Unterrichtsprojekt: Drogen, ihre Wirkung und Gefahren
Unterrichtseinheit
In diesem Unterrichtsprojekt zum Thema Drogen sollen sich die Schülerinnen und Schüler über die Wirkung und Gefahren verschiedener Stoffe informieren, aber auch persönliche Erfahrungen mit dem Thema Drogen diskutieren."Werbung gegen Drogen" wird von den meisten Fachleuten als kontraproduktiv eingeschätzt. Dieses Internetprojekt greift daher vor allem auf attraktive Webangebote zu, die die positiven Seiten eines drogenfreien Lebens in den Vordergrund stellen. Anschließend informieren sich die Schülerinnen und Schüler über Möglichkeiten der Erkennung von und Hilfe bei Drogenabhängigkeit und recherchieren im Internet nach Beratungsangeboten vor Ort.Dieses "Anti-Drogenprojekt" wurde in einer 9. Hauptschulklasse erfolgreich durchgeführt. In modifizierter Form lässt es sich für andere Schularten und Klassenstufen schnell anpassen. Im Rahmen eines solchen Projekts sollten Lehrkräfte genau hinhören, wenn sich die Klasse über das Thema Drogen unterhält. Gerade in der Klassenstufe 8 und 9 gibt es viele Jugendliche, die bereits erste Kontakte mit einer illegalen Droge hatten, haben und eventuell über verschiedene Signale Hilfsangebote gerne annehmen. Das Anti-Drogenprojekt im Unterricht Detaillierte Informationen zu den einzelnen Unterrichtsphasen. Erweiterungsmöglichkeiten Anti-Drogenprojekt Eine Analyse der persönlichen Stärken und Schwächen soll auf mögliche Konfliktsituationen vorbereiten. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich einen Überblick darüber, welche Substanzen als Drogen eingestuft werden, und unterscheiden zwischen legalen und illegalen Drogen. lernen Gründe für eine Drogensucht kennen. beschreiben eine ausgewählte (illegale) Droge ausführlich (Herkunft, Wirkung, Gefahren ...). lernen mögliche strafrechtliche Folgen durch Drogenbesitz kennen. können sich über die Beratungsangebote vor Ort erkundigen und mögliche Hilfen für gefährdete Freunde nennen. stellen eine Hausarbeit zum Thema zusammen und präsentieren und diskutieren ihre Arbeitsergebnisse vor der Klasse. nehmen eine kritische Einstellung zum Thema Drogen ein. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler orientieren sich auf der Website www.drogen-und-du.de mithilfe von gelenkten Aufgaben. recherchieren weitere Informationen zum Thema Drogen und zu Beratungsstellen im Internet. schätzen sich in kleinen Online-Quiz selbst ein und überprüfen ihr Fachwissen. gestallten eventuell eine Präsentation zum Thema (zum Beispiel mit Powerpoint). Impulse zum Klassengespräch Zum Einstieg in die Unterrichtsreihe eignen sich Zeitungsartikel zum Thema mit einem regionalen Bezug (zu finden beispielsweise per Suchmaschine mit der Eingabe Stadt + Drogen). Auch Karikaturen oder Abbildungen schaffen einen Diskussionsanlass (zu finden per Bildersuchmaschine mit Stichworten wie Drogen; illegale Drogen, Suchtprävention, Sucht; Drogen; Schule). Nach einem ersten Klassengespräch zum Thema Drogen sammeln und fixieren die Schülerinnen und Schüler ihr Vorwissen. Sie benutzen dazu das Arbeitsblatt 1. www.drogen-und-du.de Nachdem die Klasse mit den inhaltlichen Anforderungen der Internetrecherche sowie den Präsentationsvorgaben bekannt gemacht wurden, kann bereits in der zweiten Stunde die Partnerarbeit am PC beginnen. Die Website "Drogen und Du" empfängt die Schülerinnen und Schüler in aktuellem Design und mit Musik. Animationen bringen Bewegungen in die informativ gehaltenen Texte. Auf diese Weise kann das Thema "Drogen" auf jugendgerechte Weise eingeführt werden, ohne dass gleich eine "Zeigefingerpädagogik" abschreckt - was besonders bei betroffenen Schülerinnen und Schülern kontraproduktiv wäre. Webquest: Teil 1 Mithilfe gelenkter Lehrerfragen vom Arbeitsblatt orientieren sich die Jugendlichen auf der Internetseite. Dabei teilen sie die vorgestellten Substanzen zunächst in "illegale" und "legale" Drogen ein. Kurzinformationen zu den meisten Substanzen erlauben den Schülerinnen und Schülern (und Lehrkräften) einen verständlichen Einblick in die häufig auch unbekannten Begriffe aus der Drogenszene. Ein erster Selbsttest im "Checkroom" ermöglicht es den Jugendlichen, sich über ihre Stärken und Schwächen und damit über ihre mögliche Anfälligkeit für Drogenmissbrauch zu orientieren. Dieser Selbsttest lässt zugleich auf mögliche Ursachen und Gründe für die Drogenabhängigkeit bei Jugendlichen schließen. In der Rubrik "fun and risk" beschäftigen sich die Lernenden dann mit dem möglichen Grad der "Abhängigkeit von Drogen" und den typischen Merkmalen einer Drogenabhängigkeit. Informationsrecherche Die Schülerinnen und Schüler sollen nach einer ersten Auseinandersetzung und dem Kennenlernen verschiedener legaler und illegaler Drogen mithilfe der Website "Drogen und du" eine Droge auswählen, die sie genauer beschreiben und dann vor der Klasse vorstellen. Dabei sollen bestimmte inhaltliche Kriterien (Geschichte, Herstellung, Gefahren, Langzeitschäden, strafrechtliche Folgen) bearbeitet werden. Ergänzende Informationen können die Lernenden aus dem Internet (siehe Internetressourcen in den Zusatzinformationen oder allgemeine Suchmaschine) oder aus Informationsmaterialien der Krankenkassen erschließen. Sicherung Die schriftliche Bearbeitung des Themas soll als Hausarbeit erfolgen. Die Schülergruppen stellen ihre Arbeitsergebnisse vor der Klasse vor und diskutieren. Auch in diesem Rahmen bietet es sich für die Lehrkraft an, immer wieder die Ursachen und Gründe für Drogenabhängigkeit sowie Möglichkeiten der Handlungsalternativen (Selbstvertrauen, Freizeitgestaltung, Freude am Leben und Beruf, Vorbilder) aufzuzeigen. Webquest: Teil 2 Der zweite Teil des Drogenwebquests zeigt abschließend nochmals Möglichkeiten der Hilfe und Beratung für Betroffene. Die Schülerinnen und Schüler suchen die Online-Angebote der nächstgelegenen Drogenberatungsstelle oder informieren sich über anonyme Beratungsstellen. Ein Unterrichtsgang zu einer Drogenberatungsstelle hat sich in diesem Zusammenhang bewährt, denn so werden erste Hemmschwellen abgebaut - für den Fall, dass Schülerinnen und Schüler einmal selbst eine Beratung für sich oder Familienmitglieder in Anspruch nehmen müssen. Zusatzangebote für schnellere Schülerinnen und Schüler Da an einem solchen Projekt bekanntlich einige Schülerinnen und Schüler schneller als andere arbeiten, erhalten die Schnellen Anregungen für weitere interaktive Angebote zum Thema Drogen im Internet. Ein weiterer Selbsttest im "Checkroom" der Website "Drogen und Du" ermöglicht ihnen beispielsweise eine abschließende Selbstkontrolle. Welche Gründe gibt es für eine Drogenabhängigkeit? Während der gesamten Unterrichtsarbeit wurden die vielseitigen Gründe, die zur Drogenabhängigkeit führen können, thematisiert. Dazu zählen beispielsweise Perspektivlosigkeit, Neugierverhalten, Konflikte, Langeweile oder Traurigkeit. Die Betroffenen glauben zunächst mit Suchtstoffen Vergessen zu finden. Erst sehr viel später realisieren sie selbst (und ihre Umwelt) die Abhängigkeit und den Teufelskreis, in dem sie sich befinden. Sie sind ohne fremde Hilfe nicht mehr in der Lage einen Ausweg zu finden. Analyse von Stärken und Schwächen Natürlich lassen sich in einer solchen Unterrichtseinheit Werte und Eigenschaften, die helfen, gegenüber Drogen stark zu bleiben, nicht in Kürze vermitteln. An dieser Stelle sollten diese Einzelkonflikte jedoch erstmals genannt werden. Indem sie bewusst gemacht werden, können sie eine Vorbereitung auf mögliche Konfliktsituationen darstellen. Aus diesem Grund notieren die Schülerinnen und Schüler ihre persönlichen Stärken und Schwächen und beratschlagen, wie sich das Ausweichen vor Konflikten und Realitätswahrnehmung in die Drogenabhängigkeit vermeiden lässt. Die Jugendlichen können erste spontane Anmerkungen während des Unterrichts nennen, sie sollen sich jedoch über einen kurzen Zeitraum hinweg auch selbst beobachten und auf diese Weise weitere Stärken und Schwächen erkennen. Selbstbeobachtung Da Jugendliche insbesondere die eigenen Schwächen nicht gerne offen vor der Klasse zugeben, habe ich an dieser Stelle entschieden, dass sie die Selbstbeobachtungsbögen (Siehe Arbeitsblatt 5) ausfüllen, ohne ihre Ergebnisse mir oder den Klassenkameraden mitteilen zu müssen. Die einzelnen Rubriken bin ich jedoch mit der Klasse durchgegangen und habe mögliche Antwortenmuster notiert. Besonders positive Eigenschaften einzelner Schülerinnen und Schüler wurden hervorgehoben. Bei der Besprechung wurde insgesamt Wert darauf gelegt, dass nur positive Kritik untereinander ausgetauscht wurde. Zitate zum Mut machen Die Auseinandersetzung mit dem "Erwachsenwerden", die Suche nach Anerkennung und die Frage nach dem "Lebenssinn" beschäftigt Lyrik und Dichtung seit Generationen, wie die Schülerinnen und Schüler bei einer abschließenden Internetrecherche feststellen. In einem Zitatarchiv im Internet (zum Beispiel bei www.sinnsprueche.de) sollen sie einen passenden Spruch für sich selbst beziehungsweise für einen Mitschüler oder eine Mitschülerin auswählen. Die Zitatensuche soll Mut machen und darüber hinaus eine positive Rückmeldung der Schülerinnen und Schüler untereinander ermöglichen. Ideen und mehr Weitere Tipps und Erweiterungsmöglichkeiten zum Thema finden Sie unter den Internetressourcen (siehe Zusatzinformationen), insbesondere auf der Internetseite von www.kinderstarkmachen.de .
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Religion / Ethik / Politik / WiSo / SoWi
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Sekundarstufe I