppe und tragen Meinungsverschiedenheiten in der Gruppe aus. arbeiten kollaborativ und zielführend an einem gemeinsamen medialen Endprodukt.

  • Wirtschaft / Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik / Geographie / Jahreszeiten
  • Sekundarstufe II

Armut – Ursachen und Lösungsansätze

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit zum Thema "Ursachen und Bekämpfung von Armut" gibt den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die neueren Forschungen zu den Wurzeln und der Bekämpfung von Armut, die 2019 mit der Verleihung des Preises der Schwedischen Reichsbank für Wirtschaftswissenschaften in Gedenken an Alfred Nobel gewürdigt wurden. Die geehrten Wissenschaftler Abhijit Banerjee, Esther Duflo und Michael R. Kremer sind mehr der experimentellen Verhaltensökonomie als der klassischen Volkswirtschaftslehre zuzuordnen.Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich in drei Lernrunden einige Forschungsergebnisse der Nobelpreisträgerin und der Nobelpreisträger und reflektieren dabei die Möglichkeiten einer wirksamen Entwicklungshilfe. Zunächst recherchieren die Lernenden Informationen zur Nobelpreisträgerin Esther Duflo. Anschließend erarbeiten sie mögliche Ursachen von Armut und erörtern schließlich, wie Armut bekämpft werden kann. Das Lernkonzept ist hybrid angelegt, kann also wahlweise im Präsenz- oder Fernunterricht verwendet werden. Zudem wurden kollaborative Elemente integriert, in denen die Schülerinnen und Schüler auf digitalen Pinnwänden und in Videokonferenzen zusammenarbeiten und kommunizieren. Zum Abschluss der Unterrichtseinheit können die Lernenden ihr Wissen mit einem interaktiven Quiz testen. Zur Schülerseite gelangen Sie über das Arbeitsmaterial "Armut: interaktive Übungen" . Diese Unterrichtseinheit ist in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau entstanden, das mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Forschung Schülerinnen und Schülern, Studierenden sowie dem wissenschaftlichen Nachwuchs näherbringen möchte. Die Unterrichtseinheit ergänzt dabei das Materialangebot der Mediathek der Lindauer Nobelpreisträgertagungen um konkrete Umsetzungsvorschläge für die Unterrichtspraxis in den Sekundarstufen. Weitere Unterrichtseinheiten aus diesem Projekt finden Sie im Themendossier Die Forschung der Nobelpreisträger im Unterricht . Das Thema "Armut" im Unterricht Die Benachteiligung von Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern aber auch in fortgeschrittenen Industriestaaten wie Deutschland ist ein durchgängiges Thema in der tagesaktuellen politischen und pädagogischen Diskussion. Darüber hinaus ist es Lerngegenstand der Themen Globalisierung, Tariflohn, gerechte Einkommensverteilung und Steuerlast, Magisches Viereck, Ungleichgewichte im Welthandel, Nachhaltigkeit. Die Unterrichtseinheit konfrontiert die Schülerinnen und Schüler mit den überraschenden Erkenntnissen aus den Feldstudien der drei Nobelpreisträger in Entwicklungs- und Schwellenländern. Diese Erkenntnisse lassen auch Rückschlüsse auf die Armutsbekämpfung in Deutschland zu. Vorkenntnisse Digitale Grundkenntnisse bei den Lernenden und Lehrkräften sind hilfreich, aber nicht unbedingt erforderlich, da das Posten auf einer digitalen Pinnwand oder das Ausfüllen eines Online-Tests keine besonderen EDV-Kenntnisse erfordert. Didaktische Analyse Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass über die Wirksamkeit von Entwicklungshilfe letztlich nicht große Geldsummen oder Programme entscheiden, sondern differenzierte Faktoren, die aber das Leben der Menschen vor Ort bestimmen. Nur wenn die Gesamtheit und Vernetzung aller Einflussfaktoren und Restriktionen berücksichtigt wird, kann Entwicklungshilfe auch erfolgreich sein. Dies aber bedarf einer fortlaufenden Untersuchung, Evaluation und Kommunikation mit den Menschen vor Ort. Diese praktische, verhaltensökonomische und kybernetische Herangehensweise der drei Nobelpreisträger ist auf viele andere wirtschaftliche, gesellschaftliche und soziale Problemstellungen in der Lebenswelt der Schüler übertragbar. Motivierend für die Lernenden ist auch, dass die großen Fragen der Entwicklungspolitik auf die Alltagsebene mit ihren Problemen und Restriktionen heruntergebrochen und damit vorstellbar und erfahrbar werden. Dadurch können sich die Schülerinnen und Schüler mit den Armutsbedingungen identifizieren und persönliche Werthaltungen zur Verursachung und Verfestigung von Armut entwickeln. Methodische Analyse Die Unterrichtseinheit kombiniert in einem hybriden Lernarrangement Online- und Präsenzelemente. Dabei steht die Selbsttätigkeit der Lernenden im Vordergrund. Alle Lernschritte können von den Schülern notfalls allein und digital bewältigt werden. In allen Lernrunden müssen die Schülerinnen und Schüler die Arbeitsergebnisse vor den Plenumsphasen selbst erarbeiten, um sie dann der Klassengemeinschaft zu präsentieren. Lehrkräfte können daher jederzeit und problemlos vom Offline- zum Online-Unterricht wechseln. Einige Aufgabenstellungen erfordern auch eine digitale Zusammenarbeit der Lernenden, zum Beispiel wenn sie gemeinsam eine digitale Pinwand vervollständigen, die Einträge darauf kommentieren und diskutieren. Eine solche digitale Kollaboration ist motivierender, aber auch anspruchsvoller als eine reine Internetrecherche. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Nobelträgerin und die Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften aus dem Jahr 2019, ihre Forschungsmethoden und -ergebnisse. informieren sich über die Ursachen der Armut als komplexen Verursachungszusammenhang. beurteilen die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren und analysieren Informationen im Internet. kooperieren online auf digitalen Pinnwänden. führen Videokonferenzen durch. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren, entscheiden und präsentieren im Team. verständigen sich auf eine gemeinsame Erklärung von komplexen Wirkungszusammenhängen bei der Verfestigung von Armut. entwickeln ein Verständnis für die Lebenssituation armer Menschen in den Entwicklungsländern. setzen sich mit ihrer eigenen Situation auseinander und reflektieren Wertvorstellungen. erkennen die Bedeutung von armutsbekämpfenden Elementen (Zugang zu Bildung, medizinische Versorgung, Zugang zu Lebensmitteln, politische Stabilität, ...).

  • Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik / Wirtschaft
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I

Videokonferenz: Leben im Holocaust

Fachartikel

Dieser Fachartikel stellt ein schulisches Videokonferenzprojekt zum Thema "Leben im Holocaust" vor. Der Erfahrungsbericht über die Videokonferenz zwischen einem Leistungskurs Geschichte in Ingolstadt und der International School for Holocaust Studies in Yad Vashem regt zur Nachahmung an.Im Dezember 2007 führte der Leistungskurs Geschichte des Katharinen-Gymnasiums Ingolstadt als eine der ersten Schulen in Deutschland eine Online-Videokonferenz mit dem Holocaust-Überlebenden Naftali Fürst durch. Naftali Fürst war als Zwölfjähriger in den Konzentrations- und Vernichtungslagern Sered, Auschwitz-Birkenau, Budy und bis zur Befreiung im April 1945 in Buchenwald inhaftiert. Heute lebt Naftali Fürst in Haifa, Israel. Er hat lange gebraucht, um über die Dinge, die ihm und seiner Familie widerfahren sind, zu sprechen. Seine Muttersprache Deutsch hatte er über 60 Jahre lang nicht mehr genutzt. Geschichte des Überlebens Der verlorene Glaube In beeindruckender Weise schilderte Herr Fürst den 25 Schülerinnen und Schülern und den anwesenden Medienvertretern in einem etwa zweistündigen Gespräch den Weg hinein in die Hölle des Holocaust: "Den Glauben an Gott habe ich in Auschwitz-Birkenau verloren. Ich beschimpfte ihn und wollte - und hoffte -, dass er mich bestraft - aber es passierte nichts, es hatte sich nichts verändert." Der 12-jährige Naftali überlebte das Vernichtungslager, weil sich die Strategie der Familie in den Jahren zuvor ausgezahlt hatte: ständig den Aufenthaltsort wechseln, Spuren legen und wieder verwischen. Über Jahre hinweg konnte die Familie so ihren Häschern entkommen - und Lebenszeit gewinnen, denn als Naftali nach Auschwitz deportiert wurde, waren die Vergasungen bereits eingestellt worden. Befreiung Im Januar 1945 schickte ihn die SS auf einen der Todesmärsche nach Westen. Als eine deutsche Frau dem Jungen unter eigener Lebensgefahr ein Stück Brot zusteckte, begann er wieder zu hoffen, dass nicht alle Deutschen schlechte Menschen seien. Völlig entkräftet und krank kam Naftali schließlich in Buchenwald an, wo er am 11. April 1945 von amerikanischen Truppen befreit wurde. 1949 entschloss sich die Familie Fürst, die Tschechoslowakei zu verlassen und in Israel ein neues Leben aufzubauen. Pädagogische Aspekte der Videokonferenz Während und nach der Videokonferenz mit Holocaust-Opfer setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit einigen ethischen Fragen auseinander. Soziale Ungleichheiten Anhand der Lebensgeschichte von Naftali Fürst, die auch in unserem Gespräch - und das ist ein wichtiger pädagogischer Aspekt, der oftmals vergessen wird - beginnt, bevor er Opfer wurde, also vor dem Einsetzen der Verfolgung, Erniedrigung, Entmenschlichung und Ermordung, wurde den Schülerinnen und Schülern des Leistungskurses Geschichte vermittelt, dass es sich immer um einen individuellen Menschen und eben nicht um "den Juden" handelt, der vor 60 Jahren als Individuum ausgelöscht und vernichtet werden sollte. Denn in diesem Augenblick und mit dieser Erkenntnis scheitert der von den Nationalsozialisten gewollte Prozess der Enthumanisierung: Das anonyme Gesicht des "Opfers", des "Juden" verwandelt sich in ein ganz besonderes. Ethische Auseinandersetzungen Den Lernenden konnte während der Konferenz ein Einzelschicksal gezeigt werden, das ihnen einen emotionalen Zugang eröffnete und die Möglichkeit ebnete, Empathie aufzubauen, zugleich aber auch zu erkennen, dass hier nicht ikonenhaft Helden und Antihelden handeln, sondern individuelle Menschen. Das ganz konkret fassbare Leben und Leiden eines Menschen steht stellvertretend für das millionenfache Schicksal von Menschen, denen kein Gesicht und kein Name mehr gegeben werden kann. Dies und die unmittelbare Begegnung mit einem ganz besonderen menschlichen Schicksal macht den pädagogischen Wert einer Zeitzeugen-Befragung aus: Die Geschichte wird erlebbar, begreifbar und sichtbar. Eine Begegnung mit Geschichte, die die Schülerinnen und Schüler wohl nicht mehr vergessen werden. Glaubwürdigkeit Gerade die Reaktionen der Schülerinnen und Schüler auf diese Art der Auseinandersetzung mit Geschichte verdeutlicht dies. Eine der 18-jährigen Schülerinnen ist nach der Online-Befragung tief beeindruckt: "Die ganze Geschichte wird dadurch viel glaubhafter." Das berühmte Buchenwald-Foto, das in zahlreichen Geschichtsbüchern abgedruckt ist und das die Schülerinnen und Schüler kannten, wurde durch Naftali Fürst zum Leben erweckt. Geschichte nicht vergessen Die Generation der Überlebenden wird in absehbarer Zeit für immer verstummen. Gerade aber vor dem Hintergrund der rechtsextremen Umtriebe in Politik und Gesellschaft ist es von großer Bedeutung, die Erinnerung an den Holocaust nicht abstrakt und anonym werden zu lassen. Auch deswegen hat das Projekt inzwischen Aufnahme gefunden in die Newsletter der deutschen Botschaft in Washington sowie der israelischen Botschaft in Berlin. Binationales Kooperationsprojekt für den Unterricht Solange es noch Überlebende des Zweiten Weltkriegs gibt, die sich bereiterklären, unseren Schülerinnen und Schülern von ihren Erfahrungen zu berichten, sollten wir keine Gelegenheit versäumen, dies wahrzunehmen. Die positiven unterrichtlichen Erfahrungen mit Zeitzeugen waren ausschlaggebend dafür, mit Yad Vashem in Kontakt zu treten. Dabei zeigte sich die International School for Holocaust Studies sehr kooperativ und entgegenkommend. Mit Yad Vashem sollte sich der deutsche Geschichtsunterricht intensiver auseinander setzen, denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gedenkstätte sind in jeder Hinsicht offen und kooperationsbereit. Voraussetzungen vor Ort Die Vorbereitung der Videokonferenz Per E-Mail wurden die Termine für die Schaltungen vereinbart und die wichtigsten technischen und inhaltlichen Fragen unkompliziert und schnell geklärt. Der Leistungskurs hat sich im Web-Raum der Schule, in dem die Video-Anlage steht und auch die entsprechenden Anschlüsse vorhanden sind, zusammengefunden. Regelmäßige Nutzung der Video-Anlage Diese Anlage wurde bereits mehrfach intensiv genutzt - etwa für das Projekt BliK (Berufe Live im Klassenzimmer), sowie für Schaltungen an das Europäische Parlament in Brüssel. Mit diesen Voraussetzungen ausgestattet konnten wir dann problemlos aus dem eigenen Gebäude heraus eine Konferenz mit Yad Vashem durchführen. Ablauf der Videokonferenz Verbindungsaufbau Nachdem wir die Anlage auf Bereitschaft gebracht hatten, klingelte um 11:30 Uhr das Telefon - Yad Vashem rief an. Damit übernahm die israelische Gedenkstätte auch die Kosten für die zweistündige Sitzung. Auf dem großen Monitor erschienen die an der Konferenz Teilnehmenden in Jerusalem und kleiner, in einem Fenster eingeblendet, waren wir selbst zu sehen. Problemloser Ablauf Wir konnten uns dann tatsächlich fast zwei Stunden störungsfrei zwischen Jerusalem und Ingolstadt unterhalten. Bild und Ton wurden gleichzeitig übertragen und waren absolut verständlich. Es war lediglich notwendig, die von uns gestellten Fragen langsam, laut und deutlich ins Richtmikrofon zu sprechen, das mithilfe einer Fernbedienung entsprechend geschwenkt werden konnte. Mediennutzung als Kontaktmöglichkeit Abschließend ist vielleicht noch festzuhalten, dass mit der Videokonferenz die Begegnung mit der zentralen Gedenkstätte in Israel für den Holocaust und mit Überlebenden der Shoa zu einer großen Chance für den Geschichtsunterricht wird, die man nicht ungenutzt lassen sollte!

  • Geschichte / Früher & Heute / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Digitale Lehre an der (Hoch-)Schule – wie klappt der Umstieg?

Blog

Auch die Lehre an Hochschulen ist durch die Corona-Krise eingeschränkt. Universitäten und Hochschulen können nicht länger warten, sie müssen sich umstellen und digital denken. Wie kann ein Umstieg auf die digitale Lehre gelingen? Im Interview mit Prof. Dr. Robert C. Schmidt, Professor an der IUHB Internationale Hochschule, werden Maßnahmen und Wege diskutiert, die (Hoch-)Schulbildung attraktiver zu machen. Eine wesentliche Maßnahme sei die Verlagerung der Vorlesungen und Seminare in den digitalen Raum. Dabei wird betont, dass dies in gleicher Weise auf den Unterricht in Schulen übertragbar ist.Die Sommersemester haben an den Universitäten längst wieder begonnen. An reguläre Präsenz-Veranstaltungen , Seminare und Vorlesungen ist durch die anhaltende Ausbreitung des Corona-Virus weiterhin nicht zu denken. Einige Universitäten sind jedoch schon seit mehreren Jahren in der Online-Lehre aktiv und somit bestens technisch gerüstet. Doch ist der Umstieg für Nachzügler auch jetzt noch möglich welche Maßnahmen sind für die allgemeinbildenden Schulen in Deutschland übertragbar? Technische Voraussetzungen Die beiden Interviewpartner gehen zunächst auf die Frage ein, wie ein Umstieg auf die digitale Lehre gelingen kann, wenn die technischen Voraussetzungen gar nicht erfüllt sind? Es mag sein, dass vor allem viele Schulen gar nicht über die technischen Voraussetzungen verfügen, um den klassischen Frontal-Unterricht digital zu übertragen. Beide sind sich jedoch einig – das sei kein Problem: Nahezu alle Schülerinnen und Schüler besitzen ein Smartphone und das reiche in der Regel aus, um an einer Videokonferenz teilzunehmen. Ansonsten genügt ein Link mit einer Einladung zu einer Videokonferenz, an der man sogar mit einem älteren PC oder einem Laptop teilnehmen kann. Dabei steht die generelle Durchführung unter einem Motto: Es muss nicht perfekt sein! Grundsätzlich reicht es, wenn Inhalte transportiert werden können. Die Übertragung und deren Qualität sind dabei erstmal nebensächlich. Welcher Weg und welche Software gegebenenfalls genutzt wird, ist den Nutzerinnen und Nutzern dabei generell freigestellt. Viele Anbieter und Tools sind kostenlos nutzbar und können im Vorfeld einer Videokonferenz erst einmal getestet werden. Maßnahmen und Regeln zur Durchführung Sind die technischen Hürden gemeistert und die Videokonferenz startet, müssen dennoch einige Punkte für eine ordnungsgemäße Durchführung beachtet werden. Die meisten Software-Lösungen für Videokonferenzen geben den Leiterinnen und Leitern der Konferenz die Möglichkeit, die Lernenden stumm zu schalten. Somit kann dafür gesorgt werden, dass nur Personen sprechen, die von der Lehrperson ausgewählt sind. Außerdem bieten einige Anbieter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, sich für Gruppenarbeiten in separate Konferenzen zurückzuziehen. Somit wird auch für eine größere methodische Vielfalt gesorgt. Es zeigt sich also, dass die vermeintlich technischen Hürden nicht groß sind und der Start in die Online-Lehre mit wenigen Klicks und Handgriffen möglich ist. Damit kann auch kurzfristig noch der Start in den digitalen Unterricht gelingen. Das ausführliche Interview sehen Sie hier:

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  • Sekundarstufe II

Distanz-Unterricht – Wissenswertes für Lehrkräfte aus rechtlicher Perspektive

Fachartikel

In diesem Fachartikel beantwortet der Fachanwalt für Verwaltungsrecht und Experte für Schulrecht Dr. Matthias Ruckdäschel die wichtigsten rechtlichen Fragen zum Thema "Distanz-Unterricht". Dabei geht er nicht nur auf die allgemeinen rechtlichen Rahmenbedingungen des Distanz-Unterrichts in Deutschland ein, sondern erläutert zum Beispiel auch, welche Konsequenzen Störungen von Video-Konferenzen durch Dritte nach sich ziehen können. Rechtliche Unsicherheiten bezüglich des Online-Unterrichts Was Schule und Unterricht betrifft, mussten sich alle – Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler und auch deren Eltern – im vergangenen Jahr beträchtlich umstellen. Obwohl sich inzwischen die meisten Schulen, Lehrkräfte und Lernenden an den Distanz-Unterricht als neue Form des Unterrichts gewöhnt haben, gibt es doch immer noch Unklarheiten, was dessen rechtliche Rahmenbedingungen angeht. Besonders Lehrerinnen und Lehrer sind so intensiv in die Organisation des Unterrichts eingebunden, dass ihnen darüber hinaus nicht viel Zeit bleibt, sich auch noch mit den juristischen Grundlagen des Fernunterrichts auseinanderzusetzen. Probleme im Distanz-Unterricht Darüber hinaus finden im Laufe der Zeit immer mehr Entwicklungen statt, die nicht immer vorherzusehen sind und die Schattenseiten dieser Unterrichtsform zutage fördern. Mit dem Wissen über die technischen Möglichkeiten finden manche Lernenden zum Beispiel inzwischen Tricks, mit denen sie sich scheinbar unbemerkt Video-Konferenzen entziehen können, indem sie technische Schwierigkeiten vortäuschen. Auch einfach gar nicht auf die Kontakt-Anfragen der Lehrkräfte zu reagieren, wirkt für Schülerinnen und Schüler zunächst wie eine einfache Lösung, um nicht mehr arbeiten zu müssen, ohne dass es Konsequenzen nach sich zieht – die Lehrerin oder der Lehrer kann sie ohnehin nicht erreichen. Die rechtlichen Verpflichtungen, die sie in der Schule haben und die Folgen, die bei Nichteinhaltung eintreten können, sind ihnen oft nicht bewusst. Auch den Lehrkräften fällt es oft schwer, diese den Lernenden zu verdeutlichen, weil sie die Regeln selbst nicht so genau kennen. Besonders im Distanz-Unterricht, der noch nicht allzu lange Teil des Schulalltags ist, ist vielen unklar, welche Rahmen-Bedingungen gelten. Im Interview erläutert Dr. Matthias Ruckdäschel diese, um Lehrerinnen und Lehrern zu verdeutlichen, welche Handlungsspielräume ihnen auch im Distanz-Unterricht zur Verfügung stehen. Internet-Trend "Online-Unterricht crashen" Ein neues Problem, mit dem viele Lehrkräfte im Distanz-Unterricht konfrontiert sind, ist, dass fremde Personen sich in unterrichtliche Video-Konferenzen einwählen und diese durch unpassende Kommentare oder das Zeigen unangemessener Inhalte stören. Ziel ist es, das Unterrichten unmöglich zu machen, bis der Unterricht abgebrochen werden muss. Oft werden die Störenden von Schülerinnen oder Schülern eingeladen und geben sich auch als solche aus, sodass Lehrkräfte das Eindringen Fremder kaum verhindern können. Auch diesbezüglich will das Interview Lehrerinnen und Lehrern Umgangsmöglichkeiten aufzeigen. Allgemeine Fragen zu den rechtlichen Bestimmungen des Distanz-Unterrichts

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I

Distanzlernen in der Grundschule – auch nach Corona

Fachartikel

Dieser Fachartikel gibt Tipps für den Einsatz digitaler Anwendungen in der Grundschule. Er basiert auf den Erfahrungen des Autors aus der Zeit der Schulschließungen und liefert wertvolle Anregungen für das zeitgemäße Lernen in der Primarstufe. Kombination von Präsenz- und Fernunterricht Schulen kehren aktuell zum Regelbetrieb zurück, was nicht bedeutet, dass Schulschließungen perspektivisch nicht wieder ein Thema sein können. Auch nach dem bundesweiten Lockdown sollten Schulen Präsenz- und Fernunterricht jederzeit miteinander kombinieren können. Besonders Grundschulen und deren Lehrkräfte stehen diesbezüglich vor großen Herausforderungen. Grundschulkinder benötigen in besonderem Maße die Nähe zur Lehrkraft, auch beim Distanzlernen. Individuell zu beantwortende Fragen sind nur durch intensiven Kontakt, zum Beispiel per Telefon, möglich. Der Umgang mit den digitalen Medien ist bei Kindern noch nicht so präsent wie bei älteren Schülerinnen und Schülern. Ihre Lernfähigkeit ist aber riesengroß. Tipps für den Einsatz digitaler Anwendungen in der Grundschule Elementar ist es, die Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler auch aus der Ferne zielführend zu begleiten. Dabei gilt es, zwischen den Vor- und Nachteilen synchroner und asynchroner Angebote zu unterscheiden. Bei den synchronen Angeboten handelt es sich um Programme, die die zeitgleiche physische Anwesenheit der Lehrkraft und der Schülerinnen und Schüler voraussetzt. Asynchrone Angebote setzen hingegen keinen bestimmten Zeitpunkt des Lernens voraus. Videokonferenz-Tools im Grundschulunterricht Ein Beispiel für synchrone digitale Angebote sind Videokonferenz-Tools . Videokonferenz-Module verfügen teilweise über Whiteboards, die die Funktion der Schultafel erfüllen. Folgende Aspekte sollten bei der Nutzung von Videokonferenz-Tools im Grundschulunterricht beachtet werden: Während in den weiterführenden Schulen eine Videokonferenz auch in großen Gruppen möglich ist, sollte in Grundschulen die Klasse in Lerngruppen unterteilt werden, um eine größere Aufmerksamkeit der Lehrkraft gegenüber dem einzelnen Kind, aber auch dem Kind gegenüber der Lehrkraft zu gewährleisten. Es gelten wie auch im Präsenz-Unterricht bestimmte Regeln , an die sich alle Kinder halten müssen (nur einer spricht und die anderen schalten währenddessen das Mikro aus, es gibt eine Melde-Regel und so weiter). Kollaboratives Arbeiten mit Padlet Eine weitere Möglichkeit für synchrones, kollaboratives Arbeiten in der Grundschule bietet das Programm "Padlet". Mit diesem kann zeitgleich und gemeinsam an einem Thema gearbeitet werden. Dafür wird keine spezielle App benötigt und man kann sowohl per PC oder Notebook als auch via Tablet und Handy damit arbeiten. Ein Thema wird vorgegeben und die Kinder beteiligen sich an der Entstehung einer Art virtuellen Mindmap. Sie können sich zum Zusammenarbeiten verabreden und das Padlet wachsen sehen oder aber zu verschiedenen Zeiten daran arbeiten. Eingefügt werden können zum Beispiel Filme, Fotos, Audios, Links und eigene Zeichnungen. Als Beispiel können Sie sich dieses Padlet aus dem Englischunterricht einer 4. Klasse ansehen . Kindgerechte Kommunikationstools Messenger und Chats können das synchrone Arbeiten in der Grundschule sinnvoll ergänzen. Die Kinder kennen oftmals WhatsApp, was aber aus Gründen des Datenschutzes nicht empfehlenswert ist. Wenn Ihre Schule über eine Schulplattform verfügt, hat diese sicher eine Messenger-Funktion. Wer gerne einen Messenger à la WhatsApp – WhatsApp scheidet unter anderem auch aufgrund des Mindestalters von 16 Jahren aus – nutzen will, kann zum Beispiel die datenschutzkonformen Messenger "Wire" oder "Threema" nutzen. Lernvideos und Audiodateien erstellen Der Vorteil asynchroner Angebote ist, dass diese keinen bestimmten Zeitpunkt des Lernens voraussetzen, zum Beispiel bei Lernvideos, die von den Lehrkräften selbst erstellt werden . Für die Erstellung von Lernvideos benötigen Lehrkräfte nicht viel mehr als ein Tablet oder Handy. Lernvideos für Grundschulkinder sind effektiv, wenn sie aus kurzen Sequenzen mit vielen Wiederholungen bestehen. Auch Interaktivitäten sollten eingebaut werden. Das Spielerische sollte aber nicht vom eigentlichen Inhalt ablenken. Ebenso zu empfehlen und noch einfacher zu erstellen sind kurze Audiodateien , in denen Wissenswertes zu einem Thema von der Lehrkraft erklärt wird. Eine Audio-App hat in der Regel jedes Smartphone und die Dateigröße hält sich in Grenzen, sodass man die Datei auch per E-Mail versenden kann. Beispielsweise ist der Englisch-Unterricht ohne das Hören kaum vorstellbar. In diesem Fall könnte die Lehrkraft die neuen Vokabeln vorsprechen und sie an ihre Schülerinnen und Schüler schicken. Nachdem diese sie geübt haben, erstellen sie selbst Audiodateien mit den Vokabeln und schicken sie an die Lehrkraft zurück. Welchen Nutzen kann man aus dem Distanzlernen nach der Corona-Zeit ziehen? Viele der oben erwähnten digitalen Anwendungen eignen sich auch für den normalen Präsenz-Unterricht beziehungsweise die Projektarbeit. Die Lehrkräfte konnten während der Schulschließungen Erfahrungen damit sammeln, die sie wiederum im Regelunterricht anwenden können. So besteht zum Beispiel weiterhin die Möglichkeit, die jeweiligen Schulserver für die Hausaufgaben-Verteilung zu nutzen (Stichwort "Flipped classroom"). Die Qualität des Distanzlernens war während der Schulschließungen, so haben es auch Befragungen ergeben, sehr unterschiedlich. An den einzelnen Schulen sollte aber möglichst einheitlich gearbeitet werden, damit es nicht zu Unstimmigkeiten in den Elternhäusern und Kollegien kommt, nach dem Motto: "Frau Schneider hat ganz tolle Lernvideos gedreht – Herr Meier aber nicht". Ein Konzept für das Distanzlernen , das allen an Schule Beteiligten transparent gemacht wird, sollte erstellt werden. Dieses sollte auch beinhalten, in welcher Form die Schülerinnen und Schüler Kontakt mit ihren Lehrkräften aufnehmen können, erledigte Aufgaben abgeben können, wie das Feedback der Lehrkräfte aussehen muss, und wie der Kontakt zu den Eltern gestaltet wird. Letztendlich ersetzen alle angesprochenen digitalen Werkzeuge nicht den persönlichen Austausch zwischen Lehrkräften und ihren Schülerinnen und Schülern. Sie können diesen aber zumindest erleichtern - zum Beispiel, wenn den Risikogruppen angehörige Kinder nicht am Präsenz-Unterricht teilnehmen können und weiter per Distanz-Unterricht mit Material versorgt werden müssen.

  • Fächerübergreifend
  • Primarstufe, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Olympische Spiele – wirtschaftlicher Gewinn oder Verlustgeschäft?

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit zum Thema "Wirtschaftsfaktor Olympische Spiele" konfrontiert die Schülerinnen und Schüler mit den finanziellen Folgen für die Olympiaorte und Ausrichterstaaten. Angestrebt wird eine Sachanalyse und Meinungsbildung zur Bewerbung Deutschlands für die Olympischen Sommerspiele 2040. Olympische Spiele sind wie alle sportlichen Großereignisse in erster Linie ein emotionales Thema. Andererseits haben sie eine ökonomische Grundlage und sind als Weltereignisse in der heutigen Zeit mit all ihren Restriktionen nur noch als finanzieller Kraftakt durchführbar. Dies führt in demokratisch organisierten Staaten zunehmend zum Widerstand der Bevölkerung. Die vorliegende Unterrichtseinheit möchte die Schülerinnen und Schüler mit diesem Dilemma konfrontieren und sie zu einer Meinungsbildung und öffentlichen Stellungnahme führen. Die Unterrichtseinheit ist auf starke Schüleraktivität und methodisch variabel angelegt, führt aber konsequent von ersten Meinungsäußerungen und Überlegungen über eine Sachanalyse zu einer begründeten und fundierten Werthaltung. Passende digitale Lernmethoden und Tools unterstützen diesen Prozess forschenden Lernens. Olympia = Geldregen für die ausrichtende Nation? Die Vorstellung, Olympische Spiele würden dem organisierenden Land enorme wirtschaftliche Vorteile verschaffen, ist weit verbreitet. Die positiven Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft werden vor allem von den Organisatoren unterstrichen. Sie betonen den Imagegewinn, die positiven Impulse für den Tourismus und das lokale Gewerbe sowie die Verbesserung der Infrastruktur. Auch die immer höheren Werbeeinnahmen und Vergütungen für TV-Rechte an Sportveranstaltungen lassen die Ausrichtung von Sportevents verlockend erscheinen. Dem stehen immer größere Kosten und immer größere Auflagen für sportliche Großevents gegenüber. Zudem explodieren regelmäßig die tatsächlichen Kosten gegenüber den ersten Planungen und Schätzungen. Die Ausrichtung von internationalen sportlichen Großereignissen wird damit immer mehr zu einem unkalkulierbaren finanziellen Risiko, das vermeintlich nur noch autoritäre Staaten stemmen können. Zudem führen die zwangsläufigen Einschränkungen für die Einwohnerinnen und Einwohner und ansässigen Gewerbetreibenden in demokratischen Ländern zunehmend zu einem Widerstand gegen Großprojekte. Die Unterrichtseinheit ist auf Schüleraktivität und forschendes sowie digitales Lernen ausgelegt. Sie kann im Klassenraum, aber auch im Fernunterricht durchgeführt werden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können wirtschaftliche Folgen von Olympischen Spielen nennen und erklären. erkennen die Komplexität der wirtschaftlichen Auswirkungen von sportlichen Großereignissen. wissen um die wirtschaftlichen Folgen früherer Olympischer Spiele. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können Abstimmungen und Abfragen mit Mentimeter durchführen. können kollaborativ in Netzwerken von Schulclouds und in Videokonferenzen zusammenarbeiten und medial präsentieren. können Videoclips drehen, abspeichern und präsentieren. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten geordnet, effektiv und sinnvoll in einer Gruppe zusammen und unterstützen sich gegenseitig. lösen Konflikte im Team konstruktiv und können mit Kritik umgehen. vertreten ihre eigene Meinung und die des Teams im Plenum.

  • Politik / WiSo / SoWi / Wirtschaft
  • Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Demonstrationsverbot wegen Corona: Was ist mit unseren Bürgerrechten?

Unterrichtseinheit

Der Ausbruch und die schnelle Übertragung des Corona-Virus hat urplötzlich zu einer weltweiten Belastung der Gesundheitssysteme und der Wirtschaft geführt. Staatliche Schutzmaßnahmen bis hin zum "shut down" haben in vielen Ländern das öffentliche Leben völlig zum Erliegen gebracht. Auch in Deutschland haben die Bundesregierung und die Regierungen der Bundesländer Ausgehverbote und Kontaktbeschränkungen verhängt sowie die Schließung vieler Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen angeordnet. Fanden diese Maßnahmen ursprünglich große Zustimmung in der Bevölkerung, wachsen mit der beginnenden Lockerung dieser Verbote die Widerstände und Klagen einzelner Bürgerinnen und Bürger, die sich durch die staatlichen Vorgaben in ihren Freiheitsrechten eingeschränkt oder benachteiligt fühlen. Die Unterrichtseinheit thematisiert dieses Spannungsfeld zwischen staatlicher Fürsorge und den bürgerlichen Freiheitsrechten in einer freiheitlichen Demokratie.Nach ersten Gerüchten im Dezember 2019 informieren chinesischen Behörden die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über mehrere Fälle einer mysteriösen Lungenkrankheit in Wuhan und identifizieren den Erreger "Covid-19" als eine Form der Coronaviren, die sowohl harmlose Erkältungen wie auch schwere Atemwegserkrankungen auslösen können. Nach Bekanntwerden des ersten Coronavirus-Todesfalls breitete sich das Virus durch die internationalen Handelsbeziehungen, Geschäfts- und Urlaubsreisen mit atemberaubender Schnelligkeit fast über die ganze Erde aus. Bereits Ende Januar gab es die ersten Infizierten in Europa, auch in Deutschland. Durch Versammlungen wie Workshops, Faschingsfeiern oder Fußballspiele verbreitete sich der Virus explosionsartig und führte in einigen südeuropäischen Ländern, später dann auch in Großbritannien, vielen südamerikanischen Ländern und vor allem den USA, zu tausenden Infizierten, hunderten Toten und einer völligen Überlastung der Gesundheitssysteme . Viele Länder verhängten strikte Ausgehverbote, sperrten die Ländergrenzen oder riegelten ganze Regionen ab. Mit dem Bekanntwerden von weiteren Einzelheiten zum Virus und den rasch steigenden Erkrankungszahlen erließen Bund und Länder seit Ende Februar 2020 fast schon im Wochentakt immer weiter gehende und immer rigidere Vorschriften: Meldepflichten, Kontaktverbote, Ausgehverbote, Reiseverbote, Geschäftsschließungen, Schul- und Kita-Schließungen, bis hin zur Abriegelung ganzer Ortschaften und Regionen. Gleichzeitig wurden das Gesundheitssystem massiv ausgebaut, vor allem im Bereich der Intensivmedizin, aber auch Unternehmen, Selbstständige, beschäftigungslose Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und viele andere Personenkreise mit Milliardenhilfen des Staates unterstützt, um einen Zusammenbruch der wirtschaftlichen und sozialen Strukturen zu vermeiden. Fanden all diese Maßnahmen noch die breite Unterstützung und Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger, melden sich mit zunehmender Dauer der Freiheitsbeschränkungen und vor allem der ersten Lockerungen staatlicher Auflagen kritische Stimmen einzelner Bürgerinnen und Bürger, die eine weitere Einschränkung ihrer Freizügigkeit nicht länger hinnehmen wollen. Erste Klagen vor Verwaltungsgerichten fordern eine Aufhebung staatlicher Auflagen und Verbote. Erste Urteile geben den Klagenden auch recht. So mussten Demonstrationsverbote und Schulöffnungen wieder zurückgenommen werden. Die aktuelle Corona-Krise verdeutlicht in besonderem Maße das Spannungsfeld eines demokratischen Gemeinwesens , das einerseits seine Bürgerinnen und Bürger schützen muss, ihnen andererseits aber möglichst große Freiräume gewähren will. Die folgende Unterrichtseinheit möchte dieses Spannungsfeld auslosten und hinterfragen. Dies geschieht durch vier methodisch unterschiedliche, weitgehend offene Lernszenarien mit hoher Selbsttätigkeit der Lernenden. Die Einheit möchte einen Beitrag zu einer verbesserten Einsicht der Schülerinnen und Schüler in die politischen Grundstrukturen unserer freiheitlichen Demokratie leisten, sie aber gleichzeitig auch gegen abstruse Fake-News im Internet immunisieren, die unsere freiheitliche Grundordnung diskreditieren und untergraben wollen. Aufgrund der noch bestehenden Einschränkungen des Schulunterrichts werden jeweils auch Empfehlungen gegeben, wie die Unterrichtsinhalte im Fernunterricht umgesetzt werden können. Intention Die Corona-Krise hat unser normales Leben von einem Augenblick zum anderen verändert und eingefroren. Die Straßen sind nach Ausgehbeschränkungen, Schul- und Betriebsschließungen wie ausgestorben. Die Krise hat uns wieder auf nackte Existenzbedürfnisse und Grundwahrheiten zurückgeworfen. Damit das neue Virus nicht tausende von Menschen tötet, wurde die Freizügigkeit der Bürgerinnen und Bürger auf ein Minimum beschränkt – ein Eingriff in individuelle Freiheitsrechte , wie es ihn in der Bundesrepublik noch nie gegeben hat und wie man es sich vor einigen Monaten nicht einmal hätte vorstellen können. Gleichzeitig versucht der Staat in nie dagewesenem finanziellem Umfang einen Zusammenbruch unserer Wirtschaft und eine soziale Verelendung von Bevölkerungsteilen während des "shut down" zu verhindern . Anschließend soll die Wirtschaft mit weiteren Milliardensubventionen wieder angekurbelt werden. Die Unterrichtseinheit thematisiert und hinterfragt diesen Spagat unseres demokratischen Gemeinwesens zwischen Gemeinwohl und Freiheit , der sich in Krisenzeiten besonders deutlich zeigt. Diese Rückbesinnung auf die Grundprinzipien unserer Staatsform ermöglicht eine rationale Einordnung der aktuellen Forderungen nach einer Aufhebung staatlicher Auflagen. Sie stellt die Schülerinnen und Schüler selbst in die Zwänge staatlicher Entscheidungstragender und politisch Verantwortlicher. Eine rationale Sichtweise politischer Entscheidungsspielräume ist zugleich ein Schutz gegen politische Rattenfängerei und abstruse Verschwörungstheorien. Gerade in einer Zeit, in der die grenzenlose Freiheit und Selbstverwirklichung des Individuums als höchste Lebensideale verherrlicht werden, gilt es aber auch daran zu erinnern, dass in einer Demokratie Freiheit und Gemeinwohl untrennbar miteinander verbunden sind. Die Freiheit Einzelner kann nur im Rahmen der Freiheit Aller stattfinden. Individuelle Freiheit ohne Rücksicht auf andere schränkt deren Freiheit ein und macht sie unfrei. Zügellose Freiheit ist die Beschränkung und Unterdrückung Vieler, sie ist zutiefst undemokratisch und begründet die Herrschaft Einzelner oder Weniger. Eigenverantwortliches Arbeiten und Methodenvielfalt In einer Krisenzeit verstärken sich sowohl die guten wie auch die schlechten Eigenschaften des Menschen. Die Bildungsforschung weist wohl gerade deswegen vehement darauf hin, dass Jugendliche in Deutschland in Sachen Demokratie häufig große Wissenslücken haben und dass eine zunehmende Politikverdrossenheit ein Einfallstor für rassistische Pöbeleien im Netz, Falschinformationen und Verschwörungstheorien darstellt. Eine stärkere Identifizierung mit unserer freiheitlichen Grundordnung kann aber nur bedingt durch reine Information erreicht werden, sie muss die Jugendlichen vielmehr hautnah mit realen Entscheidungssituationen konfrontieren, um Politik erlebbar zu machen und eine Wertschätzung zu erreichen. Die Unterrichtseinheit stellt die Schülerinnen und Schüler daher durchgehend in offene Lernszenarien, die sie alleine oder im Team bewältigen müssen. Aufgrund der hohen Technik-Affinität der heutigen Jugendlichen und der Einschränkungen des normalen Schulunterrichts, geschieht dies durchwegs mit digitalen Lernformen (Online Plattformen, Online Befragungen, Videokonferenzen etc.). Die Unterrichtseinheit kann bei Bedarf komplett im Fernunterricht durchgeführt werden. Eine gemeinsame Lernplattform ist hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über das Spannungsfeld zwischen Gemeinwohl und individueller Freiheit im Grundgesetz. bilden sich eine Meinung zu den Grenzen von Grundrechten in einer Demokratie. entscheiden rechtliche Grenzfälle während der Corona-Krise. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren, analysieren und interpretieren Gesetzestexte und Gerichtsurteile im Internet. arbeiten in vielfältiger Weise kollaborativ online zusammen (Lernplattformen, Online-Verzeichnisse, Dokumentenerstellung, Online-Befragungen). erstellen eigene Videos und führen Videokonferenzen durch. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren, entscheiden und präsentieren im Team. verständigen sich auf eine gemeinsame Bewertung von rechtlichen Sachverhalten. entwickeln ein Verständnis für das Schutzbedürfnis Schwacher, Kranker und Gefährdeter in der Gesellschaft.

  • Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik
  • Berufliche Bildung, Sekundarstufe II
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