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Max Frisch: Homo faber

Unterrichtseinheit

In diesem Arbeitsmaterial zu "Homo faber" setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Verfilmung des Romans sowie mediengestützt mit Fabers Reisestationen und Bezügen zur Mythologie auseinander.Max Frischs Romane und Stücke gehören zum Stoffkanon der Mittel- und Oberstufe. "Homo faber" eignet sich in besonderer Weise für den Unterricht, da er zahlreiche Fragestellungen anbietet, die direkten Bezug zur Lebenswelt der Lernenden herstellen lassen. Die Schülerinnen und Schüler vergleichen in dieser Unterrichtssequenz die Verfilmung von Volker Schlöndorff mit der Romanvorlage und analysieren vor allem die Anfangssequenz des Films auf der Grundlage ihrer Kenntnisse zum filmischen Erzählen (eine umfassendere Übersicht zu den filmsprachlichen Mitteln bieten die Landesmedienzentren an). Zusätzlich können die Schülerinnen und Schüler, mithilfe von Google Maps und/oder Padlet, die Reisestationen Fabers nachvollziehen, sich zur griechischen Mythologie informieren und Erklärvideos gestalten. Es handelt sich hierbei um Anregungen. Die Möglichkeiten der Umsetzung hängen von den technischen Voraussetzungen der Schule sowie den Vorkenntnissen der Schülerinnen und Schüler ab. Buch-Film-Vergleich Die Literaturverfilmung kann im Unterricht auf verschiedene Arten und Weisen eingesetzt werden. So besteht die hergebrachte Möglichkeit, den Film als Abschluss einer Romananalyse anzusehen. Tiefergehend ist die in den Richtlinien verankerte Behandlung des Films als eigenständigen Text und hiermit verbunden die Einführung in Elemente der Filmanalyse. Das Genre "Literaturverfilmung" unterscheidet sich von anderen, die vorangegangene Besprechung des Textes hat die Schülerinnen und Schüler außerdem in einen gewissen Kenntnisstand versetzt. Sicher kann nur ein Ausschnitt des Films im Sinne der Filmanalyse, die ja inhaltliche, gestalterische und technische Elemente gleichermaßen berücksichtigt, untersucht werden. Arbeitsblatt 1 bietet mögliche Arbeitsaufträge zur Analyse. Stationen seiner Reise Südamerika ist für Faber nicht nur berufliches Ziel, sondern eine Station auf seiner "Erkenntnisreise". Genau genommen leistet Faber nicht nur Entwicklungshilfe, er erfährt sie auch. Seine Beobachtungen des einfachen Lebens, der Bedrohung durch die Allgegenwart "keimender" Natur, die Schwüle, all das festigt bei den Schülerinnen und Schülern bestimmte Vorstellungen, die in gewisser Weise objektivierbar sind. Aber es wird dennoch interessant sein, den Schülerinnen und Schülern ein paar Bilder an die Hand zu geben, etwa von den Maya-Tempeln in Palenque. Und zu fragen, warum dieser Ort als literarisches Motiv dient. Griechenland und die griechische Mythologie: Reise in die Vergangenheit Griechenland mag einigen der Jugendlichen eher bekannt sein als Kuba oder Mexiko, und mit der griechischen (Geistes-)geschichte und Mythologie sind sie schon im Geschichtsunterricht und vielleicht auch anderen Fächern (Philosophie, Pädagogik) bekannt gemacht worden. Nun sollen sie selbst einmal den im Unterricht angesprochenen Anspielungen und angebotenen Deutungsansätzen nachgehen. Arbeitsblatt 2 bietet Impulse, die Ausgangpunkt einer selbständigen Informationsrecherche zu einzelnen Aspekten sein können. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler vergleichen einen Film mit seiner Romanvorlage. stellen filmischen Mitteln ihre Wirkung gegenüber. vollziehen die Reisestationen Faber nach und erläutern deren Bedeutung. erschließen durch eigene Recherche Kenntnisse zur griechischen Mythologie und der Ödipus-Sage. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erkennen eine Literaturverfilmung als Werk mit eigener Sprache und Wirkungsabsicht. setzen bekannte Tools als Hilfsmittel zur Interpretation eines Romans ein. recherchieren Informationen zu einzelnen Reise-Stationen Fabers im Roman im Internet und bekommen durch Bilder eine andere, neuere und realistische Vorstellung von den Orten, die Faber während seiner Reise aufsucht. gestalten eigene Videos auf der Grundlage ihrer Rechercheergebnisse. Sozial-und Selbstkompetenz Die Schülerinnen und Schüler übernehmen in offeneren Aufgabenstellungen Verantwortung für ihren Lernprozess. bringen sich individuell, je nach Kenntnissen, in den Arbeitsprozess ein. können gegebenenfalls als Expertinnen und Experten andere, auch die Lehrkraft, begleiten.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I, Berufliche Bildung, Primarstufe, Spezieller Förderbedarf

Die antike Götterwelt interaktiv erkunden

Interaktives / Video

In diesem interaktiven Arbeitsmaterial mit Erklär-Video machen sich die Schülerinnen und Schüler spielerisch mit der antiken Götterwelt vertraut. Sie lernen römische und griechische Gottheiten mitsamt ihrer Attribute in drei interaktiven Übungen kennen.Die Kultur im antiken Rom ist ebenso Bestandteil des Latein-Unterrichts wie der Spracherwerb . Dazu zählen auch die antiken Gottheiten, auf die in diversen authentischen Texten Bezug genommen wird. In diesem interaktiven Arbeitsmaterial lernen die Schülerinnen und Schüler die Götter der römischen und griechischen Mythologie kennen. Zwei Erklär-Videos stellen die wichtigsten Götter der Antike, ihre Aufgaben, Attribute und Verwandtschaftsbeziehungen vor. In drei interaktiven Übungen wird das Erlernte anschließend wiederholt und gefestigt. Übung 1 wiederholt die Namen der Götter und ihre Beziehungen in hierarchischer Reihenfolge. In der zweiten Übung werden die Namen der Götter in Verbindung mit ihren Aufgaben abgefragt. Abschließend ordnen die Lernenden den römischen Göttern ihr griechisches Pendant zu. Das Thema "Die antike Götterwelt" im Latein-Unterricht Das Ziel der gesamten Sequenz ist, dass sich die Schülerinnen und Schüler spielerisch mit der antiken Götterwelt vertraut machen. Entscheidend bei diesem Thema ist, dass sich die Lernenden bewusst werden, dass griechische und römische Mythologie und damit auch die Götterwelten untrennbar miteinander verbunden sind. Sie entstammen einem gemeinsamen Ursprung: Die römische Mythologie hat ihre Wurzeln in der griechischen Mythologie. Durch den Einblick in die Götterwelt lernen die Schülerinnen und Schüler einen großen Baustein der antiken Kultur kennen, wodurch sie ein tieferes Verständnis für die Texte generieren, die im weiteren Verlauf des Spracherwerbs und der Lektürephase gelesen werden. Darüber hinaus erhält das Fach Latein durch die oft amüsanten und interessanten Geschichten, Verwicklungen und auch Gründungsmythen einen neuen, modernen und zeitlosen Anstrich. Didaktische Analyse Die Erklär-Videos und interaktiven Übungen lassen sich im Unterricht vielfältig einsetzen. Da sie eine in sich geschlossene Einheit bilden, allerdings auf Textarbeit verzichten, können sie ergänzend zu unterschiedlichen Unterrichtsbausteinen eingesetzt werden. Das Arbeitsmaterial zu den Göttern der lateinischen Kultur ist als Einführung, Auflockerung oder Vertiefung einsetzbar. Denkbare Verwendungsmöglichkeiten sind die Einführung in oder der Rückblick auf den Ursprung der römischen Sagenwelt, das Aufgreifen des Gründungsmythos Roms oder ein Blick in den künstlerischen Bereich, in dem zahlreiche Götter-Rezeptionen zu finden sind. Ιnterdisziplinär sind demnach keine Grenzen gesetzt. Des Weiteren bietet diese Unterrichtssequenz auch den Spielraum, leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler abzuholen, da hier der Fokus je nach Belieben auf Inhalt, Textwiederholung oder Grammatik gelegt werden kann, die durch den mythologischen Inhalt begleitet werden. Methodische Analyse Mit Erklär-Videos können Lernende eigenständig einfache Unterrichtsinhalte erwerben oder wiederholen. Die Videos zu römischen und griechischen Göttern sind beliebig oft anhalt- und abspielbar, sodass die Lernenden sie in ihrem eigenen Tempo erarbeiten können. Die Aufteilung in zwei Video-Sequenzen ermöglicht es außerdem, die Götterwelt in Gruppenarbeit oder verschiedene Unterrichtsstunden aufzuteilen. Die interaktiven Übungen geben den Lernenden Rückmeldung zu ihren Leistungen, sodass die Möglichkeit der Selbstkontrolle besteht. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erkennen den gemeinsamen Ursprung der griechischen und römischen Mythologie. machen sich mit der antiken Götterwelt vertraut. erlangen das nötige Hintergrundwissen für das Verstehen von Inhalten lateinischer Texte. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler informieren sich eigenständig mithilfe von Info-Klappkarten über die Götterwelt. rezipieren zwei Erklär-Videos und überprüfen so ihr Wissen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen in Eigenverantwortung und in ihrem eigenen Tempo. reflektieren ihren eigenen Wissensstand.

  • Latein / Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Der Sternhimmel im Dezember

Fachartikel

Im Dezember steht eines der schönsten Sternbilder, der Himmelsjäger Orion, über dem südöstlichen Horizont. Um die Sternbildgruppe Andromeda, Kassiopeia und Perseus rankt sich ein interessantes Kapitel der griechischen Mythologie. Beobachten Sie eine Verdunklung des "Teufelssterns", der den Menschen schon vor mehr als 1.000 Jahren unheimlich war.Der hier vorgestellte Sternhimmel entspricht dem Anblick der Himmelskugel zu den in der Tabelle (siehe unten) angegebenen Zeiten. Falls keine gemeinsame Beobachtung des realen Himmels mit den Lernenden geplant ist, können die Schülerinnen und Schüler mit der kostenfreien Planetarium-Software Stellarium oder Cartes du Ciel vorbereitet werden (Beamer-Präsentation oder Partnerarbeit in der Schule) und den Abendhimmel später selbstständig oder zusammen mit Freunden, Freundinnen oder Eltern erkunden. Als Aufsuchhilfen stehen ihnen dabei Ausdrucke der Sternkarten oder eine selbst gebastelte drehbare Sternkarte zur Verfügung (siehe Erste Schritte zur Orientierung am Sternhimmel ). Die Sternkarten aus diesem Beitrag sind in jedem Jahr vor Mitternacht zu folgenden Beobachtungszeiten gültig:

  • Geographie / Jahreszeiten / Physik / Astronomie
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

SkyScout - Orientierung am Sternhimmel

Fachartikel

Der SkyScout ist ein GPS-unterstützter Himmelsnavigator, der 6.000 Objekte findet oder erkennt. Auch nicht „sternbildfeste“ Lehrkräfte können damit zusammen mit ihren Schülerinnen und Schülern den Sternhimmel erkunden. Neben wissenschaftlichen Daten bietet der SkyScout auch Informationen zur Mythologie der Sternbilder.Der Anblick des Sternhimmels zieht viele Menschen in seinen Bann. Doch nach der Phase der Faszination kommt schnell die Phase des Konkret-Wissen-Wollens: "Wie heißt dieser Stern?" oder "Wo finde ich jenen Stern?". Diese Phase ist nicht ganz unkritisch, da man die Orientierung am Himmel mit Sternatlanten nur mühsam erlernen kann und viel Geduld aufwenden muss, bevor man sich einigermaßen sicher am Sternhimmel zurechtfindet. Noch schwieriger wird es, wenn man anderen die Objekte am Himmel zeigen möchte. Und spätestens an diesem Punkt hört der Geographie- oder Physikunterricht zur Orientierung am Himmel oder zur Astronomie in der Regel auf - auch wenn die Schülerinnen und Schüler noch so motiviert sind. Die meisten Lehrpersonen fühlen sich nicht sicher genug oder gar hilflos auf dem Gebiet der Astronomie, mit dem man die Lernenden doch so gut begeistern kann. Eine gemeinsame "Exkursion" an den Sternenhimmel findet daher nur sehr selten statt. Diese Hürden räumt der SkyScout aus dem Weg. Verbunden mit dem "Leitstrahl" eines einfachen Laserpointers und einem Lautsprecher zum Abspielen von Audio-Dateien eignet sich das Gerät bestens für Erkundungen des Abendhimmels mit Schülergruppen.

  • Geographie / Jahreszeiten / Physik / Astronomie / Technik / Sache & Technik
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Die griechische Götterwelt

Unterrichtseinheit

Griechischen Göttern sind menschliche Eigenschaften nicht fremd. Streit, Liebe und Hass bestimmen das Leben auf dem Olymp. Mithilfe des Internets erarbeiten Schülerinnen und Schüler eine Personenbeschreibung zu einer Gottheit ihrer Wahl. Bei der Ergebnissicherung bekommen sie einen Überblick über die Götterfamilie des Olymp.Informationen zur Mythologie des antiken Griechenlands gibt es auf zahlreichen Webseiten. Diese teilweise umfassenden Lexika oder Enzyklopädien eignen sich für den Einsatz im Unterricht gut, da die Schülerinnen und Schüler den Umgang mit Fachlexika ohnehin lernen müssen und sich die Nutzung von traditionellen und Online-Lexika kaum unterscheidet. Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich im Lexikon anhand von Suchbegriffen zu orientieren und wesentliche Informationen für ihr Thema auszuwählen. Ob die Sicherung der Arbeitsergebnisse lediglich auf einem Plakat "Die Götterversammlung" erfolgt oder die Götterbeschreibungen sogar mit einem Homepage-Generator auf einer kleinen Website zusammengestellt werden, ist fakultativ.Zu Beginn der Unterrichtseinheit sollten Sie auf das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler zurückgreifen. Einige Namen antiker Gottheiten sind den Kindern in der Regel bekannt, wobei sie gerne griechische und römische oder sogar germanische Götternamen vermischen. Schließlich gab es fast alle griechischen Götterfiguren auch bei den Römern. Dort hatten sie die gleichen beziehungsweise ähnlich Funktionen, nur andere Namen. Daher bietet es sich an, die von den Schülerinnen und Schülern genannten Götternamen an der Tafel zu sammeln und anschließend auf einer Folie, geordnet nach dem jeweiligen "Herkunftsland", festzuhalten (Arbeitsblatt 1 und Folie 1, siehe unten). Die griechischen Götternamen können dabei zusätzlich den römischen zugeordnet werden, wobei die Gottheiten je nach ihren Schutzfunktionen oder "Aufgabengebieten" gegenübergestellt werden. Im Laufe des Unterrichts kann diese Namensliste dann für alle sichtbar erweitert werden, wenn die Klasse neue Gottheiten kennen lernt. Zu Beginn der Erarbeitungsphase wählen die Schülerinnen und Schüler aus der erstellten Liste oder aus ihrem Geschichtsbuch eine griechische Gottheit aus, mit der sie sich dann in Partnerarbeit ausführlicher beschäftigen. Aufgabe ist es, eine Personenbeschreibung von der jeweiligen Gottheit zu verfassen. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler neben den familiären Verwandtschaftsverhältnissen insbesondere auf die Aufgabengebiete und die Charaktereigenschaften der Gottheit achten. Wird die Unterrichtseinheit nicht fächerverbindend mit dem Deutschunterricht durchgeführt, können - je nach Bundesland und Lehrplan in Klasse 6 - die Merkmale einer Personenbeschreibung nicht unbedingt als bekannt vorausgesetzt werden. In diesem Fall muss die Aufgabenstellung für die Schülerinnen und Schüler im Geschichtsunterricht präzisiert werden, damit sie wissen, worauf sie bei einer Personenbeschreibung achten müssen. Weiterführendes Bildmaterial für das Wandplakat suchen die Schülerinnen und Schüler im Internet. Sie sollen nach einer für das Wandplakat geeigneten Abbildung ihrer Gottheit suchen (Achtung: Bildrechte beachten!). Auch die oben genannten Online-Lexika haben unter Umständen passende Abbildungen. Abschließend trägt die Klasse ihre Arbeitsergebnisse zusammen, indem die Schülerinnen und Schüler ihre Gottheiten vor der Klasse vorstellen und sie auf einem Wandplakat / Poster zusammen darstellen. Das ist zum Beispiel möglich, indem die Abbildungen der Gottheiten um einen gemalten Tisch herum angeordnet werden und unter jeder Gottheit die Personenbeschreibung aufgeklebt wird. In diesem Zusammenhang werden die Schülerinnen und Schüler unter Umständen auch über die möglichen "Sitzplätze" ihrer Gottheiten diskutieren, da je nach familiären Spannungen nicht jede Figur neben einer beliebigen anderen Gottheit sitzen kann. Um den wahren Charakter ihres Gottes oder ihrer Göttin zu verdeutlichen, kann die Klasse auf dem Plakat noch typische Aussagen mit Hilfe einer Sprechblase einfügen. Gerade am Anfang des Geschichtsunterrichts sind die Schülerinnen und Schüler kreativen oder spielerischen Auflockerungen des Unterrichts gegenüber sehr aufgeschlossen. Fachliche Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler lernen griechische Götter und einige ihrer besonderen Merkmale kennen. verfassen eine Personen- beziehungsweise Götterbeschreibung. halten ihre Arbeitsergebnisse auf einem gemeinsamen Plakat "Die Götterversammlung" fest. Medienkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler nutzen das Internet als Recherchemedium nutzen. lernen ein virtuelles Museum kennen und nutzen. fassen ihre Arbeitsergebnisse am Computer zusammen und erlenen das Einfügen von Hyperlinks (fakultativ).

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I, Primarstufe

Eamus Olympiam: Olympia im Lateinunterricht

Unterrichtseinheit

Die Olympischen Spiele sind heute der Ort, an dem die Jugend der Welt seit der Neuzeit wieder zusammenkommt, um sich gemäß dem Motto "Citius – altius – fortius" ("schneller – höher – stärker") in diversen Sportdisziplinen zu messen. Im Fach Latein ist eine lebendige Vermittlung des antiken Hintergrunds des globalen Sport-Events – auch fächerübergreifend – ein überaus lohnendes, auch losgelöst vom aktuellen Anlass variabel zu integrierendes motivierendes Unterrichtsthema. Der Ursprung der Olympischen Spiele der Antike ist archäologisch frühestens 700 v. Chr. nachweisbar. Im frühen 6. Jahrhundert v. Chr. erlangten die ursprünglich lokalen Wettkämpfe überregionale Bedeutung. Nach der traditionellen antiken Zeitrechnung fanden die ersten offiziellen Olympischen Spiele der Antike im Jahr 776 v. Chr . statt. Zur Entstehung der Spiele gibt es nach der griechischen Mythologie verschiedene Theorien: Herakles habe sie begründet. Pelops, der Namensgeber der Halbinsel Peloponnes, habe im Wagenrennen König Oenomaus durch Betrug besiegt und getötet. Um sich von der Blutschuld zu reinigen, richtete er die Spiele ein. Die Spiele in Olympia waren das älteste und bedeutendste Sportfest im alten Griechenland. Sie zählten zu den panhellenischen Spielen , die jeweils zur Ehre von Göttern in unterschiedlichem Turnus veranstaltet wurden. In Olympia verbanden sich Sport und Kult . Die antiken Spiele waren kulturell und politisch von großer Bedeutung. Aus allen Teilen der griechischen Welt kamen nach den Perserkriegen das Volk und politische Vertreter zusammen, um Olympia zum Symbol innerstaatlicher Eintracht werden zu lassen. Die antiken Spiele verliefen nach festgelegten Regeln: Sie fanden in Zyklen von 4 Jahren – den sogenannten Olympiaden – statt. Sie dauerten im 5. Jhd. v. Chr. 5 Tage . Zuschauer waren unverheiratete Frauen, Priesterinnen der Demeter und freie Männer. Als Wettkämpfer traten nur Vollbürger ohne Blutschuld, von ehrlicher Geburt, keines Verbrechens schuldig, an. Es gab Wettkampfrichter ( Hellanodiken ), die die Einhaltung der Hygiene, des Trainings, der Wettkampfregeln prüften. Bei Regelverletzungen wurden Strafen verhängt (z. B. Ausschluss von den Spielen). Nur der Sieger wurde mit einem Ölbaumkranz (Kotinos) sowie Privilegien in einer Heimat geehrt. In den gymnischen Agonen gab es ein Bekleidungsverbot. Es herrschte die heilige Waffenruhe (Ekecheiria) für die Athleten und Zuschauer . Zum vermutlich letzten Mal wurden die Olympischen Spiele der Antike im Jahr 393 n. Chr. ausgetragen. Nach neueren archäologischen Befunden fanden wohl noch im 6. Jahrhundert in Olympia Wettkämpfe in bescheidenem Maßstab statt. Olympische Spiele der Neuzeit Erst 1766 wurde die antike Spielstätte wieder entdeckt. 1896 erlebten die Olympischen Spiele auf Initiative Pierre de Coubertins eine Renaissance bis in unsere Zeit. Relevanz des Themas Das bei den Lernenden äußerst beliebte Thema "Sport" findet sich in unterschiedlicher Ausprägung in allen modernen Lateinlehrbüchern. Anknüpfungspunkte für eine ergänzende Unterrichtseinheit oder ein Projekt zum Thema "Olympische Spiele" lassen sich daher problemlos finden. Je nach Interesse beziehungsweise abhängig von der zur Verfügung stehenden Zeit können auch spezielle Aspekte – zum Beispiel die olympischen Sportarten der Antike – herausgegriffen und vertieft werden. Vorkenntnisse Durch das sportliche Interesse der Lernenden, die mediale Bekanntheit der modernen Olympia-Events und die Behandlung im Geschichtsunterricht ist die Olympia-Thematik den Lernenden vertraut. Auch die Kenntnisse um das griechische Götter-Pantheon aus den Fächern Religion und Geschichte sind für die Unterrichtseinheit wertvoll. Didaktisch-methodische Analyse Die neuen Medien eröffnen bei der unterrichtlichen Behandlung des Themas “Olympische Spiele“ nicht nur im Fach Latein eine breite Palette von Möglichkeiten. Die einzelnen Bausteine sind in unterschiedlicher Reihenfolge einzeln oder als große zusammenhängende Unterrichtseinheit fächerübergreifend in die Praxis umsetzbar. Es bleiben genügend Freiräume zur Schwerpunktsetzung und individueller didaktischer Ausformung: virtuelle Reise ins antike Olympia: Einen Einblick in die Wettkampfstätten mittels Luftbild und Rekonstruktion erhalten die Lernenden durch diverses Bildmaterial im Netz, das einen unmittelbaren Eindruck vom olympischen Sportbetrieb der Antike und dem heiligen Hain von Olympia verschafft. Olympische Wandzeitung: Für jüngere Schülerinnen und Schüler ist nach erfolgter Internet-Bildersuche die Erstellung einer Wandzeitung mit selbst kreierten Info-Texten eine reizvolle Alternative, das Olympische Programm der Antike eindrucksvoll im Klassenraum zu dokumentieren. Olympia-Glossar: Sinnvoll ist die Erstellung eines Glossars zum Themenbereich "Sport" beziehungsweise "Olympische Spiele" mithilfe von Online-Wörterbüchern in Paararbeit, um das vorhandene Vokabular zu erweitern. Olympia-Quiz in deutscher und/oder lateinischer Sprache auf variablem Anforderungsniveau Lateinische Textlektüre rund um Olympia : Da die Quellentexte zu den antiken Olympien griechisch-sprachig (Pausanias, Pindar) sind, empfiehlt sich die Lektüre lateinischer Mythentexte zum sagenhaften Ursprung sowie des Olympischen Eides aus Asterix Olympius . Pagina domestica Olympia : Zur Ergebnissicherung der Unterrichtseinheit oder als eigenes Projekt zeitnah zu heutigen Olympia-Events ist die Konzeption einer Olympia-Homepage Gewinn bringend. Letzteres stärkt die medialen Kompetenzen und ist variabel an das Lernniveau und die zur Verfügung stehende Zeit anpassbar. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler grenzen multivalente Begriffe aus dem Wortfeld Olympia voneinander ab. erweitern und vertiefen ihr Wissen rund um die Olympischen Spiele. vergleichen die antiken Spiele mit den Spielen der Neuzeit. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nutzen Online-Wörterbücher zur Erstellung eines Olympia-Glossars. recherchieren im Internet nach antiken und modernen Sportarten. erstellen im Rahmen eines Projekts eine Olympia-Homepage oder eine pagina Olympia auf der Schulhomepage. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erfahren die gemeinschaftsstiftende Wirkung des Sports an dem größten antiken Sport-Event der griechischen Welt. erleben den zeitlosen Charakter der Olympischen Idee in den Spielen der Neuzeit.

  • Latein
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Merkur - Beobachtung des flinken Planeten

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema Merkur steht die Beobachtung dieses Planeten im Mittelpunkt, der nur an wenigen Tagen eines Jahres mit dem bloßen Auge als auffälliges Objekt zu sehen ist.Die Beobachtung der Merkurphasen ist recht schwierig. Das Planetenscheibchen erscheint wesentlich kleiner als das der Venus und die Sichtbedingungen in Horizontnähe, in der sich Merkur in der Dämmerung aufhält, sind nicht die besten. Unter sehr günstigen Voraussetzungen - also bei kalter und klarer Luft - können Merkursichel und Halbmerkur jedoch bereits bei sechzigfacher Vergrößerung in einem guten Spektiv, wie es von Ornithologen verwendet wird, erkannt werden. Für die reizvolle Beobachtung des sich verändernden Erscheinungsbilds eines inneren Planeten um dessen untere Konjunktion herum ist jedoch Venus der Planet der Wahl und Merkur ein Objekt für Fortgeschrittene. Zur Vorbereitung der Beobachtung können mithilfe kostenfreier Planetarium-Software Simulationen durchgeführt und Sternkarten ausgedruckt werden.Visuell spektakulär ist die Beobachtung von Merkur - auch in größeren Amateurteleskopen - nicht. Aber alle Naturfreunde sind auch Sammler. Damit interessierte Schülerinnen und Schüler ihrer persönlichen Kollektion der mit eigenen Augen beobachteten Planeten den schwierigigen Merkur hinzufügen können, sollte man die seltene Gelegenheit einer guten Merkursichtbarkeit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Allgemeine Hinweise zur Merkurbeobachtung Warum ist Merkur so selten zu sehen? Und wie entstehen die Merkurphasen? Wann und wo ist der flinke Planet am Himmel zu finden? Mythologie und Forschung Was haben Diebe und Handlungsreisende gemeinsam? Wie sieht die Oberfläche von Merkur aus? Warum ist es so schwierig, eine Sonde in eine Merkurumlaufbahn zu bringen? Die Schülerinnen und Schüler können Bewegung und Phasen des Merkur erklären und schulen ihr räumliches Vorstellungsvermögen. sehen Merkur mit eigenen Augen. erkennen und erklären die relativ schnelle Bewegung von Merkur am Himmel. lernen die charakteristischen Eigenschaften des Merkur und die NASA-Mission Messenger kennen. planen eine astronomische Beobachtung gemeinsam und erleben sie zusammen mit Mitschülern, Lehrpersonen, Eltern, Freundinnen oder Freunden. kennen und nutzen Planetarium-Software als Werkzeug zur Planung astronomischer Beobachtungen. Merkur umkreist die Sonne in einem mittleren Abstand von 58 Millionen Kilometern. Das entspricht etwa einem Drittel der Entfernung von der Erde zur Sonne. Die seltene Erscheinung des Planeten am Morgen- und Abendhimmel ist die Folge seiner Sonnennähe. Er ist nur nach Sonnenuntergang über dem westlichen Horizont oder vor Sonnenaufgang über dem östlichen Horizont zu sehen - allerdings selten länger als eine Stunde -, wenn er sich aus unserer Blickrichtung weit genug "seitlich" von der Sonne befindet. Aufgrund seiner horizontnahen Position bietet die visuelle Beobachtung des Planeten mit einem Teleskop meist einen enttäuschenden Anblick: Dunstschichten und Turbulenzen in der Atmosphäre sorgen dafür, dass Merkur unscharf erscheint und bei hohen Vergrößerungen sogar im Blickfeld "umhertanzt" und "amorph" wirkt. Die Phasen des Merkur sind - im Gegensatz zu denen der Venus - daher nur schwer zu beobachten. Zudem macht sich bemerkbar, dass der mit einem Durchmesser von 4.800 Kilometern kleinste Planet des Sonnensystems weiter von uns entfernt ist als die Venus, deren Sichelform bereits mit einem Feldstecher gut erkennbar ist. Abb. 1 zeigt ein Foto des Merkur von Jens Hackmann. Der innerhalb der Erdbahn kreisende Merkur "pendelt" von uns aus gesehen zwischen der größten westlichen und der größten östlichen Elongation hin und her (Abb. 2). Im Gegensatz zu Mars und den äußeren Planeten ist bei den inneren Planeten Merkur und Venus zwischen der unteren und der oberen Konjunktion zu unterscheiden. In den Zeiten um beide Konjunktionen herum befinden sich die inneren Planeten nahe bei der Sonne am Taghimmel und sind nicht zu beobachten (ähnlich der "Neumondsituation"). Ein Java-Applet von Rob Scharein veranschaulicht dynamisch die Entstehung der Phasen bei den inneren Planeten Venus und Merkur. Sonne, Erde und die Bewegung des inneren Planeten werden in der Aufsicht dargestellt. Zeitgleich sieht man - aus der Perspektive irdischer Beobachter - die Entwicklung der Phasen und die Veränderungen der Größe des Planetenscheibchens. Mit fast 50 Kilometern pro Sekunde weist Merkur die höchste mittlere Bahngeschwindigkeit aller Planeten auf. Seine Umlaufzeit beträgt 88 Tage. Die relativ zügige Bewegung des Planeten am Himmel, sein kurzes Erscheinen und das schnelle Verschwinden machten ihn nicht nur zum Götterboten der Griechen (Hermes) und Römer, sondern auch zum Schutzgott der Handlungsreisenden - und dem der Diebe, da er nach deren Gepflogenheit nur kurz auftaucht, um dann wieder zu verschwinden. Seine "Flüchtigkeit" am Himmel steht auch in Beziehung zu der lateinischen Bezeichnung für das bei Raumtemperatur flüssige Quecksilber, "mercurius". "Mercurius incognitus" Merkur gehört zu den am wenigsten erforschten Planeten. Nicht einmal 50 Prozent seiner Oberfläche sind kartiert. Die bisher bekannte Topographie geht auf den zweimaligen Vorbeiflug der Raumsonde Mariner 10 in der Mitte der siebziger Jahre zurück. Seine Oberfläche ist von Kratern übersäht und ähnelt der des Mondes (Abb. 3). In 58 Tagen dreht er sich einmal um die eigene Achse. In Kombination mit der Umlaufzeit von 88 Tagen ergibt sich daraus die Länge eines Merkurtages zu 176 Erdentagen. Da eine dichte Atmosphäre, die Temperaturunterschiede mildert, fehlt, herrschen auf Merkur die größten Temperaturunterschiede im gesamten Sonnensystem: Während die der Sonne abgewandte Seite des Planeten auf mehr als -180 Grad Celsius abkühlt, wurden auf der Tagesseite Temperaturen von über 400 Grad Celsius gemessen. Blei würde auf der Merkuroberfläche im Sonnenlicht wie Butter dahinschmelzen. Die Merkursonde Messenger Die im Jahr 2004 gestartete Raumsonde der NASA wird im März 2011 in eine Merkurumlaufbahn einschwenken und die gesamte Oberfläche des Planeten erforschen. Eine Sonde in eine Umlaufbahn des Merkur zu bringen ist kein einfaches Unterfangen: Die Gravitation der Sonne beschleunigt die Raumsonde nämlich enorm, während die Anziehung des Merkur nur sehr schwach ist. Daher wird Messenger über ein kompliziertes Manöver, das drei Vorbeiflüge an Merkur einschließt, in die Umlaufbahn des Planeten gebracht. Die ersten beiden Vorbeiflüge hat der Orbiter bereits hinter sich (beide im Jahr 2008), das dritte Rendezvous erfolgte im September 2009. Abb. 3 zeigt ein Foto, das beim ersten Messenger-Vorbeiflug aufgenommen wurde. Literatur Die astronomischen Jahrbücher informieren über die wesentlichen Ereignisse und deren Begleitumstände: Ahnert Astronomisches Jahrbuch, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft (Heidelberg) Keller Kosmos Himmelsjahr, Kosmos Verlag (Stuttgart)

  • Physik / Astronomie
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Orientierung am Nachthimmel mithilfe digitaler Medien

Unterrichtseinheit

Im Rahmen dieser Unterrichtseinheit lernen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Möglichkeiten kennen, sich am nächtlichen Sternhimmel zu orientieren. Mithilfe einer interaktiven Sternenbrille werden diese Aspekte bei späteren Beobachtungen am realen Nachthimmel praktisch erprobt und vertieft.Der Anblick des nächtlichen Sternhimmels hat die Menschheit seit Anbeginn der Zeit fasziniert. Die ersten Hochkulturen, zum Beispiel die Maya, beschäftigten eine eigene Kaste von Gelehrten, die sich ausschließlich mit dem Sternhimmel befassten. Die Astronomie gilt deshalb als eine der ältesten Wissenschaften. Für die Kulturen Mesopotamiens und Griechenlands waren die Sterne der Sitz der Götter und die Sternbilder sind eng mit der griechischen Mythologie verknüpft. Heute kennen nur noch wenige die Sternbilder und die Möglichkeiten, den nächtlichen Himmel zur räumlichen Orientierung zu nutzen. Orientierungshilfen entdecken und nutzen Der Himmel bietet viele Orientierungshilfen. Anhand der Mondbahn, der Planeten und der Sternbilder lässt sich, eine klare Nacht vorausgesetzt, die eigene Position bestimmen. Mithilfe der interaktiven Sternenbrille "Universe2go" werden Sternbilder, Planeten oder Deep-Sky-Objekte direkt in das Blickfeld der Schülerinnen und Schüler eingeblendet. Bei der spielerischen Arbeit mit der Sternenbrille und der dazugehörigen Smartphone-App entdecken sie unterschiedliche Sternbilder und lernen, sich daran zu orientieren. Ein Quizmodus kann zur individuellen Lernkontrolle genutzt werden. Ablauf Ablauf der Unterrichtseinheit "Orientierung am Nachthimmel" Im Rahmen einer nächtlichen Exkursion erarbeiten die Schülerinnen und Schüler in Gruppen Aufgaben rund um den Themenkomplex räumliche Orientierung. Hintergrundinformationen Hintergrundinformationen und Vorbereitung Bevor Sternenbrille und App am nächtlichen Sternhimmel eingesetzt werden, sollten eine paar Vorbereitungen getroffen werden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können sich mithilfe verschiedener Sternbilder am nächtlichen Himmel orientieren. können den zeitlichen Verlauf des Mondes am Nachthimmel analysieren und dabei ihre eigene Position bestimmen. sind in der Lage, die wichtigsten Sternbilder mit der interaktiven Brille "Universe2go" am Nachthimmel wiederzufinden. können sich den tages- und jahreszeitlichen Wechsel des Sternhimmels mithilfe von Universe2go erschließen. sind in der Lage, den Himmels mithilfe eines äquatorialen Koordinatensystems sinnvoll einzuteilen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können digitale Medien zur Orientierung am Nachthimmel nutzen. sind in der Lage, eine Smartphone-App für Augmented Reality anzuwenden. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten und recherchieren in Partner- beziehungsweise Gruppenarbeit. Motivierendes Bildmaterial Als Einstieg in die Unterrichtseinheit bietet es sich an, den Schülerinnen und Schülern zunächst mittels Beamer einige besonders schöne oder beeindruckende Sternbilder zu präsentieren. Passende Public-Domain-Bilder finden Sie zum Beispiel bei der Foto-Community Pixabay . Stummer Impuls Eine weitere motivierende Einstiegsmöglichkeit besteht in einem ersten Kennenlernen des Universe2go bei Tage. Phantasiereise oder Abenteuergeschichte Für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I eignen sich auch eine Phantasiereise durchs Weltall oder eine Abenteuergeschichte als motivierender Einstieg ins Thema. Götter- und Heldensagen Auch die griechischen Götter- und Heldensagen - von denen die Namensgebung der Sternbilder stammt - können insbesondere jüngere Schülerinnen und Schüler motivieren, sich mit Sternbildern zu befassen. Einführung in den Themenkomplex "Räumliche Orientierung bei Nacht" Der Nachthimmel bietet viele Orientierungshilfen. Mithilfe der Mondbahn, der Planeten und der Sternbilder lässt sich, eine klare Nacht vorausgesetzt, die eigene Position bestimmen: Mond und Mondphasen Relativ einfach lässt sich die Himmelsrichtung bei Vollmond bestimmen. Der Vollmond steht nämlich der Sonne genau gegenüber. Der Mond befindet sich um 18 Uhr im Osten, um 24 Uhr im Süden und um 6 Uhr im Westen (Winterzeit). Bei Sommerzeit muss man eine Stunde abziehen. Sternbilder Anhand von Sternbildern kann man Himmelsrichtungen gut bestimmen. Ein wichtiges Sternbild des Nordhimmels ist der große Bär. Sieben sehr helle Sterne im großen Bären bilden den großen Wagen, er sieht aus wie ein viereckiger Kasten mit Griff. Wenn man die beiden Sterne, die die Rückseite des Kastens bilden, durch eine gedachte Linie verbindet und diese Linie fünf Mal in die gleiche Richtung nach oben verlängert, gelangt man zu an einem leuchtenden Stern. Das ist der Polarstern. Er zeigt ziemlich genau an, wo Norden ist. Planeten Nach dem Mond ist die Venus das hellste Objekt am nächtlichen Himmel. Die Venus ist nur am Morgen- oder Abendhimmel sichtbar und nie gegen Mitternacht. Die Venus befindet sich abends in west-nordwestlicher Richtung und morgens in nordost-östlicher Richtung. Der Planet Jupiter ist nachts ebenfalls mit bloßem Auge zu erkennen. Die sichtbaren Planeten wandern im Laufe von 24 Stunden auf einem Bogen von Osten über Süden nach Westen am Himmel. Universe2go: Auch bei Tageslicht einsetzbar Lehrkräfte können Universe2go im Klassensatz kostenfrei ausleihen . Die Universe2go-Leihgeräte sind mit frontseitigen, abnehmbaren Blenden ausgestattet, sodass die App auch problemlos bei Tageslicht verwendet werden kann - in diesem Fall natürlich ohne echte Sterne im Bild. Dies erleichtert die Einarbeitung im Klassenzimmer vor der Exkursion bei Dunkelheit. Die Unterrichtseinheit ist somit auch ohne nächtliche Exkursion durchführbar. Die App installieren und ausprobieren Als Vorbereitung auf die nächtliche Exkursion setzen sich die Schülerinnen und Schüler in Partnerarbeit mit der Universe2go-App auseinander und installieren diese auf ihren eigenen Smartphones (" BYOD - Bring Your Own Device"). Die App ist ein einfach zu bedienendes Hilfsmittel für erste Schritte zur Orientierung am Sternhimmel. Nach der Hintergrundinformationen und Vorbereitung steht dem Einsatz nichts mehr im Wege. Die Lernenden testen die App und machen sich mit der interaktiven Brille vertraut. Die Lehrkraft gibt Hilfestellungen, falls erforderlich. Universe2go als mobiles Planetarium Bei einer nächtlichen Exkursion kommt Universe2Go als mobiles Planetarium zum Einsatz. Universe2go führt die Nutzerinnen und Nutzer anhand zahlreicher Audiosequenzen durch den Sternhimmel. Je nach Zielgruppe können unterschiedliche Modi gewählt werden. Für den ersten Einsatz mit einer Schulklasse empfiehlt sich der "Starter-Modus". Wird dabei ein Objekt am Himmel länger als zwei Sekunden angepeilt, startet automatisch ein erklärender Audiotext. Gruppenarbeit mit Universe2Go Mithilfe von Universe2Go bearbeiten die Schülerinnen und Schüler in arbeitsgleicher Gruppenarbeit acht Übungsaufgaben rund um den Themenkomplex "Räumliche Orientierung bei Nacht". Bei der Einteilung der Gruppen sollte darauf geachtet werden, dass in jeder Gruppe mindestens ein besonders interessierter beziehungsweise schneller Lernender dabei ist. Die Ergebnisse werden in der Nachbereitung im Plenum vorgestellt, verglichen und gesichert. Es bietet sich an, die Klasse in vier Gruppen aufzuteilen, sodass in der Nachbereitung jeweils zwei Aufgaben pro Gruppe vorgestellt werden können. Zusatzaufgabe für Flitzer Auch die Position des Mondes kann zur Orientierung hilfreich sein. Die Zusatzaufgabe für besonders schnelle Gruppen auf dem Arbeitsblatt thematisiert die Orientierung mit dem Mond und dient zur inneren Differenzierung. Da die Berechnungen etwas aufwendiger sind, eignet es sich für die interessierten Schülerinnen und Schüler. Individuelle Lernkontrolle mittels Quiz Am Ende der Exkursion kann der Quizmodus von Universe2go zur individuellen Lernkontrolle genutzt werden. Der Sternhimmel bietet sich geradezu an, um an einem Sternenquiz teilzunehmen. Wo ist das Sternbild "Schwan"? Wo die "nördliche Krone"? Man hat jeweils drei Versuche, um das gesuchte Sternbild am Nachthimmel zu finden. Präsentation der Ergebnisse Die in der Erarbeitungsphase individuell von den Gruppen erarbeiteten Ergebnisse werden auf Gruppenplakaten festgehalten und nun im Plenum präsentiert. Um Wiederholungen zu vermeiden, stellt jede Gruppe ihre Ergebnisse zu jeweils zwei der Aufgaben vor. Sicherung im Plenum Zur Vertiefung und Sicherung des Gelernten werden die Gruppenergebnisse noch einmal gemeinsam im Plenum besprochen und verglichen. Die Ergebnisse werden gesammelt, generalisiert und auf einem neuen Plakat als Gesamtergebnis der Klasse festgehalten. Reflexion: Abschlussdiskussion (optional) Univers2go ist ein gutes Beispiel für Augmented Reality . Weitere Anwendungen von Augmented Reality sind zum Beispiel "Google Glass" oder "Head-up-Displays" in Kraftfahrzeugen und Flugzeugen. Abschließend kann - wenn noch Zeit bleibt - über diese moderne Technologie diskutiert werden: Welche sozialen Auswirkungen wird der Einsatz dieser Technik haben? Ihr eigenes Universe2go können Sie im Klassensatz kostenfrei ausleihen . Mit dem Ausleihen von Universe2go erhalten Sie auch die Lizenz zur Nutzung der dazugehörigen App. Den Freischaltcode finden Sie in der Verpackung. Technische Voraussetzungen Die App Universe2go wird von folgenden Betriebssystemen unterstützt: Android Version 4.2 oder höher Apple iOS Betriebsystem 7.0 oder höher Die Größe des Smartphones darf die Maße von 147 mal 74 mal 11 mm nicht überschreiten. Die exakten Maße finden Sie auch in der Betriebsanleitung Ihres Smartphones. Eine Liste getesteter Smartphones steht auf der Internet-Seite des Herstellers zur Verfügung. Installation und erste Schritte Es ist empfehlenswert, die App vor dem Einsatz im Freien auf den Smartphones zu installieren. Die Software ist in den App Stores von Google Play und iTunes zu finden. Die deutsche Version hat 322 MB (vor der Installation Speicherplatz prüfen!). Positionieren Sie das Smartphone möglichst in der Mitte der Brille und passen Sie das Passepartout dementsprechend an. Eine ausführliche Beschreibung finden Sie in der mitgelieferten Anleitung des Herstellers. Danach muss das Smartphone nicht mehr aus der Brille entnommen werden. Die Steuerung über Kopfbewegung sollte vor dem ersten Einsatz geübt werden. Die Auswahl erfolgt über "Kopf zur Seite neigen". Die Lautstärke der Smartphones der Schülerinnen und Schüler sollte bei Partner- oder Gruppenarbeit reduziert werden. Kalibrierung Die Bildschirm-Kalibrierung justiert das Smartphone an der Brille und muss nur einmal ausgeführt werden. Soll sie ein weiteres Mal ausgeführt werden, muss dazu in der App die Menü-Option "Einstellungen" und dann unter "Allgemein" das Häkchen "Kalibrierung zurücksetzen" gewählt werden. Anschließend kann das Planetarium gestartet werden. Der Audiotext "Hilfe-Audio zurücksetzen" sollte ebenfalls aktiviert werden. Vor jedem Wechsel muss die Brille unbedingt individuell für jede Nutzerin und jeden Nutzer angepasst werden. Dazu muss eine Sternenkalibrierung durchgeführt werden. Das Smartphone muss hierfür nicht entnommen werden: Richten Sie die Brille nach unten zum Boden und starten Sie so den Menü-Modus. Wählen Sie hier "Sternenkalibrierung" aus und folgen Sie den Anweisungen. Im Display erscheint nun der Zielkreis, der auf einen hellen Stern ausgerichtet werden muss. Halten Sie das Objekt dann für etwa zwei Sekunden im Zielkreis.

  • Physik / Astronomie
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Mars - Beobachtung einer Planetenschleife

Unterrichtseinheit

Beobachtungen unseres äußeren Nachbarplaneten lohnen sich nur während der Monate um die Oppositionen, die etwa alle zwei Jahre und zwei Monate eintreten. Die Dokumentation einer Marsschleife ist eine reizvolle Aufgabe für ein kleines Beobachtungsprojekt.Die rötliche Färbung des Planeten fällt auch ungeübten Beobachterinnen und Beobachtern sofort auf. Sie ist besonders beeindruckend, wenn Mars noch nicht allzu hoch über dem Horizont steht. Der Grund dafür ist derselbe, der auch die Sonne oder den Mond beim Auf- und Untergang rötlich erscheinen lässt - kurzwellige Lichtanteile werden durch die Atmosphäre stärker gestreut als die langwelligen. Die Marsfarbe wird durch diesen Effekt aber nur verstärkt. Der allgegenwärtige eisenoxidhaltige Staub hat dem Planeten zu Recht den Beinamen des "Roten" eingebracht - "rostiger" Planet wäre ebenso zutreffend. Die linke Abbildung zeigt eine Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops und ein Marsfoto, das mit einem kleinen Amateurteleskop aufgenommen wurde. Informationen zur Sichtbarkeit des Planeten am Abendhimmel finden Sie unter Links und Literatur zum Thema Mars . Zur Vorbereitung der Beobachtung können mithilfe kostenfreier Planetarium-Software (z.B. Stellarium ) Simulationen durchgeführt und Sternkarten ausgedruckt werden.Kaum ein Planet hat die Fantasie der Menschen so sehr in Gang gesetzt wie Mars: Die "Entdeckung" der Marskanäle ist ein schönes Beispiel aus der Wissenschaftsgeschichte dafür, dass auch die Objektivität von Naturwissenschaftlern optischen Täuschungen und einer guten Portion Autosuggestion unterliegen kann. Aber auch für eine Massenhysterie ist Mars gut: Die 1938 am Holloween-Abend über das Radio ausgestrahlte fiktive Schilderung eines Marsmenschen-Überfalls soll in den USA eine Panik ausgelöst haben. UFO-Fans und Esoteriker sahen in einer von der Raumsonde Viking I im Jahr 1976 aufgenommen Gebirgsformation, die als "Marsgesicht" Berühmtheit erlangte, einen extraterrestrischen Monumentalbau, der es bis in die Kultserien "Akte X" und "Futurama" schaffte. Mars bietet also reichlich Stoff, um das Interesse der Schülerinnen und Schüler für Astronomie und Naturwissenschaften zu wecken. Obwohl den meisten von ihnen der eine oder andere Science-Fiction-Film zum Thema Mars bekannt sein dürfte, haben nur die wenigsten den Planeten bewusst mit eigenen Augen gesehen. Nutzen Sie also die nächste Marsopposition, um zusammen mit Ihren Schülerinnen und Schülern den faszinierenden Planeten näher kennen zu lernen und zu beobachten. Historisches und Histörchen Ob Götter, Marsmenschen, Kanäle oder andere Monumentalbauten - die Raumfahrt hat Jahrtausende alte Vorstellungen sowie Fiktionen aus dem 19. und 20. Jahrhundert beendet. Erforschung des "Rostigen Planeten" Mars-Orbiter, Landegeräte und mobile Rover übermittelten nicht nur wissenschaftliche Daten, sondern auch Bilder mit faszinierenden Mars-Impressionen und Landschaften. Der Mars - Oppositionen des Exzentrikers Die Entstehung von rückläufiger Bewegungen und Schleifen der äußeren Planeten und die Besonderheiten der Marsoppositionen werden erläutert. Beobachtung des Planeten Lernende können mit einfachen Hilfsmitteln eine Marsschleife dokumentieren und versuchen, mit einem Teleskop Oberflächenstrukturen zu erkennen. Dokumentation einer Marsschleife Vorschläge für Arbeitsmaterialien und Hinweise zur Verfolgung der Bewegung des Planeten Mars in dem Zeitraum um seine Opposition Die Schülerinnen und Schüler sollen Mythologie und Science Fiction zum Thema Mars kennen lernen. die Geschichte der Erforschung des Planeten überblicken - von der "Entdeckung" der Marskanäle bis hin zur Erforschung der Oberfläche durch NASA-Rover. Mars mit eigenen Augen sehen und in dem Lichtpunkt mithilfe der NASA- und ESA-Fotos eine fremde Welt erkennen. den Planeten durch ein Teleskop beobachten (Schul- oder Volkssternwarte) und versuchen, Oberflächendetails mithilfe eines "Onlinerechners" der Webseite CalSky zu benennen. verstehen, wie eine Marsschleife entsteht. die Bahn des Planeten über einige Monate verfolgen und mit einfachen Mitteln eine "Marsschleife" aufzeichnen. Thema Marsbeobachtung Autoren Dr. André Diesel, Peter Stinner Fächer Naturwissenschaften ("Nawi"), Astronomie, Astronomie AG Zielgruppe Klasse 5 bis Jahrgangsstufe 13 (je nach Thema und Vertiefung) Zeitraum variabel, vom einmaligen Beobachtungsabend bis hin zur Dokumentation einer Marsschleife über mehrere Monate Technische Voraussetzungen Beobachtung mit bloßem Auge oder dem Amateurteleskop; für die fotografische Dokumentation der Planetenbewegung Bildbearbeitungssoftware, zum Beispiel Fitswork (kostenloser Download); Planetarium-Software zur Vorbereitung der Beobachtung, zum Beispiel Stellarium (kostenfrei) Traditionelle Rolle als Kriegsgott Mars fasziniert die Menschen schon seit Jahrtausenden. Im Altertum war der Planet bei vielen Völkern mit dem jeweiligen Kriegsgott verknüpft - Nergal im Zweistromland, Ares bei den Griechen und eben Mars bei den Römern. Ursache dafür dürfte seine auffällig orange-rote Färbung sein - verursacht durch den auf der Marsoberfläche allgegenwärtigen Eisenoxidstaub -, die schon dem bloßen Auge nicht entgeht. Die rote Farbe ist übrigens umso kräftiger, je tiefer der Planet am Himmel steht. Hoch über dem Horizont erscheint Mars eher orange bis gelblich. Ein weiteres Charakteristikum des Planeten sind die großen Helligkeitsunterschiede während seiner Oppositionen. In einigen Jahren kann er über mehrere Wochen sehr hell werden und sogar mit der Leuchtkraft von Jupiter konkurrieren, in anderen Jahren bleibt er relativ unscheinbar und in seiner Helligkeit etwa dem Polarstern vergleichbar. Sein Aufleuchten haben unsere Vorfahren möglicherweise als Symbol für entfesselte Feuersbrünste oder das Vergießen von Blut gedeutet. Wikipedia: Nergal Gottheit der sumerisch-akkadischen und der babylonischen und assyrischen Religion Wikipedia: Ares Griechischer Gott des Krieges, des Blutbades und Massakers Wikipedia: Mars Der Kriegsgott war neben Jupiter der wichtigste Gott der Römer. Schiaparellis "Canali" Aber auch in modernen Zeiten fasziniert Mars und entfesselte Fantasien. 1877 glaubte der Leiter der Mailänder Sternwarte, Giovanni Schiaparelli (1835-1910), mit dem Teleskop Marskanäle entdeckt zu haben - ein Effekt, der einer optischen Täuschung zuzuschreiben ist. Schiaparelli hielt die "Canali" für natürliche geradlinige Senken, durch die Wasser auf der Marsoberfläche fließen könnte. Eine ungenaue Übersetzung ins Englische ("canals" statt "channels") suggerierte jedoch die Entdeckung von Artefakten auf dem Mars. Schnell verbreitete sich so der Glaube an eine hochtechnisierte Marszivilisation, die in den hundert Kilometer breiten Kanälen das Schmelzwasser der Marspole in die gemäßigten Breiten leiten sollte, um die Anbaugebiete der Marsianer im Vegetationsgürtel des Planeten zu bewässern. Wikipedia: Marskanäle Die Kanäle wurden erstmals im Jahr 1877 beschrieben. Science Fiction Der Glaube an eine Marszivilisation war auch die Grundlage zahlreicher Werke des Science-Fiction-Genres. Spektakulär soll der Effekt eines Hörspiels von Orson Wells (1915-1985) gewesen sein, das auf dem Roman "War of the Worlds" von Herbert George Wells (1866-1946) basiert. Orson Wells' fiktive Radio-Reportage über eine Invasion bösartiger Marsianer wurde im Jahr 1938 am Halloween-Abend ausgestrahlt und soll an der Ostküste der USA eine Massenpanik ausgelöst haben (ob dies tatsächlich so war, ist heute allerdings umstritten). Vielen älteren Schülerinnen und Schülern dürfte die beklemmende Verfilmung des Stoffs von Steven Spielberg aus dem Jahr 2005 bekannt sein, ebenso die skurrile filmische Aufarbeitung von Tim Burton aus dem Jahr 1996, "Mars Attacks". Keine Kanäle, weder Zivilisation noch Vegetation Auch wenn man bereits in den dreißiger Jahren begann, die "Marskanäle" für das Ergebnis optischer Täuschungen zu halten - Gewissheit bekam man erst durch die Bilder der Raumsonde Mariner 4, die im Jahr 1965 an dem Planeten vorbei flog und deren Kameras den Mars erstmals aus der Nähe betrachteten. Zwar könnte die Wahrnehmung einiger "Canali" durch geomorphologische Großstrukturen erklärt werden, von dem ausgeklügelten Bewässerungssystem der Marsmenschen fand man jedoch keine Spur. Für die bis dahin mit Besuchern vom Mars in Verbindung gebrachten "Fliegenden Untertassen" mussten UFOlogen fortan andere Erklärungen finden. Aber auch von der bis dahin teilweise noch gehegten Vorstellung, der Planet könne von Moosen und Flechten bewachsen sein (dessen Vegetationsperioden die beobachteten Veränderungen auf der Oberfläche hätten erklären können), musste man sich endgültig verabschieden - Mars scheint ein toter Planet zu sein. Das Marsgesicht Auch wenn die Raumfahrt die menschliche Fantasie weitgehend auf den Boden der Tatsachen zurückholte, bot ein Foto der Raumsonde Viking I aus dem Jahr 1976 Anlass für ganz neue Spekulationen. Aus knapp 2.000 Kilometern Höhe nahm die Sonde beim Landeanflug eine Gebirgsformation auf, die als "Marsgesicht" berühmt wurde (Abb. 1). UFO-Fans erkannten darin das monumentale Artefakt einer außerirdischen Spezies. Das Marsgesicht wurde von diversen TV- und Kinoproduktionen aufgegriffen. In der Trickfilmserie "Futurama" bildet es zum Beispiel den Eingang zur marsianischen Unterwelt, in der Aliens hausen. Aufnahmen des NASA-Orbiters Mars Global Surveyor aus dem Jahre 2001 zeigen jedoch nichts anderes als eine verwitterte Felsformation und beendeten so auch diese Illusion. Durchmesser, Tageslänge, Neigung der Rotationsachse Der Durchmesser des Planeten ist mit etwa 6.800 Kilometern doppelt so groß wie der des Mondes, aber nur halb so groß wie der unserer Erde. Ein Marstag dauert nur 40 Minuten länger als ein irdischer Tag. Dies fanden schon Christian Huygens (1629-1695) und Giovanni Domenico Cassini (1625-1712) heraus, die die Rotationsdauer durch die Beobachtung von Oberflächendetails bestimmen konnten. Die Neigung der Rotationsachse (etwa 25 Grad) entspricht ungefähr derjenigen der Erdachse (23 Grad) und beschert dem Mars Sommer und Winter. Die marsianischen Jahreszeiten dauern allerdings doppelt so lange wie die unsrigen, da Mars für eine Runde um die Sonne etwa zwei Erdenjahre benötigt. Entfernung und Jahreslänge Mars ist im Schnitt 1,5 astronomische Einheiten, also 1,5 Mal soweit von der Sonne entfernt wie die Erde. Aufgrund seiner stark exzentrischen Bahn schwankt sein Abstand zur Sonne zwischen 207 und 250 Millionen Kilometern. Ein Marsjahr dauert etwa 687 Tage (siderische Umlaufzeit). Alle 780 Tage wird er von der Erde überrundet (synodische Umlaufzeit). Zwischen den Marsoppositionen liegen also zwei Jahre, ein Monat und drei Wochen. "Furcht" und "Schrecken" begleiten den Kriegsgott Bei den beiden kleinen, etwas kartoffelförmigen Marsmonden handelt es sich möglicherweise um eingefangene Asteroiden. Standesgemäß wurden die Trabanten des Kriegsgotts auf die Namen Phobos und Deimos, Furcht und Schrecken, getauft. Während unser Mond groß genug ist, um die Rotationsachse der Erde zu stabilisieren (was ihrer Bewohnbarkeit sehr entgegen kommt), sind Phobos und Deimos dafür viel zu klein. Deshalb vollführt die Mars-Rotationsachse eine viel deutlichere Taumelbewegung als die der Erde. Die Marsatmosphäre besteht zu 95 Prozent aus Kohlenstoffdioxid. Der Atmosphärendruck beträgt am Boden weniger als ein Prozent des Luftdrucks der Erde. Flüssiges Wasser kann an der Oberfläche unter diesen Bedingungen - selbst oberhalb des Gefrierpunkts - nicht existieren. Die dünne Atmosphäre speichert kaum Wärme, sodass die Temperaturunterschiede zwischen Tag (bis zu 20 Grad Celsius in Äquatornähe) und Nacht (bis zu -85 Grad Celsius) beträchtlich sind. Die mittlere Temperatur liegt bei -55 Grad Celsius. Neben der gemäßigten Neigung der Rotationsachse trägt die Exzentrizität der Umlaufbahn zu einer deutlichen Ausprägung der Jahreszeiten mit dynamischen Vorgängen in der dünnen Atmosphäre bei. Im Marsfrühjahr können heftige Staubstürme große Teile des Planeten verhüllen. Durch die Verwehungen hellen Staubs in dunklere Gebiete kommt es zu jahreszeitlichen Veränderungen der Marsoberfläche, die im Teleskop beobachtet werden können. Die Veränderung der dunklen Schattierungen hielt man früher für eine mögliche Folge marsianischer Vegetationszyklen. Die Polkappen bestehen zum größten Teil aus gefrorenem Kohlenstoffdioxid, enthalten aber auch Wassereis. Sie "pulsieren" mit dem Wechsel der Jahreszeiten. Die Dicke der nördlichen Polkappe (1.000 Kilometer im Durchmesser) wird auf immerhin fünf Kilometer geschätzt. Abb. 2 zeigt eine Aufnahme des NASA-Orbiters Mars Global Surveyor. Die Suche nach Wasser Eine Hauptaufgabe der im Jahr 2008 etwas nördlich des Polarkreises gelandeten NASA-Sonde Phoenix war die Suche nach Spuren von Wasser. Fließspuren an der Oberfläche (trockene Flusstäler und Überschwemmungsgebiete) waren bereits vorher bekannt. Durch Gesteinsanalysen konnte bestätigt werden, dass der Mars einst wärmer und feuchter und somit seine Atmosphäre dichter gewesen sein muss. Abseits der Polkappen versteckt sich das Wassereis heute im Permafrostboden einige Meter unter der Marsoberfläche. In seiner nördlichen Position konnte Phoenix Wassereis jedoch schon wenige Zentimeter unter der Oberfläche nachweisen. Spuren von Leben hat man bisher nicht gefunden. Konjunktion und Opposition Mars ist im Schnitt 1,5 astronomische Einheiten, also 1,5 Mal soweit von der Sonne entfernt wie die Erde. Aufgrund seiner stark exzentrischen Bahn schwankt sein Abstand zur Sonne zwischen 207 und 250 Millionen Kilometern. Dies ist auch die Ursache für die unterschiedliche Leuchtkraft des Planeten am Himmel während seiner Oppositionsstellung (Abb. 6). Etwa alle 15 Jahre kommt uns der Rote Planet besonders nah. Zuletzt war dies im Jahr 2003 der Fall - auf die nächste spektakuläre Marsopposition müssen wir also bis zum Jahr 2018 warten. Überholen wir Mars auf unserer Innenbahn, während er sich in seiner sonnenfernsten Position befindet (Aphel), dann bleibt er an unserem Himmel relativ unauffällig. Die maximale Oppositionsentfernung zur Erde liegt bei mehr als 100 Millionen Kilometern. Überholen wir Mars dagegen, wenn er sich in seiner sonnennächsten Position befindet (Perihel), kann sich ihm die Erde bis auf 56 Millionen Kilometer nähern. Abb. 7 (zur Vergrößerung bitte anklicken) gibt einen Überblick über die geometrischen Situationen der Marsoppositionen in den Jahren von 1999 bis 2022 sowie die jeweiligen scheinbaren Durchmesser des Marsscheibchens. Die Entfernungen Erde - Mars sind in Millionen Kilometern angegeben. Rückläufigkeit und Schleifen Um die Zeit der Opposition überholt die Erde einen äußeren Planeten "auf der Innenbahn". Beobachterinnen und Beobachter auf der Erde sehen den gleichen Effekt wie ein Läufer, der in der Stadionkurve auf der Innenbahn an einem Läufer auf der Außenbahn vorbeizieht. Während dieses Überholvorgangs bewegt sich der überholte Läufer auf der Außenbahn vom Läufer auf der Innenbahn aus gesehen vor dem Publikum auf der Kurventribüne kurzzeitig rückwärts. Übertragen auf die Bewegungen im Sonnensystem heißt dies, dass der äußere Planet sich während der Opposition von der Erde aus gesehen vor dem Fixsternhimmel rückwärts, das heißt von Ost nach West bewegt. Der Fixsternhimmel hat jetzt die Rolle des Publikums auf der Kurventribüne übernommen. Weil die Bahnebenen der Planeten geringfügig gegen die Erdbahn geneigt sind, erscheinen die Bahnen von Mars und den übrigen äußeren Planeten um die Zeit der Opposition herum als "Schleifen" an der Himmelskugel. Dies wird durch Abb. 8 und die folgenden Java-Applets veranschaulicht: Auffällige Oppositionsschleifen Weil Mars von allen äußeren Planeten der Erde am nächsten ist, fällt seine Oppositionsschleife am Sternhimmel deutlich größer aus als die von Jupiter und Saturn. Die Ausdehnung der Oppositionsschleife von Saturn erreichte zum Beispiel im Jahr 2010 nur etwa 30 Prozent derjenigen von Mars. Somit gilt als Fazit: Mars ist das ideale Objekt für die Beobachtung der Oppositionsschleife eines Planeten im Rahmen eines schulischen Projekts! Im Bereich Fachmedien finden Sie eine kurze Einführung in das einfach zu bedienende virtuelle Planetarium Stellarium . (Als ebenso hilfreich, aber etwas komplexer, erweist sich das Programm Cartes du Ciel ) Führen Sie nach dem Start von Stellarium den Mauszeiger in die linke untere Bildschirmecke. Danach öffnen sich die beiden Menüleisten links und unten (Abb. 9, zur Vergrößerung des Ausschnitts bitte anklicken). Per Mausklick auf das Uhrensymbol in der linken Leiste öffnet sich ein Dialogfenster, in das man Datum und Uhrzeit eingibt. Nach Klick auf das Lupensymbol in der linken Menüleiste gibt man den Namen "Mars" ein. Stellarium wählt jetzt den Himmelsausschnitt so, dass sich Mars genau im Zentrum befindet. Drehen am Scrollrad der Maus vergrößert oder verkleinert den dargestellten Himmelsauschnitt. So kann man leicht die Lage vom Mars relativ zum Horizont oder relativ zu markanten Sternbildern einschätzen. Was ist zu sehen? In einem 60 Millimeter Teleskop erscheint Mars lediglich als kleines, oranges Scheibchen. Ab etwa zehn Zentimetern Öffnung können unter günstigen Umständen helle und dunkle Bereiche der Oberfläche schemenhaft wahrgenommen werden. Auch Polkappen sind - je nach marsianischer Jahreszeit - zu sehen. Teleskope mit 15 bis 20 Zentimetern Öffnung lassen weitere Details erkennen. Christian Huygens beschrieb bereits im Jahr 1659 die "Große Syrte", ein dunkles, auffällig dreieckiges Wüstengebiet. Die Suche nach Oberflächendetails lohnt sich jedoch nur während weniger Monate um den Oppositionstermin herum. Abb. 10 zeigt eine Aufnahme des Planeten von Heinrich Kuypers, die im Rahmen einer Astronomie-AG mithilfe eines kleinen Amateurteleskops entstand. Dabei wurden viele Einzelbilder mit der kostenfreien Software RegiStax addiert. Das Foto zeigt Oberflächendetails somit deutlicher als der Blick durch das Okular des Teleskops. Übersichtskarte Die im Folgenden vorgestellten Arbeitsmaterialien wurden für die Dokumentation der Marsschleife im Jahr 2010 erstellt. Sie können bei künftigen Oppositionen als Anregung für die Zusammenstellung entsprechender Schülermaterialien dienen. Passende Sternkarten müssen dann für den jeweiligen Beobachtungszeitraum mit geeigneter Astronomie-Software, etwa GUIDE oder den kostenfreien Progeammen Cartes du Ciel und Stellarium , erstellt werden. Die mit der Software GUIDE 8.0 erzeugte Übersichtskarte (uebersichtskarte.jpg) zeigt den Ost- und Südhimmel mitsamt Horizont, wie er sich Beobachterinnen und Beobachtern in Deutschland am 15. Februar 2010 um 21:00 Uhr darstellte. Der aufgehellte Bereich in der rechten Bildhälfte entspricht der Milchstraße. Den Himmelsanblick einer solchen Karte findet man - bei gleicher Horizontlage - 15 Tage später schon eine Stunde früher oder 15 Tage früher erst eine Stunde später vor. Anhand des Ausdrucks einer solchen Karte können sich die Schülerinnen und Schüler grob am Sternhimmel orientieren. Wichtig ist, dass sie die Sternbilder, durch die sich Mars während des gewählten Beobachtungszeitraums bewegen wird, eindeutig identifizieren können. Negativ-Übersichtskarte Die Grafik der Datei "uebersichtskarte_negativ.jpg" ist die Negativ-Darstellung der Karte "uebersichtskarte.jpg". Der Himmelshintergrund ist weiß gehalten, die Sterne sind als schwarze Kreise dargestellt. Ihre Helligkeit wird durch die verschieden großen Kreisdurchmesser veranschaulicht. Solche Negativ-Sternkarten eignen sich gut für handschriftliche Einträge und Ergänzungen. Detailkarten Nach etwas Übung in der Orientierung am Himmel genügen den Schülerinnen und Schülern für weitere Beobachtungen dann die vergrößerten Ausschnittkarten, zum Beispiel "detailkarte.jpg" oder "detailkarte_negativ.jpg" (Abb. 12; zur Vergrößerung des Ausschnitts bitte anklicken). Letztere Karte liegt auch mit dem Gradnetz des äquatorialen Himmelskoordinatensystems vor ("detailkarte_negativ_gradnetz.jpg"). Händische Einträge in die Himmelskarten In allen Karten fehlt der am Sternhimmel nicht ortsfeste Mars. Er ist jedoch in der betrachteten Himmelsgegend bei einer "durchschnittlichen" Opposition ein auffälliges Objekt und deshalb leicht aufzufinden. Aufgabe der Schülerinnen und Schüler ist es nun, an möglichst vielen klaren Abenden während der Beobachtungsmonate (in dem hier vorgestellten Beispiel Januar bis April 2010) nach dem Planeten Mars Ausschau zu halten, ihn am Himmel aufzufinden, seine Position relativ zu den umgebenden Sternen nach Augenmaß zu ermitteln, um diese Marspositionen dann nebst Datum in der Detailkarte (Negativdarstellung) festzuhalten. Durch Einbeziehen des Koordinatenrasters in der Detailkarte kann eine ordentliche Genauigkeit bei der Bestimmung der Positionen erzielt werden. Brauchbares Wetter vorausgesetzt, sollte man im Laufe einiger Wochen viele unterschiedliche Marspositionen beobachten und dokumentieren können. Man wird zuerst die retrograde (rückläufige) Bewegung erkennen, dann den scheinbaren Stillstand, dem danach die normale prograde Bewegung von Westen nach Osten folgt. Abb. 13 (Grafik zur Vergrößerung des Ausschnitts bitte anklicken) zeigt den mit der Software GUIDE 8.0 erzeugten Verlauf der Marsbewegung um dessen Opposition (Beobachtungsbeispiel Oktober 2009 bis Mai 2010). Technikbegeisterte Schülerinnen und Schüler werden eher an der fotografischen Dokumentation der Marsbewegung interessiert sein. Unter Verwendung der kostenlosen Software Fitswork kann man aus Fotografien einfacher Digitalkameras Planetenbahnen am Sternhimmel rekonstruieren und nebenbei Grundlagen der digitalen Bildbearbeitung erlernen. Das dieser Technik zugrunde liegende Vorgehen wird ausführlich beschrieben in dem Beitrag zur Allgemeine Hinweise zur Planetenbeobachtung . Literatur Die astronomischen Jahrbücher informieren über die wesentlichen Ereignisse, deren Begleitumstände sowie über die Sichtbarkeiten der Planeten: Ahnert Astronomisches Jahrbuch, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft (Heidelberg) Keller Kosmos Himmelsjahr, Kosmos Verlag (Stuttgart)

  • Physik / Astronomie
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Antigone: Eine antike Tragödie von Sophokles

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit wird das antike Drama "Antigone" von Sophokles behandelt, um den Einfluss der griechischen Literatur auf Formen und Ideen der deutschen Klassik aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang werden grundsätzliche Einsichten in die aristotelische Poetik vermittelt. Damit stehen die Gegebenheiten des antiken Theaters in engem Zusammenhang.Für eine Unterrichtseinheit zu einem antiken Drama bietet sich Antigone von Sophokles neben vielen anderen antiken Texten auch deshalb an, weil es eine moderne Bearbeitung dieses Stoffes von Jean Anouilh gibt. Im Vergleich mit dem Stück des 20. Jahrhunderts lassen sich die Eigenheiten des traditionellen und des modernen Theaters besonders gut herausarbeiten. Alternativ könnte auch der Iphigenie-Stoff in den beiden Bearbeitungen des Euripides und Goethes besprochen und verglichen werden.Die Unterrichtseinheit "Sophokles: Antigone" lässt sich in drei Phasen gliedern, denen jeweils drei bis vier Unterrichtsstunden gewidmet sind. Zur Einführung In diesen Stunden werden einige Vorinformationen zum Verständnis des Dramas erarbeitet. Dazu gehören der mythologische Hintergrund der Labdakidensage, die poetologischen Forderungen des Aristoteles und die technischen Gegebenheiten des antiken Theaters. Die Vorstellung der bedeutendsten Dramatiker könnte auch am Ende der Unterrichtseinheit stehen. In vier Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten werden diese Informationen mithilfe vorbereiteter Arbeitsblätter und relevanter Internet-Seiten gewonnen und festgehalten. Die Labdakidensage Das Erstellen eines Stammbaums führt zur dramatischen Handlung hin. Wesensmerkmale der Tragödie nach Aristoteles (384-322) Über seine Poetik nähern sich die Lernenden den aristotelischen Ideen zur Tagödie an. Dionysostheater und attische Tragödie Durch die Beschäftigung mit architektonischen Fakten können die Lernenden die Umstände der ersten Aufführungen abstrahieren. Die großen griechischen Dramatiker Die Schülerinnen und Schüler recherchieren Fakten zu den griechischen Dramatikern Aischylos, Sophokles, Euripides und Aristophanes. Der Gang der Handlung Die Lektüre des Dramentextes erfolgt größtenteils in häuslicher Arbeit. In der Schule werden die Inhalte abschnittweise mündlich vorgetragen und besprochen. Die Arbeit am Computer beschränkt sich daher auf einige Aspekte der Handlung und der Textgestalt. Die Exposition Die Schülerinnen und Schüler erschließen sich die Exposition anhand einer Zuordnung der Textpassagen zu passenden Überschriften. Der Aufbau der attischen Tragödie Nach der heimischen Lektüre erarbeiten die Lernenden den Aufbau der Tragödie. Zur Sprache in der attischen Tragödie Über die Arbeit mit den sprachlichen Besonderheiten machen sich die Lernenden die verwendeten rhetorischen Mittel bewusst. Erörterung einer Sentenz aus dem Drama Als Übung zur Textproduktion am Computer schreiben die Lernenden eine Erörterung. Kreative Bausteine Das kreative Potential der Lernenden nutzen Die bisher beschriebenen Unterrichtsverfahren sind vorwiegend rezeptiver Natur und vermitteln Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit dem literarischen Text. Einen ganz anderen Zugang bietet dagegen die produktionsorientierte Textrezeption. Hier geht es darum, das kreative Potential der Lernenden einzusetzen, um auf dem Weg aktiver Eigentätigkeit bestimmte Gedanken und Formen nachzuempfinden und dadurch besser zu verstehen. Rezeption versus Kreation Gerade die Behandlung antiker Stoffe leidet manchmal unter dem Vorurteil, diese Texte seien zu alt und damit zu weit entfernt von der Alltagswirklichkeit unserer Schülerinnen und Schüler, um diese tatsächlich anzusprechen. Dem kann ein produktionsorientierter Ansatz entgegenwirken, der den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche angemessen und stoffbezogen in den Unterricht einzubringen. So können die hier vorgestellten kreativen Schreibanlässe über die Verbindung des antiken Themas mit moderner Sprache und aktuellen Fragestellungen das Interesse am antiken Drama nachhaltig fördern. Umsetzungsanregungen Die drei folgenden Bausteine sollen aus unterschiedlicher Perspektive Spiel- und Schreibanlässe bieten, in denen sich die Lernenden mit dem Drameninhalt kreativ auseinandersetzen. Neue Szene: Eurydike und Kreon Am Computer schreiben die Schülerinnen und Schüler neue Szenen. Brief Antigones an Eurydike Die Schülerinnen und Schüler erstellen einen Brief, den Antigone an Eurydike geschrieben haben könnte. Dieser wird dann am PC überarbeitet. Gerichtsprozess über Kreon Kreon vor Gericht: Die Schülerinnen und Schüler schreiben Anklage- und Verteidigungsschrift und können die Verhandlung als Hörspiel aufnehmen. Beschreibung der Unterrichtseinheit "Antigone" und Einsatz der Materialien Eine detaillierte Beschreibung aller Teile dieser Unterrichtseinheit und den Einsatz der Arbeitsmaterialien ist in der Projektbeschreibung im Downloadbereich zu finden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen das antike Drama als Grundlage modernen Theaters kennen. lernen theoretische Grundlagen des antiken Dramas kennen. erstellen kreativ eigene Texte. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit Internet und Textverarbeitungsprogramm als selbstverständlichen Werkzeugen. lernen die Überarbeitungsfunktion von Textverarbeitungsprogrammen nutzen. In diesen Stunden werden einige Vorinformationen zum Verständnis des Dramas erarbeitet. Dazu gehören der mythologische Hintergrund der Labdakidensage, die poetologischen Forderungen des Aristoteles und die technischen Gegebenheiten des antiken Theaters. Die Vorstellung der bedeutendsten Dramatiker könnte auch am Ende der Unterrichtseinheit stehen. In vier Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten werden diese Informationen mithilfe vorbereiteter Arbeitsblätter und relevanter Internet-Seiten gewonnen und festgehalten. Die Labdakidensage Das Erstellen eines Stammbaums führt zur dramatischen Handlung hin. Wesensmerkmale der Tragödie nach Aristoteles (384-322) Über seine Poetik nähern sich die Lernenden den aristotelischen Ideen zur Tagödie an. Dionysostheater und attische Tragödie Durch die Beschäftigung mit architektonischen Fakten können die Lernenden die Umstände der ersten Aufführungen abstrahieren. Die großen griechischen Dramatiker Die Schülerinnen und Schüler recherchieren Fakten zu den griechischen Dramatikern Aischylos, Sophokles, Euripides und Aristophanes. Die Lektüre des Dramentextes erfolgt größtenteils in häuslicher Arbeit. In der Schule werden die Inhalte abschnittweise mündlich vorgetragen und besprochen. Die Arbeit am Computer beschränkt sich daher auf einige Aspekte der Handlung und der Textgestalt. Die Exposition Die Schülerinnen und Schüler erschließen sich die Exposition anhand einer Zuordnung der Textpassagen zu passenden Überschriften. Der Aufbau der attischen Tragödie Nach der heimischen Lektüre erarbeiten die Lernenden den Aufbau der Tragödie. Zur Sprache in der attischen Tragödie Über die Arbeit mit den sprachlichen Besonderheiten machen sich die Lernenden die verwendeten rhetorischen Mittel bewusst. Erörterung einer Sentenz aus dem Drama Als Übung zur Textproduktion am Computer schreiben die Lernenden eine Erörterung. Das kreative Potential der Lernenden nutzen Die bisher beschriebenen Unterrichtsverfahren sind vorwiegend rezeptiver Natur und vermitteln Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit dem literarischen Text. Einen ganz anderen Zugang bietet dagegen die produktionsorientierte Textrezeption. Hier geht es darum, das kreative Potential der Lernenden einzusetzen, um auf dem Weg aktiver Eigentätigkeit bestimmte Gedanken und Formen nachzuempfinden und dadurch besser zu verstehen. Rezeption versus Kreation Gerade die Behandlung antiker Stoffe leidet manchmal unter dem Vorurteil, diese Texte seien zu alt und damit zu weit entfernt von der Alltagswirklichkeit unserer Schülerinnen und Schüler, um diese tatsächlich anzusprechen. Dem kann ein produktionsorientierter Ansatz entgegenwirken, der den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche angemessen und stoffbezogen in den Unterricht einzubringen. So können die hier vorgestellten kreativen Schreibanlässe über die Verbindung des antiken Themas mit moderner Sprache und aktuellen Fragestellungen das Interesse am antiken Drama nachhaltig fördern. Umsetzungsanregungen Die drei folgenden Bausteine sollen aus unterschiedlicher Perspektive Spiel- und Schreibanlässe bieten, in denen sich die Lernenden mit dem Drameninhalt kreativ auseinandersetzen. Neue Szene: Eurydike und Kreon Am Computer schreiben die Schülerinnen und Schüler neue Szenen. Brief Antigones an Eurydike Die Schülerinnen und Schüler erstellen einen Brief, den Antigone an Eurydike geschrieben haben könnte. Dieser wird dann am PC überarbeitet. Gerichtsprozess über Kreon Kreon vor Gericht: Die Schülerinnen und Schüler schreiben Anklage- und Verteidigungsschrift und können die Verhandlung als Hörspiel aufnehmen. Eine Voraussetzung für das Verständnis des Dramas Antigone ist das Wissen um die verwandtschaftlichen Beziehungen der Hauptpersonen und die Geschichte. Die Geschichte verstrickt die Personen durch einen göttlichen Fluch in tragische Ausweglosigkeit. Die Schwere der Tragik wird dadurch verdeutlicht, dass zunächst auf eine Reihe von Tabubrüchen in der Dramenhandlung hingewiesen wird. Arbeitszeit: Ca. 45 Minuten Thema Brudermord Als motivierender Einstieg dient eine Abbildung zum Thema Brudermord. Über das Stichwort "Brudermord" lassen sich mit der Bildersuche von Google geeignete Abbildungen finden. Dabei steht das biblische Kain-und-Abel-Motiv im Vordergrund. Das Bild wird im Lehrer-Schüler-Gespräch analysiert. Danach werden weitere Tabu-Themen gesammelt, die im Drama angedeutet werden, etwa Vatermord, Kindstötung, Inzucht zwischen Mutter und Sohn, Selbstmord, Verweigerung des Begräbnisses, Auflehnung gegen die Götter. Labdakos und seine Nachkommen Nun werden diese Verstöße gegen allgemein anerkannte Normen den Angehörigen der Nachkommen des Labdakos zugeordnet. Dazu ist es notwendig, die Geschichte von Labdakos und seinen Nachkommen zu lesen: Stammbaum und Geschichte des Oedipus Das Arbeitsblatt Auf dem Arbeitsblatt fügen die Schülerinnen und Schüler die Abbildung einer Brudermordszene ein und zeichnen einen Stammbaum der Nachkommen des Labdakos bis Antigone. Internetressourcen Weitere Quellen rund um den Mythos von Ödipus und den Labdakiden: Kleines Lexikon der Mythologie Aristoteles ist bis heute der Gewährsmann für die kunstvollen Regeln, nach denen ein antikes Drama gebaut ist. Im Gutenberg-Archiv lassen sich erste Informationen über diesen bis heute bedeutenden Denker finden: Er wurde 384 v. Chr. in Stagira/Makedonien geboren und starb 322 v. Chr. in Chalkis auf Euböa. Aristoteles war ein Schüler Platons und der Lehrer und Erzieher von Alexander dem Großen. Zeitbedarf: Ca. 45 Minuten Zunächst wird gefragt, was die Schülerinnen und Schüler von Aristoteles wissen. Vermutlich kommen nur unscharfe Äußerungen zustande, aber der Name sollte Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 12/13 bekannt sein. Auf der oben genannten Seite des Projekts Gutenberg lassen sich erste Informationen finden. Auch eine Abbildung des Gelehrten kann betrachtet werden. Von den erhaltenen und im Gutenberg-Archiv zugänglichen Schriften ist die Poetik in unserem Zusammenhang bedeutsam. Die Schülerinnen und Schüler rufen die betreffende Seite auf und lesen sich ein wenig ein. Dabei sollte auf die Argumentationsweise des antiken Autors eingegangen werden, die stilistisch von modernen Sachtexten abweicht. Das Arbeitsblatt Auf dem Arbeitsblatt sind Auszüge der Poetik enthalten. Aufgabe der Schülerinnen und Schüler ist es, bestimmte Schlüsselbegriffe den jeweiligen Auszügen zuzuordnen. Dabei lernen sie die wesentlichen Bestimmungen der aristotelischen Poetik zur Tragödie kennen. Der Bau eines der bekanntesten Theater der griechischen Antike, des Dionysostheaters in Athen, zeigt im Zusammenspiel mit den aristotelischen Forderungen bestimmte grundlegende Bedingungen, unter denen die griechische Tragödie aufgeführt wurde. Zeitbedarf: Ca. 45 Minuten Als Einstieg dient die Projektion und Besprechung antiker Theateranlagen. Abbildungen (Fotos) findet man im Internet mithilfe der Bildersuche von Google. Eventuell kann eine Schülerin oder ein Schüler private Fotos zeigen, da antike Theater als touristische Reiseziele durchaus einigen bekannt sein könnten. Lage und Bezeichnung der einzelnen Bestandteile des Dionysostheaters werden im Internet recherchiert. Auf dem Arbeitsblatt stehen einige Aufgaben, die die Schülerinnen und Schüler erledigen sollen. Wenn noch Zeit bleibt, wird Schillers Ballade "Die Kraniche des Ibykus" im Gutenberg-Archiv gelesen. Die Handlung dieser Mordgeschichte spielt größtenteils in einem griechischen Theater. Vor diesem Hintergrund können Funktion und Wirkung einiger Elemente des Theaters nachempfunden werden. Zum Beispiel könnten bestimmte Situationen in der Ballade auf einer Abbildung eines antiken Theaters lokalisiert werden. Aischylos, Sophokles, Euripides und Aristophanes sind die Dichter, die dem antiken griechischen Theater zu zeitlosem Weltruhm verholfen haben. Ein Einblick in die Biographien der Dichter zeigt, welche Bedeutung sie für die Entwicklung der Tragödie hatten. In einer tabellarischen Übersicht werden die wichtigsten Informationen über diese Dramatiker zusammengetragen. Zeitbedarf: Ca. 45 Minuten Ein Bild von Sophokles Als Einstieg dient eine Abbildung von Sophokles und eine etymologische Erklärung seines Namens. Daran schließt sich die Frage an, was wir heute von diesem Mann wissen können. Da Sophokles nicht der einzige einflussreiche Dramatiker Griechenlands war, sollen die großen Dichter in Gruppenarbeit recherchiert und anschließend kurz vorgestellt werden. Internetressourcen Als Ausgangspunkt für die Recherche dient das Gutenberg-Archiv . Weitere, knappe Informationen bietet "Das Schwarze Netz" auf der Seite Berühmte Geister der Antike und den von dort abrufbaren Seiten der Dramatiker. Arbeitsblatt Die gefundenen Daten werden auf dem Arbeitsblatt gesammelt. Die Exposition des Dramas bildet ein Gespräch zwischen der Titelfigur Antigone und deren Schwester Ismene. Aufgabe dieser Szene ist die Einführung des Publikums in die Thematik. Zeit und Ort des Geschehens sowie die konfliktträchtige Situation werden vorgestellt. Auch die wesentlichen Personen der Handlung werden hier erwähnt. Zeitbedarf: Ca. 45 Minuten Texterschließung Wenn der Text nicht schon zu Hause vorbereitet wurde, kann der Anfang der Szene auf der Seite des Gutenberg-Archivs (bis zum Auftritt des Chors) gelesen werden. Mithilfe des Arbeitsblattes wird der Text strukturiert. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten entweder mit ihrer eigenen Ausgabe (dann können Sie das PDF ausdrucken) oder kopieren den Text in ein Textverarbeitungsprogramm (dazu passt die Datei im RTF-Format) und arbeiten am PC. Kreative Textarbeit In einem zweiten Schritt werden Fragen zur Situation in der dramatischen Handlung geklärt. Das handlungsauslösende Motiv kann zum Beispiel dadurch herausgearbeitet werden, dass alternative Handlungsskizzen entworfen werden. Wie könnte die Handlung weiter gehen, wenn Antigone sich von Ismene überzeugen lässt, nichts zu tun? Antigone Ismene überzeugt, ihr zu helfen, und die beiden Schwestern gemeinsam handeln? Ismene Antigone an Kreon verrät, bevor Antigone das Verbot übertreten kann? Die Lektüre des Dramentextes ist in die häusliche Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf den Unterricht zu legen. Wenn es die örtlichen Gegebenheiten erlauben, ist der Besuch einer Theateraufführung angebracht. Eine genauere Untersuchung des Aufbaus der Tragödie Antigone wiederholt die Kenntnis des Drameninhalts und bringt Einblicke in die Struktur der griechischen Tragödie. Zeitbedarf: Ca. 45 Minuten Struktur des Textes Ausgehend von einem Auszug aus der Poetik des Aristoteles werden zunächst die Begriffe Prolog, Parodos, Episode, Stasimon und Exodos geklärt. Dann erhalten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, den in der verwendeten gedruckten Fassung (in diesem Fall vom Reclam-Verlag) ungegliedert vorliegenden Dramentext in ein vorgebenes Strukturschema einzupassen. Die Angabe von Seitenzahlen hilft ihnen dabei. Dramatischer Aufbau im Vergleich Durch einen Vergleich mit neuzeitlichen Tragödien kann herausgearbeitet werden, dass die Peripetie der Handlung in der antiken Antigone näher am Ende des Dramenganzen liegt. Gelegentlich kann man den Vorwurf hören, die Sprache antiker Dramen sei so veraltet und unverständlich, dass sie heutigen Lesern, zumal Schülerinnen und Schülern, unverhältnismäßig große Verständnisschwierigkeiten bereite. Dieses Vorurteil ist teilweise berechtigt, wenn man bedenkt, dass für vielerlei mythologische Anspielungen eine gründliche Allgemeinbildung in europäischer Kulturgeschichte vorausgesetzt wird. Auch die Übersetzung der in Versen abgefassten Texte lässt die Schönheit des Originals teilweise verblassen. Andererseits ist die Kenntnis antiker Dramen und die eingehende Auseinandersetzung wenigstens mit einem Beispiel aus dieser Zeit unverzichtbarer Bestandteil abendländischer Kultur und Allgemeinbildung. Daher ist die Auseinandersetzung mit einigen Aspekten der Sprache berechtigt. Zeitbedarf: Ca. 45 Minuten Ausgehend von einem Auszug aus der Poetik des Aristoteles auf dem Arbeitsblatt sollen die Schülerinnen und Schüler grundlegende Bestimmungen über die Sprache in der Tragödie exzerpieren. Anschließend sollen die so gewonnenen theoretischen Grundlagen an ausgewählten Textbeispielen verifiziert werden. Dabei werden nicht nur Formen sprachlicher Bilder gefunden, sondern auch Phänomene wie Zeilenrede, Sentenz und Botenbericht kennen gelernt. Alle diese sprachlichen Erscheinungen lassen sich in neuzeitlichen Dramen wiederfinden. Ausgangssentenz Zum Wesen der Sentenz gehört, dass sie eine allgemein gültige Aussage trifft. Zwar hat sie ihren "Sitz im Leben" im Zusammenhang des literarischen Werkes, in dem sie vom Dichter formuliert wurde, doch lässt sie sich ähnlich einem Sprichwort auf neue Situationen übertragen. Daher ist die Sentenz als typischer Bestandteil klassischer Dramen geeignet, die Bedeutung eines Werkes für unsere Gegenwart aufzuzeigen. Dies erfordert jedoch eine gründliche und eingehende gedankliche Auseinandersetzung mit dem Zitat. Zeitbedarf Ein Übungsaufsatz sollte nicht in der Schule angefertigt, sondern als Hausaufgabe gestellt werden. Die Schülerinnen und Schüler sollten dabei beachten, dass die Zeit, die sie für die Anfertigung der Arbeit benötigen, nicht wesentlich länger als die voraussichtliche Bearbeitungszeit einer schriftlichen Prüfung in der Schule dauert. Für einen (häuslichen) Übungsaufsatz sollten 135 bis 180 Minuten (entsprechend drei bis vier Schulstunden) eingeplant werden. Besprechung Die korrigierten Übungsaufsätze müssen im Unterricht eingehend besprochen werden. Dies dient nicht nur dem Aufsatzunterricht und der Vorbereitung auf eine schriftliche Prüfung, sondern auch der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Drama. Sentenz als Basis der Erörterung Als mögliches Thema für eine literarische Erörterung kann diese Sentenz zu Grunde liegen: "Ungeheuer ist viel und nichts / Ungeheurer als der Mensch" (Sophokles, Antigone, V. 332f.). Aufgabenstellung Erörtern Sie diese Behauptung des Chors und beziehen Sie in Ihre Betrachtung nicht nur die Beispiele des folgenden Chorliedes und das gesamte Drama, sondern auch moderne Erfahrungen mit ein! Mögliche Gliederung Eine Gliederung dieses Themas könnte zum Beispiel so aussehen: A. Zeitlose Gültigkeit klassischer Werke am Beispiel von Sophokles' Antigone B. Ungeheuer ist viel und nichts ungeheurer als der Mensch 1. Fähigkeit, sich die Welt anzueignen a) Seefahrt und Ackerbau in der Antike b) Raumfahrt und Raubbau an der Natur heute 2. Verstärkung der körperlichen Kraft durch technische Errungenschaften a) Jagd und Zähmung wilder Tiere in der Antike b) Ausrottung und Genmanipulation bestimmter Arten heute 3. Sprache und Erfindergeist, die nur vor dem Tod Halt machen a) Dichtkunst und Philosophie b) Mediengewalt und fragwürdige Heilslehren 4. Gefahr, aus Selbstüberschätzung schuldig zu werden a) Hinweis auf Verantwortung vor den Göttern b) Säkularisierung und Profanisierung als mögliche Ursachen für allgemeinen Sittenverfall heute C. Bedeutung des Chors im antiken Drama und seine Entsprechung heute Ziel Die hier angedachten Thesen müssen glaubwürdig begründet und mit Beispielen (Zitaten) belegt werden. Es ist darauf zu achten, dass der Zusammenhang mit dem Thema, der Sentenz, immer wieder hergestellt wird. Dabei geht es nicht um eine Polarisierung Antike versus Moderne, sondern darum, dass der Mensch seine überragenden Fähigkeiten zum Wohl und zum Wehe seiner selbst und der Welt einsetzen kann. Ablauf In drei Schritten (A bis C) soll mit diesem Thema gearbeitet werden. Dem entsprechen drei einzelne Arbeitsblätter, die nacheinander am Computer zu bearbeiten sind. Die Arbeitsblätter liegen in diesem Fall im DOC-Format (MS Word), im RTF-Format (beliebiges Textverarbeitungsprogramm) und das zweite Arbeitsblatt auch im SXW-Format (OpenOfficeWriter, StarOfficeWriter) zur Bearbeitung am entsprechenden Computer vor. Zudem gibt es das erste Arbeitsblatt als PDF-Datei zum Ausdrucken. Schritt 1 Im ersten Schritt sollen die als ganze Sätze formulierten Gliederungspunkte in Thesen umformuliert und zu einer logischen Gliederung angeordnet werden. Schritt 2 Im zweiten Schritt soll die Erörterung mit der Gliederung als "Inhaltsverzeichnis" angefertigt werden. Schritt 3 Im dritten Schritt soll geübt werden, wie die fertige Erörterung als Textdokument in der Gliederungsansicht (Word) oder mit dem Navigator (OpenOffice, StarOffice) überarbeitet werden kann. Zur Probe soll die Gliederung so umgestellt werden, dass die Sentenz des Themas in jeweils einem Block an antiken und an modernen Beispielen überprüft wird. Dabei werden durch geschicktes Umstellen der Gliederungspunkte die untergeordneten Absätze der Ausführung mit verschoben. In einzelnen Szenen des Dramas treten die Personen (Kreon, Eurydike, Ismene, Antigone, Haimon, Teiresias, Bote/Wächter) in wechselnder Anordnung zusammen, um ihre jeweiligen Positionen darzustellen und zu behaupten: Ismene und Antigone im Prolog Kreon und der Wächter in der ersten Episode (ohne eigentliche Argumentation) Kreon und Antigone in der zweiten Episode Kreon und Haimon in der dritten Episode Kreon und Teiresias in der fünften Episode Eurydike dagegen kommt erst ganz am Ende des Werkes zu Wort, als sie von den Geschehnissen hört und daraufhin ihr Leben beendet. Zwar kann sich das Publikum Gedanken über die Beweggründe für Eurydikes Reaktion machen, aber im Drama selbst wird ihre Motivation kaum ausgeführt. Hier bietet es sich an, ohne Rücksicht auf die geschlossene Form des Dramas eine weitere Szene zu entwerfen, in der Eurydike ihrem Gatten Kreon ins Gewissen redet. Es lassen sich auch noch andere Konstellationen bilden, aber ein Zusammentreffen Kreons mit seiner Gattin birgt ein herausragendes Spannungspotenzial. Einstieg Zum Einstieg werden die auftretenden Rollen auf Schülerinnen und Schüler oder Schülergruppen verteilt. Eine kurze inhaltliche Wiederholung besteht darin, dass die Lernenden die Hauptargumente ihrer Rollen gegenseitig vortragen. Dabei wird klar, dass in der dramatischen Realisierung durch Sophokles gar nicht alle möglichen Personenkonstellationen berücksichtigt wurden. Im Gespräch einigt man sich darauf, dass etwa ein Gespräch zwischen Kreon und Eurydike dargestellt werden könnte. Brainstorming Durch Brainstorming werden mögliche Themen, Aspekte und Argumente gefunden, die Eurydike vorbringen könnte. Kreons Haltung ist während des Dramas (bis zur Peripetie) starr und braucht nicht neu formuliert zu werden. Mögliche Gesichtspunkte Eurydikes könnten sein: Mitleid mit Antigone "von Frau zu Frau" Sorge um das Familienglück im Hinblick auf die Verlobung Antigones mit ihrem Sohn Haimon Bericht von einem Traum, in dem sie vor den Folgen des königlichen Gebotes gewarnt wird Hinweis auf einen nahenden Festtag für den Gott der Unterwelt, Hades, der über die Verstorbenen und deren ordentliches Begräbnis wacht Kreative Textproduktiion Schließlich erhalten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, mit einem Textverarbeitungsprogramm ein Gespräch zu entwerfen, in dem die genannten Argumente vorgebracht werden. Die Arbeit am Computer und die dadurch gegebenen Möglichkeiten der Textüberarbeitung sollten zu einer Textfassung führen, die sich möglichst nahtlos in Sophokles' Text einfügen lässt. Auf die Herstellung einer Versform kann dabei verzichtet werden. Die stichomythische Zuspitzung kann auch in Prosa nachgeahmt werden. Eine ebenfalls nicht von Sophokles ausgeführte Personenkonstellation ist Antigone - Eurydike. Da sich die beiden Frauengestalten im Drama nicht begegnen, könnte man einen brieflichen Kontakt herstellen. Ein solches Schreiben knüpft an die antike Brieftradition an. Darüber hinaus stellt es ein dramaturgisches Mittel im Sinne eines Botenberichts über eine nicht darstellbare Situation dar. Die Schülerinnen und Schüler sollten bei dieser Aufgabe folgendes bedenken: Wie redet Antigone Eurydike, die Gattin des Königs, an? Wie beginnt Antigone ihren Brief und leitet auf ihr Anliegen über? In welcher Haltung verfasst Antigone ihren Brief (unterwürfig, bittend, fordernd, aggressiv, ängstlich, liebevoll, verzweifelt)? Lässt sich in der heutigen Zeit erhabene Sprache verwirklichen ohne pathetisch zu wirken? Was schreibt Antigone über ihr bisheriges Leben und ihre Beziehung zu ihren beiden (!) Brüdern? Was ist Antigones Anliegen? Mit welchen Argumenten begründet sie ihre Haltung? Warum sollte dieses Anliegen auch Eurydike interessieren? Enthält ihr Brief einen Appell? Was könnte ihr Schlusswort sein? Daneben sollten einige dramaturgische Gesichtspunkte diskutiert werden: Wie lässt sich der fiktive Brief in das Drama einbauen? Wird der Text des Briefes verlesen? Kann das Publikum beim Verfassen oder beim Lesen des Briefes zuhören? Wie beginnt und endet die Szene mit dem Brief? Wer überbringt den Brief? Gibt es vor und/oder nach dem Brief einen Monolog Eurydikes oder einen Dialog, wenn ja, mit wem? Die Schülerinnen und Schüler arbeiten selbstständig mit einem Textverarbeitungsprogramm. Nach einer vorgegebenen Zeit werden die Briefe vorgelesen und besprochen. In einer weiteren Arbeitsphase werden die Briefe von ihrem jeweiligen Autor oder der Autorin überarbeitet. Dann werden die Endfassungen der Briefe vorgetragen und verglichen. Alternativ bietet sich ein Verfahren an, in dem mehrere Schülerinnen und Schüler ihre Texte gegenseitig überarbeiten. Im ersten Arbeitsschritt verfasst jeder Antigones Brief. Dann gibt jeder seinen Text an seinen Nachbarn oder seine Nachbarin rechter Hand weiter. Nun korrigieren alle den Text des (linken) Mitschülers oder der Mitschülerin. Im dritten Schritt wird der Brief wiederum nach rechts weitergegeben. Der nächste Schüler oder die nächste Schülerin arbeitet die Korrekturen des Vorgängers ein. Nach wenigen Arbeitsschritten entstehen weitgehend fehlerfreie und überzeugende Formulierungen. Abschließend werden die verschiedenen Texte vom ursprünglichen Verfasser vorgetragen. Tipp Bei der Arbeit mit Word oder OpenOfficeWriter können die Korrekturen verschiedener Lernender durch unterschiedliche Farben im Text gekennzeichnet werden, so dass im Zweifelsfall über bestimmte Arbeitsschritte diskutiert werden kann. Funktion in Word: Extras Dokument schützen; in OpenOfficeWriter: Bearbeiten Änderungen Aufzeichnen In der Antike wurde wohl selten über ein ehedem gekröntes Haupt Recht gesprochen. Einen Internationalen Gerichtshof wie heute in Den Haag gab es noch nicht. Trotzdem waren auch Tyrannen ihrem Gewissen unterworfen, wie zum Beispiel Schillers Ballade "Der Ring des Polykrates" am Schluss zeigt. Auch in "Die Kraniche des Ibykus" (siehe auch die Stunde über das Dionysostheater und attische Tragödie ) holen die Erinnyen die Täter ein, und die Bühne wird unversehens zum Tribunal. Der Schreibanlass Als kreativer Schreibanlass dient folgende Situation: In einer fiktiven Szene muss sich Kreon seinem Schicksal stellen. Ankläger sind die Erinnyen, Zeugen Tireisias, der Wächter und der Bote. Ein Pflichtverteidiger vertritt Kreons bekannte Argumente, während der König selbst kaum neue Aspekte beiträgt, außer dass er mit seinem späten Sinneswandel Antigone und die anderen nicht mehr retten konnte. Die Aufgabe Aufgabe der Schülerinnen und Schüler ist es, in Gruppen (Anklage, Verteidigung) zunächst Argumente zu sammeln und in angemessener Sprache zu formulieren. Als Anregung kann die folgende Sammlung (mit zunächst verdeckten Argumenten) dienen. Anklage Sitte, Moral und Anstand fordern das Begräbnis Mit dem Tod soll Feindschaft enden Frieden in der Familie, mit der künftigen Schwiegertochter Selbstherrlichkeit und Anmaßung göttlicher Macht Verteidigung Bestrafung durch Nicht-Begraben-Werden Polyneikes war Feind Thebens Wohl Thebens durch Abschreckung Recht des Königs, Gesetze zu erlassen Diskussion Anschließend wird in gemeinsamer Diskussion ein Urteil über Kreon gefunden und möglichst gemeinsam formuliert. Nachdem die Texte mit einem Textverarbeitungsprogramm erstellt wurden, kann die Gerichtsverhandlung mit verteilten Rollen gespielt oder vorgetragen werden. Hörspiel Eine Tonaufnahme mit dem Computer ermöglicht eine nochmalige Auseinandersetzung mit den Argumenten und der Bewertung Kreons, darüber hinaus können durch wiederholtes Abhören der Aufnahme Vortragsweise, Aussprache und Sprachebene bewusst gemacht werden. Soundeditor Audacity Ein kostenloser Soundeditor, der alle für eine spontane Tonaufnahme und einfache Soundbearbeitung benötigten Funktionen bereit stellt, ist Audacity. Das Programm kann für verschiedene Plattformen herunter geladen werden.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe II

Der Wandel historischer Weltbilder

Unterrichtseinheit

Die Lernenden recherchieren im Internet zum Themenbereich der kopernikanischen Wende sowie zum babylonischen Weltbild und zu Leben und Werk Johannes Keplers. Ihre Ergebnisse präsentieren sie ihren Mitschülerinnen und Mitschülern im Rahmen des Unterrichts oder – falls das Projekt größer aufgezogen werden soll – der Öffentlichkeit.Weltbild - Bild der Welt - sich ein Bild von der Welt machen. Dies ist ein Prozess, den der Mensch seit der Antike vollzieht. Grundlage hierfür waren seit jeher Natur- und insbesondere Himmelsbeobachtungen, die auf unterschiedlichste Art und Weise interpretiert wurden. Da ist es nicht verwunderlich, dass im Internationalen Jahr der Astronomie (IYA2009) auch diese großen Fragen in den Fokus rücken. Betrachtet man historische Weltbilder und deren Wandel im Laufe der Jahrhunderte, so beinhalten diese sowohl naturwissenschaftliche Aspekte als auch historische, religiöse und philosophische Fragestellungen. Somit ist die Bearbeitung dieses Themas im Unterricht eine gute Möglichkeit, fächerverbindend und projektorientiert zu arbeiten.Der vorliegende Unterrichtsentwurf kann sowohl im regulären Unterricht als auch (leicht abgewandelt) im Rahmen von Projekttagen mit anschließenden öffentlichen Präsentationen (zum Beispiel Tag der offenen Tür) durchgeführt werden. Der Beitrag beschreibt zunächst die Projektdurchführung im Unterricht. Für die Organisation einer - möglicherweise öffentlichen - Ausstellung im Rahmen von Projekttagen sind im Wesentlichen nur einige Punkte bei der Präsentation zu beachten, auf die im Folgenden auch hingewiesen wird. Hinweise zu Themenvergabe und Ergebnispräsentation Die Themen eigenen sich sehr gut für eine Binnendifferenzierung. Die Präsentationsform wird von den technischen Möglichkeiten und der Art der Ausstellung bestimmt. Die Schülerinnen und Schüler sollen arbeitsteilig zum Wandel historischer Weltbilder und deren Bedeutung für die jeweilige Zeit im Internet (und gegebenenfalls weiteren Quellen) recherchieren. ihre Rechercheergebnisse filtern. ihre Arbeitsergebnisse zusammenfassen und Wechselwirkungen aufzeigen. ihre Arbeitsergebnisse zusammenhängend darstellen und präsentieren (PowerPoint-Präsentationen oder Plakate) Das hier zum Download zur Verfügung gestellte Dokument "weltbilder_ergebnisse.pdf" enthält Texte von Schülerinnen und Schüler Kopernikus-Gymnasium in Wissen (Rheinland-Pfalz) zu den Themen Geozentrisches und Heliozentrisches Weltbild, Nikolaus Kopernikus und "Was Immanuel Kant bei Nikolaus Kopernikus fand". Lehrpersonen können diese Texte bei der Einarbeitung in die Thematik sehr hilfreich sein. Lehrerhandreichung - Der Wandel historischer Weltbilder Damit Ihre Schülerinnen und Schüler die Informationen auch selbst erarbeiten, stellen wir die Datei nur im Bereich "Mein LO" zur Verfügung. Nachdem die Lerngruppe auf das Thema "Wandel historischer Weltbilder" eingestimmt ist, wird sie in fünf bis sieben Arbeitgruppen unterteilt, die sich mit den folgenden Themen beschäftigen (einige Linkvorschläge für die Recherche finden Sie unter Links und Literatur zum Thema ): Das babylonische Weltbild (1) Das geozentrische Weltbild (2) Das heliozentrische Weltbild (3) Nikolaus Kopernikus (Leben und Werk) (4) Die kopernikanische Wende in der Philosophie (ohne Immanuel Kant) (5) Was Immanuel Kant bei Nikolaus Kopernikus fand (Kopernikanische Wende) (6) Johannes Kepler (Leben und Werk) (7) Verteilung der Themen Bei der Vergabe der Themen ist zu beachten, dass der Bereich der kopernikanischen Wende (Themen 2 bis 6) eine relativ geschlossene Einheit bildet. Die Themengebiete "Das babylonische Weltbild" (1) und "Johannes Kepler"(7) sind hiervon relativ unabhängig, so dass auf diese am ehesten verzichtet werden kann, falls nur fünf oder sechs Gruppen gebildet werden sollen. Plant man dagegen eine größere Ausstellung, können die Themen durch weitere Biographien ergänzt werden (zum Beispiel Galileo Galilei, Albert Einstein). Differenzierung Bei der Gruppenzusammenstellung und Themenvergabe ist darauf zu achten, dass die Arbeitsaufträge unterschiedlich anspruchsvoll sind. So haben auch leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler bei geeigneter Themenauswahl (Themen mit höherem biographischem Anteil) die Möglichkeit, ansprechende Ergebnisse zu liefern. Die Rechercheaufgaben "Die kopernikanische Wende in der Philosophie" (5) und "Was Immanuel Kant bei Nikolaus Kopernikus fand" (6) basieren zum Großteil auf der Lektüre philosophischer Artikel. Sie sollten deshalb nur an leistungsstarke und/oder philosophisch interessierte Schülerinnen und Schüler vergeben werden. Anschauliche Darstellungen in selbstverfassten Texten Um vielschichtige Rechercheergebnisse zu erzielen, die auf mehreren Quellen basieren, sollten die Schülerinnen und Schüler etwa zwei Schulstunden zur Verfügung haben, um Informationen zu sammeln. Anschließend benötigen die Arbeitsgruppen zwei bis drei Stunden Zeit, um die herausgearbeiteten Informationen hinsichtlich ihrer Bedeutung für das jeweilige Thema zu gewichten und in selbstverfassten Texten beziehungsweise Wirkungsgefügen zu verarbeiten. (Per "copy & paste" zusammengewürfelte Plakattexte können durch stichprobenartige Google-Suchen schnell entlarvt werden.) Dabei soll es das Ziel jeder Arbeitsgruppe sein, eine anschauliche Darstellung ihres Themenschwerpunkts zu erstellen. Dies kann sowohl in Form von PowerPoint-Präsentationen als auch in Form von Plakaten erfolgen. PowerPoint-Präsentation: Falls die technische Ausstattung der Schule es zulässt und ein Lernziel der Unterrichtseinheit die Softwarenutzung sein soll, ist als Arbeitsergebnis eine PowerPoint-Präsentation zu bevorzugen. Nach Abschluss der Gruppenarbeit werden die einzelnen Arbeitsergebnisse präsentiert. Dies erfolgt, indem die einzelnen Gruppen dem Plenum ihre jeweilige Präsentation zeigen und erläutern. Somit entsteht eine Art Gruppenpuzzle. Plakat -Präsentation Sind die technischen Vorraussetzungen für PowerPoint-Präsentationen an der Schule nicht gegeben oder soll das Endergebnis der Gruppenarbeit eine öffentliche Ausstellung (zum Beispiel im Eingangsbereich der Schule, bei Schul- oder Stadtfesten beziehungsweise bei nichtschulischen Kooperationspartnern) sein, so ist die Plakatvariante zu bevorzugen. Zunächst erfolgt auch hier eine klassen- beziehungsweise kursinterne Präsentation. Hierzu bietet es sich an, die Plakate im Klassenraum zu verteilen und wie bei einer Ausstellung gemeinsam einen Rundgang zu machen. Dabei erläutert die jeweilige Gruppe an ihrem Plakat die wesentlichen Ergebnisse ihrer Arbeit. Das hier zum Download zur Verfügung gestellte Dokument "weltbilder_ergebnisse.pdf" enthält Texte von Schülerinnen und Schüler Kopernikus-Gymnasium in Wissen (Rheinland-Pfalz) zu den Themen Geozentrisches und Heliozentrisches Weltbild, Nikolaus Kopernikus und "Was Immanuel Kant bei Nikolaus Kopernikus fand". Lehrpersonen können diese Texte bei der Einarbeitung in die Thematik sehr hilfreich sein. Lehrerhandreichung - Der Wandel historischer Weltbilder Damit Ihre Schülerinnen und Schüler die Informationen auch selbst erarbeiten, stellen wir die Datei nur im Bereich "Mein LO" zur Verfügung. Aufgaben und Preise für das Publikum Wird die Form der Plakatpräsentation im Rahmen einer öffentlichen Ausstellung gewählt, ist es außerdem empfehlenswert, dass jede Gruppe ein oder zwei Fragen entwickelt, die mithilfe ihres Plakats in einem Wort oder mit einer Satzgruppe beantwortet werden können. Stellt man die Fragen aller Gruppen anschließend zu einem Fragebogen zusammen, entsteht ein Quiz, mit dem man die Besucher der Ausstellung "zwingen" kann, die oft "textlastig" wirkenden Plakate genauer zu studieren. (Im Vorfeld sollten die Lernenden allerdings darauf hingewiesen werden, ihr Poster mit passenden Fotos oder Grafiken zu "beleben".) Der Anreiz, vor allem für jüngere Besucherinnen und Besucher, erhöht sich, wenn man für richtig ausgefüllte Fragebögen Urkunden oder kleine Sachpreise bereithält. Wegen des höheren Aufwandes (ein Quiz und Urkunden entwerfen, Preise besorgen) eignet sich diese Präsentationsvariante besonders für Projekttage mit einem sich anschließenden "Tag der offen Tür". Pressearbeit nicht vergessen Wenn Sie im Internationalen Astronomiejahr (IYA2009) eine solche Ausstellung an Ihrer Schule durchführen, können Sie Das IYA-Logo auf der deutschen Internetseite zum IYA2009 herunterladen und für die Gestaltung von Postern und Plakaten verwenden. Die Verbindung Ihrer Ausstellung mit dem von der Vollversammlung der Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Jahr der Astronomie 2009 wird auch die Presse ermuntern, über Ihre Ausstellung zu berichten. Lokalzeitungen sollten daher frühzeitig von Ihrem Vorhaben erfahren. astronomy2009.de: Logos und Banner Deutsche Webseite zum Internationalen Jahr der Astronomie 2009 Herlferich, Christoph Geschichte der Philosophie, DTV, München 2005, Seite 136-146 Kant, Immanuel Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können; In: Kritik der praktischen Vernunft und andere kritische Schriften, Könemann Verlagsgesellschaft mbH, Köln 1995, Seite 7-170 Kopernikus, Nikolaus Über die Kreisbewegung der Himmelskörper, In: Denken, das de Welt verändert - Teil 1, Herder Verlag, Freiburg 1991, Seite 156-175 Kepler, Johannes Weltharmonik, In: Denken, das de Welt verändert - Teil 1, Herder Verlag, Freiburg 1991, Seite 249-266

  • Physik / Astronomie / Geschichte / Früher & Heute / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe II
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