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Kritzel Klub: Den virtuellen Pinsel schwingen

Fundstück

Im Kritzel Klub ist kritzeln natürlich erwünscht. Die Online-Zeichenplattform animiert Kinder dazu, sich kreativ auszutoben.Kritzeln Sie auch gerne beim Telefonieren, wenn Sie warten müssen und drohender Langeweile entfliehen möchten, oder etwa, um ihrem fotografischen Gedächtnis etwas einzupflegen? Natürlich braucht man längst nicht mehr einen Stift und ein Blatt Papier zum Kritzeln. Auch im Internet gibt es einige Seiten, auf denen man sich zeichnerisch austoben kann. Eine davon ist www.kritzel-klub.de . Hier können kleine und große Künstlerinnen und Künstler mit Pinsel, Spraydose, Marker oder Bürste einfach drauflosmalen oder sich in einem der Zeichenspiele ausprobieren. So geht es beispielsweise darum, Punkte zu einem Bild zu verbinden, das Diktierte aufzuzeichnen, durch eine Spiegelung doppelt zu zeichnen oder Zeichnungen sinnvoll zu ergänzen. Die Ergebnisse kann man anschließend in einer Bildergalerie veröffentlichen.

  • Kunst / Kultur
  • Sekundarstufe II

Begegnungen auf Augenhöhe: Blicke auf die Welt

Unterrichtseinheit

Schülerinnen und Schüler einer Schule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt setzen sich mit der eigenen und fremden Perspektive auf die Welt auseinander und nutzen dabei digitale Medien."Begegnungen auf Augenhöhe" ist ein kubim-Modellprojekt an einer Berliner Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt "Geistige Entwicklung". Schülerinnen und Schüler der Abschlussstufe setzen sich künstlerisch mittels digitaler Fotografie und Video damit auseinander, dass jeder von uns die Welt aus der eigenen Perspektive betrachtet und deshalb ganz eigene Ansichten von unserer Welt gewinnt. Dies spiegelt sich im Arbeitsprozess der Schülerinnen und Schüler und ebenso im Aufbau der Abschlussausstellung wider, in der die Fotos und Videos jeweils auf Augenhöhe der Macher installiert sind. Perspektivwechsel im fotografischen Prozess Jeder von uns betrachtet die Welt aus seiner subjektiven Perspektive - meist ohne darüber zu reflektieren. Diese Tatsache führt oft zu Missverständnissen im Umgang mit anderen Menschen. Für sie sind ganz andere Dinge "offensichtlich" als für einen selbst. Das Projekt "Begegnungen auf Augenhöhe" soll geistig behinderte Jugendliche für die Auseinandersetzung mit diesem Phänomen sensibilisieren und ihnen adäquate künstlerische Ausdrucksmittel dafür an die Hand geben. Das Projekt zielt auf eine möglichst selbstbewusste Aussage der Schülerinnen und Schüler über ihre Sicht auf die Welt. Dementsprechend sollen sie möglichst umfassend selbst handeln. Dabei waren zwei Dinge als Rahmenbedingungen wesentlich: genügend Zeit und eine den Schülerfähigkeiten entsprechende laufende Projektdokumentation. Die Projektkonzeption Subjektive Perspektiven von der Fotografie bis zur Ausstellung werden reflektiert. Die methodische Aufbereitung Der Projektverlauf zeigt eine intensive Auseinandersetzung mit der Augenhöhe. Die didaktische Umsetzung Selbstbewusstes, selbstständiges Arbeiten und Rücksichtnahme werden trainiert. Technische Hinweise Der Einsatz der Technik erfordert Grundregeln und eine didaktische Reduktion. Inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler sollen eigene Eindrücke mittels Fotografie und Video darstellen. unterschiedliche Sichtweisen als gleichberechtigt anerkennen. emphatische Fähigkeiten der Wahrnehmung eines schwerst behinderten Menschen entwickeln. die Besonderheiten der Bewegung und des Arbeitstempos anderer tolerieren lernen. Ziele im Bereich der Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen digitale Bildmedien als Werkzeug der Selbstdarstellung anstelle lautsprachlicher Kommunikation einsetzen. grundlegende Methoden der Dokumentation der eigenen Arbeit erlernen. Thema Begegnungen auf Augenhöhe Autorin Andrea Schenck Fach Kunst und Werkstattunterricht Zielgruppe Sekundarstufe I und II Zeitraum 6 Wochen à 10 Unterrichtsstunden Verlaufsplan Verlaufsplan Begegnungen auf Augenhöhe zur Unterrichtseinheit Medien 2 digitale Fotokameras, digitale Videokamera, Farbdrucker, Videorecorder, Monitore und Beamer Software Bildbearbeitungsprogramm (zum Beispiel Micrografx Picture Publisher) Voraussetzungen Grundkenntnisse in digitaler Fotografie, Video und Bildbearbeitung Jeder von uns betrachtet die Welt aus seiner subjektiven Perspektive - meist ohne darüber zu reflektieren. Diese Tatsache führt oft zu Missverständnissen im Umgang mit anderen Menschen, für die ganz andere Dinge "offensichtlich" sind als sie vom eigenen Standpunkt aus betrachtet erscheinen. Das Projekt "Begegnungen auf Augenhöhe" sensibilisiert geistig behinderte Jugendliche für die Auseinandersetzung mit diesem Phänomen und gibt ihnen adäquate künstlerische Ausdrucksmittel dafür an die Hand. Ausgehend von den Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler ist es notwendig, die Projektidee möglichst anschaulich erfassbar zu machen. Der Begriff Augenhöhe wird hierfür gewählt. Einerseits benennt er eine klar messbare Größe, und andererseits enthält er darüber hinaus im Konzept "Perspektive" eine philosophische Komponente. Die Schülerinnen und Schüler im Projekt sind unterschiedlich groß (messbarer Augenhöhen-Unterschied) und zum anderen in ihrer Bewegungsfähigkeit unterschiedlich stark beeinträchtigt. So sitzt eine Schülerin im Rollstuhl und der schwer behinderte Mitschüler ist durch seine Spastik meist in eine Körperhaltung gezwungen, die seine Augen schräg nach oben lenkt. Die Schülerinnen und Schüler dokumentieren ihre Augenhöhe durch digitale Fotos und Videos. Aufnahmen von gemeinsamen Orten wie dem Schulfoyer, dem Schulhof, dem Pausenflur oder der Weg vom Schuleingang bis in die Klasse sollen dabei individuell gewählten Motiven gegenübergestellt werden. So werden beide Aspekte des Begriffs Augenhöhe verdeutlicht: die messbare und die subjektive Größe. Als Projektergebnis wird eine Ausstellung im Schulgebäude geplant, bei der die einzelnen Fotos und Videos in der Augenhöhe der Fotografin oder des Filmers installiert sind. Dadurch wird den Betrachterinnen und Betrachtern der Entstehungszusammenhang deutlich: Das Nachvollziehen der Künstler-Sichtweise geschieht tatsächlich durch eine veränderte Körperhaltung, die als Sinnbild eines Hineinversetzens in den Anderen verstanden werden kann. Man begibt sich über die Fotos und Videos auf die Augenhöhe der beteiligten Schülerinnen und Schüler und hat dadurch die Chance, ihre Perspektive kennen zu lernen und ihnen auf Augenhöhe zu begegnen. Bildquelle: Alle Bilder auf dieser Seite by Andrea Schenck. Um die eigene Augenhöhe zu verdeutlichen, schneidet die Gruppe zunächst aus schwarzem Fotokarton Rahmen aus, die den Bildausschnitt begrenzten. So konnte der normale Weitwinkel-Effekt des menschlichen Auges reduziert werden. Die Unterschiede zwischen den Augenhöhen wurden so deutlich sichtbar. Außerdem bewirkte der Rahmen, der auch auf den Fotos erkennbar war, dass der bewusst gewählte Ausschnitt als künstlerische Leistung für die Betrachterin und den Betrachter sichtbar blieb. Die Rahmen wurden durch die Befestigung an entsprechend langen Stäben gleichzeitig zur Hilfe beim Einhalten der gewünschten Höhe: Die eigene Augenhöhe musste nicht immer neu gemessen werden, stattdessen konnte die Kamera am Rahmen ausgerichtet werden. Dadurch wurde der Blickwinkel klar definiert und eine Beschränkung auf die Sicht geradeaus mit gerade gehaltenem Blick erreicht. Nachdem die Schülerinnen und Schüler ihre Fotos an verschiedenen gemeinsamen und individuellen Orten in der Schule gemacht und danach ausgedruckt hatten, wurden sie in Vorbereitung der Ausstellung an der Wand der Computerwerkstatt in der jeweiligen Augenhöhe befestigt. So erhielten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, ihre Aufnahmen miteinander zu vergleichen und die Sichtweise ihrer Mitschüler kennen zu lernen. Der schwerst behinderte Schüler wurde als Gast in das Projekt einbezogen. Er war selbst kaum zu einer Äußerung seiner Befindlichkeit in der Lage. Was er visuell wahrnimmt, war nicht bekannt. Die Werkstattschülerinnen und -schüler identifizierten seine Blickrichtung mit Hilfe eines Rahmens und fotografierten dann, was man sah, wenn man in die gleiche Richtung schaute. Dazu mussten sie ihren eigenen Blickwinkel verlassen und die Sichtweise des schwerst behinderten Schülers einnehmen. Nach Abschluss des Foto-Teils im Projekt sollte durch Videoaufnahmen festgehalten und gezeigt werden, wie die beteiligten Schülerinnen und Schüler ihre Umgebung in Bewegung wahrnehmen. Das Medium Video bat die Möglichkeit, auch Bewegungsbesonderheiten der einzelnen Klassenmitglieder abzubilden, die die eigene Sicht auf die Welt beeinflussen: zum Beispiel ruhiges Rollstuhlrollen oder stark athetotische Bewegungen. Für die Videoaufnahmen wurden zwei Themen gestellt. Als erstes sollte jeder den eigenen Weg von der Schultür bis ins eigene Klassenzimmer filmen. Danach sollten alle individuell eine selbstgewählte Lieblingstätigkeit aufzeichnen. Hierbei war es nötig, dass die Kamera von einer Mitschülerin oder einem Mitschüler geführt wurde. Eine Ausstellung konnte schließlich alle entstandenen Fotos und Videos präsentieren. Sie wurden jeweils in Augenhöhe des Künstlers oder wie beim Gastschüler in seiner individuellen Blickrichtung installiert. Bei der Betrachtung der Bilder ließ sich auf diese Weise die Künstlersicht wahrnehmen und nachvollziehen. Zur Identifikation gab es in der Ausstellung von allen Beteiligten zusätzlich ein Foto, dass die Augen des Betreffenden im Rahmen zeigte. Diese Bilder waren in der Ausstellung integriert und nahmen dabei noch einmal spiegelbildlich das Thema Augenhöhe auf, wodurch die Beschriftung der Ausstellung überflüssig wurde. Das Projekt zielt auf möglichst selbstbewusste Aussagen der Schülerinnen und Schüler über ihre Sicht der Welt. Dementsprechend sollen sie möglichst umfassend selbst handeln. Als Rahmenbedingungen waren dabei zwei Dinge wesentlich: genügend Zeit und eine den Schülerfähigkeiten entsprechende laufende Projektdokumentation. Die Schülerinnen und Schüler brachten ganz individuelle Fähigkeiten und Grenzen in das Projekt ein, sowohl im Hinblick auf ihre vorhandenen Kenntnisse im Umgang mit digitaler Technik als auch Bewegungs- und Kommunikationsmöglichkeiten. Die Gehörlosigkeit eines Schülers bildete eine zusätzliche Herausforderung für alle Teammitglieder. Um jeder Schülerin und jedem Schüler Raum und Zeit zum Handeln zu geben, waren die Bedingungen im Projekt ideal: Meist war es möglich, dass zwei Jugendliche miteinander mit Unterstützung durch einen Erwachsenen arbeiteten. Durch die lange Projektdauer war außerdem genügend Zeit, alle Schritte selbstständig von den Schülerinnen und Schülern vollziehen zu lassen. Fotoapparat und Stativ wurden von den Schülerinnen und Schülern selbst eingerichtet, die Fotos formatiert, ausgedruckt und laminiert, die Videokamera bedient. Auch ein neu erworbener Drucker wurde von der Klasse gemeinsam ausgepackt und anhand der beiliegenden Kurzanleitung größtenteils selbstständig installiert. Im Laufe des Projekts entwickelten sie hierdurch eine große Sicherheit in den wiederkehrenden Abläufen. Sehr selbstverständlich und erfolgreich klickten sie sich durch die Menüs zur Druckereinstellung. Diese Herangehensweise birgt natürlich das Problem, dass die Schülerinnen und Schüler Zeiten erleben, in denen sie auf ihre Mitschüler warten müssen und inzwischen selbst nicht weiterarbeiten können. Die Rücksichtnahme auf das Tempo Anderer stellte so manchen auf eine harte Geduldsprobe: besonders einen Schüler, der, teilweise zu Recht, seine technischen Fertigkeiten höher als die seiner Mitschüler einschätzte. In der Auseinandersetzung mit diesem Aushaltenmüssen bot sich jedoch gerade für ihn die Chance, sich der philosophischen Dimension des Projektthemas zu stellen. Er erlebte unmittelbar, dass seine Ergebnisse genauso wertgeschätzt wurden wie die seiner Teamkollegen und dass die Ausstellung gerade durch die individuellen Besonderheiten der Fotos und Filme interessant wurde. 27 Projekttage sind eine lange Zeitspanne - zu lang, um sie im Nachhinein überblicken und detailliert davon berichten zu können. Für die Schülerinnen und Schüler, die in ihrer Kommunikation stark auf Unterstützung angewiesen sind, ist von daher eine Reflexion über ihre Arbeit nur vorstellbar, wenn schon während des Projektverlaufs ständig Informationen gesammelt und konserviert werden. So begann jeder Projekttag mit der Rückschau auf den vorherigen. Während der eigentlichen Projektarbeit war immer eine Person mit einer zweiten Kamera für dokumentarische Tagebuchaufnahmen ausgestattet. Diese Fotos auszudrucken und mit einer kurzen erläuternden Beschriftung in das eigene Projekttagebuch einzufügen, war stets der Beginn des neuen Projekttages. Für die Schülerinnen und Schüler war dieser ritualisierte Ablauf sehr wichtig: Sie forderten von sich aus das "Tagebuch!" als ersten Programmpunkt täglich ein und waren sehr enttäuscht, als einmal die Fotos vom Vortag nicht verfügbar waren. Gern blätterten sie in den Tagebüchern, um sich an den bisherigen Verlauf zu erinnern. Dabei halfen ihnen die Fotos, Einzelheiten oder Anekdoten der einzelnen Tage ins Gedächtnis zu rufen. Alle Fotoaufnahmen entstanden mit vergleichsweise großen digitalen Fotokameras mit Disketten als Speichermedium. Dies hatte den Vorteil, dass auch Schülerinnen und Schüler, die Schwierigkeiten mit der feinmotorischen Koordination hatten, die Kameras und Speichermedien leicht bedienen konnten. Als Bildbearbeitungssoftware wurde Picture Publisher von Micrografx benutzt, den man kostenlos im Internet herunterladen kann. Dieses Programm ist im Layout eng an Microsoft-Office-Programme angelehnt und entspricht damit der Zielsetzung, den Schülerinnen und Schülern möglichst universell anwendbare Grundfertigkeiten im Umgang mit Computern zu vermitteln. Im Umgang mit der verwendeten Technik war es wichtig, bestimmte Sicherheitsregeln so weit zu ritualisieren, dass sie in den Ablauf der Bedienung von Anfang an fest eingebunden waren. Die Regel "1. Schritt: Riemen um den Hals" für die Foto- und Videokamera wurde als wichtigste Voraussetzung für eine gefahrlose Handhabung eingeübt. Auch die Notwendigkeit, bei unerwartet eingeblendeten Warnfenstern nachzufragen und nicht gleich auf "OK" zu klicken, wurde mit den Schülerinnen und Schülern besprochen. So konnte das ganze Team in die Verantwortung für funktionierende Technik einbezogen werden. Einige der Schülerinnen und Schüler waren nicht in der Lage, Schriftsprache sinnentnehmend zu lesen. Inwieweit es dem gehörlosen Schüler möglich war, war nicht zu klären. Ein weiterer Schüler orientierte sich meist an wiedererkannten Wortbildern, anstatt das anstrengende Erlesen in Angriff zu nehmen. Die Herausforderung bestand darin, Abläufe so weit wie nötig zu vereinfachen, um den Schülerinnen und Schülern trotz dieser Hindernisse ein selbstständiges Handeln zu ermöglichen. Die von der Kamera gespeicherten Bilder waren bei einer Auflösung von 72 dpi etwa 360x270 mm groß. Es gab verschiedene Möglichkeiten, die Bildgröße zu verändern. Um den Schülerfähigkeiten gerecht zu werden, wurden die Bilder jedoch nicht auf die gewünschte Größe umgerechnet, sondern in der Druckvorschau an die Papiergröße (für Tagebuchfotos DIN A6, für Ausstellungsfotos DIN A4) angepasst. Nach zwei Wochen Projektlaufzeit war ein Schüler in der Lage, innerhalb der Druckereigenschaften das Papierformat und die Papierqualität ohne Hilfe richtig einzustellen. Auch die anderen benötigten nur noch wenig Unterstützung.

  • Kunst / Kultur
  • Sekundarstufe I

Rilke: Der Panther – Text und Kontext

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Gedicht "Panther" von Rainer Maria Rilke wird die Lust an und auf Lyrik geweckt und die Leselust der Schülerinnen und Schüler gefördert.Wozu Lyrik heute? Diese Frage, berühmt geworden als Titel einer Arbeit von Hilde Domin ("Wozu Lyrik heute? Dichtung und Leser in der gesteuerten Gesellschaft". Fischer TB 1968), wird von Schülerinnen und Schülern vermutlich mit einem Achselzucken abgetan. Doch die Begeisterung für Songtexte zeigt, dass ein Bedürfnis nach lyrischen Texten da ist, dass sie im Alltag der Jugendlichen eine Rolle spielen. Die Unterrichtseinheit zu Rilkes "Panther" will einem Klassiker der deutschen Lyrik eine Art "Sitz im Leben zuweisen", die Lust an und auf Lyrik wecken und die Leselust fördern. Der Computer wird als praktisches Arbeitsmittel eingesetzt, die Auflösung des traditionellen linearen Lesens als Chance aufgegriffen, um Texte in vielfältige Beziehungen zu setzen und für die Interpretation zu nutzen.Die Konzeption des Unterrichts zu Rilkes "Der Panther" ist einerseits sehr ergebnisorientiert, denn sie zielt auf ein echtes (digitales) Produkt, ermöglicht andererseits ein ergebnisoffenes Arbeiten, das im Sinne konstruktivistischer Lerntheorien vielfältige individuelle Lösungen erlaubt. Herangehensweise Gedichte sind Texte, die sich vielen Leserinnen und Leser nur schwer erschließen. Sie fordern uns auf, genau hinzusehen. Während die Methoden des verzögerten Lesens (das Weglassen der Überschrift, das Zerschnippeln in Zeilen) in der Mittelstufe meist noch "funktionieren", fühlen sich die jungen Erwachsenen in der Kursstufe oft zu sehr gegängelt oder gar unterfordert, wenn ihnen - so ihr Eindruck - ein Text als Rätsel vorgelegt wird. Textrezeption als Basis für Hypertextproduktion Die Produktion von Hypertexten zwingt dazu, die verschiedenen Texte und Bilder, die ursprünglich nicht zusammengehören, miteinander in Beziehungen zu setzen und dabei logische Hierarchien aufzubauen. Man muss also die Sache genau durchdenken, gleichzeitig aber auch die angesprochenen Personen, also die potentiellen LeserInnen und deren Bedürfnisse nach Information, Anregung und Orientierung vorausschauend berücksichtigen. Präsentation als Zielsetzung Rilkes "Panther" wird als ganzer Text präsentiert, jedoch nicht allein, sondern im Verbund mit ganz unterschiedlichen Texten - fiktional erzählenden, autobiografischen, interpretierenden - und mit Bildern: "Der Panther" wird zum Ausgangstext eines Hypertextes, den die Schülerinnen und Schüler selbst erstellen und der im öffentlichen Raum Bestand haben muss - sei es kurs- oder schulintern, sei es im Netz. Motivationssteigerung Dass die Aussicht auf eine Veröffentlichung im Netz nicht nur die Motivation steigert, sondern auch zu sorgfältigem Arbeiten im Team zwingt, liegt auf der Hand. Medienkompetenz wird hier im doppelten Sinn erworben - als praktische Nutzungs- und Gestaltungskompetenz, aber auch als Beurteilungskompetenz gegenüber einem Medium, das auf Jugendliche eine große Faszination ausübt, die kritisches Denken oft verdrängt. Unterrichtsmaterial Diese Texte und Bilder, die sich auf je unterschiedliche Weise mit dem Gedicht "Der Panther" beschäftigen, bilden die Grundlage für die Unterrichtseinheit. Unterrichtsablauf Die einzelnen Unterrichtsschritte werden hier erläutert. Die Schülerinnen und Schüler finden einen Zugang zur Lyrik. setzen ein Gedicht mit anderen Texten und Bildern in Kontext. lernen hypertextlich denken und arbeiten. erstellen einen eigenen Hypertext und präsentieren ihn. Herangehensweise Gedichte sind Texte, die sich vielen LeserInnen nur schwer erschließen. Sie fordern uns auf, genau hinzusehen. Während die Methoden des verzögerten Lesens (das Weglassen der Überschrift, das Zerschnippeln in Zeilen) in der Mittelstufe meist noch "funktionieren", fühlen sich die jungen Erwachsenen in der Kursstufe oft zu sehr gegängelt oder gar unterfordert, wenn ihnen - so ihr Eindruck - ein Text als Rätsel vorgelegt wird. Textrezeption als Basis für Hypertextproduktion Die Produktion von Hypertexten zwingt dazu, die verschiedenen Texte und Bilder, die ursprünglich nicht zusammengehören, miteinander in Beziehungen zu setzen und dabei logische Hierarchien aufzubauen. Man muss also die Sache genau durchdenken, gleichzeitig aber auch die angesprochenen Personen, also die potentiellen LeserInnen und deren Bedürfnisse nach Information, Anregung und Orientierung vorausschauend berücksichtigen. Präsentation als Zielsetzung Rilkes "Panther" wird als ganzer Text präsentiert, jedoch nicht allein, sondern im Verbund mit ganz unterschiedlichen Texten - fiktional erzählenden, autobiografischen, interpretierenden - und mit Bildern: Der Panther wird zum Ausgangstext eines Hypertextes, den die SchülerInnen selbst erstellen und der im öffentlichen Raum Bestand haben muss - sei es kurs- oder schulintern, sei es im Netz. Motivationssteigerung Dass die Aussicht auf eine Veröffentlichung im Netz nicht nur die Motivation steigert, sondern auch zu sorgfältigem Arbeiten im Team zwingt, liegt auf der Hand. Medienkompetenz wird hier im doppelten Sinn erworben - als praktische Nutzungs- und Gestaltungskompetenz, aber auch als Beurteilungskompetenz gegenüber einem Medium, das auf Jugendliche eine große Faszination ausübt, die kritisches Denken oft verdrängt. Präsentation als Zielsetzung Rilkes "Panther" wird als ganzer Text präsentiert, jedoch nicht allein, sondern im Verbund mit ganz unterschiedlichen Texten - fiktional erzählenden, autobiografischen, interpretierenden - und mit Bildern: Der Panther wird zum Ausgangstext eines Hypertextes, den die SchülerInnen selbst erstellen und der im öffentlichen Raum Bestand haben muss - sei es kurs- oder schulintern, sei es im Netz. Motivationssteigerung Dass die Aussicht auf eine Veröffentlichung im Netz nicht nur die Motivation steigert, sondern auch zu sorgfältigem Arbeiten im Team zwingt, liegt auf der Hand. Medienkompetenz wird hier im doppelten Sinn erworben - als praktische Nutzungs- und Gestaltungskompetenz, aber auch als Beurteilungskompetenz gegenüber einem Medium, das auf Jugendliche eine große Faszination ausübt, die kritisches Denken oft verdrängt. Zunächst müssen Materialien gesammelt und/oder bereit gestellt werden. Alle Texte sind über den Buchhandel und über öffentliche Bibliotheken leicht zugänglich oder gehören sogar zum Bestand der schulinternen Lehrerbibliothek. Einige Gedichte und Bilder können Sie gleich hier für den Einsatz im Unterricht downloaden. Hersberger Malertreff - Bilder zu Rilkes "Panther" Diese Bilder verschiedener Malerinnen und Maler sind im Bildungswerk Schloss Hersberg, Immenstaad am Bodensee, entstanden. Die Aufgabe war: Setzen Sie das Gedicht malerisch um. Beim Vergleich der Bilder mit fotografischen Abbildungen aus Biologiebüchern wird klar, dass Malen und Zeichnen hier eine Form der Interpretation sind. Die Bilder können auch als Anregung aufgenommen werden, den Text durch ein Layout zu gestalten und damit zu deuten. Hartmut von Hentig. Meine deutschen Gedichte Eine Sammlung: Erhard Friedrich gewidmet. Seelze: Kallmeyer bei Friedrich in Velber 1999. S.578 Der Pädagoge und Philologe Hartmut von Hentig ordnet den Panther in das Kapitel "Bilder malen" ein. Der kurze Einleitungstext des Kapitels erklärt diese Einordnung und weist auf Parallelen zwischen der modernen bildenden Kunst und den Gedichten des Kapitels hin. Text- und Bildrezeption Methodisch beginnt die Unterrichtseinheit mit einer Stationenarbeit im Klassenzimmer - nicht im PC-Raum. Die Texte werden vergrößert fotokopiert und am besten in zwei bis drei Exemplaren im Raum ausgehängt. Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, alle Texte zu lesen (und die Bilder anzuschauen) und sich auf einer Art Laufzettel Notizen dazu zu machen. Um Staus zu vermeiden, bereitet die Lehrkraft dazu am besten Zettel mit den Nummern der Stationen vor und lost die jeweilige Anfangsstation aus. Weiter geht es dann im Uhrzeigersinn. Diskussion Schon hier werden sich ganz von selbst erste Gespräche über die Texte entwickeln. Der Ausgangstext - Rilkes "Panther" - wird immer wieder neu gelesen, das Textverständnis erweitert und vertieft sich im hermeneutischen Sinn. Verknüpfungen Die Schülerinnen und Schüler bilden Kleingruppen und versuchen, die Texte und Bilder (sowie gegebenenfalls andere Materialien aus dem Unterricht oder Websites) mit dem "Panther" in Beziehung zu setzen. Auf einem Papierbogen (DIN A 3) entwerfen sie die Struktur eines Hypertexts, sie verlinken die Texte, indem sie mit Hilfe ihrer Notizen "Platzhalter", Post-it-Zettel mit den wichtigsten Stichworten, aufkleben. Interpretation Auch formale Entscheidungen über die Hyperlinks, etwa ob sie von einzelnen Wörtern des Gedichts ausgehen oder von Begriffen einer Schaltfläche neben dem Text (Frame), müssen diskutiert werden und führen dabei in Interpretationsfragen. Dabei wird schnell klar, dass die Verlinkung der Texte allein nicht ausreicht. Textproduktion Erläuternde Einleitungen oder Kommentare müssen geschrieben werden. Da dies bei den Romanen, die übrigens allesamt ein ausgesprochenes Lesevergnügen sind, nur möglich ist, wenn diese im Ganzen zumindest kursorisch gelesen werden, bieten sich Buchvorstellungen oder Referate dazu an. Leseförderung entsteht so als Nebeneffekt. Kurzpräsentation Die verschiedenen Gruppenergebnisse werden im Plenum vorgestellt und diskutiert. Offline-Konzeption Die Fassung, die ins Netz gestellt werden soll, wird auf Packpapier mit den fotokopierten Texten (Bildern) vorbereitet. Die Verlinkung erfolgt mit Wollfäden. Die verschiedenen Hierarchieebenen werden dabei deutlich - und Spaß macht die Arbeit auch. Online-Realisation Erst jetzt geht es an den PC. Die technische Umsetzung des Hypertexts - das Einscannen oder Eintippen der Texte und der Umgang mit einem html-Editor - schreckt die Lehrkraft wahrscheinlich mehr als die SchülerInnen. Das Produkt der Arbeit kann den Schülerinnen und Schüler auf verschiedene Arten zur Verfügung gestellt werden: auf Diskette oder CD-ROM, am besten natürlich als "echte" Website. Auch hier kann die Lehrkraft fest auf die Ideen und das Engagement einiger Computer-Freaks bauen, die sich ohne Rücksicht auf den Schulgong darum kümmern, dass alles bestens läuft. Allen Anfängerinnen und Anfängern sei gesagt: Es ist nicht so schwer, wie man meint. Zur Not kauft man sich ein Computer-Handbuch und übt zu Hause. Natürlich bietet sich hier auch die Chance, die Lehrerrolle wirklich einmal an Schülerinnen und Schüler abzugeben, die sich auf diese Aufgabe allerdings vorbereiten müssen - auch methodisch. Im Portal Lehrer-Online ist eine Unterrichtseinheit von Claudia Mutter zu Rilkes Dinggedicht "Der Panther" veröffentlicht. Unter der Überschrift Text und Kontext weist eine kurze Einführung in das Thema ein und stellt tabellarisch die wichtigsten Fakten zur Unterrichtseinheit dar, wie sie hier wiedergegeben werden: Diese Angaben sind richtig und sinnvoll. Der benötigte Zeitraum wurde großzügig bemessen. Die Medien können bei Bedarf durch andere, gleichwertige Medien ersetzt werden. Auf Grund dieser Angaben kann sich der Besucher der Einstiegsseite entschließen, die angebotenen Materialien zur Unterrichtseinheit herunterzuladen. Zu diesem Zweck werden drei Dateien angeboten: beschreibung.pdf (124242 Byte) - Ein PDF-Dokument mit ausführlicher Beschreibung der Unterrichtseinheit panther_bilder.zip (116667 Byte)- Ein Zip-Archiv mit drei künstlerischen Darstellungen von Pantern als jpg-Grafiken panther_rilkes_tiergedichte.rtf (24337 Byte) - Das Gedicht Der Panther und weitere Tiergedichte Rilkes als rtf-Datei Das PDF-Dokument enthält auf fünf Seiten einen didaktisch-methodischen Kommentar mit Aussagen zur Herangehensweise, zu Textrezeption als Basis für Hypertextproduktion, Präsentation als Zielsetzung und Motivationssteigerung. Es folgt eine Vorstellung von Texten und Bildern für den Unterricht, wobei namentlich Auszüge aus Ulla Hahns Das verborgene Wort, Henning Boetius, Phönix aus der Asche, Ruth Klüger, weiter leben: Eine Jugend, Wolfgang Leppmann, Des Schrecklichen Ende und nochmals Ulla Hahn, Gedichte fürs Gedächtnis genannt werden. Mit diesen und weiteren, selbst recherchierten Materialien lässt sich der daran anschließende Aufbau der Unterrichtseinheit bestreiten. Dabei kommen verschiedene Arbeitsformen zum Einsatz: Stationenarbeit und Diskussion dienen der Text- und Bildrezeption, in Gruppenarbeit werden Verknüpfungen, Interpretation, Textproduktion und Kurzpräsentation vorbereitet, die Ergebnissicherung wird offline konzipiert und online realisiert. Den Abschluss bildet eine allgemeine Präsentation der Schülerarbeiten auf elektronischem Weg (Diskette, CD-ROM oder Internet). Claudia Mutters Unterrichtsmodell ist gut durchdacht, enthält alle für die unterrichtliche Umsetzung notwendigen Hinweise und viele Materialien und spricht die Schüler durch die Einbeziehung der neuen Medien in besonderer Weise an. Die skizzierte Vorgehensweise ist dazu geeignet, die Schülerinnen und Schüler zu weiterer Beschäftigung mit Lyrik und der Lektüre motivverwandter Texte zu motivieren. Die Unterrichtseinheit "Der Panther" ist ein Beispiel für eine Vielzahl ausgesucht gelungener, von FachkollegInnen entwickelten und erprobten und im Portal Lehrer-Online kostenlos herunter zu ladenden Materialien. Günther Neumann ist bayerischer Landesbeauftragter für Computereinsatz im Fachunterricht Deutsch.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe II
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