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E-Portfolio – Anwendungen und Tools

Unterrichtseinheit

Das Portfolio in seiner elektronischen Variante bietet viele Möglichkeiten für die Portfolioarbeit. In diesem Beitrag werden Anwendungen im Unterricht und Softwarelösungen vorgestellt.Das E-Portfolio ist die elektronische Variante der Portfolioarbeit. Es findet immer mehr Beachtung - und das nicht nur, weil mit dessen Einsatz Medienkompetenz vermittelt wird. E-Portfolios haben gegenüber analogen Sammelmappen einige Vorteile. In diesem Fachartikel wird das Spezifische des E-Portfolios geklärt und Anwendungsszenarien beschrieben. Tools, die die Arbeit mit Portfolios unterstützen, werden vorgestellt. Als Ergänzung führt der Beitrag Portfolioarbeit - Potenziale und Grenzen in die Thematik ein und berichtet über den aktuellen Forschungsstand zur Portfolioarbeit. Verbindung von Methode und Technik E-Portfolios sind elektronische Sammelmappen und Reflexionsinstrumente. Die Schülerinnen und Schüler sammeln damit Artefakte, ordnen und kommentieren diese. Dies verlangt Reflexion in mehrfacher Hinsicht: Reflexion über Prozesse und Ergebnisse des eigenen Arbeitens ebenso wie Reflexion über die eigene Person, die Interessen und Ziele. E-Portfolios sind also weit mehr als eine "digitale Bewerbungsmappe": Sie sind gleichzeitig eine Methode für selbstgesteuertes Lernen und ein digitales Lernwerkzeug. E-Portfolios sind ein Instrument zur strukturierten Sammlung, Speicherung und Darstellung des Lernprozesses und des Ergebnisses. Es wird sowohl der Fortschritt als auch der Wissenszuwachs mittels digitaler Informationen dokumentiert. Fach-, Methoden- oder Sozialkompetenzen können somit dargestellt werden. Das Besondere an einem E-Portfolio ist, dass die Sammlung der Artefakte ausschließlich digital stattfindet. Daraus ergeben sich eine Reihe interessanter Potenziale, die ein papierbasiertes Portfolio nicht bieten würde: Auf die Inhalte eines E-Portfolios kann von überall aus zugegriffen werden. Über Zugriffsrechte können unterschiedliche Ansichten und Interaktionsmöglichkeiten reguliert werden. Die Lerngruppe und der Lehrende können im Prozess ein Feedback geben. Inhalte des E-Portfolios können durchsucht und verschlagwortet werden. Neben Text- und Bilddokumenten können auch Audio- und Video-Inhalte integriert werden. Über Links können im E-Portfolio Beziehungen zwischen Arbeiten, Reflexionen, Bewertungskriterien und Lernziele hergestellt werden. Die digitale Form ermöglicht eine umfangreiche Speicherung, Sicherung und Duplizierbarkeit der Inhalte. Das Erstellen von E-Portfolios fördert den verantwortungsvollen Umgang mit Informationen und Copyright im Web und die Fähigkeit des multimedialen Web-Publizierens. Auf den folgenden Seiten werden Anwendungsszenarien beschrieben und Tools, die die Portfolioarbeit unterstützen, vorgestellt. Anwendung im Unterricht Portfolios bieten eine große Anwendungsvielfalt. Vier wesentliche Phasen in der Portfolioarbeit im Unterricht sollen hier vorgestellt werden. E-Portfolio-Tools Wie findet man das geeignete Tool für die Portfolioarbeit? Hier werden Kriterien dargelegt und das E-Portfolio-Tool Mahara vorgestellt. Weblogs als E-Portfolio Für die Portfolioarbeit sind ebenfalls Web-Publikationswerkzeuge einsetzbar. Hier wird gezeigt, was Weblogs sind und wie sie als E-Portfolio-Tool verwendet werden können. Die Anwendungen von Portfolios im schulischen Kontext können vielfältig sein. Ein Portfolio kann für eine bestimmte Thematik, innerhalb eines Projektes, über das ganze Schuljahr, jahrgangsstufenübergreifend oder sogar für die gesamte schulische Laufbahn eingesetzt werden. Die Anwendungsbreite der Portfolioarbeit macht es schwierig, konkrete didaktische Szenarien darzustellen. Da Portfolios so verschiedenartig wie die Lernenden sind, ergibt sich zudem vieles erst aus der Praxis heraus. Für ein erstes Raster können jedoch folgende vier Phasen dienen, die hier kurz vorgestellt werden sollen. Klären der Ziele Vor Beginn der Portfolioarbeit ist es wichtig, die Zielsetzung, den Zweck und den Kontext der Portfolioarbeit zu klären. Dies sollte offen zwischen Lernenden und Lehrenden besprochen werden, um Vereinbarungen und Verbindlichkeiten festzulegen: zum Beispiel Lernziele, Dauer der Arbeit, Präsentationsrahmen, Beurteilungskriterien und selbstverständlich die Wahl des Mediums, in dem das Portfolio erstellt wird. Die Zielsetzungen müssen transparent und einsichtig sein. Nur dann können sie mit den individuellen Interessen der Lernenden verbunden sein. Die schriftliche Fixierung der Lernziele dient einerseits als Grundlage der späteren Selbst- und Fremdbeurteilung des Lernfortschritts. Andererseits dient sie den Lernenden als Orientierungshilfe für die Verfolgung der gesetzten Ziele. Beim Einsatz von E-Portfolios ist zudem zu klären, welche Medienkompetenz zur Bedienung des Systems notwendig ist und welche technische Ausstattung benötigt wird. Sammeln der Artefakte Das Portfolio darf kein Selbstzweck werden. Seine Erstellung muss einen Sinn im Lern-Kontext haben. Ausgangspunkt der Portfolioarbeit ist eine offene Fragestellung, ein Problem oder eine Aufgabe. Das Portfolio dient dem Nachweis über den Grad der Erreichung der (selbst-)gestellten Zielsetzung. Um den Lernprozess nachvollziehbar zu gestalten, werden von dem Lernenden Artefakte erstellt, gesammelt und gespeichert: Lernobjekte, Rechercheergebnisse, eigene Arbeiten und vieles mehr. Die Vielfältigkeit der Dokumente ist hierbei ein Qualitätsmerkmal des Portfolios: Auch Vorläufiges und weniger Gelungenes findet im Portfolio seinen Platz. Ein mitwachsendes Inhaltsverzeichnis zu den Artefakten, in dem alle neu hinzukommenden Dokumente aufgenommen werden, macht die einzelnen Schritte der Entwicklung nachvollziehbar. Jedes aufgenommene Dokument wird mit einer kurzen Notiz darüber versehen, was es inhaltlich zur Beantwortung der Fragestellung oder der Problemlösung beiträgt. Beim Einsatz von E-Portfolios bietet sich die Möglichkeit der Verknüpfung der einzelnen Objekte an: Arbeitsdokumente können mit Zielsetzungen und Reflexionen verlinkt werden. Reflektieren des Lernprozesses Den eigenen Lernweg darzustellen und sichtbar zu machen, ist eine besondere Herausforderung. Hierzu ist eine permanente reflexive Auseinandersetzung mit dem eigenen Vorgehen notwendig. Die Selbstreflexion des Lernenden ist somit das Herzstück der Portfolioarbeit: die Dokumentation des Entstehungsprozesses, Hürden und Erfahrungen, (Selbst-)Kritik und Verbesserungsvorschläge. Das E-Portfolio unterstützt diese aktive, reflektierende Auseinandersetzung, indem die erarbeiteten Inhalten aufgezeichnet, kommentiert und diskutiert werden können werden - und dies nicht nur für einen selbst, sondern auch in der Lerngruppe. Der oder die Lernende kann mittels der Zugriffsrechte im ePortfolio-Tool seine eingestellten Inhalte für Einzelne, der Lerngruppe oder für alle Internetnutzer zugänglich machen. Die Kommunikation und der Austausch mit dem Lehrenden oder der Lerngruppe ermöglicht, den Prozess des Lern- oder Wissenserwerbs zu fördern. Wichtig ist für diese Art der Kommentierung, dass vorab Feedbackregeln formuliert sowie gelungene und misslungene Feedbackbeispiele vorgestellt werden. Präsentieren und Beurteilen Den Abschluss der Portfolioarbeit bildet eine Präsentation ausgewählter Artefakte aus dem Portfolio: Aspekte des eigenen Lernprozesses wie auch Ergebnisse und Prozesserfahrungen. Ein ePortfolio-Tool bietet die Möglichkeit, anlassbezogen die erarbeiteten Artefakte und die begleiteten Lernprozesse und Dokumentationen zusammenzustellen und sie anderen Personen elektronisch zur Verfügung zu stellen oder sie vor der Gruppe zu präsentieren. Da der Beurteilungsprozess des Portfolios ebenfalls partizipativ und kommunikativ angelegt ist, findet ein Austausch über die Beurteilungen auf der Grundlage eines vorab gemeinsam entwickelten Rasters statt. Aus diesem Grund ist es wesentlich, im Vorfeld nicht nur die Lernziele, sondern auch die zu erreichenden Standards und die Beurteilungskriterien transparent zu machen, oder besser, sie gemeinsam festzulegen. Zu beachten ist, dass es problematisch wird, wenn Portfolios vergleichend beurteilt werden. Ob die Portfolios auch als Grundlage für eine Leistungsbewertung herangezogen werden sollen, ist eine kritische Frage, die in dem Beitrag Portfolioarbeit ? Potenziale und Grenzen behandelt wird. Vielfalt an Lösungen Inzwischen gibt es eine Vielfalt an Tools, die die Arbeit mit Portfolios unterstützen. Diese liegen als eigenständige Systeme oder als Bestandteile von E-Learning-Plattformen vor. Kostenfreie Open-Source-Systeme sind ebenso zu finden wie kommerzielle Produkte. Aber auch einfache Weblogs bieten sich als E-Portfolio-Tool an - hierzu mehr auf der nächsten Seite. Welches E-Portfolio-Tool sich für welchen Einsatz eignet, ist schwer zu beantworten. Je nach Absicht und Rahmenbedingung können die Ansprüche an ein solches Tool sehr unterschiedlich sein. Entsprechend ist das Funktionsspektrum der einzelnen Softwarelösungen schwer miteinander vergleichbar. Folgende Kriterien sollten jedoch generell bei der Auswahl eines E-Portfolio-Tools Beachtung finden: Benutzerfreundlichkeit Möglichkeiten der individuellen Gestaltung Kommunikationsmöglichkeiten Kontrolle und Zugriff Konfigurier-, Integrier- und Anpassbarkeit In den einschlägigen Modellprojekten, in denen E-Portfolios eingesetzt wurden, werden nicht selten Schwachstellen der ausgewählten Tools benannt. Häufig finden sich folgende Kritikpunkte, die ebenfalls für die Auswahl eines Tools berücksichtigt werden sollten: Reguliert zu vieles, zu wenig Raum für Kreatives Zu textlastig, Einbindung multimedialer Inhalte zu schwierig oder nicht möglich Einbindung von Social-Software-Tools und damit Kommunikation und Interaktion eingeschränkt Integration in den Schulalltag schwierig, Struktur nicht passend Liegt nur in englischsprachiger Form vor Entwicklung und Einsatz Mahara ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit verschiedener neuseeländischer Bildungseinrichtungen und Universitäten, welche seit 2006 dieses Tool stetig weiterentwickeln. Es gilt inzwischen als eines der adäquaten Systeme in diesem Bereich, was nicht zuletzt die steigende Verbreitung zeigt. Mahara überzeugt auf vielen Ebenen: beim Sammeln und Organisieren der Dokumente, beim Reflektieren und Planen, bei der Darstellung und der Publikation sowie bei der Administration. In einem Forschungsbericht zum Einsatz von E-Portfolios an österreichischen Hochschulen zeigte sich Mahara als ausgeglichenstes Produkt. Ein Weblog, kurz Blog genannt, ist ein auf einer Website geführtes - und damit meist öffentliches - Tagebuch. Häufig besteht ein Blog aus einer umgekehrt chronologisch sortierten Liste von Einträgen. Diese Einträge können aus Texten, Bildern, Tonaufnahmen, Animationen oder Videosequenzen bestehen. Und vor allem können Einträge durch andere Nutzer kommentiert werden. Blogs finden sich zu den unterschiedlichsten Themen, etwa private Tagebücher, Erlebnisberichte aus dem Berufsalltag und Blogs, die Informationen und Meinungen zu einem Thema veröffentlichen. Viele Blogs werden von einer einzelnen Person betrieben, es gibt aber auch Blogs, in denen mehrere Autorinnen und Autoren schreiben. Blogs bieten ein großes Funktionsspektrum. Einige Elemente, die auch für die Arbeit mit E-Portfolios relevant sind, sollen hier kurz dargestellt werden. Postings sind die Einträge (Texte, Bilder, Audio- und Video-Dokumente), die die Hauptbestandteile eines Blogs darstellen. Sie werden üblicherweise umgekehrt chronologisch aufgelistet, die neuesten Beiträge findet man zuoberst. Ältere Beiträge werden zum Teil auf weiteren Seiten angezeigt oder in Archiven aufgelistet. Der Blog-Inhaber kann jederzeit selbst bestimmen, wie öffentlich seine Einträge sind, wer also darauf Zugriffsrechte haben soll. Jeder Eintrag besitzt im Blog eine eindeutige und sich nicht verändernde Internetadresse. So kann auf einzelne Blog-Einträge verlinkt werden. In einem Blog haben andere Nutzer die Möglichkeit, ihre Meinung zu einem Eintrag zu veröffentlichen. Ein solcher Kommentar wird dann meistens unterhalb des Eintrags angezeigt. Der Blog-Inhaber kann dabei festlegen, ob Einträge kommentiert werden können oder ob Kommentare angezeigt werden sollen. Blogs ermöglichen den Einsatz von RSS-Feeds. Ein RSS-Feed kann mittels Feedreader abonniert werden. Mit dem Feedreader kann der Leser erkennen, dass es im abonnierten Blog neue Einträge gibt. Schlagwortwolken (Tag Clouds) listen und gewichten die im Blog verwendeten Schlagwörter auf visuell eindringliche Weise. Sie helfen beim Ordnen und Auffinden der Blog-Einträge. Blog-Funktion in lo-net² Die Arbeitsumgebung lo-net² bietet eine Blog-Funktion an, die ebenfalls als E-Portfolio verwendet werden kann. Mehr hierzu finden Sie in dem folgenden Beitrag auf Lehrer-Online. Blogs bei einem Provider Gerade für Anfänger oder zum Ausprobieren bietet es sich an, ein Blog bei einem entsprechenden Blog-Anbieter einzurichten. Dort kann nach einer Registrierung ein Blog mit wenigen Mausklicks angelegt werden - und in vielen Fällen ist dies kostenlos. Allerdings bringt dies auch Nachteile mit sich: Das so erstellte Blog hat beispielsweise keine ganz frei wählbare Internetadresse sondern ist unter einer Adresse wie "blogname.namedesblogproviders.de" zu finden. Gravierender ist die Tatsache, dass bei kostenfreien Blogs zuweilen Werbung auf den Seiten des Blogs eingeblendet wird und die Privatsphäre nicht gesichert ist - was insbesondere für die schulische Nutzung ein Ausschlusskriterium ist. Hier finden Sie Beispiele für Weblog-Hosting-Services: blog.de blogger.de WordPress.com Blogs in eigenem Webspace Da die Software für das Führen eines Blogs vielfach Open-Source-Software ist, bietet es sich an, das Blog in einem eigenen Webspace zu installieren. Voraussetzung ist, dass man Zugriff auf einen Webspace hat, der in der Regel mit PHP und MySQL ausgestattet sein muss. Zudem sollte man die entsprechenden Kenntnisse zur Installation der Software haben oder es sich zutrauen, es anhand einer vorhandenen Anleitung zu probieren. Wenn man eine Blog-Software selbst installiert und die Absicht hat, es für ein längerfristiges Projekt zu nutzen, sollte man sich vorab auf den Produktwebseiten informieren, inwieweit die Software den eigenen Vorstellungen genügt. Zu den bekanntesten Blog-Softwaresystemen gehört WordPress. Beispiele für Weblog-Publishing-Systeme finden Sie unter folgenden Links: WordPress Textpattern Nucleus CMS Interessant für die Arbeit mit E-Portfolios ist study.log. Dieses kostenfreie Tool wurde unter der Leitung des Professors für Kunst- und Medienpädagogik Torsten Meyer am MultiMedia-Studio der Universität Hamburg entwickelt und testweise an der Hochschule und in Hamburger Schulen eingesetzt. Das Besondere an study.log ist seine Benutzeroberfläche, Docuverser genannt. Sie ist an typische Lernszenarien angelehnt: kleinere, nur scheinbar chaotische Haufen mit der aktuellen Arbeit, größere Stapel von Büchern zu bestimmten Themengebieten, Notizzettel zum schnellen Auffinden von Zwischenergebnissen oder auch Bücherregale in eigener Sortierung. Mit der Software sollen solche individuellen Sortiertechniken und Ordnungsschemata digital visualisiert werden. study.log unterstützt auf diese Weise das experimentelle Hantieren mit zahlreichen einzelnen Materialien und ihren Querverbindungen und potenziert jenen Aha-Effekt, die die Freude an der persönlichen Wissensarbeit ausmachen. Einrichten der Software Es gibt zwei Varianten der Software study.log: Als Tool für den eigenen Rechner, um seine Dokumente über den Docuverser zu verwalten, und als eine Erweiterung für WordPress. Letzteres ist besonders für die E-Portfolioarbeit interessant, da hiermit Weblogs die Oberfläche des Docuversers erhalten und die Blog-Einträge nicht mehr in kaum sortierbaren, langen Listen erscheinen. Voraussetzung für den Einsatz ist die Installation von WordPress in einem eigenen Webspace. Die Website über study.log informiert detailliert über die Software und ihre Anwendungsmöglichkeiten. Unter "Demo WordPress" finden Sie eine Demoversion der study.log-Ansicht in Verbindung mit einem Weblog. study.log Die Software liegt in einer Betaversion vor, sie ist also noch im Entwicklungsstudium, aber bereits voll einsetzbar. study.log: WordPress-Demo Hier gelangen Sie direkt zu der WordPress-Demo von study.log.

  • Informatik / Wirtschaftsinformatik / Computer, Internet & Co.
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Primarstufe

Portfolioarbeit – Potenziale und Grenzen

Unterrichtseinheit

Was ist ein Portfolio? Welche Chancen bietet die Portfolioarbeit? Und wo liegen ihre Grenzen? Dieser Fachartikel führt in die Thematik ein und berichtet über den aktuellen Forschungsstand. Die Portfolioarbeit ist derzeit in aller Munde: Im Kindergarten, in Schulen und in Hochschulen sollen Portfolios das Lernen unterstützen. Einzelne Bundesländer möchten das Portfolio als Instrument im Bildungswesen fest integrieren. Wo kommt die Idee der Portfolioarbeit her? Welche Möglichkeiten bietet das Portfolio im schulischen Unterricht? Und wo liegen die Grenzen? Dieser Fachartikel möchte einen Überblick über den Forschungsstand zur Portfolioarbeit geben. Darüber hinaus werden in dem Beitrag E-Portfolio ? Anwendungen und Tools Anwendungsszenarien und elektronische Tools zur Unterstützung der Portfolioarbeit vorgestellt. Von der Künstlermappe zum Boom im Bildungswesen In der Kunst ist das Portfolio allseits bekannt. Bildende Künstler, Fotografen und Architekten pflegen ihre Künstlermappe, um Skizzen, Entwürfe und fertiggestellte Arbeiten zu sammeln - fertiggestellte Arbeiten meistens als Reproduktionen, da Gemälde, Skulpturen oder Gebäude nur als solche in der Mappe Platz finden. Mittels der Sammlung der Artefakte soll der künstlerische Schaffensprozess dargestellt und die künstlerische Entwicklung dokumentiert werden, um diese den potenziellen Käufern, Auftraggebern oder Förderern zu präsentieren. Bereits bei der Bewerbung zu einem Studienplatz an einer Kunsthochschule finden die Künstlermappen von jeher ihren Einsatz. Spätestens seit Ende der 1980er Jahre gewinnen Portfolios im gesamten Bildungswesen an Popularität, erst in den USA und nun verstärkt im europäischen Raum. Der Begriff und ein Definitionsversuch Der Begriff Portfolio ist aus den beiden lateinischen Wörtern portare = tragen und folium = Blatt zusammengesetzt. Ursprünglich war ein Portfolio eine Mappe mit losen Blättern oder Arbeiten. Versucht man den aktuellen Portfolio-Begriff zu umreißen, wird es jedoch diffiziler. Gleich vorweg: Es gibt nicht das Portfolio, sondern je nach Verwendungszweck sehr unterschiedliche Formen der Portfolioarbeit. Und zudem sind Portfolios so unterschiedlich wie die Lernenden, die sie erstellen. Nichtsdestotrotz ein erster Definitionsversuch von F. Leon Paulson, Pearl R. Paulson und Carol A. Meyer aus dem Jahr 1991: "Ein Portfolio ist eine zielgerichtete und systematische Sammlung von Arbeiten, welche die individuellen Bemühungen, Fortschritte und Leistungen des Lernenden in einem oder mehreren Lernbereichen darstellt und reflektiert. Im Portfolioprozess wird der Lernende an der Auswahl der Inhalte, der Festlegung der Beurteilungskriterien sowie an der Beurteilung der Qualität der eigenen Arbeit beteiligt." Die folgenden Seiten beschreiben die Portfolioarbeit unter unterschiedlichen Aspekten und geben einen Überblick über die aktuellen Forschungsergebnisse zum Thema Portfolio. Grundlagen der Portfolioarbeit Was bedeutet die Portfolioarbeit? Wozu werden Portfolios benötigt? Und welche Typen von Portfolios gibt es? Potenziale und Hürden Welche Potenziale bietet die Einführung der Portfolioarbeit in der Schule? Und welche Hürden müssen dabei genommen werden? Kritik der Portfolioarbeit Trotz der Potenziale, die die Portfolioarbeit für das Lernen bietet, steht sie zunehmend in der Kritik. Was sagt die aktuelle Forschung? Merkmale der Portfolioarbeit Ein Portfolio ist eine Sammlung von Artefakten: von recherchierten Dokumenten, Entwürfen und eigenen Arbeiten. Diese Sammlung kommt durch die aktive Auseinandersetzung des Lernenden mit einem Thema zustande und sagt somit etwas über seinen Lernprozess aus. Zu den Artefakten erstellt der Lernende Reflexionen, die ebenfalls Teil des Portfolios werden. Vor dem Anlegen eines Portfolios werden in der Regel gemeinsam Ziele und Kriterien formuliert, an denen sich die Lernenden für ihre Portfolioarbeit orientieren können. Am Ende oder bereits im Prozess einer Portfolioarbeit werden die gesammelten Artefakte in einem geeigneten Rahmen vor der Lerngruppe und dem Lehrenden präsentiert. Anhand des Portfolios finden sodann Gespräche über den Lernprozess und die Ergebnisse statt. Die in den Portfolios dokumentierten Ergebnisse können gegebenenfalls auch Grundlage für eine Bewertung durch den Lehrenden werden. Gründe für den Portfolio-Einsatz Portfolio ist eine Antwort auf ein Problem - aber welches?, fragte der Erziehungswissenschaftler Thomas Häcker in einem Vortrag an der Universität Hamburg. Es sei die Antwort auf die Frage: Wie können wir Leistungen überprüfen, auf die es wirklich ankommt? Erworbene Kompetenzen werden derzeit durch formale Zeugnisse nachgewiesen. Diese Nachweise haben jedoch nur eine begrenzte Aussagekraft über die Fähigkeiten und Problemlösungsfertigkeiten einer Person. Der Aufbau fachlicher und persönlicher Kompetenzen ist ein komplexer Vorgang, der sich mit herkömmlichen Mitteln nur schwer dokumentieren und dadurch begrenzt beurteilen lässt. Noten sind Momentaufnahmen, die sich meist in Prüfungssituationen ergeben. Lernfortschritte und Ergebnisse, die zur Fertigstellung einer Arbeit notwendig waren, spielen hierfür oftmals eine untergeordnete Rolle. Hier setzt die Portfolioarbeit an: Portfolios sollen nicht nur didaktische Herausforderungen bewältigen, indem sie Menschen zu selbstorganisiert und kollaborativ Lernenden befähigen. Portfolios sollen gleichzeitig "Assessment-Probleme", also Probleme bei der Beurteilung lösen. Grundtypen von Portfolios An dieser Stelle wird bereits eines deutlich: Es gibt verschiedene Typen von Portfolios, die sich in ihrem Anspruch, dem Einsatz und der Zielsetzung unterscheiden - die aber auch in Mischformen Anwendung finden können. Von Personenportfolio, Reflexionsportfolio, Lernportfolio, Projektportfolio, Präsentationsportfolio, Bewerbungsportfolio und vielem mehr ist die Rede. Thomas Häcker macht eine Unterscheidung zwischen zwei Grundtypen, die bei der weiteren Betrachtung sehr nützlich ist: Er unterscheidet zwischen Entwicklungs- und Bewertungsportfolio. Reflexion und Kompetenzdarstellung Portfolios erhöhen dem Anspruch nach die Selbststeuerung und Eigenverantwortung im Lernprozess. Sie sind ein Reflexionsinstrument, in dem Prozesse, Ergebnisse und der Lernfortschrift der eigenen Person reflektiert werden. Sie sind aber auch ein Koordinationsinstrument, um die Vielfalt der Informationen und Anforderungen in der gegenwärtigen Zeit zu bewältigen - dies unterstützt insbesondere das projektorientierte Arbeiten. Insoweit sind Portfolios Reflexionsportfolios. Sie können jedoch auch Bewertungsportfolios werden, indem mit ihnen eine Kompetenzdarstellung erfolgt, die zur Bewertung von sozialen Fähigkeiten herangezogen wird. Prüfungsverfahren, die Leistungen nur punktuell erfassen, wie etwa Klausuren oder Aufsätze, sind für die Erfassung von Kompetenzen selten geeignet. Durch die Portfolios werden Kompetenzen sichtbar und einer Bewertung zugänglich gemacht. Methodik und Didaktik Als Methode unterstützen Portfolios selbstgesteuertes und kooperatives Arbeiten und Lernen und ermöglichen den Aufbau sekundärer Lernstrategien. Dem Lernenden wird Verantwortung zugewiesen, was seine Selbstständigkeit im Lernprozess fördert. Durch das Portfolio wird die Verarbeitung des Gelernten unterstützt. Denn die Portfolioarbeit ist eine Auszeit, in der sich der Lernende Gedanken über das Gelernte und über seine eigenen Stärken und Schwächen in sozialer und fachlicher Hinsicht macht. Darüber hinaus wird dem Lernenden die Möglichkeit gegeben, als Ergänzung zum Zeugnis seinen schulischen Werdegang mithilfe eines Portfolios zu belegen. Änderung der Methoden und Strukturen Was passiert, wenn die Portfolioarbeit in die gewachsenen Strukturen einer Schule eingeführt wird? Es entsteht eine Wechselwirkung, die eine Änderung der Methoden und institutionellen Strukturen notwendig macht. Der Unterricht muss in einigen Bereichen geöffnet und neue Lehr-Lernformen müssen gezielt und regelmäßig eingesetzt werden (zum Beispiel Freiarbeit und Projektarbeit). Zudem spielen gezielte Fördermaßnahmen beim Einsatz von Portfolios eine große Rolle. Entkopplung von Lernen und Leistung Vor allem führt der Portfolioansatz aber zur Entkopplung von Lernen und Leistung. In der Schule findet zugleich Förderung und Selektion statt: Es gibt dementsprechend Lernsituationen und Leistungssituationen, die verschiedene Informationen aber auch andere Verhaltensmuster seitens der Lernenden bedürfen. Schülerinnen und Schüler wissen oftmals nicht, in welcher Situation sie sich gerade befinden, weshalb sie sich wie in einer Dauerleistungssituation verhalten. Dies hemmt jedoch das Lernen. Die Vermischung von Lern- und Leistungssituation in der Schule gilt als eine große Hürde bei der Einführung der Portfolioarbeit. Eine scharfe Trennung des Einsatzes und der Handhabung der beiden Portfolio-Typen, des Entwicklungs- und Bewertungsportfolios, ist aus diesem Grund notwendig. Dies betont Thomas Häcker in dem folgenden Vortrag. ePUSH: Vortrag Thomas Häcker Professor Thomas Häcker von der Universität Rostock hielt im Rahmen des Projekts ePUSH einen Vortrag zum Thema „Entwicklungsportfolios – Bedrohung oder Mehrwert für angehende LehrerInnen“. Austrocknung des Lernsinns Durch die Portfolioarbeit werden Ambivalenzen im schulischen, aber auch hochschulischen Lernen deutlich: insbesondere die Spannung zwischen Verpflichtung und Freiheit im Lernprozess, zwischen Selbststeuerung und Selbstbestimmung. Was ist damit gemeint? Selbststeuerung umfasst nach Häcker regulative und operative Elemente: Der Lernpartner wird selbst ausgesucht, das Lerntempo, die Lernzeit und der Lernort selbst bestimmt, der Schwierigkeitsgrad und die Methoden gewählt. Selbstbestimmung umfasst dagegen mehr: Sie schließt nicht nur die Selbststeuerung in sich ein, sonder beinhaltet auch die Bestimmung der inhaltlichen und thematischen Elemente. Selbstbestimmung bedeutet, dass der Lernende die Inhalte und Ziele selbst oder zumindest mitbestimmt. Portfolios sind von vornherein ein Instrument zur Förderung der Selbststeuerung, aber nicht der Selbstbestimmung, wie Thomas Häcker betont. Dies führe oft zur Austrocknung des Lernsinns. Probleme der Motivation treten auf, wenn den Lernenden nur Selbststeuerung eingeräumt wird. Portfolioarbeit wird zum Inhalt Beim Einsatz von Portfolios besteht zuallererst die Gefahr, dass diese selbst zum Inhalt werden. Plötzlich nimmt die Portfolioarbeit einen hohen Anteil als Inhalt im Unterricht ein, weil Fragen geklärt werden müssen: wofür Portfolios benötigt werden, was in sie geschrieben werden solle und anderes mehr. Eine andere Gefahr ist subtiler: Die Professorin für Medienpädagogik Gabi Reinmann beschreibt diese mithilfe des Präfixes "Over". Over-Scripting meint einen steuernden Eingriff: Zu viele Vorgaben und Fremdkriterien seitens des Lehrpersonals vereinfachen zwar die Einführung der Portfolioarbeit in den Unterricht, führt aber zu fremdgeleiteten Portfolios, die letztlich wenig aussagekräftig sind. Mit Over-Acting ist eine blinde Sammelwut auf Seiten der Lernenden angedeutet: Ein gehorsamer Aktionismus führt dazu, dass Artefakte für das Portfolio gehortet werden. Over-Reflecting bezeichnet den verstärkten Rückbezug auf die eigene Person, die durch die Portfolioarbeit entsteht: Dies kann zum Kreisen um sich selbst führen oder auch dazu, dass Reflexionen ausschließlich für den Lehrenden geschrieben werden. Gut und konform präsentieren In Bezug auf Bewertungsportfolios weist Gabi Reinmann darauf hin, dass diese sehr schnell zu Laufbahn- oder Selbstvermarktungsportfolios werden, indem in ihnen alles gesammelt wird, was perfekt zu sein scheint. Sich gut und konform zu präsentieren wird unerwünscht zum Leitziel der Portfolioarbeit. podcampus: Vortrag Gabi Reinmann „Königsweg oder Sackgasse?“ fragt Professor Gabi Reinmann in ihrem Vortrag über E-Portfolios für das forschende Lernen. Der Vortrag wurde auf der Campus Innovation 2009 gehalten und kann auf dieser Website angeschaut werden. Zwang zur Selbstoptimierung Besonders der letztgenannte Aspekt, dass die Portfolioarbeit schnell zu einer konformen Präsentation führt, leitet in eine Kritik der ökonomischen Verhältnisse über. Hiernach fördert die Portfolioarbeit ökonomische Interessen: das selbstgesteuerte Lernen im Dienste des Humankapitals. Mehr noch: Der Portfolio-Ansatz eignet sich demnach, um neoliberale Sichtweisen zu sozialisieren. Das Portfolio wird bei dieser kritischen Betrachtung als ein neoliberales Führungsinstrument begriffen, da es Merkmale des "unternehmerischen Selbst" einschließt. Die Kontrolle wird sanfter, andererseits perfider und komplexer. Es entsteht ein Zwang zur Selbstoptimierung und Selbststeigerung, zur permanenten Reflexion und letztlich zur Individualisierung. Mögliche Konsequenzen sind, dass ein unausweichlicher Selbstzwang zur Selbstüberwachung entsteht. Oder, dass Bildungsverlierer sich zunehmend ihr Schicksal selbst zuschreiben. Die Institution Schule wird hier vor die Frage gestellt, ob sie der verlängerte Arm solcher Interessen sein möchte. ePUSH: Vortrag Thomas Häcker Auch dieses Thema bespricht der Erziehungswissenschaftler Thomas Häcker ausführlich in seinem Vortrag.

  • Informatik / Wirtschaftsinformatik / Computer, Internet & Co.
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Primarstufe

Portfolio: meine neue Schule

Unterrichtseinheit

Mit diesem Portfolio zur neuen Schule lernen sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5 untereinander besser kennen und setzen sich mit der neuen weiterführenden Schule anhand von Rechercheaufträgen auseinander.Diese Unterrichtseinheit ist flexibel einsetzbar und kann die Schülerinnen und Schüler durch das gesamte fünfte Schuljahr begleiten. In kleinen Sequenzen am PC werden sowohl die Grundlagen für eine gute Zeit an der neuen Schule gelegt als auch das Basiswissen für die Arbeit mit dem PC im Unterricht vermittelt. Das Thema "Portfolio: meine neue Schule" im Unterricht Das Portfolio ist eine ebenso einfache wie effektive Unterrichtsmethode. Die Schülerinnen und Schüler legen eine Mappe an, in der sie zu einem vereinbarten Unterrichtsthema über einen längeren Zeitraum hinweg verschiedene Aufgaben und Materialien sammeln. Das Portfolio kann als gleichwertige Leistungsfeststellung, das heißt als Ersatz für eine Klassenarbeit, anerkannt werden, sofern die Bewertungskriterien transparent sind. Die Situation der Orientierungsstufe : Die Klassen 5 und 6 bilden in den meisten Bundesländern mit dreigliedrigem Schulsystem die so genannte Orientierungsstufe. Die Portfolio-Methode : Die Schülerinnen und Schüler legen sich eine Mappe zu ihrem neuen Umfeld an. Es empfiehlt sich, Pflichtbestandteile festzulegen, aber auch zu eigenständiger Arbeit anzuregen. Mögliche Themen werden im folgenden kurz vorgestellt: Darf ich mich vorstellen? Da die Deutschlehrkraft häufig auch Klassenlehrerin beziehungsweise Klassenlehrer ist, wird sie ganz selbstverständlich zu Beginn des Schuljahres vielfältige Möglichkeiten des Kontaktknüpfens und sich Kennenlernens initiieren. Daraus lassen sich verschiedene kleinere Schreibaufgaben ableiten: Visitenkarten erstellen, die Namen der Klassenkameraden kennenlernen, sich selbst vorstellen, die Vorstellung des Lieblingsbuches ... Hallo, wie geht es? Viele Kinder haben auch nach einigen Monaten oder gar Jahren in der neuen Schule noch ganz intensive Bindungen an ihre Grundschule und die alten Lehrer und Lehrerinnen. Dies lässt sich im Unterricht für echte Schreibanlässe nutzen: Die Kinder schreiben einen Brief oder eine E-Mail an die ehemaligen Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer. Wenn Brief oder E-Mail beantwortet werden, kann die Antwort selbstverständlich auch in das Portfolio gelegt werden. Unsere neue Schule Der E-Mail an die alte Schule kann eine Präsentation (in PowerPoint- oder Word-Format) beigefügt werden, die die folgenden Themenfelder abdeckt: Unser Schulhaus: Pläne, Fotos, Bilder, Wegbeschreibungen (möglicher Einsatz von Digitalkameras, Zeichenfunktion von Word) Wer hier arbeitet: Personenbeschreibungen, Interviews Unsere Schule im Internet: Recherche Schulkalender: Schul- und Ferienzeiten, besondere Gelegenheiten, Feste Schule ganz anders Die Lernenden beschreiben ihre Traumschule und recherchieren, um Schule in anderen Ländern und Kulturen kennenzulernen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen ihre neuen Klassenkameraden kennen. lernen, sich selbst vorzustellen. orientieren sich in der neuen Schule. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler nutzen Word als ein Arbeitsmittel zum Informationsaustausch. lernen die Grundfunktionen von Word kennen, damit diese im späteren (Deutsch-)Unterricht vorausgesetzt werden können. Die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler erlebt nach dem Abschluss der Grundschule einen Schulwechsel, der sehr häufig auch mit einem Ortswechsel verbunden ist. Die vertraute Grundschule mit ihren überschaubaren Strukturen, in denen die Kinder sich vier Jahre lang heimisch gefühlt haben, wird verlassen, und die Kinder betreten neues Terrain. Der Schulweg wird länger und kann oft nicht mehr zu Fuß oder per Fahrrad bewältigt werden. Im Schulgebäude mit seinen vielen Klassenzimmern und Fachräumen muss man sich erst orientieren lernen. Die strenge Rhythmisierung im 45-Minutentakt bringt nicht nur stündlich ein anderes Fach, sondern auch noch neue Lehrer und Lehrerinnen auf den Stundenplan. Und selbst in den Pausen kommt man nicht unbedingt zur Ruhe, weil das eigene Revier erst erobert werden muss. Mit der Bildung neuer Klassen setzt ein gruppendynamischer Prozess ein, in dem jedes Kind sich sozial und leistungsmäßig erst positionieren muss. Trotzdem oder gerade deswegen kommen die meisten Kinder mit hohen Erwartungen und großen Hoffnungen in die neue Schule. Um die positive Motivation zielgerichtet zu bündeln, bietet gerade der Deutschunterricht zu Beginn des 5. Schuljahres in der Regel eine Unterrichtseinheit an, die sich inhaltlich und methodisch mit der neuen Situation auseinander setzt. Fast jedes Deutschbuch, egal ob Sprach-, Lese- oder integriertes Buch, bietet ein Start-Kapitel zum Thema "Neue Schule" an. Vorteile Die Unterrichtsidee des Portfolios zum Thema "Meine neue Schule" kann ohne aufwändige Vorarbeiten und langwierige Materialsuche auf der Grundlage der gängigen eingeführten Lehrwerke realisiert werden. Als übergeordnete Lernziele werden soziale Gruppenbildung und Integration angestrebt. Für den Deutschunterricht ist es auch wichtig, die von den Voraussetzungen her unterschiedlichen Lerngruppen aus verschiedenen Grundschulklassen zusammenzuführen, auf ein vergleichbares Unterrichtsniveau zu bringen und damit die Grundlage für erfolgreiche Lernbiografien zu schaffen. Umsetzung Das Portfolio bietet sich als besonders geeignete Methode an, da es nicht punktuell Leistung einfordert, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg Lernprozesse begleitet. Im Portfolio werden vielfältige Produkte aus dem Unterricht gesammelt, überarbeitet, ergänzt, erweitert und schließlich ausgewertet und bewertet. Dabei spielen nicht nur inhaltliche, sondern auch formale und ästhetische Gesichtspunkte eine Rolle. Wenn jedes Kind am Ende des 5. Schuljahrs eine individuell gestaltete Mappe über die neue Schule vorweisen kann, hat es nicht nur wesentliche Lernziele des Deutschunterrichts erreicht, sondern auch ein Stück biografisches Lernen dokumentiert. Informationstechnische Grundbildung In die Arbeit am Portfolio, die vom ersten Tag des neuen Schuljahrs an beginnen kann, lässt sich die Informationstechnische Grundbildung integrieren. Da in vielen Bundesländern Deutsch für die Klassenstufe 5 und 6 das Leitfach für ITG ist, sollte schon frühzeitig mit der Arbeit am Computer begonnen werden, um die Bildungsstandards am Ende der Orientierungsstufe zu erreichen. Im Rahmen der Arbeit am Portfolio lernen die Kinder schrittweise mit einem Schreibprogramm umzugehen, E-Mails zu schreiben und eine kleine Internetrecherche durchzuführen. Deutschunterricht Auch für den Deutschunterricht eignet sich der Einsatz dieser Unterrichtseinheit. Innerhalb weniger Stunden lernen die Schülerinnen und Schüler die grundlegenden Funktionen eines Textverarbeitungsprogramms kennen, die sie im späteren Deutschunterricht gewinnbringend einsetzen können.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben
  • Sekundarstufe I

Der neokommunikative Unterricht im digitalen Zeitalter

Fachartikel
1,99 €

Dieser Artikel zum neokommunikativen Unterricht bietet einen Überblick über didaktisch-methodische Grundsätze, die den Fremdsprachenunterricht aktuell prägen, und verweist auf digitale Anwendungen, die deren Realisierung in der Schule ermöglichen. Seit dem didaktisch-methodischen Paradigmenwechsel der 1970er Jahre ist im Fremdsprachenunterricht eine stark ausgeprägte pragmatische Orientierung unverkennbar. Kommunikation ist das große Stichwort, das in der Welt der Fremdsprachendidaktik wiederhallt. Dabei geht es grundsätzlich um die Frage, welche Kompetenzen Lernende entwickeln müssen, um in der Fremdsprache handlungsfähig zu sein und kommunikative Situationen nicht nur sprachlich, sondern vor allem funktional und im soziokulturellen Sinne angemessen zu bewältigen. Von der kommunikativen zur neokommunikativen Methode Die frühe kommunikative Methode der 1970er und 1980er Jahre lieferte bereits zahlreiche Impulse für die Gestaltung eines Fremdsprachenunterrichts, bei dem der Lerner mit seinen kommunikativen Absichten und Erfahrungen als Handelnder auftritt und formal grammatische Aspekte lediglich als Hilfsmittel erfährt. Doch die kommunikative Methode ging ab den 1990er Jahren in eine Postphase über, als die Anzahl von pragmatisch ausgerichteten Lehr- und Lerntechniken immer größer und vielfältiger wurde. Die Notwendigkeit, kommunikative Prinzipien klarer zu definieren, um die methodischen Tendenzen der neueren Zeit besser nachvollziehen zu können, führte zur Entstehung des neokommunikativen Ansatzes (Reinfried 2001: 9) / (Martinez und Meißner 2018:2). Die Prinzipien dieser neuen Methodenkonzeption bilden heute noch die Basis des Fremdsprachenunterrichts. Aber wie können Lehrende die neokommunikativen Prinzipien im Schulalltag konkret anwenden und dabei dem Auftrag der Kultusministerkonferenz zur digitalen Bildung (KMK 2016) gerecht werden? Im Folgenden wird dieser Frage nachgegangen, indem die neokommunikativen Grundsätze und deren Realisierung mittels digitaler Anwendungen erläutert werden. Handlungsorientierung Das Prinzip der Handlungsorientierung fordert, dass die Schüler aktiv in der Fremdsprache tätig werden. Ihre Mitteilungsbedürfnisse, Interessen und Vorkenntnisse sollen im Mittelpunkt des Unterrichts stehen und den Anlass zu authentischen kommunikativen Handlungen bilden. Kooperative und kreative Arbeitsformen sowie offene Unterrichtsmethoden wie Projektarbeit oder Lernen durch Lehren (LdL) ermöglichen die Realisierung dieses Prinzips. Handlungsorientiertes Lernen lässt sich mit Unterstützung von Programmen wie Padlet durchführen. Padlet ermöglicht die freie Erstellung von digitalen Pinnwänden, auf denen Informationen zusammengeführt und kreativ verknüpft werden können. Erstellte Pinnwände können zur Präsentation von Ergebnissen als Gruppen- oder Expertenpuzzle oder zur Vermittlung erworbener Kenntnisse in Form von LdL genutzt werden. Fachübergreifendes Lernen Bei diesem Prinzip geht es grundsätzlich um die Öffnung des Fremdsprachenunterrichts für andere Sprachen oder Fächer, wie es im bilingualen Sachfachunterricht oder bei mehrsprachigen Unterrichtsformen der Fall ist. Mit dem Programm Anki lässt sich fachübergreifend arbeiten. Anki ermöglicht die regelmäßige und strukturierte Wiederholung von Wissen. Die Anwendung ist als App oder als Webversion verfügbar. Das Programm funktioniert nach dem Karteikartenprinzip, wobei die Karten nicht nur mit Text, sondern auch mit Sound, Bildern und Links gestaltet werden können. Mit Anki kann man zum Beispiel mehrsprachige Lernkarten erstellen und damit fachübergreifend lernen. Ganzheitlichkeit Das Lernen mit Einbezug aller Sinne bildet den Fokus der ganzheitlichen Spracherfahrung. Am effektivsten lässt sich dieses Prinzip in authentischen und komplexen Lernsituationen realisieren, die nicht nur zur geistigen, sondern auch zur körperlichen Aktivität motivieren. Zum ganzheitlichen Sprachenlernen empfiehlt sich der Einsatz von YouTube . Die Nutzung von Videos im Fremdsprachenunterricht fördert insbesondere das Hör-Seh-Verstehen und ermöglicht somit ein mehrkanaliges Lernen. Auf YouTube findet man zudem Videos, die zu einem bewegten Lernen anregen, etwa Videos zum Mitsingen und Mittanzen. Lernerorientierung Bei diesem Prinzip liegt der Fokus auf dem Lernenden mit seinem eigenen Lernstil und seinen Lernpräferenzen. Individuelle und nach Lerntypen differenzierte Lernaufgaben bieten sich für einen lernorientierten Unterricht an. Learningapps ist eine Anwendung, die einen lernorientierten Unterricht ermöglicht. Mit der Anwendung können interaktive Aufgaben zur Einübung und Wiederholung von Lerninhalten gestaltet werden. Zur Erstellung einer Aufgabe stehen verschiedene Templates zur Verfügung, mit denen unterschiedliche Lerntypen angesprochen werden können. Prozessorientierung Ein prozessorientierter Unterricht macht mentale Lernprozesse und Lernwege sichtbar und für den Lerner nachvollziehbar. Durch die Reflexion über angewandte Lernstrategien und die Erprobung unterschiedlicher Lerntechniken entwickeln Lernende ihre Lernbewusstheit. Das E-Portfolio ist die elektronische Version des herkömmlichen Lernportfolios. Es ermöglicht die digitale Sammlung und Dokumentation erbrachter Leistungen und verschafft Lernenden einen Überblick über ihre Lernprozesse.

  • DaF / DaZ / Englisch / Latein / Spanisch
  • Sekundarstufe I

Meine Zukunft im E-Handwerk

Unterrichtseinheit

Das Unterrichtsmaterial bereitet Schülerinnen und Schüler auf die Bewerbungsphase für einen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz vor. Es informiert sie weiterhin über Berufe im Bereich der E-Handwerke und stellt einzelne Berufsbilder vor. Die Unterrichtseinheit ist Teil des auf Lehrer-Online verfügbaren Dossiers "An den Schaltstellen der Zukunft". Die Unterrichtseinheit verschafft Lernenden einen Einblick in den Arbeitsalltag, die Aufgaben und die Inhalte der fünf Ausbildungsberufe in den Elektro- und Informationstechnischen Handwerken. Dabei wird auch ihr jeweiliger Beitrag zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit aufgezeigt. Das Unterrichtsmaterial stellt die fünf neuen Ausbildungsberufe im E-Handwerk vor und ermöglicht den Jugendlichen eine Überprüfung ihrer Selbst- und Fremdeinschätzung anhand der Anforderungen der präsentierten Berufsbilder. Hierdurch erhalten sie neue Anregungen für die Berufswahl. Dabei sollen verstärkt auch Schülerinnen und Schüler aus Gymnasien für eine Ausbildung in einem elektrohandwerklichen Beruf sensibilisiert werden. Die Unterrichtseinheit "Meine Zukunft im E-Handwerk" ist Teil des Dossier "An den Schaltstellen der Zukunft". Sie bietet neben dem detaillierten Unterrichtsablauf und dem methodisch-didaktischen Kommentar auch die Unterrichtsmaterialien zum Download. Diese bestehen aus Informations- und Arbeitsblättern sowie Bilderstrecken zu allen fünf Ausbildungsberufen im E-Handwerk. Videobeiträge runden das Portfolio ab. Zusätzlich stehen ein Bewerbungs-Quiz sowie ein Test zum Thema Berufsorientierung bereit, mit dem die Lernenden sich ihrer persönlichen Erwartungen, individuellen Voraussetzungen, Neigungen und Interessen bewusst werden. Sie können direkt in der Unterrichtseinheit "Meine Zukunft im E-Handwerk" heruntergeladen werden. Link- und Literaturempfehlungen geben darüber hinaus Anregungen für eine weiterführende Beschäftigung. Sie können von Lehrerinnen und Lehrern auch als Recherche- und Vorbereitungsmaterial genutzt werden.

  • Politik / SoWi
  • Sekundarstufe I

Fairy Tales: Kompetenzen erlernen mit englischen Märchen

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema Märchen lernen die Schülerinnen und Schüler kompetenzorientiert Englisch. Jedes der vier Märchen zielt auf eine bestimmte Kompetenz. Behandelt werden auch grammatikalische Phänomene und Skills. Zum Abschluss erstellen die Kinder ihr eigenes Märchenbuch.Vier englischsprachige Märchen, die sich aufgrund ihrer vielseitigen positiven Auswirkungen sehr gut für den Unterricht in der Sekundarstufe I eignen, bilden den Mittelpunkt dieser Einheit. Bei jedem Märchen steht jeweils eine bestimmte Kompetenz im Vordergrund (Leseverstehen, Hörverstehen, Hör-Sehverstehen, kommunikative Kompetenz). Die Schülerinnen und Schüler werden zusätzlich auch mit dem Aufbau von Märchen vertraut gemacht und lernen, sie zu analysieren. Anhand des Inhalts der Märchen werden auch grammatikalische Phänomene wie die Verwendung von some und any sowie compounds, prepositions und simple past wiederholt. Auch Skills wie das Beschreiben von Bildern, das kreative Schreiben und die Arbeit mit dem Portfolio sind Teil der Unterrichtseinheit. Jede einzelne Stunde variiert in Methodik und Sozialformen. Eine Stunde findet im Computerraum statt und stärkt die Medienkompetenz. Zum Abschluss schreiben die Kinder ihre eigenen Märchen, die im Idealfall zu einem Buch zusammengefasst werden. Hintergrundinformationen "Es war einmal" ist jene Eingangsformel, die bei jedem Kind eine bestimmte Erwartungshaltung weckt. Kinder kommen von klein auf mit Märchen in Berührung und kennen diese literarische Gattung sehr gut. Die fantasievolle Welt der Zwerge, Riesen und Wunder übt nach wie vor eine große Faszination aus und führt dadurch zu Lesespaß, Erzählvergnügen und Spannung. Märchen erhöhen die Abstraktions- und Konzentrationsfähigkeit der Kinder, fördern die Ausbildung von Fantasie und Vorstellungskraft, wirken motivierend und steigern so das Leseinteresse. Ablauf der Unterrichtseinheit Ablauf der Unterrichtseinheit "Fairy Tales" Hier wird der Ablauf der Unterrichtseinheit "Fairy Tales" mit den einzelnen Arbeitsblättern und ergänzenden Hinweisen Schritt für Schritt erläutert. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen, ein Märchen auf Englisch zu erfassen. schulen ihre Leseverstehenskompetenz, Hörverstehenskompetenz, Hör-Sehverstehenskompetenz und Kommunikative Kompetenz. lernen die Grundbegriffe des fachspezifischen Vokabulars zum Aufbau eines Märchens und wenden sie an. schreiben selber ein Märchen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erweitern mittels Recherche in Online-Wörterbüchern ihr Vokabular. lernen den Umgang mit einem Textverarbeitungsprogramm kennen. nutzen moderne Kommunikationsformen wie E-Mail. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen, im Gruppenentscheidungsprozess ein gemeinsames Ziel zu erreichen. lernen, innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens Ergebnisse zu erarbeiten. lernen, mit den verschiedenen Leistungsfähigkeiten der Mitschülerinnen und -schüler umzugehen. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler werden zum selbstständigen Arbeiten geführt. erproben das kooperative Lernen. lernen, strukturiert und nach Anleitung selbstständig kreativ zu werden. sammeln und strukturieren sämtliche Unterrichtsergebnisse selbstständig in einem Portfolio. In der ersten Stunde wird in die Thematik eingeführt. Zusätzlich beginnt hier auch die Portfolioarbeit. Die Schülerinnen und Schüler erhalten hierzu eine Vokabelliste (Arbeitsblatt 1) und sollen diese in einen Schnellhefter heften. Nach Möglichkeit werden die englischsprachigen Titel der Märchen auf farbiges Papier kopiert und ausgeschnitten, sodass die Kinder diese auf ihr Arbeitsblatt 2 kleben können. Folgende Vokabeln müssen semantisiert werden: pig, any longer, to take care, wolf, straw, wood, bricks and stones, huff and puff, to refuse, deep. Folgende Vokabeln müssen semantisiert werden: goat, saucer, to poke out, spears, to gobble sth up, to pray, eyeball, bone, ravine, curling stone, cascading, hoarse, gruff, voice, to trott, to roar, tiny, to creak, to groan. Einzelne Abbildungen und Bezeichnungen sollten ausgeschnitten und laminiert werden. Sinnvoll ist es, sie von den Schülerinnen und Schülern dann an die Außentafeln hängen zu lassen, um die MindMap zentral positionieren zu können. Nach der Einteilung in die Gruppen arbeiten die Lernenden erst in Stillarbeit, bevor sie in ihre Gruppen gehen und sich dort möglichst im Stuhlkreis das Märchen erzählen. Ist ein Kind mit seinem Bild fertig, signalisiert es das durch Klatschen und das nächste Kind kann fortfahren. Für jede Gruppe müssen drei Würfel gebastelt werden, für eigene Ideen liegt eine Blankovorlage bei (Arbeitsblatt 16). Die Schülerinnen und Schüler erhalten ein leeres Inhaltsverzeichnis für ihr Portfolio und müssen dies zu Hause vervollständigen. Optional kann die Lehrkraft das Portfolio benoten. Sinnvoll ist es, von jeder Gruppe eine ähnliche Struktur als Zwischenschritt zu verlangen, um mögliche Schwierigkeiten frühzeitig zu vermeiden. Hier können den Schülerinnen und Schülern schon zweisprachige Wörterbücher bereitgestellt werden. Ein besonderes Highlight stellt es dar, wenn die Lehrerin oder der Lehrer aus den Märchen der Kinder ein Gesamtheft erstellt. Dies kann natürlich auch mit Bildern der Schülerinnen und Schüler verschönert werden.

  • Englisch
  • Sekundarstufe I

American Dream

Unterrichtseinheit

Der "American Dream" einmal anders: Damit das immer wiederkehrende Thema für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte nicht langweilig wird, bietet diese Unterrichtssequenz eine alternative Herangehensweise. Schülerinnen und Schüler unterrichten sich gegenseitig und erarbeiten selbstständig Texte für ein Portfolio.Von der Unabhängigkeit über die verschiedenen Facetten des Traums bis hin zu amerikanischen Traumata wie dem Vietnam Krieg oder 9/11: Der "American Dream" ist fester Bestandteil des Oberstufencurriculums. Damit es für Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrkräfte nicht langweilig wird, ist der "American Dream" in dieser Unterrichtseinheit einmal anders aufbereitet. Die Lernenden unterrichten sich gegenseitig und erarbeiten selbstständig Texte. Sie erstellen auf Grundlage einer Leseliste ein Portfolio und wiederholen gleichzeitig abiturrelevante Aufgabenformate und Textgattungen. Darüber hinaus halten die Schülerinnen und Schüler eine Unterrichtsstunde zu einem Teilaspekt des amerikanischen Traums, den sie eigenständig im Internet recherchieren. Die Schülerstunden bilden das Zentrum des Themas, das inhaltlich aber gegebenenfalls durch die Lehrkraft ergänzt werden muss. Unterrichtsbegleitende Struktur Die Unterrichtseinheit findet nur zum Teil im Unterricht statt, ein Großteil ist unterrichtsbegleitend angelegt. Die thematische Einführung übernimmt die Lehrkraft. Hier ist ungefähr eine Doppelstunde einzuplanen. Eine weitere Doppelstunde sollte darauf verwendet werden, den Lernenden die Aufgaben, den genauen Ablauf und den Zeitrahmen zu erläutern. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler wiederholen und üben abiturrelevante Aufgabenformate und Textgattungen (literarisch und nicht-literarisch) eigenständig. erweitern ihre landeskundlichen und historisch-politischen Kenntnisse über die USA. erweitern ihren themenbezogenen Wortschatz. trainieren das freie Sprechen in der Zielsprache, indem sie ihren Mitschülerinnen und Mitschülern ein Teilthema des amerikanischen Traums präsentieren. Medien- und Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler recherchieren selbstständig im Internet nach geeignetem Material und lernen, aus einer Vielzahl an Webseiten zu selektieren. lernen, Informationen sachgerecht zu verarbeiten, aufzuarbeiten und mit einem geeigneten Medium zu präsentieren. trainieren durch ein längerfristig angelegtes Projekt ihr Zeitmanagement. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler planen in Partnerarbeit selbstständig eine Doppelstunde zu einem Teilaspekt des amerikanischen Traums und führen diese durch. reflektieren und bewerten die Unterrichtsstunden ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler anhand eines Evaluationsbogens. vollziehen einen Perspektivwechsel, indem sie in die Lehrerenden- beziehungsweise Expert*innenrolle schlüpfen. Schüler unterrichten Schüler Die Schülerstunden bilden das Zentrum der Unterrichtseinheit. Zusammen mit einer Partnerin oder einem Partner gestalten die Lernenden eine Doppelstunde zu einem Teilaspekt des "American Dream". Die Lehrkraft erstellt eine Themenliste, aus der die Schülerinnen und Schüler ein Thema auswählen. Je nach Kursgröße übernimmt die Lehrkraft die anderen Themen selbst. Unter Umständen fallen noch Unterrichtsstunden an, um ein Schülerthema nachzuarbeiten oder zu vertiefen. Innerhalb des Unterrichts recherchieren die Lernenden eigenständig ihr Thema und planen die Unterrichtsstunde. Im Mittelpunkt der methodisch aufbereiteten Stunden steht jeweils ein(e) Text / Gedicht / Artikel / Video / Rede / Song, die die Schüler-Experten mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern erarbeiten. Die inhaltliche Sicherung kann ein Tafelbild, Handout oder ähnliches sein. Die Lernenden evaluieren die Schülerstunden Die Lehrerin oder der Lehrer hat im Rahmen der Unterrichtseinheit eher eine beratende Funktion. Vor allem bei der Planung der Schülerstunden ist es wichtig, dass die Lehrkraft unterstützend tätig ist. Alle Schülerstunden sollten in Bezug auf die Textauswahl und methodische Aufbereitung mit der Lehrkraft durchgesprochen werden. Die Benotung der Schülerstunden übernimmt nicht ausschließlich die Lehrkraft. Die Lernenden sind dazu aufgefordert, die gehaltene Stunde mittels eines Bewertungsbogens zu evaluieren. Die Note für die Unterrichtsstunde setzt sich hälftig aus der Benotung der Lehrkraft und der Schülerinnen und Schüler zusammen. Unterrichtsbegleitende Aufgaben Unterrichtsbegleitend haben die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, eine Leseliste mit Pflicht- und Wahlaufgaben durchzuarbeiten und ein Portfolio zu gestalten. Dadurch können sie individuelle Schwerpunkte setzen und sich mit dem Thema "American Dream" entsprechend ihrer Vorlieben auseinandersetzen. Die Leseliste umfasst literarische Textsorten (novel, drama, short story, poetry) und nicht-literarische Gattungen (article, speech, biography). Um die Arbeit in abiturrelevanten Aufgaben zu schulen, formulieren die Schülerinnen und Schüler textsortenentsprechend die Aufgaben selbst (Hilfe bietet eine Liste mit möglichen Optionen). Zudem legen die Schülerinnen und Schüler zu jedem Text eine Wortliste zum Wortfeld "American Dream / American Culture" an. Die Benotung dieses Teils übernimmt die Lehrkraft selbst. Den Lernenden sind die Bewertungskriterien im Vorfeld jedoch transparent zu machen.

  • Englisch
  • Sekundarstufe II

Halbzeit im Referendariat: Mündliche Prüfung und Disziplinprobleme

Blog

Hey Leute, diesmal erzähle euch wie die mündliche Prüfung im Examen abläuft und welche Herausforderungen der Schulalltag in den letzten Wochen für mich bereithielt. Unterrichtsbesuche: Planung ist alles! Bevor ich ins Thema einsteige, schulde ich euch noch ein Update aus meinem letzten Beitrag: Meine Termine für die Unterrichtsbesuche im 2. Hauptsemester stehen fest! Glücklicherweise konnte ich fast alle Wunschtermine ergattern und habe es so organisiert, dass zwischen den Besuchen jeweils mindestens eine Woche liegt. Diese Planung war mir besonders wichtig, denn zwei Unterrichtsbesuche in kurzer Zeit bedeuten nicht nur einen enormen Arbeitsaufwand, sondern auch zusätzlichen Stress. Ich kann wirklich jedem ans Herz legen, sich – wenn möglich – einen Puffer zwischen den Unterrichtsbesuchen einzubauen. Das schont nicht nur die Nerven, sondern trägt auch zur besseren Qualität der Unterrichtsbesuche bei! :) Tatsächlich war es in den letzten Wochen eine echte Erleichterung, nicht ständig an den nächsten anstehenden Unterrichtsbesuch denken zu müssen. Natürlich bleibt die Unterrichtsvorbereitung nach wie vor zeitintensiv, aber der Druck fühlt sich anders an. Dennoch bringt der Schulalltag immer wieder neue Überraschungen und Herausforderungen mit sich. Disziplinprobleme in der Klasse Bereits in einem vorherigen Beitrag hatte ich von meiner besonders herausfordernden Klasse von Verkäuferinnen und Verkäufern berichtet – und leider hat sich die Situation nicht wesentlich verändert. Trotz erhöhter Strenge und Konsequenz bleibt das Arbeitsverhalten in dieser Klasse schwierig. Ständiges Quatschen, häufige Toilettengänge und exzessive Handynutzung machen einen strukturierten Unterricht zu einer echten Geduldsprobe. Letztens ging es sogar so weit, dass ein Schüler während des Unterrichts seine E-Zigarette rauchte – ein Verhalten, das nicht nur extrem respektlos ist, sondern auch klar gegen die Schulordnung verstößt. In diesem Fall musste ich sofort reagieren und den Schüler des Unterrichts verweisen und in den Betrieb schicken. Solches und anderes Fehlverhalten wird regelmäßig mit dem Klassenlehrer besprochen und an die Betriebe weitergeleitet, welche dann über weitere Maßnahmen entscheiden. Hinsichtlich der übermäßigen Handynutzung überlege ich, ob es sinnvoll wäre, vor jeder Stunde die Handys aller Schülerinnen und Schüler einzusammeln – rechtlich wäre das durchaus erlaubt. Allerdings würde das bedeuten, dass ich als Lehrkraft die Verantwortung für die Geräte übernehme, was zusätzlichen Stress verursacht. Ein weiterer Punkt, der mich zögern lässt, ist die unterschiedliche Handhabung innerhalb des Kollegiums. Wenn nur ich diese Maßnahme in der Klasse ergreife, während andere Lehrkräfte die Handys nicht einsammeln, könnte das zu Diskussionen führen. Deshalb tendiere ich momentan dazu, das Handy nur bei einzelnen Schülerinnen und Schülern einzuziehen, die es exzessiv nutzen. Ich hoffe, dass dies eine abschreckende Wirkung hat und sich der allgemeine Umgang mit der Handynutzung dadurch verbessert. Generell werde ich weiterhin auf strikte Regeln und eine klare Linie setzen, um eine bessere Unterrichtsatmosphäre zu schaffen. Obwohl man als Lehrkraft eigentlich am längeren Hebel sitzt, fühlt es sich manchmal so an, als wäre man machtlos. Ablauf der mündlichen Prüfung im Staatsexamen Da ich mittlerweile in der Mitte meines Referendariats angekommen bin, fanden vor wenigen Wochen die Zwischengespräche am Studienseminar statt. Der Fokus lag hierbei auf der mündlichen Prüfung für das Staatsexamen , die auf einer Portfolioarbeit basiert. Als Referendare wählen wir hierfür eigenständig relevante Ausschnitte aus unserem Portfolio aus, die komplexe berufliche Handlungssituationen und pädagogische Fragestellungen dokumentieren. Dieses Portfolio wird während des gesamten Referendariats kontinuierlich erweitert und soll eine Reflexion der eigenen Unterrichtstätigkeit ermöglichen. Die Auswahl der Inhalte ist nicht fest vorgegeben, muss jedoch so gestaltet sein, dass die Prüfungskommission in maximal 45 Minuten einen Überblick erhält. Mögliche Inhalte sind Unterrichtsmaterialien, Reflexionsberichte, Förderpläne, Schülerarbeiten, Video- oder Tonaufnahmen sowie theoretische Bezüge. Ziel ist es, die theoretische Fundierung und praktische Umsetzung des eigenen Unterrichts sichtbar zu machen und die persönliche Entwicklung als Lehrkraft kritisch zu reflektieren. Da dieses Prüfungsformat noch relativ neu ist, gibt es kaum Erfahrungsberichte ehemaliger Referendarinnen und Referendare. Umso wertvoller war das Beratungsgespräch für mich – auch wenn mir bewusst ist, dass bis zur Prüfung noch einiges an Arbeit an meinem Portfolio auf mich zukommt. Wie es im Referendariat für mich weitergeht, erfahrt ihr in meinem nächsten Blogbeitrag. Liebe Grüße Euer Alex

  • Fächerübergreifend
  • Berufliche Bildung, Fort- und Weiterbildung

Unterricht in Zeiten von Schulschließungen – Online-Learning für alle?

Fachartikel
1,99 €

Landesweite Schulschließungen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu vermeiden, stellen Lehrkräfte, Schulleitungen und Eltern vor organisatorische Hürden. Wie kann ein Ersatz-Klassenraum aussehen, wie ein alternativer Unterricht gelingen? Wie können Lehrende und Lernende sowie Eltern weiterhin im Austausch bleiben und wie sollten Lernangebote nun aussehen? Digitale Kommunikation: Oberste Priorität sollte nach den landesweiten Schulschließungen in der Corona-Krise zunächst die Sicherstellung der Kommunikation unter allen Beteiligten haben, sei es über E-Mail, Klassenchats oder eine schulinterne Plattform . Verfügt die Schule über eine Schul-App wie beispielsweise notyz oder Sdui beziehungsweise über eine Lernplattform beziehungsweise ein Lern-Management-System (LMS) wie moodle , so können Lehrkräfte ihren Lerngruppen Aufgaben online zur Verfügung stellen. Diese werden digital bearbeitet und anschließend wieder in ein definiertes Ablagesystem hochgeladen oder für ein Feedback direkt zugeschickt. Auf diese Weise kann die Lehrkraft prüfen, wer gerade an welcher Aufgabe sitzt oder bereits fertig mit der Bearbeitung ist und anschließend die Lösungen zur Selbstkontrolle im Sinne des eigenverantwortlichen Lernens hochladen. Für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler kann sie darüber hinaus auf Lern- beziehungsweise Erklärvideos verweisen oder den Kontakt via Mail, Webcam oder Telefon für Rückfragen anbieten. Gleichzeitig fungiert die Schul-App als Messenger-Dienst und kann alternativ zur E-Mail die Kommunikation aller Beteiligten über das Smartphone sicherstellen. Schulen ohne Schul-Apps oder LMS können über verschiedene Wege die Kommunikation aller Beteiligten untereinander wahren: Nutzen Sie idealerweise Ihre Schul-Mailadresse für den Austausch im Kollegium, vor allem aber mit den Eltern und mit Ihren Lerngruppen. Dies ermöglicht auch die Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien, zum Beispiel über den Classroom Manager von Lehrer-Online, Dropbox oder ähnliche Cloud-Angebote . Über den generierten Link lassen sich dann Wochenpläne und Arbeitsaufgaben freigeben und herunterladen. Die Materialien werden entweder von den Eltern von Grundschülerinnen und Grundschülern eingesehen und ausgedruckt oder aber von Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen selbstständig am Rechner oder einem Endgerät bearbeitet. Via Mail können Sie die Lerngruppen über neue oder aktualisierte Aufgaben informieren. Auch können Sie als Lehrkraft Sprachnachrichten und Videos als Anhang in einer E-Mail versenden oder diese Formate zur Motivation und Themen-Einführung nutzen. Geeignete Arbeitsformen und Methoden Sollten Sie und Ihre Klassen noch keine Erfahrung mit kollaborativen Online-Tools haben, bieten sich individuelle oder klasseneinheitliche Wochenpläne an. Die Methode fördert die Selbstständigkeit der Lernenden, sie lernen die Verantwortung über den eigenen Lernprozess zu übernehmen. Die Zeiteinteilung sollte möglichst den Schülerinnen und Schülern selbst obliegen. So lernen sie zusätzlich, sich ihre Lernzeiten einzuteilen. Weitere Grundlagen und Vorteile des Offenen Unterrichts werden im Fachartikel Lernen mit dem Wochenplan erläutert. Beispiele für Wochenpläne finden Sie im Fachartikel Das digitale Klassenzimmer . Durch das Teilen von Musterlösungen nach einem bestimmten Zeitraum und die anschließende Selbstkontrolle entfällt außerdem der Leistungsdruck unter den Lernenden. Dies kommt gerade lernschwachen Schülerinnen und Schülern zugute, da ein direktes Vergleichen unter den Lernenden nicht stattfindet. Zugleich sollte die Lehrkraft ein offenes Angebot an Aufgaben zusammenstellen, um verschiedenen Lerntypen gerecht zu werden. Ebenfalls geeignet sind in diesem Zusammenhang Lese- und/oder Lerntagebücher, Portfolio-Arbeit, Stationsarbeit oder die Arbeit an einem eigenen Projekt . Jede Schülerin und jeder Schüler kann hierbei den eigenen Lernrhythmus bestimmen, Phasen der Konzentration und Entspannung einlegen, aber letztlich ein eigenes Endprodukt präsentieren. Auch ob das Produkt in digitaler Form (zum Beispiel eine Buchvorstellung via Video) oder analog vorliegen muss, kann die Lehrkraft den Lernenden überlassen. Leistungsbewertung trotzdem möglich Bieten Sie den Schülerinnen und Schülern in der Phase des Homeschoolings verschiedene Möglichkeiten der Leistungserhebung und -bewertung an. Definieren Sie klare Lernziele und beschreiben Sie transparent, welches Lernprodukt am Ende eines Wochenplans, einer Projektarbeit oder ähnlichem sie erwartet. Mögliche Schüler-Ergebnisse könnten die folgenden sein: Lassen Sie sich die ausgefüllten Wochenpläne zuschicken. So können Sie für jede Schülerin und jeden Schüler dokumentieren, wie groß der Lernfortschritt in der vergangenen Woche war. Weiterhin können Sie gezielt Rückmeldung über die Organisation des eigenverantwortlichen Lernens geben. Lern- und Lesetagebücher können Ihnen als Lehrkraft in Form von kleinen Videos oder Sprachnachrichten zugeschickt und bewertet werden.

  • Fächerübergreifend
  • Sekundarstufe II

La lengua de las mariposas: ein Hypertextprojekt

Unterrichtseinheit

In einer actividad de poslectura erstellen Schülerinnen und Schüler einen sitio web zur Kurzgeschichte "La lengua de las mariposas" von Manuel Rivas. Sie setzen sich auf diese Weise mit Fragen nach Freundschaft, Verrat, Schuld, persönlicher Verantwortung sowie politischer und religiöser Überzeugung auseinander.Diese Fragen wirft die Kurzgeschichte auf, die den Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs aus der Sicht eines galizischen Schuljungen schildert. Es sind aber auch Fragen, die die spanische Gesellschaft bis heute prägen und die vom zeitgenössischen Autor Manuel Rivas an die Schülerinnen und Schüler herangetragen werden.Das Erstellen eines Hypertextes ist eine actividad de poslectura und unterscheidet sich im Grunde kaum von textanalytischem und vor allem produktionsorientiertem Arbeiten. Das Besondere besteht darin, dass die in der Arbeitsphase entstehenden textuellen Reaktionen auf den Bezugstext, hier La lengua de las mariposas, für das Internet aufbereitet und zusammenhängend in einem sitio web präsentiert werden. La lengua de las mariposas - Inhalt "La lengua de las mariposas" ist eine Kurzgeschichte des galizischen Autors Manuel Rivas, die den Konflikt entre las dos Españas thematisiert. Weitere didaktisch-methodische Anmerkungen An dieser Stelle gibt die Autorin aus eigener Erfahrung Hinweise zur Planung eines Hypertextprojekts. Ablauf der Unterrichtseinheit Sehr bewusst nähern sich die Lernenden in dieser Unterrichtseinheit der Organisation und der Umsetzung einer Website an. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Schreibkompetenz erweitern, indem sie bei der Textproduktion mehrere Phasen der Überarbeitung durchlaufen. den spanischen Bürgerkrieg als wichtiges historisches Phänomen der spanischen Geschichte verstehen und die Kurzgeschichte von Manuel Rivas als ein Beispiel der aktuellen Aufarbeitung dieses Ereignisses kennen lernen. in profundes Verständnis des Ausgangstextes "La lengua de las mariposas" erlangen, indem sie bei der Erstellung ihrer sitios web eine vertiefende Analyse der Aspekte vornehmen, auf die sich ihr sitio web bezieht, und indem sie sich mit den sitios web der übrigen Kursteilnehmer auseinandersetzen. ihre Präsentationstechniken in unterschiedlichen Situationen dem Publikum angemessen anwenden. ihre Kenntnisse und ihre kreativen Produkte als sitios web für die Publikation im Internet aufbereiten. sorgfältige und präzise Vorarbeiten mit Bleistift und Papier als Basis einer Online-Arbeit erkennen. Gute inhaltliche Vorbereitung ist nötig Eine gute Kenntnis des Bezugstextes liefert die Voraussetzung dafür, dass die Schülerinnen und Schüler kompetent Ideen für kreative Internetseiten entwickeln können. Darüber hinaus versetzt die vorherige Analyse die Schülerinnen und Schüler in die Lage, die Spuren, also die Vorgaben des Ausgangstextes hinreichend zu berücksichtigen sowie in der Auswertung zu beurteilen, ob dies in den einzelnen Textprodukten geleistet wird. Eignung für die producción de hipertextos e hiperficciones "La lengua de las mariposas" enthält eine hinreichende Anzahl an Leerstellen im Sinne der Rezeptionsästhetik, die Ansatzpunkte für alternative Handlungsstränge, alternative Ausgänge sowie für die Fortführung bieten. Diese können die Schülerinnen und Schüler ausgehend von den Textvorgaben in kreativen hiperficciones ausgestalten. Außerdem können verschiedene hipertextos zum literarischen und historischen Hintergrund erstellt werden. Projektorganisation Der Prozess von der ersten Idee hin zum fertigen sitio web wird meist in einem Projekt mit Gruppen- oder Partnerarbeit durchlaufen. Die Phasen zur Entwicklung des Layouts, die Schreibphasen sowie die Präsentation gestalten sich wie im traditionellen Unterricht, und es wird meist mit Bleistift und Papier gearbeitet. Der Computer kommt erst ins Spiel, wenn es um die Überarbeitung der Texte und die Erstellung der einzelnen páginas web geht. Da für die Erstellung - das wesentlich Neue in diesem Projekt - möglichst präzise Angaben vorliegen müssen, ist zu empfehlen, den gesamten Arbeitsprozess mit der Lerngruppe gut zu organisieren, um ein mehr oder minder großes Chaos zu verhindern. Jedoch kann man meist in der Praxis feststellen, dass die mit der Programmierung beauftragten Schülerinnen und Schüler, oftmals dafür sorgen, dass die Vorgaben hinreichend detailliert sind. Transparenz Die Einführung vor Beginn des eigentlichen Hyptertextprojekts ist von entscheidender Bedeutung für den erfolgreichen Verlauf. Sie vermittelt der Lerngruppe detaillierte Informationen über hipertextos e hiperficciones sowie die Organisation eines solchen Projekts. In dieser Einführung wird Transparenz hergestellt und eine Grundlage geschaffen für die sich anschließende Auswahl von kreativen hiperficciones oder von hipertextos zum Ausgangstext sowie für die parallel ablaufende Bildung von Arbeitsgruppen. Es schließen sich Phasen zur Gestaltung der Seiten, der Anfertigung von Texten sowie der meist ebenfalls parallel ablaufenden Erstellung der Seiten, der Präsentation sowie der Evaluation an. Organisation der Arbeitsgruppen Die Gruppen setzen sich nach thematischen Präferenzen zusammen, und in den Gruppen wird je ein Experte für die Programmierung benannt. Die Arbeit erfolgt selbstorganisiert, um die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in der Selbststeuerung und der Kooperation zu fördern. Schülerinnen und Schüler können sich mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen einbringen, etwa Fertigkeiten der Gestaltung des Layouts oder im Umgang mit dem Computer und dem Internet oder auch im Verfassen von (kreativen) Texten auf Spanisch. Für die Erstellung der páginas web bedeutet dies, dass sie von Computer-Experten übernommen werden kann, die es erfahrungsgemäß in fast jedem Kurs gibt, so dass es ausreicht, wenn man als Lehrende über Grundkenntnisse verfügt. Bei der Aufgabenverteilung in den Arbeitsgruppen von zwei bis drei Mitgliedern sollte berücksichtigt werden, dass möglichst in jeder Gruppe ein Mitglied als Experte mit der Erstellung der Seiten beauftragt und somit dafür verantwortlich ist. Die übrigen Mitglieder müssen ihre Texte (RTF-Dateien) und Bildmaterialien gemäß den zu treffenden Vereinbarungen präzise abliefern. "E-Kompetenzen" Für die Realisierung des Projekts benötigen die Experten der Programmierung Kompetenzen in der HTML-Programmierung sowie im Scannen und eventuell Bearbeiten von Fotos und Zeichnungen. Alle Mitglieder der Lerngruppe sollten darüber hinaus über allgemeine E-Kompetenzen in der Anwendung eines Textverarbeitungsprogramms zum Erstellen von RTF-Dateien sowie der Kommentarfunktion (Word) zur Überarbeitung der Texte verfügen und darüber hinaus Suchmaschinen für die Internetrecherche gezielt einsetzen können. Falls sich keine Computer-Experten in einem Kurs finden sollten, ist es durchaus möglich, die Schülerinnen und Schüler selbst zu schulen oder die Kenntnisse mithilfe eines Schulungsprogramms zu erwerben. Denn es sind erstaunlich wenige Kenntnisse erforderlich, um einen sitio web zu erstellen. Zu empfehlen ist etwa das Online-Seminar von Ulli Meybohm . Selbstevaluation und Fremdevaluation der Schreibkompetenz Die Entwicklung der Schreibkompetenz ist ein Schwerpunkt des Hypertextprojekts. Um den Schülerinnen und Schülern ihre Kompetenzen bewusst zu machen, wird vor Beginn der eigentlichen Unterrichtseinheit eine Selbst- und Fremdevaluation mithilfe eines Bogens aus dem Europäischen Portfolio der Sprachen, EPS 15+ empfohlen. Es handelt sich hier um die Schweizer Version des Sprachenportfolios, die speziell auf Jugendliche und Erwachsene abgestimmt ist und auf den Skalen des Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen . Die Entwicklung der Schreibkompetenz wird dort gesondert evaluiert. Languageportfolio.ch Selbstevaluation und Fremdevaluation der Schreibkompetenz Schweizer Version des Europäischen Portfolios für Sprachen 15+. Reflexion in der Evaluationsphase Die Reflexion in der Evaluationsphase des Projekts ergibt, dass die meisten Schülerinnen und Schüler einen Kompetenzzuwachs durch die sehr präzisen Überarbeitungsphasen sehen. Viele führen an, dass sie ihre Schreibkompetenz nach dem Projekt sehr viel realistischer einschätzen können. Die mapa mental ist auf spanisch erstellt, damit die Termini in der Einführung sprachlich weitestgehend einheitlich sind. Allerdings ist die aktive Beherrschung eines umfassenden Fachwortschatzes "Internet" im Spanischen sicher zu diskutieren ist, insbesondere für den dreijährigen Oberstufenkurs. Hingegen sind die Begriffe zur "producción de hipertextos e hiperficciones" größtenteils geläufig, da sie aus der Arbeit mit Texten bekannt sind. Methodische Vorbemerkung Methodisch und medial ist in der Einführung die Visualisierung von großer Bedeutung. Es wird daher mit einem Beamer und Internetanschluss gearbeitet, um je nach Bedarf Internetseiten oder die mapa mental zu projizieren. Struktur von Internet-Seiten Die linke Seite der mapa mental geht auf die Strukturen von Internet-Seiten sowie auf die Gestaltung und das Layout ein. Die rechte Seite befasst sich mit dem Inhaltlich-Methodischen eines Hypertextprojekts. Es ist ratsam, zunächst die technische Seite zu erläutern, damit die technischen Implikationen auf der inhaltlich-methodischen Seite leichter nachvollzogen werden können. Außerdem wird den Schülerinnen und Schülern klar, dass es wichtig ist, für die Gestaltung und letztlich die Erstellung präzise Angaben zu machen. Technisches Im technischen Bereich geht es zunächst um die Erläuterung von Strukturen, etwa den Unterschied zwischen sitio web (das Ganze) und página web (die zugeordneten Seiten der einzelnen Arbeitsgruppen). Die página inicial (Startseite) ist sozusagen die Eingangstür zum sitio web. Darüber hinaus ist es erforderlich, Ordner- und Dateistrukturen (carpetas y archivos) zu kennen, denn der spätere sitio web wird sich aus den Ordnern der Arbeitsgruppen, die zugehörige Dateien enthalten, zusammensetzen. Navigation Für die Navigation ist es wichtig, zu wissen, dass sie über die Menüleiste gesteuert wird, dass enlaces (Links) Verbindungen zu anderen Seiten herstellen und dass man diese auch als botón (Button) gestalten kann. Die enlaces können eine neue Seite öffnen lassen oder ein ventana pop-up erscheinen lassen. Diese sind Internet-Nutzern gut als lästige kleine Werbefenster bekannt, die sich plötzlich öffnen, wenn man auf eine neue Seite kommt. Das storyboard gibt die Struktur der Vernetzung durch die enlaces an: als Baumstruktur (ausgehend von einer Seite ergeben sich Verzweigungen wie in einem Stammbaum) oder als Netzstruktur (hier sind viele Querverbindungen zwischen den einzelnen Seiten möglich). Das Tabellenformat ist für die Erstellung der páginas web interessant, weil Menüleisten mithilfe von Tabellen erstellt werden. Design Für das diseño de página ist aus Gründen der Leserfreundlichkeit zu empfehlen, dass parallel zum storyboard ein einheitliches formato (Layout) für die Seiten einer Arbeitsgruppe gewählt wird, das bei Bedarf variiert werden kann. Zum diseño de página gehören auch die Gestaltung und Position von botones und enlaces. Eine besondere Art der Gestaltung sind sog. mapas de imágenes: Eine Karte, eine Zeichnung oder ein Bild werden in Bereiche aufgeteilt, die angeklickt werden können, und es öffnet sich ein Fenster mit weiteren Details zum Ort oder zu Personen. Zur Erstellung ist hier ein zusätzliches Programm erforderlich. Hipertextos e hiperficciones Auf der rechten Seite der mapa mental werden Beispiele für mögliche hipertextos und auch für hiperficciones gegeben, die als Verfahren der Textanalyse sowie dem produktionsorientierten und kreativen Arbeiten bekannt sind. Interessant ist darauf hinzuweisen, dass zwischen dem Perspektivwechsel und Abenteuern unterschieden wird und dass der Leser den Erzählstrang bestimmt. Neben diesen Seiten kann eine weitere Seite zur Vorstellung des Projekts und der Lerngruppe in den sitio web integriert werden. Die übrigen Punkte beziehen sich auf das Layout sowie auf das Abspeichern der Dateien im RTF-Format. An dieser Stelle ist ein Hinweis auf die Formulierung der Dateinamen wichtig, da sie von den Programmier-Experten in HTML-Dateien umgewandelt werden. Damit diese im Internet verarbeitet werden können, dürfen sie nur Kleinbuchstaben, keine Leerzeichen keine Sonderzeichen enthalten. Für die Arbeitsgruppen ist es übersichtlich, wenn die Dateien nicht nummeriert, sondern mit inhaltlich aussagekräftigen Namen versehen werden. Brainstorming Als Vorbereitung ist ein Brainstorming insbesondere zu möglichen hiperficciones (cambios de perspectiva o aventuras) geeignet, um ein breites Spektrum an Ideen zu entwickeln, aus dem die Schülerinnen und Schüler je nach Interesse auswählen können. Die Gruppenbildung erfolgt nach einem allgemeinen Austausch der Schülerinnen und Schüler untereinander. Aufteilung in Arbeitsgruppen Es entstehen sechs Arbeitsgruppen, die insgesamt sieben sitios web erstellen. Darunter sind vier hipertextos: Resumen (con elementos ficticios: antecedentes y continuación) Información de trasfondo Proyecto Personajes ... und drei hiperficciones (aventuras de texto): En el consultorio sicológico La vuelta de Moncho a La Alameda El destino de don Gregorio Materialsammlung (1 Stunde) Die einzelnen Arbeitsgruppen führen eine Internetrecherche durch, um Informationen für die Bearbeitung ihres Themas zu finden, und zwar in einem Umfang, der ausreicht, das storyboard zu erstellen. Eine detaillierte Auswertung der Informationen bleibt der Phase der Textproduktion vorbehalten. Die Recherche ist speziell für die Gruppen von Belang, die zum literarischen und historischen Hintergrund arbeiten. Die übrigen Gruppen können sich, falls sie diese Phase verkürzen möchten, bereits mit der Erstellung ihres storyboard befassen und ein Layout für ihre Seiten entwerfen. Entwurf von storyboards (2 Stunden) Das Layout der Einzelseiten sowie das storyboard werden über die tarea gesteuert. Das Feedback zu den Präsentationen erweist sich als hilfreich, weil gute Anmerkungen und Anregungen gemacht werden, die die Gruppen für eine eventuelle Ergänzung oder Modifizierung aufnehmen. Textproduktion und Erstellung der páginas web verlaufen in den Gruppen meist parallel. Textproduktion Die Textproduktion gestaltet sich als Prozess, in dem die Texte mehrfachen Überarbeitungsphasen unterzogen werden. Zunächst findet eine peer correction in den Arbeitsgruppen statt und im Anschluss daran erhalten die Schülerinnen und Schüler Korrektur- und Überarbeitungshinweise von ihrer Lehrerin, die mithilfe der Kommentarfunktion in Word an den entsprechenden Stellen angebracht werden. Durch diese Vorgehensweise nehmen die Schülerinnen und Schüler die Überarbeitung ihres eigenen Textes selbständig unter Berücksichtigung der Kommentare vor. Überarbeitung der Texte Die Praxis zeigt, dass die Überarbeitung der Texte für Lehrerinnen und Lehrer sehr zeitaufwendig ist, auch wenn sie durch die Verwendung des Computers insofern erleichtert wird, als sich keine neuen sprachlichen Fehler in ehemals korrekte Passagen einschleichen. Websiteerstellung Die Erstellung der páginas web durchläuft ebenfalls mehrere Gestaltungsphasen. Meist werden die Seiten in HTML programmiert und die Texte eingefügt. In einigen Fällen werden spezielle Effekte gewünscht, so dass hier der Dreamweaver genutzt werden kann. Insbesondere in Bezug auf die Gestaltung der Seiten (zu wenig / zu viel Text oder Illustration) erweist sich eine Zwischenpräsentation als sehr fruchtbar. Die Schülerinnen übernehmen die Ergebnisse aus der Präsentation der Zwischenergebnisse und verarbeiten sie sowohl in den Texten als auch in der Gestaltung der Seiten. Die Präsentation des sitio web wird auf zwei Ebenen durchgeführt. Präsentation im Klassenraum Zunächst werden die entstandenen páginas web nach der erforderlichen Vorbereitung von Kurzvorträgen im Plenum des Kurses vorgestellt. Auf diese Weise wird erstmalig der sitio web in seiner Gesamtheit von allen wahrgenommen und gewürdigt. Alle Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer haben in Anschluss daran Gelegenheit zum Surfen im sitio web. Präsentation für die gesamte Schule Komplettiert wird diese Präsentation durch eine schulöffentliche Veranstaltung, zu der weitere Spanischkurse der Schule sowie Interessenten einer weiteren Schule eingeladen sind. Die Idee dieser Veranstaltung ist, den sitio web einer größeren spanischsprechenden Öffentlichkeit zugänglich zu machen, denn ein solches Produkt braucht eine Leserschaft. Didaktisch-methodische Anmerkungen Die erste Präsentation im Kurs dient als Generalprobe für die schulöffentliche Veranstaltung, die in interessierter Atmosphäre stattfindet. Für die Schülerinnen und Schüler ist die Präsentation vor einem breiteren Publikum ein sehr motivierendes Ereignis. Das positive Feedback zu ihren Kompetenzen stärkt ihr Selbstbewusstsein und erfüllt sie mit Stolz auf ihre Leistung. Der Evaluationsbogen zum Projekt bezieht sich auf die Zufriedenheit mit dem Thema und den gestalteten páginas web, die Effektivität der Gruppenarbeit, den Lernzuwachs in Bezug auf das Thema, die Eignung der Kurzgeschichte für die Hypertextproduktion, auf besonders Gelungenes oder nicht Gelungenes im Projekt sowie auf eventuelle spätere Verwendungsmöglichkeiten der Kenntnisse im Umgang mit den Neuen Medien. Die Äußerungen der Schülerinnen und Schüler sind alles in allem sehr positiv. Es gibt wenige kritische Stimmen, die den Nutzen der erworbenen Computerkenntnisse für ihre persönliche Zukunft in Frage stellen oder Stimmen, die den Schreibprozess zu mühsam finden. Insgesamt können sich mehrere Schülerinnen und Schüler gut vorstellen, ein weiteres Hypertextprojekt durchzuführen. "La lengua de las mariposas" ist eine Kurzgeschichte des galizischen Autors Manuel Rivas, die den Konflikt entre las dos Españas thematisiert. Die Handlung spielt zu Beginn des spanischen Bürgerkrieges in La Alameda, einem kleinen galizischen Dorf. Zwischen Moncho, einem Erstklässler, und seinem Lehrer entwickelt sich eine besondere Beziehung. Neben der Schule unternehmen die beiden zahlreiche Exkursionen, unter anderem um Schmetterlinge zu erkunden. Die Beziehung weitet sich auf Monchos Eltern, insbesondere auf Monchos Vater aus, der den Dorfschullehrer schätzt, weil er ähnlich wie er selbst Atheist und Republikaner ist. Monchos Mutter hingegen ist gläubige Katholikin und Anhängerin der Nationalisten. Die Eltern intensivieren die Beziehung zum Dorfschullehrer, und Don Gregorio ist häufig bei Monchos Eltern zu Gast. Diese Situation verändert sich vollends, als die Nationalisten in La Alameda die Macht ergreifen und viele Republikaner, unter anderen Don Gregorio, verhaftet werden. Monchos Eltern und schließlich er selbst beteiligen sich an den Beschimpfungen der Gefangenen beim Abtransport, um selbst nicht verfolgt zu werden.

  • Spanisch
  • Sekundarstufe II

Mit Blog und Twitter live aus der Paulskirche

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit zeigt, wie die Web 2.0-Tools Blog und Twitter im Geschichtsunterricht eingesetzt werden können. Es wird ein Unterrichtsversuch eines Geschichts-Grundkurses der 12. Jahrgangsstufe am Eichendorff-Gymnasium in Koblenz vorgestellt.Die Schülerinnen und Schüler schlüpften in die Rollen von sechs Abgeordneten der Frankfurter Paulskirchenversammlung und bloggten und twitterten aus deren Perspektive zu den großen Debatten der ersten deutschen Nationalversammlung. Es ist sicherlich kein Muss, Twitter und/oder ein Blog im Geschichtsunterricht einzusetzen, andererseits kann es interessant sein, diese neuen Werkzeuge auf ihre Unterrichtstauglichkeit hin zu testen. Der Artikel schildert den Aufbau der Unterrichtsreihe gefolgt von einer kritischen Reflexion des Einsatzes dieser Werkzeuge im Geschichtsunterricht.Die Unterrichtseinheit hat zwei Schwerpunkte: einerseits die Arbeit mit neuen, digitalen Werkzeugen, andererseits die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Paulskirche. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in der Unterrichtseinheit mit Blog, Twitter und einem Wiki. Die Vorbereitung des Projekts Bevor die Schülerinnen und Schüler in die eigentliche Projektarbeit einsteigen können, müssen sie sich zunächst mit den verwendeten Internet-Werkzeugen vertraut machen. Der Ablauf der Unterrichtseinheit Jetzt nutzen die Schülerinnen und Schüler Twitter, Wiki und Blog, um ausgewählte Debatten in der Paulskirche wieder zum Leben zu erwecken. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass es unterschiedliche politische Positionen in der Paulskirche gab, und diese Positionen mit den entstehenden politischen Strömungen verbinden. erkennen, dass die Arbeit der Paulskirchenversammlung wichtige Grundlagen für die weitere Entwicklung der Demokratie in Deutschland gelegt hat. üben sich darin, unterschiedliche Perspektiven zu erkennen und historische Vorgänge aus einer bestimmten Perspektive zu betrachten. üben sich darin, die Druckschrift des 19. Jahrhundert zu lesen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen die Bedienung von Blog, Twitter und Wiki kennen und reflektieren diese kritisch. erwerben grundlegende Kenntnisse im Bereich des Urheberrechts hinsichtlich der Veröffentlichung von Texten und Bildern im Internet. lernen das flüssige Lesen der gedruckten Frakturschrift. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler unterstützen sich im Sinne der Binnendifferenzierung in Kleingruppen bei der inhaltlichen und medialen Arbeit gegenseitig. üben sich darin, längere (Quellen-)Texte kursorisch im Hinblick auf bestimmte Informationen zu lesen. übernehmen eine Rolle und üben, in der Perspektivengebundenheit dieser Rolle mit Bezug auf andere Positionen zu argumentieren. Lernende nutzen Internet selektiv Auch wenn in der Literatur gerne mit dem Ausdruck "Digital Natives" über die Generation der aktuellen Schülerinnen und Schüler gesprochen wird, die angeblich intuitiv mit digitalen Medien und Werkzeugen umgehen, ist dies meiner Erfahrung nach keineswegs zutreffend. Sie nutzen zwar intensiv das Internet, allerdings in sehr selektiver Weise: die Suchmaschine Google und Wikipedia für die Informationsrecherche, dazu soziale Netzwerke wie Wer-kennt-wen, SchülerVZ oder Facebook sowie E-Mail und Instant Messenger. Die Benutzung anderer Werkzeuge, die in dieser Unterrichtseinheit verwendet werden, muss man Schülerinnen und Schülern erst erklären und vermitteln. Rudimentäre Erfahrungen mit Blogs oder Twitter Bei der ersten Durchführung der Einheit in einem Grundkurs der 12. Jahrgangsstufe am Gymnasium war von den 18 Lernenden nur eine Schülerin dabei, die selbst einen Blog betrieb. Sie war zugleich auch die einzige, die Twitter nutzte. Schon einmal ein Blog gelesen oder Twitter angeschaut, das hatten bis zu Beginn der Unterrichtsreihe weniger als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler. Das Schreiben und Erstellen eines eigenen Wiki beziehungsweise Blogs verlangt allerdings grundlegende Kenntnisse der Bedienoberfläche, die nicht vorausgesetzt werden können und sich wesentlich von der passiven Nutzung verschiedener Internetangebote als Informationsquelle unterscheiden. Richtlinien aufstellen Für die Biografien der Abgeordneten sowie als Profilbild bei Twitter sollten die Schülerinnen und Schüler Porträts "ihres" Abgeordneten suchen. In diesem Zusammenhang können grundlegende Regeln der Veröffentlichung von Bildern im Internet besprochen werden. Es ist hilfreich, den Lernenden hier - bei erstmaliger Arbeit in der Schule ist es notwendig - einen entsprechenden Leitfaden an die Hand zu geben. Medienkompetenz vermitteln Kritisch muss angemerkt werden, dass die Vermittlung dieser Fertigkeiten viel Zeit in Anspruch nimmt, was zu Lasten der historischen Inhalte geht. Der Einsatz dieser vielfältigen Medienwerkzeuge lohnt sich nur dann, wenn sie längerfristig im eigenen Unterricht (beispielsweise ein Blog in anderen Phasen auch als Lerntagebuch oder Portfolio; Wikis in Vorbereitung auf Klausuren oder die Abiturprüfung) oder in mehreren Fächern an der Schule genutzt und eingesetzt werden. Intensive Auseinandersetzung mit Originalquellen Während die Paulskirche in vielen Geschichtsbüchern nur kurz behandelt und ergebnisorientiert präsentiert wird, setzt diese Unterrichtsreihe auf eine intensive Auseinandersetzung mit dem Geschehen. Durch die vorliegende digitalisierte Fassung der "Stenographischen Berichte" als zentrale Quelle für die Sitzungen und Debatten der Paulskirche ist der Zugang zu Originalquellen sehr vereinfacht und für alle Lernenden bei ausreichender Anzahl internetfähiger Computer auch zeitgleich zugänglich. Die alte Druckschrift ist für Schülerinnen und Schüler, auch die der Oberstufe, noch eine Hürde. Diese wird aber mit entsprechender Hilfestellung schnell überwunden, sodass die Schülerinnen und Schüler in der Regel am Ende der Unterrichtseinheit die Texte recht flüssig lesen können. Debatten werden lebendig Das Eintauchen in die Originalquellen ist zugleich spannend und motivierend. Die Debatten der Paulskirche werden lebendig und die zahlreichen Unterbrechungen, Einwürfe, Zwischenrufe der Abgeordneten, die zahlreichen organisatorischen Fragen, die gegensätzlichen Positionen deutlich. Sie zeichnen das Bild von dem engagierten Bemühen der Abgeordneten, sich in der neuen Form politischer Beteiligung zurecht zu finden und diese zu gestalten. Quellenmaterial sinnvoll auswählen und Umfang begrenzen Es ist sinnvoll, die Auswahl der Quellen auf wenige zentrale Debatten zu begrenzen und dabei darauf zu achten, dass die umfangreichen Berichte der Sitzungen sinnvoll eingegrenzt werden. So ist das Material in den Einzelstunden für die Schülerinnen und Schüler zu bewältigen, ohne dass - wie zumeist in den Schulbüchern - das Lebendige der Debatten völlig ausgeblendet wird. Ausgewählt waren in diesem Fall neben der sogenannten "Vorberatenden Versammlung", die sehr intensiv Fragen der Geschäftsordnung diskutierte, die Debatte um das Verhältnis der Frankfurter zur Berliner Versammlung, die Posen/Polen-Debatte, um den Umgang mit mehrheitlich nicht deutschen Gebieten und damit zusammenhängend die Frage der klein- oder großdeutschen Lösung sowie abschließend die große Debatte und Abstimmung über die erarbeitete Verfassung. Einblick in die Kontroversen der Paulskirche Durch die Übernahme der Rolle eines Abgeordneten gewinnen die Schülerinnen und Schüler einen tieferen Einblick in die Kontroversen der Paulskirche und, wie im Blog nachzulesen, in die Schwierigkeiten der langwierigen, aber notwendigen Verhandlungen über die Geschäftsordnung und die Regelungen des parlamentarischen Betriebs. In der Auswahl der Abgeordneten sollten sich die unterschiedlichen politischen Strömungen und Gruppen der Nationalversammlung wie auch unterschiedliche Schicksale nach dem Ende der Paulskirche (Erschießung Blums, Emigration, Rückzug aus politischem Leben, Arrangement mit der Reaktion) widerspiegeln, die abschließend recherchiert und diskutiert werden können. Hier ist auch ein Rückbezug auf die vorher behandelte Zeit zwischen 1815 und 1832 möglich. Abgeordnete auswählen und Tools einrichten Zunächst wählen die Schülerinnen und Schüler einen Abgeordneten aus, oder er wird ihnen zugelost. Die Lehrkraft sollte eine Vorauswahl an Abgeordneten nach den bereits genannten Prinzipien treffen. Zu berücksichtigen ist auch die ausgewogene aktive Beteiligung der ausgewählten Abgeordneten als Redner in den Debatten. Anschließend legen sich die Schülerinnen und Schüler für ihre Abgeordneten eigene Mailadressen zu, die die Voraussetzung für eine Anmeldung bei Twitter und im Blog sind. Dort können Sie dann auch nach entsprechender Recherche und einem Rechteabgleich Profilbilder ihrer Abgeordneten hochladen. Die Lehrkraft muss das Blog zuvor einrichten. Biografie erarbeiten Erste inhaltliche Aufgabe ist es, eine Biografie des Abgeordneten aus der Ich-Perspektive zu verfassen. Zeitlich ist diese Selbstdarstellung bis zum Beginn der Paulskirchenversammlung begrenzt und kann auf einzelnen Unterseiten im Blog online gestellt werden. Ergänzend sollten die Informationen zu den politischen Strömungen und Gruppierungen zum späteren Nachlesen im Wiki gesichert werden. Die Schülerinnen und Schüler sollten auch die Texte ihrer Mitlernenden lesen, da sie so sehen, wer ihre politischen Freunde und ihre Gegner in der Nationalversammlung sind. Um in die Atmosphäre einzutauchen, lesen sie zur Vorbereitung die Zusammenstellung von Quellenausschnitten zu den Arbeitsbedingungen der Paulskirche, die sich auf den Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung findet. Reden twittern und kommentieren Die folgenden Stunden laufen nach dem gleichen Schema ab: Die Schülerinnen und Schüler lesen die ausgewählten Quellenabschnitte und fassen die Rede ihres Abgeordneten in einem Tweet, einer Nachricht auf Twitter von maximal 140 Zeichen, zusammen. Außerdem können sie auf diese Weise die Reden der anderen Abgeordneten kommentieren und Zwischenrufe schicken. Dadurch kann die Debatte wieder ein Stück lebendig werden. Zum besseren Nachlesen und Verfolgen dieser Nachrichten ist es sinnvoll, in die Tweets ein Schlagwort einzufügen, das sich dann auch auf Twitter suchen und verfolgen lässt. In Fall des Projekts war dies #1848. Der sogenannte Hashtag (#) markiert Schlagworte. Nachrichten lassen sich nach Schlagworten abonnieren, sodass man auf diese Weise einer bestimmten Debatte folgen kann. Wichtig ist, dass der Hashtag noch nicht in einem anderen Zusammenhang auf Twitter verwendet wird, sonst vermischen sich die Tweets des Projekts mit anderen Informationen. Mithilfe eines Blogeintrags die Debatte resümieren Nach der Lektüre einer Debatte verfassen die Schülerinnen und Schüler einen resümierenden Blogeintrag aus der Sicht ihres Abgeordneten. Dafür müssen sie sich fragen, ob die Debatte aus Sicht des Abgeordneten erfolgreich verlaufen ist oder nicht. Hilfreich zur Beurteilung sind neben den Redebeiträgen des eigenen Abgeordneten, einen Blick auf andere Abgeordnete seiner politischen Fraktion sowie auf die Liste der namentlichen Abstimmung am Ende einer Debatte. Im vorliegenden Projekt ist es leider nicht gelungen, aber wünschenswert wäre es natürlich, dass die Schülerinnen und Schüler in ihren Blogbeiträgen auf die vorangehenden eingehen und diese in ihrer Analyse berücksichtigen. Vorbereitend für das Lesen der Debatte müssen jeweils entsprechende Rechercheaufträge vergeben werden, die das Verständnis erleichtern und deren Ergebnisse in Wiki und gegebenenfalls einer Zeitleiste festgehalten werden. Leistungen und Errungenschaften der Paulskirche Abschließend sollte neben einer Reflexion der Mediennutzung auch eine Gesamtbeurteilung der Leistungen und Errungenschaften der Paulskirchenversammlung erfolgen sowie die Frage nach ihrem Scheitern diskutiert werden. Als Impuls kann hierfür, abhängig von Zeit und Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler, beispielsweise ein kurzes Zitat von Otto von Bismarck, einem anderen Zeitgenossen oder der Artikel "Das Erbe von 1848: Der Aufstand für Freiheit und Einheit" von Heinrich August Winkler zur Paulskirche aus der Zeit vom Januar 1998 dienen. Dieser Artikel eignet sich auch gut zur vertiefenden historischen Einordnung des Geschehens und wurde von den Schülerinnen und Schülern des Projekts als hilfreich empfunden. Denn er greift, neben einem kurzen chronologischen Überblick, auch verschiedene Bewertungen auf. Gelungene Integration digitaler Medien oder Überforderung? Die Unterrichtsreihe hat vonseiten der Schülerinnen und Schüler eine sehr kontroverse Bewertung erfahren. Einige lobten die Integration der digitalen Medien in den Unterricht, andere sahen genau darin eine Überforderung und befürworteten in ihren Rückmeldungen "traditionellen" Unterricht. Außerdem wurde kritisiert, dass durch die ausführliche Arbeit mit den Quellen und den Details der Sitzungen der "rote Faden" für das Geschehen verloren gehe und Schulbuchdarstellungen den Vorteil der Übersichtlichkeit und der Stringenz böten. Ein Schüler bemängelte zudem eine fehlende Relevanz der Inhalte, wobei sich daraus ein sinnvolles Gespräch über Relevanz von geschichtlichen Ereignissen und Fakten ergab, das eine sinnvolle Reflexion des Unterrichtsstoffs und der Auswahl durch Lehrpläne und Schulbücher bildete. Inhaltliche Ergebnissicherung im eigenen Wiki Eine stärkere Berücksichtigung der Erarbeitung einer Zeitleiste (im größeren Kontext des 19. Jahrhundert oder als Deutsche Demokratiegeschichte zwischen Ende des 18. Jahrhunderts und 1989/1990) sowie der inhaltlichen Ergebnissicherung im eigenen Wiki, wie im Ablauf beschrieben, sollte zu einer besseren inhaltlichen und zeitlichen Einordnung und Orientierung führen. Alternativ zu den auch sprachlich schwierigen Debattenmitschriften bieten sich für eine kürzere Unterrichtseinheit auch die digitalisierten Flugschriften aus einem Projekt der Universität Frankfurt als Quellengrundlage an.

  • Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Est-ce que nous voulons organiser un Grand Don?

Unterrichtseinheit

Warum stellen sich Menschen in Paris auf die Straße und verschenken Gegenstände? Wie reagieren Passanten, Beschenkte und Beobachter? Antworten auf diese Fragen erarbeiten fortgeschrittene Französischlernende über eine Podcast-Episode und einschlägige Internetseiten. Diese Unterrichtsreihe stellt auf Basis der Audio-Reportage "L'Avarice" Umsetzungsideen zum Thema "Est-ce que nous voulons organiser un Grand Don?" vor. Die Sequenz ist problem- und handlungsorientiert konzipiert. Sie beinhaltet detailliert ausformulierte Unterrichtsimpulse und Vorschläge für Tafelbilder. Am Ende der Sequenz ist zu entscheiden und zu begründen, ob die Lerngruppe einen "Grand Don" organisieren will oder nicht. Die intensive Arbeit mit den Materialien aus der Podcast-Episode dient als Grundlage dafür, eine Begründung für oder gegen diesen Vorschlag zu formulieren. Ihre Schülerinnen und Schüler erlernen den Umgang mit Podcast-Episoden und inhaltlich verwandten Internetseiten: Sie recherchieren selbstorganisiert Informationen zum Thema "Grand Don". Diese Informationen nutzen sie in Rollenspielen und Gesprächsrunden, nachdem sie sie für die Antwort auf die Frage "Est-ce que nous voulons organiser un Grand Don ?" aufbereitet haben. Neben Hörverstehensübung und Internetrecherche stehen also Simulation und Textanalyse im Mittelpunkt der Sequenz. Fachwissenschaftliche und -didaktische Vorbemerkungen Podcasts helfen, (fremd)sprachliche Unterrichtsanforderungen zu bedienen. In diesem Fall kommt auch der inhaltliche Anspruch nicht zu kurz. Durchführung Vom dreischrittigen Detailverstehen gelangen die Lernenden in dieser Einheit über die Meinungsbildung zur Projektplanung. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen begründen, ob sie einen Grand Don organisieren wollen. Die dazu notwendigen Informationen erhalten sie im Internet in Form einer Audio-Quelle und durch einschlägiges Textmaterial. die Funktionsweise des Grand Don in Paris erarbeiten. die Reaktion der Pariser Bevölkerung auf den Grand Don beobachten und beschreiben. einen Grand Don simulieren und ihre eigene Reaktion beschreiben. Argumente für und gegen die Organisation eines eigenen Grand Don formulieren. die Beweggründe der Organisatoren des Grand Don kennen lernen. eine abschließende eigene Position formulieren. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler sollen den Umgang mit Podcast-Episoden erlernen. Informationen zum Thema "Grand Don" recherchieren. zusätzliche Informationen von Internetseiten erarbeiten. die gesammelten Informationen in argumentierenden Stellungnahmen verwenden. eventuell Plakate zur Ankündigung des eigenen Grand Don erstellen. Anforderungen an den Französischunterricht Wir wünschen uns vom Französischunterricht, er möge das selbstständige Arbeiten fördern, gute Kompetenzen im Hörverstehen ausbilden, durch Binnendifferenzierung alle Lernenden individuell ereichen und sie im Umgang mit authentischem Sprachmaterial schulen. Die vielfältigen Podcast-Angebote im Internet können helfen, diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Angebote im Podcast-Bereich So bieten Fernsehsender wie France 2 und France 3, la cinquième und Canal+ Mitschnitte von Fernsehsendungen und Nachrichten. Radiostationen wie ARTE Radio oder rire et chanson stellen Reportagen und Sketche zur Verfügung. Das Angebot ändert sich schnell, kann entweder im Live-Streaming für einige Tage oder Wochen online genutzt oder zuweilen sogar problemlos abgespeichert werden (so wie die Sendungen von ARTE Radio). Selbstständiges Arbeiten initiieren Für den Unterricht ergibt sich also die Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler auf solche Angebote hinzuweisen, die sie dann beispielsweise für die Portfolioarbeit nutzen können, indem sie Transkripte, Anleitungen und Zusammenfassungen anfertigen und in ihrem Portfolio dokumentieren (Material 1). Methodenkompetenz ausbilden Sinnvoll ist es, den Umgang mit den Podcast-Materialien im Unterricht einzuüben, um den Schülerinnen und Schülern den Zugang zu den Materialien zu erleichtern. Außerdem werden ihnen Methoden vermittelt, mit denen sie die Inhalte der Materialien selbstständig erschließen können. Über das Hören zum Sprechen Will man die Podcast-Materialien im Unterricht nutzen, so stellt sich die Frage, in welchen methodischen Schritten man vorgeht. Es gilt, einen Weg zu finden, wie man Hörverstehensübungen nutzbar macht, um im Plenum der Klasse Unterrichtsgespräche zu initiieren, die die Inhalte der Materialien für problemorientierte Kommunikations- und Entscheidungsprozesse nutzbar machen. Dieses Beispiel für die Arbeit mit einer Podcast-Episode von ARTE Radio zeigt Möglichkeiten und Methoden auf. In der Unterrichtseinheit finden die folgenden Methoden Anwendung: Hörverstehensübung Simulation Textanalyse Internetrecherche Entwerfen eines Plakates (optional) Das Thema der Unterrichtseinheit "Est-ce que nous voulons organiser un Grand Don ?» leistet einen wichtigen Beitrag für die Sensibilisierung Ihrer Schülerinnen und Schüler für die zentralen Schlüsselfragen der modernen westlichen Gesellschaften: Ist der durch das Geld vermittelte Austausch von Waren die einzig denkbare Form, unsere Gesellschaft zu organisieren? Ist es sinnvoll, immer mehr Besitz anzuhäufen? Führt stetiges Wachstum wirklich zu einem besseren Leben? Ist Geiz ein verallgemeinerbarer Wert oder brauchen unsere westlichen Gesellschaften nicht gerade in Zeiten fortschreitender Globalisierung unter neoliberalen Vorzeichen eine neue Kultur des "Gebens"? Erschließung von Podcast-Episoden Die hier angewendete Methode der Erschließung von Podcast-Episoden folgt dem Vorschlag von Maike Johannpeter (im Beitrag Podcasts im Französischunterricht , in dem sie drei Schritte vorsieht. Hören: Globalverstehen Hören: Selektivverstehen Schreiben und Sprechen: Detailverstehen Hypothesen bilden erste Wörter weitere Informationen suchen Wo? wichtige Schlüsselwörter Inhalt genau beschreiben Wer? Wörter zu einem bestimmten Thema Thema beurteilen, Inhalt analysieren Verstehen durch Recherchen und Gespräche Besondere Beachtung findet die Phase des Detailverstehens. Hier ist zentral der Wechsel zwischen auswertenden Unterrichtsgesprächen und Recherche, Lese- und Schreibaufgaben zur inhaltlichen Vertiefung des Themas und zur Vorbereitung auf die Unterrichtsgespräche. Podcast zur Verfügung stellen Zunächst wird der Beginn der Podcastsendung von «Jeune femme: C'est vrai que ...» bis «... pour les donner aux passants» vorgespielt. ARTE radio: "Venez, c'est gratuit" Dieser Link führt direkt zum Beitrag. Häppchenweise hören Es hat sich erwiesen, dass es nicht ratsam ist, gleich die ganze Reportage vorzuspielen. Sie ist mit sieben Minuten zu lang und das Interesse der Schülerinnen und Schüler lässt schnell nach. Hören - Hypothesen bilden - Hypothesen verifizieren Nach einem ersten Hören werden Hypothesen an der Tafel notiert. Nachdem der Beginn ein zweites Mal angehört wurde, können die Hypothesen verifiziert oder ergänzt werden. Das Ergebnis wird wie in Material 2 vorgeschlagen an der Tafel gesichert. Selektivverstehen Die zweite Etappe der Arbeit mit der Podcast-Sendung zielt auf ein Selektivverstehen. Vorgespielt wird die nächste Passage bis zu «Je jette un coup d'œil, c'est gentil». Hörauftrag Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Hörauftrag «Comment fonctionne le Grand Don ?» und notieren Informationen zu dieser Frage. Die Ergebnisse werden an der Tafel gesichert (siehe Material 2). Gesamten Beitrag hören In der dritten Etappe kann die komplette Sendung von Beginn bis zum Ende vorgespielt werden, da es gilt, nun alle Beteiligten an dem Grand Don zu bestimmen ("Qui participe au Grand Don ?»). Auch hier wird das Ergebnis an der Tafel notiert (siehe auch Material 2). Präzise Höraufträge als Hausaufgabe Die vierte Etappe der Arbeit mit dem Podcast sollte als Hausaufgabe aufgegeben werden. Um das Medium Podcast optimal zu nutzen, bietet es sich an, in einer Hausaufgabe ein erneutes, möglichst mehrmaliges Hören zu veranlassen. Die Schülerinnen und Schüler sollten präzise Höraufträge erhalten. Auswertung in Kleingruppen In der Auswertungsstunde sollte dann das Erhörte durch die Lektüre des Transkripts, möglichst in Kleingruppenarbeit, kontrolliert werden. Für Schülerinnen und Schüler, die technische Schwierigkeiten haben, sollten CD-ROMs in ausreichender Anzahl vorbereitet werden. Denkbar ist auch, dass im Informatikraum selbstständig gearbeitet wird, wenn alle PCs mit Lautsprechern (besser noch mit Kopfhörern) ausgestattet sind und die Lärmkulisse nicht zu störend wird. Alternativ nutzen die Lernenden ihre MP3-Player oder die Abspielfunktion in ihren Handys. So erkennen sie zudem, dass diese Geräte auch für die schulische Arbeit nützlich sein können. Est-ce que nous voulons organiser un Grand Don ? Das Thema der Stunde «Est-ce que nous voulons organiser un Grand Don ?» wird zu Beginn an die Tafel geschrieben. In einer Gruppenarbeitsphase mit dem Arbeitsauftrag «Trouvez des arguments pour et contre le Grand Don! Travaillez en groupe ! Notez vos arguments sur une feuille et présentez-les !» sollen dann Thesen formuliert und abschließend präsentiert werden. Thesensammlung Die Thesen können auf ausreichend großen Papierstreifen notiert und an der Tafel mit Magneten oder Klebestreifen notiert werden. Blitzlicht: Spendensammlung Zunächst wird ein eigener Grand Don nur simuliert. Als Impulse gibt die Lehrperson vor, nach zwei Minuten Bedenkzeit in einer Blitzlichtrunde auf die Frage "Quels objets personnels est-ce que vous donneriez pour le Grand Don ? Notez deux objets sur une carte et fixez la carte au tableau !" zu antworten. Die «gespendeten» Gegenstände werden auf der Tafel oder auf einer Folie präsentiert. Quel effet est-ce que le Grand Don pourrait avoir ? Nun schließt sich ein Unterrichtsgespräch an, in dem die Auswirkungen dieses fiktiven Grand Don beurteilt werden sollen. Auf den Impuls «Quel effet est-ce que notre Grand Don pourrait avoir sur les passants ?» äußern die Schülerinnen und Schüler ihre Vermutungen, die, wie in Material 4 vorgeschlagen, notiert werden. Hypothesen diskutieren Diese Vermutungen sollen nun verifiziert werden, um objektiv abschätzen zu können, ob der möglicherweise selbst organisierte Grand Don die erhofften positiven Wirkungen haben wird. Planungsgespräch initiieren Hierzu wird mit den Impulsen «J'ai noté toutes vos hypothèses. Qui a raison ?» (sehr offen, zielt bewusst darauf ab, keine Lösung, sondern eine Kontroverse zu erzeugen) und «Qu'est-ce qu'on peut faire pour savoir qui a raison ?» (zielorientierte Frage) zunächst ein Planungsgespräch initiiert. Im Verlauf des Gesprächs sollte deutlich werden, dass es zwei Möglichkeiten gibt, die möglichen Reaktionen des Publikums näher zu bestimmen: Pour savoir qui a raison nous pouvons ... observer la réaction des Parisiens au Grand Don. simuler un Grand Don dans la classe. Diese Möglichkeiten werden als Tafelbild notiert und zwei vorbereitete Arbeitsaufträge leiten in die nächste Phase über. Beobachtung und Rollenspiel Arbeitsteilige Gruppenarbeit bietet sich in dieser Phase an. Die beiden Arbeitsaufträge lauten: Le groupe A Pour mieux connaître l'effet d'un Grand Don, observez comment les gens réagissent au Grand Don à Paris. Qu'est-ce que vous observez ou entendez? Comment réagissent les passants, les SDF (les gens sans domicile fixe) devant les objets ? Que font les organisateurs ? Le groupe B Pour mieux connaître l'effet d'un Grand Don, mettez-vous à la place des passants qui vont voir notre stand. Défilez devant notre stand fictif. Choisissez, si vous voulez, un objet. Expliquez pourquoi vous en avez pris un ou pourquoi vous n'en avez pas pris ! Vortragsvorbereitung: Korrekturschleife Die Ergebnisse der Gruppenarbeitsphase sollen präsentiert werden. Denkbar wäre hier, die im Unterricht oft vernachlässigte Form des freien Vortrages einzuüben. Die Schülerinnen und Schüler notieren ihre Ergebnisse in sprachlich korrekter Form, legen diesen Vortrag der Lehrperson vor (per E-Mail, handschriftlich oder im virtuellen Klassenraum von lo-net). Freier Vortrag: leichter sprechen, leichter verstehen Nachdem eventuell enthaltene Fehler korrigiert worden sind, bereiten sich die Gruppen darauf vor, die Ergebnisse frei, also ohne Notizen, vorzutragen. Diese Form des freien Vortragens führt in der Regel dazu, dass sich die Schülerinnen und Schüler in einfacheren Sätzen ausdrücken und so besser verständlich machen, als wenn sie die Texte vorlesend präsentieren. Ergebnissicherung Eine schriftliche Sicherung der Arbeitsergebnisse erfolgt dann in der nächsten Phase während eines Unterrichtsgesprächs an der Tafel. Un Grand Don ne sert à rien - Diskussion Das Unterrichtsgespräch wird durch einen provozierenden Auswertungsimpuls («D'après ce que j'ai observé et compris, je pense que un Grand Don ne sert strictement à rien ! Vous êtes d'accord avec ce que je dit ?") eingeleitet. Die Diskussionsbeiträge werden an der Tafel wie in Material 4 vorgeschlagen schriftlich gesichert. Originalquellen konsultieren Um die Intention des Grand Don noch besser verstehen zu können, sollte eine mögliche Antwort der Organisatoren erarbeitet werden. Hierzu dienen eine Internetrecherche und eine Textarbeitsphase, die durch den folgenden Impuls initiiert wird. Auch das Ergebnis dieser Phase wird schriftlich gesichert. Qu'est-ce que les organisateurs du Grand Don répondraient à cette thèse ? a) Faites une recherche d'Internet sur la question. Présentez le résultat de vos recherches ! b) Lisez les deux textes sur le Grand Don (Material 5) c) Notez leurs réponses sur une feuille et présentez-la au tableau ! In einer Schlussrunde, die eventuell eine Abstimmung einleitet, müssen nun alle Stellung beziehen: «Quelle conclusion est-ce que vous tirez de nos observations pour répondre à la question «Est-ce que vous voulons organiser un Grand Don ?». Zumindest aber muss ein Argument auf die Frage «Est-ce que nous voulons organiser un Grand Don ?» geliefert werden. Eine Sicherung der Ergebnisse ist nun nicht mehr notwendig. Denkbar ist die Durchführung eines Grand Don in der Schule oder in der Stadt, der mit Fotos und selbst geschriebenen Texten dokumentiert werden könnte. Vor der Durchführung könnte eine Ankündigung, ein Plakat gestaltet werden (beispielhafte Plakate finden Sie auf der Grand Don Website ). Viel Erfolg!

  • Französisch
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II
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