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Harry Potter: a pre-reading activity

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit macht sich die nach wie vor währende Harry-Potter-Begeisterung von Schülerinnen und Schülern zunutze und wird vor dem Lesen eines Buches aus der Harry-Potter-Reihe durchgeführt. Sie ermöglicht eine schnelle und umfassende Übersicht über wichtige Personen, Gegenstände und Orte und kann damit als Vorentlastung des Leseverstehens dienen.In dieser Unterrichtseinheit begegnen die Lernenden ihrem neuen Lesevergnügen "Harry Potter and the Philosopher's Stone" zunächst durch Film-Musik, Realien und eine Bilder-Collage. Es schließt sich eine Internet-Recherche zu einer Figur, einem Ort oder einem Gegenstand in Paar- oder Gruppenarbeit an, welche in einer kurzen PowerPoint-Präsentation inklusive Quiz-Fragen vorgestellt wird. Nach Ausdruck der PowerPoint-Folien kann eine Harry-Potter-Wand im Klassenraum gestaltet werden. Die Schülerinnen und Schüler recherchieren – nach einem die Sinne reizenden Einstieg durch Musik , Realien und eine Bilder-Collage – im Internet nach wichtigen Personen, Orten und weiteren für das schnelle Verständnis des Buches nötigen Gebäuden, Tieren, Geistern und Gegenständen. Die Zuweisung eines Recherche-Themas kann mittels einer Wordwall -Übung erfolgen, in welcher sich die Lernenden für eine Box entscheiden, in der sich das Thema nach dem Öffnen der Box zeigt. (Wird ein anderer Band als "Harry Potter and the Philosopher's Stone" gewählt, können die Themen in der Wordwall-Übung einfach angepasst werden.) QR-Codes beziehungsweise Links auf dem Arbeitsblatt, das die Schülerinnen und Schüler für ihre Recherche erhalten, führen die Lernenden auf passende Webseiten, auf denen sie interessante Informationen zu ihrem Thema ermitteln können. Die gesammelten Informationen verschriftlichen sie im Rahmen einer Kurz-Charakterisierung in kleinen PowerPoint-Präsentationen, die nicht mehr als drei/vier Folien umfassen sollten. Dabei sollten die Lernenden mit Stichpunkten sowie mit Bildern arbeiten und am Ende ein Quiz von drei Fragen für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler vorbereiten, um das aktive Zuhören des Publikums dadurch spielerisch zu erhöhen. Nach der Präsentationsphase können die PowerPoint-Präsentationen ausgedruckt und an einer Wand im Klassenzimmer aufgehängt, zudem auch im Laufe der Lektüre stets erweitert werden, bis eine magische, umfassende Harry-Potter-Wand am Ende der Lektüre-Arbeit entsteht und gar anderen Klassen vorgestellt werden kann. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erwerben selbstgesteuert fremdsprachliche Strukturen und Vokabeln. verstehen Texte verschiedener sprachlicher Ebenen. erstellen und halten eine PowerPoint-Präsentation in der Zielsprache und entlasten damit ihr Leseverstehen vor. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nutzen Smartphones, Tablets oder Computer für eine gezielte Informationssuche. nutzen PowerPoint für die Erstellung einer Mini-Präsentation mit Bild und Text. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten kooperativ. arbeiten selbstständig. gehen wertschätzend mit den Beiträgen anderer um.

  • Englisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

The Hero's Journey: Helden im Hollywood-Blockbuster

Fundstück

In diesem Fundstück geht es in einem knapp zweiminütigen Film auf eine abenteuerliche Reise.Ob Harry Potter, Batman oder Indiana Jones, irgendwie sind sie doch alle gleich - zumindest in ihrer Entwicklung. Dass abenteuerliche Reisen in Erzählungen einem bestimmten Muster folgen, erkannte schon Joseph Campbell, der 1949 die Grundstruktur von Märchen und Mythen analysierte. In einem zweiminütigen Animationsfilm setzt sich Iskander Krayenbosch mit den Stationen der Heldenreise in Filmen auseinander. Er zeigt in zwölf Schritten, was die Helden aus bekannten Hollywood-Blockbustern gemeinsam haben.

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Augmented Reality-Ausstellung zum Thema Bakterien

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema Mikro-Organismen lernen die Schülerinnen und Schüler die positiven und negativen Aspekte von Bakterien kennen und erfahren gleichzeitig, was Augmented Reality bedeutet und wie man diese selbst erstellen kann. Im Rahmen einer interaktiven Augmented Reality-Ausstellung präsentieren die Schülergruppen ihre Ergebnisse einem größeren Publikum. Diese Unterrichtseinheit kann in alle Fächer / auf alle anderen Themen übertragen werden, welche sich auf Plakaten darstellen lassen. Am Thema Bakterien wird exemplarisch der Verlauf einer Einheit im Fach Biologie gezeigt. Grundsätzlich müssen die Schülerinnen und Schüler eigene Lernvideos und je Gruppe ein Plakat erstellen, die mit Hilfe einer Augmented Reality-App verknüpft werden. Auf dem Plakat können Begriffe, zum Beispiel "Vermehrung von Bakterien", gescannt werden und dann erscheint dazu das selbst erstellte passende Lernvideo (siehe Videotrailer). Der Inhalt, welcher normalerweise bei der Präsentation eines Plakates erklärt wird oder in einem Fließtext auf dem Plakat steht, soll nun in dem Lernvideo verdeutlicht werden. Dieser Beitrag entstand mit Unterstützung der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft. Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft ist eine unabhängige gemeinnützige Stiftung und gehört zur Gruppe der Montag Stiftungen in Bonn. In ihren Handlungsbereichen Pädagogische Architektur, Bildung x.0 und Inklusion engagiert sie sich für eine chancengerechte Alltagswelt, an der alle Menschen gleichberechtigt teilhaben können und die Kindern und Jugendlichen bestmögliche Entwicklungs- und Bildungschancen eröffnet. Augmented Reality im Unterricht Diese Unterrichtseinheit zur Augmented Reality wird exemplarisch im Fach Biologie durchgeführt und kann auf andere Fächer übertragen werden. Sie führt an eine moderne Erweiterung der Realitätswahrnehmung in Form eines computergestützten Verfahrens heran. Vorkenntnisse Die Art der Erarbeitung ist stark von der Methodenkompetenz der Schülerinnen und Schüler abhängig. Des Weiteren wäre es von Vorteil, wenn die Schülerinnen und Schüler bereits Erfahrung in der Erstellung von Plakaten und Lernvideos hätten sowie über Medien verfügen, mit denen die Produkte erstellt werden können, zum Beispiel Tablet oder Smartphone. Didaktische Analyse Die Erarbeitung des Themas lässt ein Höchstmaß an Differenzierung zu. Je nach Lerngruppe können die Schülerinnen und Schüler sehr frei oder auch gelenkt arbeiten. Hier kann die Lehrkraft individuell mit vorbereitetem Material, zum Beispiel Informationstexten, Büchern oder einer Linkliste, unterstützen; die Schülerinnen und Schüler können aber auch frei recherchieren. Methodische Analyse Die gesamte Unterrichtseinheit läuft in Gruppenarbeit mit drei bis fünf Personen pro Gruppe ab. Dies ist von Vorteil, da die Arbeit in der Gruppe gut aufgeteilt werden kann. Entweder man gibt unterschiedliche Bakterienarten vor und lässt die Gruppen themendifferenziert arbeiten oder man hält die Aufgabenstellung allgemeiner und lässt die Gruppen themengleich über das Thema Bakterien arbeiten. In diesem Beispiel arbeiten die Schülerinnen und Schüler am Thema Bakterien. Durch die abschließende Ausstellung wird die Schülermotivation und auch die Ernsthaftigkeit bei der Arbeit stark erhöht, da das erstellte Produkt bei Bedarf einem breiteren Publikum präsentiert wird, zum Beispiel in der Schule als Ausstellung oder im Rahmen einer Schulveranstaltung. Weitere Beispiele für Augmented Reality im Unterricht Interaktive Zeitungen im Fach Deutsch (vergleiche Harry Potter): Die Texte in den Zeitungen können beliebig angereichert werden. Ausstellungen im Fach Kunst: Nach Scannen des Kunstwerkes erklärt der Künstler oder die Künstlerin seine beziehungsweise ihre Gedanken oder die Blickführung auf dem Bild. Buchpräsentationen: Kinotrailer zu Büchern, wenn diese gescannt werden Arbeitsblätter mit Lösungen als Overlay Zusätzliche Hilfestellung zu Aufgaben als Overlay: zum Beispiel Visualisierung von Vokabeln Spiele mit Augmented Reality Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nennen unterschiedliche Bakterienarten. beschreiben den allgemeinen Aufbau einer Bakterienzelle. zählen Krankheiten auf, die durch Bakterien verursacht werden. erklären den Nutzen von bestimmten Bakterien. stellen Nachteile für den Menschen dar, die durch Bakterien ausgelöst werden, zum Beispiel Krankheiten und deren Symptome. Medien- und Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren frei zu einem Thema in verschiedenen Medien. strukturieren eine Stoffsammlung. erstellen ein Plakat mit relevanten Inhalten. stellen ein Lernvideo her. wissen, was Augmented Reality ist, und produzieren eine Augmented Reality-Umgebung. bereiten eine interaktive Ausstellung zu einem bestimmten Thema vor und führen sie durch. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in Gruppen zusammen. setzen sich mit den anderen Gruppenergebnissen auseinander. planen gemeinsam eine Ausstellung.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt
  • Sekundarstufe I

Filmmusik: berühmte Komponisten

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema Filmmusik lernen die Schülerinnen und Schüler ausgewählte berühmte Filmkomponisten mit dazugehörigen Filmbeispielen kennen. Darunter sind John Williams, Ennio Morricone, David Newman, Danny Elfman oder Hans Zimmer. Einen motivierenden Anreiz für die Klasse bietet der Einsatz von QR-Codes.Wohl jeder erkennt sofort nach wenigen Klängen des Glockenspiels die Titelmusik von "Harry Potter", das Gitarrenriff von "James Bond", die orchestralen Klänge von "Fluch der Karibik" oder die monotone Mundharmonika von "Spiel mir das Lied vom Tod". Jedoch wissen zugleich die Wenigsten, welcher kreative Kopf diese Melodien erschaffen hat. Diese Unterrichtssequenz dient dazu, den Schülerinnen und Schülern fünf ausgewählte bekannte Filmkomponisten und einige ihrer berühmtesten Filmmusiken nahezubringen. Diese umfassen John Williams, Ennio Morricone, David Newman, Danny Elfman und den deutschen Filmkomponisten Hans Zimmer. Auf Letzteren soll ein Schwerpunkt gelegt werden, da er der einzige deutschstämmige Komponist in der Reihe ist und deshalb den Schülerinnen und Schülern spontan am geläufigsten sein sollte. Die Unterrichtseinheit kann aufbauend auf die Unterrichtseinheiten "Filmmusik: Einführung" und "Filmmusik: Geschichte" durchgeführt werden. Das Thema "Berühmte Komponisten der Filmmusik" Diese Unterrichtseinheit zum Thema "Berühmte Komponisten" stellt einen wesentlichen Bestandteil des Themenkomplexes Filmmusik dar, welcher in der Sekundarstufe I häufig in der 9. Jahrgangsstufe im Fach Musik behandelt wird. Vorkenntnisse Grundsätzlich sind keine speziellen Vorkenntnisse notwendig. Die Schülerinnen und Schüler kennen möglicherweise schon aus Vorstunden verschiedene Filmmusiken und haben etliche der in der Stunde zu hörenden Musiken aus ihrem privaten Umfeld gehört beziehungsweise den Film gesehen. Für die Lehrkraft ist es sinnvoll, bereits einen Überblick über die fünf zu behandelnden Filmkomponisten und deren bekannteste Werke zu besitzen. Auch sollte sie sich die entsprechenden Hörbeispiele im Vorfeld schon einmal angehört haben. Es ist ratsam, dass die technischen Voraussetzungen für den Einsatz von QR-Codes im Unterricht vorhanden sind. Die Schülerinnen und Schüler sollten eine QR-Code-App aus iTunes oder dem Playstore von Android geladen und auf ihrem Mobiltelefon installiert haben. Damit die Filmvideos geladen werden können, ist eine Datenverbindung oder WLAN im Klassenzimmer zwingend erforderlich. Die Unterrichtsstunde funktioniert aber genauso ohne Datenverbindung, da die Schülerinnen und Schüler die QR-Codes gegebenenfalls zu Hause im eigenen WLAN scannen können. Didaktische Analyse Mit diesem Material zur Filmmusik kann auf vielfältige, moderne Weise das Schaffen und die Lebensgeschichte von fünf der einflussreichsten und bedeutendsten Filmkomponisten der Gegenwart vorgestellt werden. Natürlich können nicht alle bekannten Werke der Komponisten im Unterricht behandelt werden, sondern nur eine subjektive Auswahl. Es ist durchaus möglich, dass sich bei dem ein oder anderen Lernenden ein "Aha-Erlebnis" einstellt, da er oder sie nicht wusste, dass diese bekannte Melodie tatsächlich von der Person stammt, von der man es gar nicht glaubte. Durch die Abwechslung von Phasen im Plenum mit Quizcharakter und Still- beziehungsweise Gruppenarbeitsphasen ist ein hoher Grad an Individualisierung und Motivation seitens der Schülerinnen und Schüler gewährleistet. Ein weiterer motivierender Aspekt ist die Möglichkeit, QR-Codes mit dem Mobiltelefon zu scannen. Methodische Analyse Die Schülerinnen und Schüler sollen einen Überblick über die ausgewählten Komponisten der Filmmusik und deren Werke erhalten sowie einen Umgang mit QR-Codes üben. Das gemeinsame Erraten und Zuordnen der Filmmusiken in einem spielerischen Rahmen, wie auch das Erarbeiten und Herausfiltern relevanter Informationen aus verschiedenen Texten bilden die zentralen Bestandteile der Unterrichtseinheit. Der Umgang mit Filmen und modernen Medien, wie dem Smartphone und QR-Codes, weckt und hält die Begeisterung für das Fach Musik aufrecht und knüpft so ganz aktuell - trotz manch älterer Hörbeispiele - an die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler an. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler aktivieren ihr Vorwissen und lernen verschiedene Komponisten von Filmmusik kennen. lernen verschiedene bekannte Filmmelodien kennen und ordnen sie zu. gewinnen Einblicke in die Lebensgeschichte ausgewählter Filmmusikkomponisten. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen den Umgang mit der Dokumentenkamera und dem PC. lernen den Umgang mit dem Smartphone und QR-Codes im Unterricht. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler halten sich an Gesprächsregeln im Unterrichtsgespräch. sind diszipliniert beim Anhören und Ansehen von Stücken. arbeiten gut und respektvoll mit ihrem Partner. halten sich an Regeln bei der Verwendung von Smartphones im Unterricht.

  • Musik
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

The Giver: Lektürearbeit

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit begleitet die Schülerinnen und Schüler durch den Roman "The Giver" von Lois Lowry. Durch gezielte Fragen und ausgewählte Zitate werden die Lesenden durch die einzelnen Kapitel geführt und lernen so Charaktere, Handlung, Symbolik und tiefergehende Gedanken des Romans kennen. Vor allem aber werden sie immer wieder damit konfrontiert, die Ereignisse und Gedanken des Romans mit ihrem eigenen Leben und der eigenen Gesellschaft zu vergleichen.Haben sich die Schülerinnen und Schüler in der Einheit The Giver: introducing the novel mit der Autorin Lois Lowry und dem Grundverständnis von Utopia versus Dystopia beschäftigt, so dient diese Einheit der eigentlichen Auseinandersetzung mit dem Roman. Mithilfe einer begleitenden PowerPoint-Präsentation werden die Lesenden durch die Lektüre geführt. Zu jedem Kapitel gibt es zwischen drei und sechs ausgewählte Fragen und ein oder zwei ausgewählte Zitate, welche die Lesenden anregen sollen, sich mit dem Buch auseinanderzusetzen und Parallelen und Gegensätze zur eigenen Welt herzustellen. Eigene Vorstellungen werden hinterfragt oder sogar infrage gestellt. Geschieht die Auseinandersetzung im ersten Teil des Buches noch weitgehend im Klassenverband, so übernehmen die Schülerinnen und Schüler diese im zweiten Teil in Form von Literature Circles in Kleingruppen. Zusätzlich erhalten die Lesenden Arbeitsblätter mit konkreten sprachlichen Aufträgen zu den einzelnen Kapiteln, sodass neben der rein inhaltlichen Auseinandersetzung auch die Auseinandersetzung mit der Sprache selbst (Vokabeln und Grammatik) nicht zu kurz kommt. Im Vordergrund stehen aber nicht Grammatik- und Vokabelarbeit, sondern Freude am Lesen, mündlichen Aktivitäten im Unterricht und die allgemeine Beschäftigung mit englischer Literatur. Voraussetzungen Alle Lernenden benötigen eine Ausgabe der Lektüre. Empfehlung des Autors: The Giver: Schulausgabe für das Niveau B1. Klett Verlag (ISBN 978-3125781405). Darüber hinaus lohnt sich die zusätzliche Arbeit mit dem Hörbuch (ISBN 978-0807262030). Hierzu sollte im Klassensaal die Möglichkeit zum Abspielen des Audiobooks gegeben sein. Ebenso muss ein Beamer zur Arbeit mit der PowerPoint-Präsentation zur Verfügung stehen. Vorkenntnisse der Lernenden Die Lektüre "The Giver" wird in der Originalausgabe gelesen und ist sprachlich nicht vereinfacht. Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse sollten in der Lage sein, die Lektüre zu lesen, haben aber oft, vor allem zu Beginn der Lektüre, Schwierigkeiten. Solide bis gute Englischkenntnisse sind daher Voraussetzung, um sich erfolgreich mit der Lektüre beschäftigen zu können. Begriffe wie Utopie und Dystopie sollten im Vorfeld besprochen und geklärt sein (hierzu bietet sich The Giver: introducing the novel an). Die sprachlichen Arbeitsaufträge greifen unterschiedliche lexikalische und grammatikalische Themen (Wortfamilien, Definitionen, Zeiten, indirekte Rede und anderes) auf. Hier sind sie eigentlich nur als Wiederholung gedacht. Die einzelnen Grammatikthemen sollten daher bereits aus Vorjahren bekannt und besprochen sein. Didaktisch-methodische Analyse Der Lektüre selbst fehlen zunächst viele Elemente, die eine Lektüre für Schülerinnen und Schüler interessant machen: Liebesbeziehungen, Mord, Spannung, Verwechslungselemente. Vielmehr geht es um Ideen und Gedanken. Es geht um die Frage, ob es andere Gesellschaftsentwürfe gibt als die uns bekannten. Es geht um Grundfragen wie Freiheit und Individualität. Gerade hier liegt aber auch der Reiz dieses Buches. Gelingt es, in die Tiefe vorzustoßen, wird es im Verlauf immer wieder zu Aha-Erlebnisse kommen. Es wird gestritten und diskutiert werden. Parallelen zu anderen Büchern (Harry Potter, Bibel, The Hunger Games) werden hergestellt. Es ist wichtig, dass die Lehrkraft die Lektüre kennt und sich selbst damit auseinandergesetzt hat, da die Lehrkraft die Gespräche lenken muss. Sie muss an entscheidenden Stellen provozieren, zusammenführen und immer wieder Parallelen zur Welt der Schüler aufbauen. Je besser dies im ersten Teil der Lektüre gelingt, desto besser werden auch die Gespräche in den Literature Circle Discussions verlaufen. Die PowerPoint-Präsentation bietet hierzu eine klare und strukturierte Vorgehensweise an (Fragen + Zitate), an der man sich gut orientieren kann. Letztlich sind die Fragen und Zitate aber nur als Impulse gedacht, die ein offenes Gespräch initiieren sollen. Damit die Diskussionen in den Gruppen funktionieren, ist es unabdingbar, dass die Schülerschaft die Kapitel wirklich liest und ihre Rollen zu Hause vorbereitet. Ein Hinweis, dass in dieser Phase mündliche Noten gemacht werden, hilft manchmal, die Lernenden zusätzlich zu motivieren. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler üben das Leseverständnis anhand einer Lektüre, nehmen zu komplexen Gedanken Stellung und begründen ihre eigene Meinung. üben und vertiefen ihre speaking skills in Kleingruppen (Literature Circle Discussion). üben und vertiefen diverse lexikalische und grammatikalische Themen und erarbeiten neuen Wortschatz. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit dem Partner zusammen und tauschen eigene Ideen aus. tauschen sich in Kleingruppen intensiv in der Zielsprache aus und lernen, wechselnde Rollen eines Literature Circles verantwortungsvoll wahrzunehmen. nehmen, unter Umständen auch gegen eine Mehrheit, zu Einzelaussagen kritisch Stellung und bekennen sich dazu.

  • Englisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Evolution: Entstehung der Welt

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Evolution: Entstehung der Welt" lernen die Schülerinnen und Schüler die Evolutionstheorie von Charles Darwin kennen. Das angestrebte Wissen basiert auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und führt Ursache-Wirkungsbeziehungen auf diese zurück. Eine ideologie- und mythenfreie Darstellung erhebt den Anspruch an aufgeklärte Wissensvermittlung im Unterschied zur Schöpfungsgeschichte des Alten Testaments.Die Unterrichtseinheit für die Klassen 4 bis 6 stellt den Lernenden kleinschrittig und didaktisch reduziert die evolutionäre Entwicklung vor. Schlüsselbegriffe der Einheit sind Fossilien, Entwicklung und Entstehung von Leben, die Erdzeitalter, Bedrohung und Aussterben von Arten sowie die evolutionären Prinzipien von Darwin: Natürliche Variation einer Art / Anpassung (Survival of the fittest) / Wie neue Arten entstehen. Zum Verständnis von Wissenschaft Zu Beginn der Einheit sollte ein grundlegendes Verständnis zur Bedeutung von "Wissenschaft" im Unterschied zu Fiktion und Mythen geschaffen werden. Den Schülern und Schülerinnen werden bekannte Textsorten vorgestellt, besipielsweise Max und Moritz, Harry Potter, Märchen. Die Schülerschaft lernt, dass diese Textsorten unterhaltsame Lektüre sind, die aber nicht als Abbild der Wirklichkeit verstanden werden dürfen. Demgegenüber steht wissenschaftliches Arbeiten mit Beweisführung, Dokumentation und Überprüfbarkeit. Unterrichtsablauf Die Unterrichtseinheit wird mit der Frage eröffnet, wie sich die Schülerinnen und Schüler die Entstehung des Lebens auf der Erde vorstellen. Unterschiedliche Hypothesen werden notiert. Die Schülerinnen und Schüler lernen den Naturwissenschaftler Charles Darwin kennen und setzen sich mit dem Begriff "Evolution" auseinander. Der Begriff Fossil sollte als Beweismittel für Darwins Theorien thematisiert werden. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten gemeinsam, welche biologischen Grundlagen gegeben sein müssen, damit sich Leben auf unserem Planeten entwickeln kann. Die Entwicklung von Kleinstlebewesen zu immer höher entwickelten Tieren wird in einer Abbildung dargestellt. Mithilfe dieser erkennen und benennen die Schülerinnen und Schüler die nächstfolgenden evolutionären Entwicklungsschritte. Sie lernen außerdem die Einteilung der unvorstellbar langen Zeitspanne in Erdzeitalter kennen. Anhand von Beispielen (etwa des Maulwurfs) erläutert die Lehrkraft die Notwendigkeit der Übereinstimmung von physiologischer und anatomischer Ausstattung aller Lebewesen mit ihrer Umwelt. Anhand des Anpassungsbeispiel der Darwinschen Finken wird Darwins Zitat erarbeitet: "Survival of the fittest". Es sollte unbedingt darauf hingewiesen werden, dass hiermit nicht die Aufforderung gemeint ist, der "Stärkere" setzt sich durch, sondern dass die Fähigkeit von Flexibilität und Reaktionsvermögen auf die Umweltverhältnisse das Überleben einer Art sichern. Auch in der heutigen Zeit gibt es zahlreiche aktuelle Meldungen über das Aussterben bedrohter Tierarten. Die Lehrkraft kann zu diesem Thema Recherche-Aufgaben an Gruppen verteilen oder aber Vertreter von Tierschutz- und Umweltschutzverbänden in die Schule einladen. Von den Ergebnissen werden Plakate gestaltet, die die Schulöffentlichkeit informieren. Die Schülerinnen und Schüler lernen im weiteren Verlauf, dass das erste Leben aus Einzellern bestand und ausschließlich im Wasser, im Urmeer, entstehen konnte. Die Begriffe "Zelle" und "Zellteilung" werden altersgemäß vorgestellt, damit die Lernenden schlussfolgern können, dass aus Einzellern durch Zellteilung Mehrzeller werden. Durch Umwelteinflüsse verändert sich das Urmeer und die Einzeller und Bakterien verändern und entwickeln sich laufend weiter. Das Urmeer wird sehr "voll", das Nahrungsangebot wird knapper. Gleichzeitig entwickeln sich an Land Pflanzen und bieten neue Ressourcen. Aus den Fischen entwickeln sich Landtiere. Das Beispiel Wolf und Hund dokumentiert diese Veränderung für die Schülerinnen und Schüler einprägsam, da beide Tierarten den Schülerinnen und Schülern bekannt sind. In allen Erdzeitaltern kommt es zum Aussterben bestimmter Tierarten. Diese Tatsache sollte in den Zusammenhang mit aktueller Umweltpolitik gestellt werden und die Lernenden motivieren, sich für den Erhalt natürlicher Lebensbedingungen einzusetzen. Die Entwicklung von menschenähnlichen Primaten hin zum Homo Sapiens Sapiens ist ein unvorstellbar langer Prozess. Die wesentlichen Entwicklungsschritte werden beschrieben, sodass die Lernenden entdecken, dass "Evolution" kein abgeschlossener, sondern ein sich permanent weiterentwickelnder Prozess ist. Wie sich Mensch und Lebensweisen ändern und weiterentwickeln, wird in Karikaturen dargestellt und regt die Schülerinnen und Schüler an, sich weitergehende Gedanken zu machen und kreative Beispiele zu entwerfen. Zu unterschiedlichen Themen lassen sich Interessensgruppen bilden, die ihren Blick in die Zukunft auf Plakaten gestalten und präsentieren. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen evolutionäre Prinzipien kennen, nach denen sich das Leben auf der Erde entwickelt hat. benennen und begründen den Unterschied zwischen Glauben und Wissenschaft. lernen wissenschaftliche Methoden kennen, mit denen Darwin seine Theorie begründet. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren im Internet zu vorgegebenen Fragestellungen. deuten Symbole und Fossilien. arbeiten selbstständig, verstehen Aufgabenstellungen und setzen diese gezielt um. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler gehen mit den Beiträgen ihrer Mitschüler und Mitschülerinnen würdigend um. beziehen die geäußerten Gedanken ihrer Mitschüler und Mitschülerinnen in ihre eigenen Überlegungen mit ein. äußern sich zielführend und themenzentriert.

  • Biologie / Ernährung und Gesundheit / Natur und Umwelt / Geographie / Jahreszeiten
  • Primarstufe, Sekundarstufe I

Lernen mit elektronischen Rechtschreibhilfen

Unterrichtseinheit

Dieses Unterrichtsprojekt zum Thema "Lernen mit elektronischen Rechtschreibhilfen" fördert die Rechtschreibkompetenz in der Primarstufe. Gearbeitet wird mit der Rechtschreibprüfung im Textverarbeitungsprogramm und dem digitalen Wörterbuch des Duden. Dabei verbessern sich die Korrektur-Kompetenz und die allgemeinen Rechtschreibleistungen. Die Rechtschreibprüfung ist eine Funktion in Textverarbeitungsprogrammen wie MS Word. Als motivierender Schreibanlass für die Kinder dient Harry Potters Zauberwelt. Denkbar sind natürlich auch andere Themen. Die Kinder schreiben während des Projekts kreativ eigene Texte, korrigieren sie und drucken sie zur Motivationssteigerung zusätzlich farbig aus. Statt des bewussten Erlernens grammatikalischer Regeln gibt es Rechtschreibunterricht mit viel Spaß und Motivation. Das Unterrichtsprojekt vermittelt den Kindern, wie sie die Vorteile des Computers bei der Textproduktion und der Rechtschreibkontrolle nutzen können. Die rote Unterlegung von Wörtern durch die elektronische Rechtschreibprüfung gibt Anhaltspunkte für eventuelle Schreibfehler. Die Vorschläge zur Fehlerkorrektur sind eine Hilfe und regen zum Ausprobieren verschiedener Schreibungen an. Durch das Projekt gewinnen die Schülerinnen und Schüler mehr Sicherheit in der Rechtschreibung. Ganz nebenbei verbessern sie auch ihre Kenntnisse im Bereich der Textverarbeitung. Dazu zählt das Aufrufen von Dateien, die Bedienung der Tastatur und vieles mehr - Fertigkeiten, die im heutigen Medienzeitalter von großer Bedeutung sind. Empfehlenswert ist, dass mehrere Lehrpersonen an dem Projekt teilnehmen, weil individuelle Probleme am Computer dann schneller behoben werden können. Die Projektidee Die Projektidee entstand im Rahmen einer Examensarbeit für das erste Staatsexamen. Die Einführung in die Rechtschreibprüfung Mithilfe einer vorbereiteten Textdatei wird den Kindern die Arbeit mit der Rechtschreibprüfung und dem digitalen Wörterbuch erklärt. Die Arbeit mit der elektronischen Rechtschreibprüfung Die Kinder lernen die Möglichkeiten und die Grenzen der elektronischen Rechtschreibprüfung kennen. Die Arbeit mit dem digitalen Wörterbuch Im digitalen Duden können die Kinder gezielt orthografische Erkundungen unternehmen. Erfahrungen aus dem Unterrichtsprojekt Auch wenn die elektronischen Hilfen einmal unsinnige Korrekturvorschläge machen, können die Kinder im Umgang mit der Software viel lernen. Die Evaluation des Projekts Die Autorinnen erläutern hier detailliert die Evaluation des Unterrichtsprojekts. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen, eigene Texte zu überarbeiten. erwerben Selbständigkeit in der Rechtschreibung. erlangen rechtschriftliches Normbewusstsein. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen, digitale Rechtschreibhilfen zu nutzen. lernen, mit einem Textverarbeitungsprogramm zu arbeiten. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erlangen mehr Selbstständigkeit im Umgang mit selbst geschriebenen Texten. Fehlerquelle Orthografie Orthografie ist seit jeher ein sensibler Fehlerbereich im Rahmen des Spracherwerbs. Die Idee des Unterrichtsprojekts "Rechtschreiben lernen mit elektronischen Rechtschreibhilfen" ist es, Rechtschreibung ohne teure Lernsoftware zu vermitteln und stattdessen die Möglichkeiten eines Textverarbeitungsprogramms wie Microsoft Word auf den Schulcomputern zu nutzen. Die Möglichkeiten der modernen Textverarbeitung sollen sinnvoll in den Unterricht integriert werden. Binnendifferenzierung möglich Im Rahmen einer Examensarbeit für das erste Staatsexamen an der Universität zu Köln wurde das Projekt im September und Oktober 2002 in einer Grundschule mit acht Schülerinnen und Schülern aus einer vierten Jahrgangsstufe durchgeführt. Das Projekt lief sechs Wochen lang parallel zum normalen Unterricht. Die acht Kinder wurden in eine rechtschreibstärkere und eine rechtschreibschwächere Gruppe eingeteilt. Jede Gruppe von vier Personen arbeitete an zwei Tagen pro Woche je eine Stunde am Computer. Die Aufteilung der Klasse in Kleingruppen erleichterte das Projekt insbesondere dann, wenn es Fragen zur Anwendung der Rechtschreibprogramme gab. Die Binnendifferenzierung ist jedoch keine zwingende Vorgabe, um das Projekt im eigenen Unterricht durchzuführen. Projektmappe mit farbigen Schreibbogen Abgesehen von der Anknüpfung an Harry Potter und die Schaffung der Schreibanlässe entstand die Motivation der Kinder auch dadurch, die selbst verfassten Texte später druckreif in einer eigenen Projektmappe zusammenzufassen. Die Kinder erhielten daher Word-Dateien mit vorgegeben farbigen Schreibbogen, in die sie ihre Texte am Computer schrieben und die sie anschließend farbig ausdrucken konnten. Alle drei Schreibbögen stehen als ZIP-Datei auch in der Rubrik Download auf der Startseite der Unterrichtseinheit zur Verfügung. Der Projekttext "Harry und Ron auf Drachenjagd" erzählt eine kurze Episode aus den Ferien von Harry und Ron bei Rons ältestem Bruder Charlie in Rumänien. Der Text, der Fehler enthält, wird den Schülerinnen und Schülern am Computer präsentiert. Er dient als Grundlage für die Erläuterungen, wie die Rechtschreibprüfung und das digitale Wörterbuch funktionieren und wie die Kinder die richtige Schreibweise eines Wortes herausfinden können. Ein Kind liest den Text zuerst laut vor, damit der Inhalt klar ist. Danach wird genauer auf den Text eingegangen. Die Fehlerkorrektur erscheint nun in einem Sinnzusammenhang. Unterschiedliche Fehlertypen, unterschiedliche Korrekturstrategien Den Kindern werden die verschieden farblich markierten Wortkategorien gezeigt, die jeweils verschiedene Korrekturstrategien erfordern. Zu den Wortkategorien zählen falsch geschriebene Wörter, bei denen die Rechtschreibprüfung Vorschläge macht und das gesuchte Wort darunter ist. Diese Wörter ("Bruhder", "stopen") sind hellblau unterlegt. falsch geschriebene Wörter, bei denen es zunächst keinen Vorschlag der Rechtschreibprüfung gibt. Ersetzt man jedoch einen falschen Buchstaben durch einen richtigen oder fügt man einen fehlenden Buchstaben ein, erscheint das gemeinte Wort in den Vorschlägen. Die hier zugehörigen Wörter ("Plöttzlisch", "fäßelt") sind rot unterlegt. Wörter, die so viele Fehler enthalten, dass auch das Ersetzen zweier Buchstaben nicht reicht, um Vorschläge zu erhalten. Beim Einsatz des digitalen Wörterbuchs wird allerdings die richtige Schreibweise geliefert. Die Wörter "Vlühgel" und "gevärlig" sind in diese Kategorie einzuordnen und gelb unterlegt. Wörter, die in dieser Schreibweise zwar im Deutschen existieren, in dem bestimmten inhaltlichen Zusammenhang jedoch nicht passend sind und somit vom Computer nicht als fragwürdig erkannt werden. Die Wörter "lasen" und "Tank" sind daher in dunkelblauer Schrift gehalten. Allerdings sind nicht beide Wörter einer Kategorie farblich im Text gekennzeichnet, sondern immer nur das erste Beispiel. Schließlich sollen die Schülerinnen und Schüler nicht schon von vornherein wissen, welche Strategie sie anwenden müssen. Stattdessen sollen sie ausprobieren und herausfinden, welche Strategie die geeigneteste ist. Ziel des Unterrichtsprojektes ist, dass die Kinder zunehmend selbstständiger im Umgang mit ihren Texten am Computer werden und ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Computer denken nicht Neben den Erklärungen zum Umgang mit den beiden Medien weist die Lehrkraft immer wieder darauf hin, dass eine Markierung unter einem Wort nur bedeutet, dass man die Schreibweise noch einmal überdenken sollte. Sie ist demnach fragwürdig, aber nicht automatisch falsch. Die Lehrkraft betont, dass der Computer zwar die Zeichenkette und damit das ‚Wort' nicht kennt, es aber trotzdem richtig geschrieben sein kann. Zudem wird den Kindern mit den dunkelblau geschriebenen Wörtern "lasen" und "Tank" gezeigt, dass der Computer manchmal nicht merkt, wenn etwas in einem falschen Zusammenhang eingesetzt wurde, weil die Zeichenkette einem anderen richtig geschriebenen Wort entspricht. Man kann den Computer also nur als Hilfsmittel benutzen, der deutlich macht, was er nicht kennt und welche Schreibweisen fragwürdig sind. Den Kindern werden die Grenzen des Computers aufgezeigt. Nach dem Abschluss der Erklärungen haben die Schülerinnen und Schüler noch Zeit, selbst Fehler in den Text einzubauen und anschließend selbstständig zu korrigieren. Die Rechtschreibprüfung wird in diesem Projekt erst angeschaltet, wenn die Kinder ihre Texte am Computer fertig geschrieben haben. Beim Verfassen der Texte ist sie ausgeschaltet, damit der kreative Schreibprozess nicht unterbrochen beziehungsweise gestört wird. (Sie lässt sich ausschalten über Extras > Optionen > Rechtschreibung und Grammatik > Haken im ersten Kasten "Rechtschreibung während Eingabe überprüfen" entfernen.) Umgang mit unterschlängelten Wörtern Während des Projektes wird die Rechtschreibprüfung auf zwei Arten benutzt. Eine Möglichkeit ist es, sie über einen Rechtsklick auf das unterschlängelte Wort zu öffnen. Daraufhin erscheint ein Kontextmenü mit Vorschlägen. Will man einen der aufgezeigten Begriffe übernehmen, so kann man diesen anklicken und das unterlegte Wort automatisch ersetzen. Diese Ersetzungsfunktion wird den Schülerinnen und Schülern nicht erklärt. Sie sollen das Wort selbst richtig in den Text eintragen, um sich die Schreibweise besser einzuprägen. Wird die Funktion allerdings von ihnen erkannt, können sie diese selbstverständlich benutzen. Findet man unter den Begriffen, welche die Rechtschreibprüfung anbietet, nicht das richtige Wort, so kann man einfach zurück in den Text klicken und die Vorschläge ignorieren. Arbeit mit der Dialogbox Die zweite Möglichkeit, die Prüfung aufzurufen ist, das unterschlängelte Wort zu markieren und dann den ABC-Button der Menüleiste anzuklicken. Es erscheint eine Dialogbox, die Vorschläge anbietet, die man dann durch Anklicken in den Text einfügen kann. Aber auch hier wird diese Ersetzungsfunktion aus den oben genannten Gründen den Kindern nicht erläutert. Diese zweite Möglichkeit ist vorteilhafter, da man in der größeren Dialogbox alle Vorschläge finden kann, die die Prüfung angibt, während die erstgenannte nur eine Auswahl trifft. Sie hat allerdings den Nachteil, dass das unterlegte Wort im Text markiert werden muss und ein weiteres Fenster auf dem Bildschirm geöffnet wird. Dieser Vorgang ist für die Kinder zeitaufwändiger und wahrscheinlich komplizierter. Korrekturmuster Unterschlängelt die Rechtschreibprüfung ein Wort unabhängig davon, ob es orthografisch richtig geschrieben ist oder nicht, hat das Programm grundsätzlich drei Alternativen. Entweder wird kein Korrekturvorschlag präsentiert, oder einer oder mehrere Korrekturvorschläge werden angeboten, von denen einer richtig ist. Die dritte Variante ist, dass einer oder mehrere Vorschläge empfohlen werden, aber keiner davon der passende ist. Homophone und Eigennamen Probleme hat die Rechtschreibprüfung mit Homophonen wie "Stadt" und "statt". Falsch verwendete Homophone erkennt es nicht, da es lediglich die Orthografie und nicht den Sinn des Textes erfasst. Es kommt daher auch vor, dass richtig geschriebene Wörter unterlegt werden, falsch geschriebene aber nicht erkannt werden. Eigennamen und Fremdwörter sind dem Programm nur selten bekannt und werden demnach auch häufig unterschlängelt. Es wird also deutlich, dass die Rechtschreibprüfung klare Grenzen hat. Alle Hilfen, die dem Nutzer bereit gestellt werden, hängen von der Programmierung der Software und der Funktionsweise eines Computers ab. Die Rechtschreibprüfung im Test Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie viele Wörter als richtig und als falsch erkannt werden, wurde die Rechtschreibprüfung mit einem Diagnostikdiktat einem Test unterzogen. Zu dem Diagnostikdiktat wurde eine Fehlertabelle mit möglichen abweichenden Schreibungen der benutzten Wörter angefertigt. Dabei war es vor allem wichtig, die computertechnischen Einstellungen der Prüfung festzulegen, da schon geringfügige Unterschiede zu anderen Unterschlängelungen führen. Die Schülerinnen und Schüler sollten so erkennen, dass ein am Computer korrigierter Text nicht automatisch fehlerfrei ist. Sie lernen damit, dass seine orthografische Richtigkeit immer von den Entscheidungen und Beurteilungen der Person abhängt, die den Text schreibt. Zusätzliche Hilfestellung Als weitere Hilfe wird während des Projektes ein digitales Wörterbuch eingesetzt. Es kann bei der Korrektur eine zusätzliche Hilfestellung sein, da es orthografische Erkundungen ermöglicht. Die während des Projekts verwendete Software aus dem Dudenverlag "Duden - Die Deutsche Rechtschreibung" beinhaltet die schreibungstolerante Suche im Wörterbuch. Handhabung des digitalen Dudens Die Benutzer geben selbstständig Wörter in das Suchfeld des Dudens ein. Es ist somit möglich, trotz abweichender Schreibweise des gesuchten Wortes die orthografisch korrekte Form zu finden. Erkennt der Duden die eingegebene Zeichenkette, bietet er Vorschläge an. Durch Anklicken des richtigen Vorschlages erhält man dann die Wörterbuchinformationen zu diesem Wort. Grenzen des Programms Ebenso wie die Rechtschreibprüfung hat der Duden Grenzen und findet nur unter bestimmten Bedingungen das gesuchte Wort. Allerdings hat man durch das Wörterbuch die Möglichkeit auch bei Wörtern mit mehr als einer Abweichung in der Schreibweise richtige Vorschläge vorzufinden, was einen klaren Vorteil zur Rechtschreibprüfung von Word erkennen lässt. Weitere Einsatzmöglichkeiten Die elektronischen Wörterbücher haben noch viele weitere Funktionen, wie die Suche mit Platzhaltern und Jokern oder die komplette Aufstellung von Wörtern mit einer bestimmten Buchstabenfolge im Deutschen. Damit können Schülerinnen und Schüler Regeln überprüfen und mit Schreibweisen experimentieren. Im Rahmen dieses Projektes für die Grundschule würde aber eine derart genaue Einführung in die Benutzung des Dudens zu weit gehen, da die Kinder die zu überprüfenden Regeln meist noch nicht verinnerlicht haben. Duden - Die deutsche Rechtschreibung (Version 3.0) 1 CD-ROM für Windows und Apple Macintosh ISBN: 3-411-06704-7 Duden - Die deutsche Rechtschreibung (Version 3.0) Informationen zur Software gibt es online im Verlagskatalog der Verlage Brockhaus, Duden und Meyer. Alternativ kann natürlich auch auf Duden Online zurückgegriffen werden: duden.de: Duden Online Im Zusammenhang mit dem methodischen Vorgehen während des Projekts ist zu beachten, dass die Rechtschreibprüfung beim Verfassen der Texte immer ausgeschaltet blieb. Sie wurde erst in der Phase der Textbearbeitung aktiviert, damit die Kinder in ihrem Schreibprozess nicht unterbrochen beziehungsweise gestört wurden. Erfolgreiche Überarbeitung der Texte Nach der Durchführung war in den Texten, die die Kinder geschrieben hatten, eine durchschnittliche Korrekturrate von 68 Prozent feststellbar. Daraus wird deutlich, dass die Schülerinnen und Schüler die Texte mit den elektronischen Hilfsmitteln erfolgreich überarbeiten konnten. Sie haben ein Hilfsmittel kennen gelernt, das die Selbstständigkeit im Umgang mit der Rechtschreibung fördert, was für jedes Kind grundlegend ist. Allerdings muss ihnen auch bewusst gemacht werden, dass sie ihre Texte intensiver durchlesen, bevor die Rechtschreibprüfung eingeschaltet wird. Sie müssen beachten, dass sie einige Fehlschreibungen auch ohne Hilfe korrigieren können. Umgang mit falschen Lösungsvorschlägen Natürlich schlägt die Rechtschreibprüfung schon mal nicht geeignete Lösungen vor oder gibt mehrere Vorschläge zur Auswahl vor. Bei der die Nutzung der Rechtschreibprüfung während des Unterrichtsprojekts ließ sich allerdings erkennen, dass nur in sechs Prozent der Fälle falsche Vorschläge von den Kindern übernommen wurden. Umgang mit Mängeln der Rechtschreibprüfung Auch die Mängel der Rechtschreibprüfung in Word seien hier erwähnt. Es wird beispielsweise nicht immer alles Falsche markiert oder sogar richtig Geschriebenes fälschlicherweise unterschlängelt. Wird den Kindern die Funktionsweise der elektronischen Rechtschreibprüfung jedoch bei der Einführung erklärt, können sie diese Fehler einordnen. Ebenso bietet der digitale Duden nicht immer die richtigen Vorschläge. Aber gerade diese Mängel führen dazu, dass die Benutzer die Morphologie des Deutschen betrachten, was zu einem didaktischen Vorteil wird. Schließlich werden die Schülerinnen und Schüler so angeregt, ihre eigenen Schreibweisen und die Lösungsvorschläge der elektronischen Hilfen kritisch zu hinterfragen. Offenes und selbstständiges Lernen Ein weiterer Vorteil ist, dass die Schülerinnen und Schüler nicht wie bei der Arbeit mit Papier und Stift auf die Korrektur der Lehrerkraft warten müssen, sondern sofort eine Rückmeldung erhalten. Textverarbeitungssysteme mit Rechtschreibprüfung zeichnen sich besonders durch ihre Offenheit aus. Lernprogramme hingegen sind hinsichtlich der Lernfortschritte und Arbeitsergebnisse der Kinder meist nicht offen. Textverarbeitungssysteme mit Rechtschreibhilfe arbeiten produktionsorientiert und die Kinder sind nicht auf ein eindeutig zu erreichendes Ziel festgelegt, da es für sie alternative Lösungsmöglichkeiten gibt. So können die Schülerinnen und Schüler eigenständiger und kreativer arbeiten. Lerntempo unterschiedlich: Zusatzaufgaben einplanen Im Verlauf des Projektes wurde deutlich, dass die einzelnen Schülerinnen und Schüler unterschiedlich lang am Computer arbeiteten, obwohl die Gruppen jeweils aus leistungsstärkeren und -schwächeren Kindern gebildet worden waren. Das unterschiedliche Lern- und Schreibtempo muss bei der Planung berücksichtigt werden. Um die Zeit für schneller arbeitende Kinder sinnvoll zu überbrücken, sind Zusatzaufgaben zur Orthografie oder Rechercheaufträge für den digitalen Duden denkbar. Langfristigkeit sichert Lernerfolge Aus der Erfahrung des Projekts lässt sich außerdem sagen, dass der Zeitrahmen für ein derartiges Projekt größer bemessen sein sollte. Man kann beispielsweise über ein ganzes Schuljahr an einem derartigen Projekt arbeiten. Dadurch können der Umgang mit elektronischen Rechtschreibhilfen und das kritische Bewusstsein gegenüber deren Lösungsvorschlägen langfristig trainiert werden. Rechtschreibkompetenz gesteigert Bei allen am Projekt teilnehmenden Kindern konnte trotz sehr unterschiedlicher Voraussetzungen insgesamt eine Verbesserung der Rechtschreibkompetenz festgestellt werden. Zum einen reduzierte sich die Anzahl der Fehleranteile in den Texten, zum anderen war die Interaktion mit dem Computer erfolgreich, so dass sich die Korrekturkompetenz steigerte. Binnendifferenzierung - Kein Ausgleich der Leistungsunterschiede Obwohl alle Kinder von der Arbeit am Computer profitierten, verbesserte sich die rechtschreibstärkere Gruppe im Gegensatz zur rechtschreibschwächeren Gruppe kontinuierlicher. Die bestehenden Leistungsunterschiede zwischen den beiden Gruppen konnten nicht ausgeglichen werden. Größerer Zeitrahmen wünschenswert Im Verlauf des Projektes wurde deutlich, dass die Kinder in den einzelnen Gruppen unterschiedlich lang am Computer arbeiten. Das sollte bei der Planung berücksichtigt werden, indem zum Beispiel zusätzliche kleine Übungs- oder Rechercheaufgaben gestellt werden. Aus der Erfahrung lässt sich außerdem sagen, dass für ein derartiges Projekt mehr Zeit zur Verfügung stehen sollte. Eigenständige Verbesserungen Von 437 Wörtern mit abweichenden Schreibungen konnten im Laufe der Projektzeit im Durchschnitt 68 Prozent korrigiert werden. Meist verbesserten die Kinder ihre Fehlschreibungen, ohne den Vorschlag der Rechtschreibprüfung zu übernehmen. Die rechtschreibstärkeren Kinder korrigierten insgesamt prozentual mehr, was eine stärkere Verbesserung der Korrekturfähigkeit und der Rechtschreibkompetenz zeigte als bei der rechtschreibschwächeren Gruppe. Die Korrekturquote der rechtschreibschwächeren Gruppe lag bei 59 Prozent, was zeigt, dass auch diese Kinder effektiv mit Textverarbeitungsprogrammen arbeiten können. Umgang mit markierten Wörtern Außerdem ließ sich feststellen, dass die Kinder hauptsächlich auf die markierten Wörter eingingen und diese korrigierten. 96 Prozent der korrigierten Wörter waren zuvor markiert. Einerseits sind die Markierungen durch die Rechtschreibprüfung positiv zu sehen, da sie die Kinder auf mögliche Fehler aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen. Andererseits ließen sich die Kinder - trotz Thematisierung - zu der Annahme verleiten, dass nur diese Schreibungen zweifelhaft seien. Sie "sahen" fehlerhafte Wörter ohne Markierungen oder richtige Wörter nicht mehr. Wie gut ist die elektronische Rechtschreibprüfung? Die Rechtschreibprüfung von Word markierte 79 Prozent der abweichenden Schreibungen. Das Programm zeichnet sich demnach durch eine sehr hohe Anzahl an Markierungen aus. Aus weiteren Untersuchungen wurde klar, dass die Rechtschreibprüfung bei 37 Prozent der Wörter mit abweichenden Schreibungen keinen Korrekturvorschlag macht, aber immerhin für etwa die Hälfte der Wörter ein richtiger Vorschlag zu finden ist. Zwischen 12 und 14 Prozent der Vorschläge der Rechtschreibprüfung sind falsch. Unter einem solchen nicht passenden Vorschlag der Rechtschreibprüfung kann man zum Beispiel "Risse" verstehen, wenn man "Riese" schreiben wollte, aber "Rise" geschrieben hat. Digitaler Duden durch Buchform ersetzbar Während die Rechtschreibprüfung von Word nur Vorschläge liefert, sobald ein Wort markiert ist und damit dessen Schreibung als fragwürdig kennzeichnet, kann das digitale Wörterbuch jederzeit eingesetzt werden, wenn ein Zweifel an der Schreibweise besteht. Der Duden macht insgesamt bei 19 Prozent aller Wörter mit abweichenden Schreibungen einen richtigen, bei 66 Prozent einen falschen und bei 15 Prozent gar keinen Vorschlag. Auffällig ist vor allem, dass der Duden viele falsche Vorschläge macht, jedoch fast immer einen Vorschlag anbietet. Im Nachhinein erscheint vor allen Dingen die Rechtschreibprüfung von Word als ein effektiv einsetzbares Programm. Den digitalen Duden könnte man auch durch einen Duden in Buchform ersetzen. Einsatz von Bildschirmaufzeichnungen möglich Um die Korrekturprozesse der Kinder nachvollziehen zu können, ist es bei entsprechender technischer Ausstattung möglich, auf die Bildschirmvideoaufzeichnung zurückzugreifen. Diese Videos lassen interessante Schlüsse auf das Rechtschreibverhalten und die Korrekturprozesse der Lernenden zu und sind besonders für Lehrkräfte interessant. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Arbeit am Computer nicht durch das Mitlaufen des Bildschirmaufzeichnungsprogramms beeinträchtigt wird.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe II, Sekundarstufe I

Krabat: Ein Jugendbuch im Unterricht

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema "Krabat" erstellen Schülerinnen und Schüler der Klasse 7 während der Lektürearbeit eigene Texte digital und gestalten ein Dossier zum Buch "Krabat".Die Arbeit am Text "Krabat" geschieht in dieser Unterrichtseinheit sehr handlungsorientiert. Lernende erstellen im Laufe der Lektürearbeit ein Dossier zum Buch "Krabat". Die hier vorgestellten Ideen passen zu vielen Jugendbüchern - und sie sollen auch flexibel einsetzbar sein, damit Ihre Klasse ihr eigenes Lieblingsbuch aussuchen und besprechen kann.Zu "Krabat" gibt es bereits viele Unterrichtsmodelle und -ideen, die das ganze Spektrum traditioneller und moderner Literaturdidaktik abdecken. Deshalb sollen hier vor allem die Gelenkstellen der Unterrichtseinheit dargestellt werden: der Einstieg in die Lektüre, die Erarbeitung des Romangeschehens mit Standbildern, Inhaltsangaben und visualisierendem Interpretieren. Eine vertiefende Beschäftigung mit dem Roman findet im Anschluss an den gemeinsamen Unterricht zu Hause statt: Die Schülerinnen und Schüler erstellen dabei eine individuelle Lesemappe, die als Klassenarbeit gewertet wird. Krabat - das Buch und sein Inhalt Informationen zum Inhalt - für den Fall, dass dies der erste Kontakt mit Krabat ist. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler wählen aus einem Angebot an altersgemäßen Lektürevorschlägen aus. lesen einen längeren Jugendroman weitgehend selbstständig. reflektieren ihre Lesehaltungen, -gewohnheiten und -erwartungen. erproben kreativ-gestalterische und analytische Zugänge zum Buch. präsentieren ihre Arbeitsergebnisse in verschiedenen Formen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten im Team. präsentieren Ergebnisse vor der Klasse. entwickeln, reflektieren und wenden Bewertungskriterien an. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nutzen und bewerten verschiedene Informationsquellen zielorientiert. setzen manuell erstellte und computergestützte Gestaltungselemente ein und bewerten diese in ihrer unterschiedlichen Wirkung und Funktion. Otfried Preußlers Jugendbuch "Krabat" zählt seit 30 Jahren zu den Klassikern der Kinder- und Jugendliteratur. Es wurde mit internationalen Jugendbuchpreisen vielfach ausgezeichnet und in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Noch heute gehört es zu den beliebtesten Schullektüren, die es auch in den Augen der Kinder und Jugendlichen mit jedem "Harry Potter"-Band lässig aufnehmen kann. Schauplatz des Romans ist eine geheimnisumwitterte Mühle im Koselbruch bei Schwarzkollm in der Oberlausitz. Vor dem realistischen Hintergrund dieser Gegend entfaltet der Erzähler die Geschichte des wendischen Jungen Krabat, der zu Beginn der Handlung etwa 14 Jahre alt ist und sich als elternloser Betteljunge durchs Leben schlägt. In der Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönigstag wird er durch einen Traum, der sich in drei aufeinander folgenden Nächten wiederholt, aus seinem alltäglichen Leben gerissen und von einer Stimme in die Mühle bei Schwarzkollm gerufen. Entgegen aller Warnungen vor diesem geheimnisvollen und verrufenen Ort kann er sich der Sogwirkung seines Traums nicht entziehen. Er begibt sich auf den Weg zur Schwarzen Mühle und findet dort alles so vor, wie er es geträumt hatte. Trotz - oder vielleicht gerade wegen - der unheimlichen Atmosphäre und der unerklärlichen Vorkommnisse schließt Krabat einen Lehrvertrag mit dem Müllermeister ab, der nicht nur das Müllern, sondern auch "alles andere" - gemeint ist die Schwarze Magie - mit einschließt. Die Handlung beginnt auf der Mühle, erstreckt sich über drei Jahre, während derer Krabat dreimal drei Jahre älter, also erwachsen wird. Das erste Jahr Die mysteriöse Mühle Krabat erlernt in der ersten Zeit das Handwerk des Müllers mit all seinen Mühen und Plagen, aber er hat jetzt ein Dach über dem Kopf und braucht sich um sein tägliches Brot nicht mehr zu sorgen. Auch sozial ist er nicht mehr auf sich allein gestellt, denn die zwölf Gesellen auf der Mühle bilden ein soziales Gefüge, in dem jeder seinen Platz hat. Als das erste Jahr zu Ende geht, hat Krabat längst gemerkt, dass auf der Mühle nicht alles mit rechten Dingen zugeht und dass die Zauberei nicht nur Vorteile, sondern auch Bedrohungen und Gefahren mit sich bringt. Der mysteriöse Tod des Altgesellen Tonda in der Neujahrsnacht beunruhigt Krabat sehr, nicht nur, weil dieser ihm ein fast schon väterlicher Freund geworden war, sondern vor allem, weil er ahnt, dass nur er, Krabat, von diesem Ereignis überrascht wurde. Ein neuer Bursche kommt auf die Mühle, so dass die Zahl zwölf wieder komplett ist. Das zweite Jahr Der Meister der Mühle Im zweiten Jahr wird Krabat in die Burschenschaft der Müllersgesellen aufgenommen, und auch dieses Jahr endet mit dem Tod eines Burschen in der Neujahrsnacht. Krabat beginnt allmählich zu erkennen, dass der Meister hinter den unerklärlichen Geschehnissen stecken muss. Er durchschaut immer mehr, welche Gesetze das Leben auf der Mühle bestimmen, und gewinnt dabei in Juro, der bei den anderen als dumm und ungelehrig gilt, einen guten Freund. Die geheime Bruderschaft Zum Ablauf des Mühlenjahres gehört nicht nur der Tod eines Burschen in der Neujahrsnacht, sondern auch die alljährliche Erneuerung des Pakts mit dem Müller und seiner Magie. Dazu müssen sich die Burschen in der Osternacht zu zweit an einen Ort begeben, an dem ein Mensch eines unnatürlichen Todes gestorben ist, um dort ein Feuer zu zünden und die Nacht zu durchwachen. Erst bei Tagesanbruch dürfen sich die Burschen dann gegenseitig das "Mal der Geheimen Bruderschaft", einen Drudenfuß, mit dem Ruß des Feuers gegenseitig auf die Stirn zeichnen. Durch die Osterglocken des nahen Dorfes und durch den Gesang der Dorfmädchen, die die Auferstehung Christi verkünden, wird Krabat an sein früheres Leben in einer anderen Welt erinnert. Die Kantorka Als er sich im ersten Jahr zusammen mit Tonda auf den Heimweg zur Mühle macht, begegnet er dem Zug der jetzt schweigenden Mädchen, die, so sagt man, ihrem künftigen Liebsten begegnen können, wenn sie sich beim Heimtragen des Osterwassers nicht umschauen. Krabat spürt, dass die Vorsängerin der Mädchengruppe, die Kantorka, für sein Leben eine wichtige Rolle spielen wird. So bekommt der Roman einen zweiten wichtigen Handlungsstrang. Die Verbindung zur Kantorka knüpft und hält Krabat über Träume und einige wenige Begegnungen, die er vor dem Meister geheim halten muss. In Juro findet er, wie schon gesagt, einen wichtigen Verbündeten gegen den Meister. Im Laufe des dritten Jahres studiert Krabat zwar weiterhin eifrig und erfolgreich in der Schule des Meisters die Schwarze Magie, er lernt aber auch, seinen Willen zu stärken und sich dem Meister zu widersetzen. Denn um von der Mühle fort zu kommen und ein freies Leben zu führen, muss ihn ein liebendes Mädchen unter Gefahr für sein und ihr eigenes Leben freibitten. Das dritte Jahr Kampf zweier Welten Die Entscheidung, die Welt der Zauberei zu verlassen, fordert von Krabat nicht nur eine gewaltige Willensanstrengung, sondern auch eine bewusste - moralische - Entscheidung. Der Meister bietet ihm nämlich im dritten Jahr an, sein Nachfolger zu werden, und Krabat weiß um die Macht der Zauberei, nicht nur auf der Mühle, sondern auch in der Welt draußen, wo der Meister großen Einfluss hat. Schlussendlich siegt die Macht von Freundschaft, Solidarität und Liebe gegen das Böse, und die Mühle geht zusammen mit dem Meister in Flammen auf. Feedback - sehr übersichtlich, gutes Angebot - Kurzinfos sind tatsächlich informativ danke!!! Lesemotivation Erfolgreicher Literaturunterricht lebt davon, dass Lesemotivation und eine dem Text angemessene Lesehaltung entstehen. Idealerweise geschieht dies schon im Vorfeld der Unterrichtseinheit, indem die Schülerinnen und Schüler an der Lektüreauswahl beteiligt werden. Ideensammlung Methodisch kann das so ablaufen: In einer Unterrichtsphase zum Thema "Bücher" (etwa im Sprachbuch "Deutschstunden", Band 7) wird der Unterschied zwischen Privat- und Schullektüre besprochen. Die Schülerinnen und Schüler sollen, zum Beispiel als Hausaufgabe, überlegen, welche Kriterien bei der Auswahl eines gemeinsam zu lesenden Jugendbuchs beachtet werden müssen: Das Buch sollte möglichst allen gefallen, darf also nicht zu speziell sein, es sollte vom Umfang her von allen bewältigt werden können, es sollte möglichst vielen noch unbekannt sein und "literarische Qualität" besitzen. Auch der Preis spielt eine Rolle. Literaturliste Nach diesen grundsätzlichen Überlegungen bringt die Lehrerin eine Vorauswahl von altersgemäßer Jugendliteratur mit. In unserem Fall waren neben Krabat noch vier andere Jugendbücher vertreten: Burkhard Spinnen, Belgische Riesen. btb 2002. (223 Seiten) Ilse Kleberger, Schwarz-weiß kariert. Arena TB 5. Auflage 1998. (158 Seiten) Nicky Singer, Norbert Nobody oder das Versprechen. dtv junior. 3. Auflage 2003. (246 Seiten) Sigrid Heuck, Meister Joachims Geheimnis. Fischer TB. 6. Auflage 2000. (254 Seiten) Schreibgespräch Die Klasse wird - auf ausdrücklichen Wunsch der Schülerinnen und Schüler - von der Lehrperson in Gruppen eingeteilt, "damit nicht wieder die zusammenarbeiten, die eh schon immer beieinander sind." Die Gruppen sollen so zusammengesetzt sein, dass Mädchen und Jungen, Vielleser und Wenigleser vertreten sind. Jede Gruppe erhält zunächst nur das Titelblatt eines Jugendbuchs, das auf Makulaturpapier geklebt wird. Rund um das Titelblatt werden in einem stummen Schreibgespräch erste Assoziationen und Erwartungen an das Buch notiert. Anschließend stellt je ein Gruppensprecher die Ergebnisse dieser Arbeitsphase im Plenum vor. Sprechmühle Eine methodische Variante, bei der alle Lernenden aktiv werden müssen, wäre die Sprechmühle: Die Kinder gehen durch den Raum und suchen sich einen Partner oder eine Partnerin, dem/der sie die Ergebnisse ihrer Arbeit mitteilen. Auf ein Signal hin - Klatschen, Klingelzeichen - suchen sich alle neue Gesprächspartner. Dies wird so oft wiederholt, bis alle über alle Gruppenergebnisse informiert sind. Lesebeginn Nachdem auf diese Weise eine Erwartungshaltung gegenüber dem Text entstanden ist, erhält jede Gruppe das erste Kapitel oder die ersten Seiten ihres Buches in Kopie. Der Arbeitsauftrag lautet: Lest vor dem Hintergrund eurer Erwartungen den Romananfang genau durch (mit dem Bleistift lesen). Beantwortet, soweit möglich, folgende Fragen: Worum geht es in dem Romananfang? Wie könnte der Roman weitergehen? Was erfährt der Leser über die Hauptperson/Hauptpersonen? Wo und wann spielt die Handlung? Wie wird erzählt? (Erzählperspektive, Erzähltempus, Erzählstil) Ergebnisse Die Ergebnisse dieser Arbeitsphase sollen auf einem Plakat fixiert werden, das als Grundlage für die nun folgende Buchvorstellung durch die Gruppen dient. Bei der Präsentation, die mit einem Votum für oder gegen die Lektüre des jeweiligen Buches im Unterricht abschließen soll, müssen alle Gruppenmitglieder beteiligt werden. Alle geben ein Votum ab Nach der Präsentationsphase - die Plakate werden mit Magneten nebeneinander an die Tafel gehängt oder, wenn vorhanden, an Moderationswände gepinnt - erhält jede Schülerin und jeder Schüler einen Klebepunkt, mit dem sie/er ein individuelles Votum für die Buchauswahl abgibt. Wenn mehrere Titel etwa stimmengleich sind, muss im Plenum noch einmal diskutiert werden. Kurze Leseproben können die Entscheidung erleichtern. Wir lesen "Krabat" Der Einstieg in die Lektüre erfolgt gemeinsam im Unterricht. Dabei werden wichtige Fragen geklärt, Schauplatz und Zeit des Geschehens, Krabats Lebensumstände, die Bedeutung und die Lage von Mühlen in früherer Zeit. Die Lektüre des Romans erfolgt sukzessive, etwa indem man der Gliederung des Romans in drei Jahre folgt. Für die häusliche Lektüre des ersten Jahres sollte etwa eine Woche anberaumt werden. Dieses Lesepensum ist auch für die eher ungeübten (Roman-)Leser zu bewältigen, die "Leseratten" haben das Buch erfahrungsgemäß schon nach zwei, drei Tagen ausgelesen. Grundvoraussetzung verstehenden Lesens ist die Bereitschaft, sich in fremde Lebenswelten einzufühlen. Die Methode des Standbildbauens ist dazu besonders geeignet, denn sie verlangt von den Schülerinnen und Schülern, dass sie sich auf der Grundlage einer genauen Textlektüre in die verschiedenen Romanfiguren und deren Lebensraum eindenken und einfühlen. Am ersten Kapitel wird die Methode exemplarisch eingeführt. Umsetzung der Standbilder In arbeitsgleicher Gruppenarbeit stellen verschiedene Gruppen eine Momentaufnahme der Handlung in Form eines Standbildes dar. Die Lehrkraft erklärt die Methode und gibt, wenn nötig, Hilfestellungen. Wenn alle Gruppen fertig sind, werden die Standbilder nacheinander gebaut und eingefroren. Um den Theatervorhang zu simulieren, kann das Publikum die Hände vor die Augen halten, der Vorhang (= vor das Gesicht gehaltene Hände) fällt, wenn der Erbauer des Standbilds ein Klatschsignal gibt. Abfolge der Standbilder Die Präsentation erfolgt nicht in chronologischer Reihenfolge, so dass die Zuschauenden gezwungen sind, genau hinzuschauen und die Standbilder in die Romanhandlung einzuordnen. In der Reflexionsphase, die sich jedem Standbild anschließt, wird an der Tafel in einem tabellarischen Raster mit den Kapitelnummern festgehalten, welche Personen in welchen Situationen und Beziehungen zu sehen waren. Dabei entsteht eine Handlungsübersicht über das erste Jahr, die verschiedenen Handlungsstränge werden sichtbar, der Konflikt, in dem Krabat steht, wird deutlich. Reflexion Wichtig ist, dass auf die Vorführung der Standbilder eine Reflexionsphase folgt: Welche Stelle im Text wurde dargestellt? Was hat man an der Haltung der Personen, an ihrer Position im Raum gesehen? Wie fühlen sich die Darsteller in ihrer Rolle? Anschließend erhalten die Gruppen je ein, eventuell auch zwei Kapitel, zu denen sie in gleicher Weise ein Standbild bauen sollen. Auf Bekanntem aufbauen Schon im Vorfeld der Unterrichtseinheit haben die Schülerinnen und Schüler verschiedene Formen von Inhaltsangaben kennen gelernt: die informierende Inhaltsangabe, wie sie beispielsweise in Broschüren der "Stiftung Lesen" und ähnlichen Publikationen vorkommt, die werbende Inhaltsangabe in Verlagsprospekten und den Klappentext, der vor allem Lesemotivation und Neugier schaffen möchte. Schreibanlass Nach der Lektüre des ersten Buches ("Das erste Jahr") sollen die Schülerinnen und Schüler nun selbst Inhaltsangaben zu den einzelnen Kapiteln verfassen. Die didaktische Problematik der Schreibaufgabe "Inhaltsangabe" - sie ist eine rein schulische Schreibform, die im "richtigen Leben" so nicht vorkommt, denn die Schülerinnen und Schüler schreiben sie für einen Leser, der den Inhalt des Textes bereits sehr gut kennt - wird umgangen, indem ein konkreter Schreibanlass vorgegeben wird: Stellt euch vor, der Verlag wolle eine gekürzte Ausgabe von "Krabat" herausgeben und dabei euer Kapitel streichen und durch eine zusammenfassende Inhaltsangabe ersetzen. Vorbereitung in der Schule, schreiben als Hausaufgabe Die Aufgabe wird am besten als Hausaufgabe gestellt, Vorarbeiten können gemeinsam im Unterricht erledigt werden: beispielsweise Text markieren, Schlüsselwörter herausschreiben, wichtige Handlungsschritte notieren. Auch die Erinnerung an die Standbilder zu dem jeweiligen Kapitel kann hilfreich sein. Auch hier wird arbeitsteilig verfahren. Dabei ist es sicherlich einfacher, wenn die Gruppenmitglieder wieder dasselbe Kapitel bearbeiten, zu dem sie bereits ein Standbild gebaut haben. Es ist aber auch möglich, die Kapitel neu zu verteilen. Wichtig ist, dass jedes Kapitel mindestens dreimal besetzt wird. Deswegen müssen unter Umständen einige Kapitel - entweder die ersten oder die letzten - für diese Aufgabe weggelassen werden. Kapitel, die in der realen Welt spielen, wechseln mit Kapiteln in der Zauberwelt der Mühle. Dabei gewährleisten die Traumkapitel, dass die Verbindung beider Welten nicht abreißt, eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Krabat am Schluss gerettet wird. Auch die Geschichten von Pumphutt, die in die Zauberkapitel eingebunden sind, unterbrechen den Handlungsstrang auf der Mühle und regen die Figuren dazu an, zum Geschehen auf der Mühle Abstand zu gewinnen. Inhaltsangaben besprechen In einer Doppelstunde sollen auf der Grundlage der zu Hause verfassten Inhaltsangaben der Kapitel 2 bis 12 die beiden Welten, in denen Krabat lebt (oder lebte) erarbeitet werden. In (arbeitsgleichen) Kleingruppen lesen sich die Schülerinnen und Schüler ihre Inhaltsangaben vor und geben sich gegenseitig Rückmeldung darüber. Die jeweils beste wird ausgewählt und der Klasse vorgelesen. Fazit In einem kurzen Unterrichtsgespräch im Plenum wird anschließend das Thema des Romans geklärt: Krabat lebt in oder zwischen zwei Welten. Wie wird die Handlung weitergehen, für welche Welt wird er sich entscheiden, kann er sich überhaupt noch frei entscheiden? Kleingruppenarbeit und Lawine In Kleingruppen oder Tandems sollen die Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage ihrer nun schon vertieften Lektüre erarbeiten, was die beiden Welten Krabats kennzeichnet. Im methodischen Arrangement der wachsenden Gruppe (oder "Lawine") entwickeln die Schülerinnen und Schüler erste Ideen, wie man diese beiden Welten und ihre Beziehung zueinander darstellen kann, die dann in der gewachsenen Gruppe (= zwei Gruppen schließen sich zusammen) diskutiert und schließlich umgesetzt werden. Plakate zu den beiden Welten Die Lehrkraft stellt dazu Plakatpapier und dicke Filzstifte oder Wachskreiden zur Verfügung, bei frühzeitiger Information können auch die Schülerinnen und Schüler selbst Material zur Gestaltung mitbringen. Damit in der Gestaltungsphase niemand arbeitslos wird, sollte die Lehrkraft die Aufgaben stellen, Textstellen zusammenzustellen und herauszuschreiben, die die Aussagen des Plakats untermauern. Das offene, schülerzentrierte Unterrichtsarrangement führt dazu, dass alle sich intensiv mit dem Text und mit ihrer Arbeit auseinander setzen. Die verschiedenen Vorschläge der Schülerinnen und Schüler müssen in der Gruppe diskutiert werden, man muss immer wieder im Text nachschlagen, nach geeigneten Gestaltungsmitteln (Symbolen) suchen und schließlich das Plakat herstellen. Die Präsentation der Plakate erfolgt wieder im Plenum. Hier sollten möglichst alle Gruppenmitglieder mit einem Redebeitrag zu Wort kommen. Da alle an derselben Aufgabe gearbeitet haben, ist es wichtig, in der Präsentationsphase auch auf die Produkte der anderen Gruppen einzugehen und dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede besonders hervorzuheben. Auch eine Reflexion des Arbeitsprozesses - wie sind wir vorgegangen? - sollte Teil der Präsentation sein. Aus der Lernforschung weiß man inzwischen, dass ein solches metakognitives Wissen für einen nachhaltigen Lernerfolg besonders wichtig ist. Um den Jugendlichen die Freude an "Krabat" nicht durch eine allzu lange und ausführliche "Behandlung" zu verderben und damit die entstandene Lesemotivation abzublocken, werden das zweite und dritte Jahr nur noch sehr kursorisch im Unterricht besprochen. In dieser Phase spielen vor allem Gestaltungsaufgaben eine Rolle: Kapitel umschreiben, etwa aus der Perspektive einer anderen Figur (Juro, Meister, Pumphutt), Tagebucheinträge, Träume, Monologe und ähnliches schreiben. Die Lernenden müssen sehr selbstständig arbeiten und sich die Arbeitszeit gut einteilen. Die Bewertungskriterien für die Lesemappe werden gemeinsam mit der Klasse entwickelt. Dabei wird deutlich, dass bei einer solchen Aufgabe nicht für alle die gleiche Messlatte angelegt werden muss, da es gerade darum geht, dass sich jede und jeder mit ihren/seinen spezifischen Fähigkeiten, Interessen und Begabungen einbringt. Eine wichtige Rolle bei der Bewertung soll der "Gesamteindruck" des fertigen Produkts spielen. Beim Anfertigen der Lesemappe kommen auch die neuen Medien ins Spiel. Deswegen muss die Lehrkraft sich versichern, dass alle Schülerinnen und Schüler entweder zu Hause oder in der Schule Zugang zu einem PC mit Internetzugang haben. Arbeit am Computer zu Hause Um eine gewisse Vergleichbarkeit zu gewährleisten - die Note für die Lesemappe soll wie eine Klassenarbeit in die Jahresnote eingerechnet werden - werden drei Pflichtaufgaben vorgegeben, bei denen jeweils Auswahlmöglichkeiten bestehen. Die Qualität der Texte soll eine zentrale Beurteilungskategorie sein, Rechtschreibfehler sollen nach einhelliger Meinung der Klasse in angemessenem Umfang mit einbezogen werden. Dabei soll berücksichtigt werden, dass die Schülerinnen und Schüler zu Hause in aller Ruhe mit dem Wörterbuch und mit der Rechtschreibprüfung des Computers arbeiten können, so dass Fehler weitgehend vermieden werden können. Mindestens einer der selbst verfassten Texte muss mit dem Computer geschrieben werden. Das Titel- oder Umschlagblatt der Mappe muss sorgfältig gestaltet werden und zum Buch passen. Schulung zentraler Kompetenzen Die Aufgaben erfordern und fördern verschiedene Kompetenzen: kognitive Kompetenz Bei den analytischen Aufgaben (Inhaltsangabe, Rezension) ist vor allem kognitive Kompetenz gefordert, also die Fähigkeit zu abstrahieren, zum Text auf Distanz zu gehen, Wesentliches zusammenzufassen und begrifflich auf den Punkt zu bringen. Die Rezension erfordert außerdem ein wertendes Urteil. Empathie und Fantasie Für die Gestaltungsaufgaben Krabat und Kantorka erzählen ihren Kindern von ihrer Jugend, Adaption des Romans an die heutige Zeit, Tagebuch der Kantorka müssen die Schülerinnen und Schüler Empathie und Fantasie entwickeln. Im Sinne der produktiven Hermeneutik werden Leerstellen im Text gefüllt, was wiederum eine implizite Analyse voraussetzt. Der Auftrag, eine aktualisierte Krabat-Fassung für unsere Zeit zu schreiben, setzt nicht nur kreatives Denken, sondern auch Wissen über die Lebensbedingungen von Jugendlichen früher und heute voraus. Bewertung von Quellen Die Rechercheaufgaben (Informationen zum Autor und zu Unterrichts- und Theaterprojekten zu "Krabat" suchen und präsentieren) schulen den Umgang mit Informationen. Die klassischen Informationsquellen (Bücher, Lexika, Prospekte, Zeitungen und Zeitschriften) sollen ebenso genutzt werden wie die neuen Medien (Internet, digitales Lexikon, digitale Routenplaner). Dabei ist es besonders wichtig, aus der Fülle der gefundenen Informationen auszuwählen, die ausgewählten Informationen übersichtlich darzustellen (zusammenfassen, strukturieren, in eigene Worte fassen, Informationen aus verschiedenen Quellen kombinieren) und schließlich explizit zu bewerten. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei auch den verantwortlichen Umgang mit Quellen, denn Teil der Aufgabe ist es, alle Fundstellen genau zu bibliographieren und die Internetadressen anzugeben. Um die Mappe zu füllen, sind die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, zusätzliche Materialien in die Mappe zu legen. Das können Produkte aus dem Unterricht sein, Steckbriefe und Porträts der Figuren, Bilder, technische Informationen zu Mühlen und ähnliches. Die Lehrkraft sollte aber von Anfang an darauf hinweisen, dass unkommentierte Materialien aus dem Internet, und seien sie noch so schön und interessant, keine eigenständige Leistung sind und insofern auch nicht in die Bewertung der Mappe eingehen. Idealerweise müssten die Schülerinnen und Schüler an der Bewertung der Lesemappen beteiligt werden. Dies ist aus unterrichtsorganisatorischen Gründen - es können nicht 30 Kinder je 29 fremde Mappen begutachten - und aus juristischen Gründen nur schwer umzusetzen. Dennoch halte ich es für wichtig, dass sich alle noch einmal mit dem gemeinsamen und dem individuellen Arbeitsprozess auseinander setzen. Deshalb sollte für die Besprechung der Lesemappen eine Doppelstunde angesetzt werden. ... auf den Unterricht Vor der mit Spannung erwarteten Rückgabe der Mappen soll zunächst jeder Schüler und jede Schülerin für sich die letzten Unterrichtswochen Revue passieren lassen. Im Unterrichtsgespräch wird gemeinsam eine MindMap erstellt, die zeigt, was alles im Unterricht "gelaufen" und entstanden ist: Auswahl der Lektüre Plakate Standbilder Gruppenarbeiten ... auf das Werden der Mappen Danach werden die Schülerinnen und Schüler aufgefordert, sich den Entstehungsprozess ihrer eigenen Lesemappe im Rückblick klar zu machen. Auch darüber wird in der Klasse kurz gesprochen. Dann folgt ein Schreibauftrag, bei dem die Kinder in die Rolle des oder der Lehrenden schlüpfen sollen: "Schreibe dir selbst einen bewertenden Kommentar für deine Lesemappe." Beispielsweise: "Liebe x, deiner Mappe sieht man an, dass du mit großer Sorgfalt und viel Liebe gearbeitet hast. Besonders gelungen …, jedoch …" Oder: "Lieber Y, schade dass du den Abgabetermin nicht eingehalten hast. Man sieht, dass du unter Zeitdruck gearbeitet hast, denn …" Die Schülerinnen und Schüler erledigen diesen Schreibauftrag mit großem Ernst. Die Texte sollen in der Klasse vorgelesen und dann in die Mappe gelegt werden. Rückgabe der Mappen Schlussendlich werden die Mappen in zufälliger Reihenfolge zurück gegeben - aber erst dann, wenn deren Inhaber oder Inhaberin seinen beziehungsweise ihren eigenen Kommentar vorgelesen hat. Mappen anderer anschauen Im zweiten Teil der Doppelstunde erhalten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, sich die Mappen der anderen anzuschauen. Dazu werden die abgeräumten Tische so an den Rand des Klassenraums gestellt, dass eine Art Ausstellung entsteht. Abgeschlossen wird die Stunde im Stuhlkreis. Wer will, darf eine Kostprobe aus seiner Mappe vorstellen. Das kann ein besonders gelungener Text sein, der vorgelesen wird, ein besonders schönes Bild, eine interessante Information oder einfach die Erklärung, dass das Ganze Spaß gemacht hat und die Entscheidung der Klasse für "Krabat" die richtige war.

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