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Halloween in der Grundschule

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema Halloween entdecken die Schülerinnen und Schüler mithilfe einer Kinder-Suchmaschine altersgerechte Internetseiten über Herkunft und Hintergründe des Festes. Das Internet bietet eine Fülle von Informationen und Hintergrundwissen zu dem Fest, das eigentlich erst in den letzten Jahren auch in Deutschland von immer mehr Menschen gefeiert wird. Klar, dass Halloween oftmals auch in der Schule als Thema aufgegriffen wird. Schließlich bieten sich eine Reihe von Möglichkeiten für den Unterricht. Gruselgeschichten werden gegenseitig vorgelesen. Das Thema Halloween in der Grundschule Ein Halloweenfest kann als Anlass dienen, Einkaufszettel zu schreiben, Mengen zu berechnen und Kosten zu verteilen. Im Englischen erweitern die Schüler ihren Wortschatz um einige thematische Begriffe. Abschließend erfolgt eine Präsentation der neu gelernten Wörter auf der Homepage. In dieser Unterrichtseinheit werden die folgenden Themengebiete berührt: Brauchtümer Fremde Länder und Kulturen Kelten Gruselgeschichten Halloweenparty Ablauf der Unterrichtseinheit Die Unterrichtseinheit "Halloween in der Grundschule" lässt sich in die folgenden sieben Sequenzen aufteilen: Erste Unterrichtssequenz Halloween Nach einer Einführung in die historischen Hintergründe von Halloween recherchieren die Schülerinnen und Schüler vertiefend im Internet. Zweite Unterrichtssequenz Halloween Die Kinder recherchieren mithilfe der Kindersuchmaschine fragFINN, wählen eine Geschichte aus und tragen sie im Plenum vor. Dritte und vierte Unterrichtssequenz Halloween Die Schülerinnen und Schüler lernen englische Volkabeln zum Themenfeld Halloween kennen. Zur Sicherung des Wortschatzes dienen Bildkartenspiele. Fünfte und sechste Unterrichtssequenz Halloween Die Schulkinder gestalten eine englischsprachige Internetseite und ein multiple choice Spiel zu Halloween. Siebente Unterrichtssequenz - Halloween-Party Zum Schluss wird gefeiert: Eine Halloween-Party bildet einen gelungenen Abschluss dieser Unterrichtseinheit. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler üben sinnentnehmendes Lesen und Vorlesen mit Betonung. lernen Herkunft und Brauchtum des Festes Halloween kennen. lernen die englischen Wörter witch, broomstick cauldron, cat, wizard, wand, spellbook, owl, ghost, chain, eyes, mouth, skeleton, skull, bone, claws, dracula, cape, bat, teeth, pumpkin, sad, happy, angry, nasty, trick or treat. erstellen einen Einkaufszettel für eine Hallowen-Party. berechnen die benötigten Mengen an Zutaten für die Rezepte. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler üben den Umgang mit einer Suchmaschine und Aufrufen von Internetseiten. üben das Fotografieren mit der Digitalkamera und das Scannen. erstellen eine einfache Internetseite mit Hyperlinks. Der Ursprung liegt in der keltischen Religion Halloween wird am 31. Oktober gefeiert. Am 1. November feierten die Kelten den Beginn des neuen Jahres. Sie glaubten, dass in der Nacht vom 31. Oktober zum 1. November die Geister der Toten ihren Weg aus den Gräbern zum Totengott Samhain suchen würden. Der Name des keltischen Festes lautete daher auch Samhainfest. Um den Toten den Weg zu weisen, zündeten die Kelten große Getreideopfer an. Die in Rüben geschnitzten Fratzen sollten die Geister davon abhalten, die Lebenden heimzusuchen. Heute sind die Kürbislaternen und die Kostümierung der Kinder als Geister, Gespenster und Hexen Überbleibsel. "Trick or treat!" Der Auspruch hat seinen Ursprung in den Dankesopfern, die die Toten besänftigen sollten. Ohne Gaben würden die Toten den Lebenden übel mitspielen. Die christliche Religion wandelte das noch lange nach der Missonierung beibehaltene Fest in Allerheiligen (am 1. November) um. Der Name Halloween leitet sich vom englischen Begriff "All hallow eve" ab, wie der Tag vor Allerheiligen hieß. Einführung Nach einer allgemeinen Vorphase mit der Aktivierung der Vorwissens der Kinder und einer Vermutungsfrage werden die Arbeitsblätter ausgeteilt und besprochen. Verschiedene Möglichkeiten der Informationsfindung werden aufgezeigt. Je nach Vorwissen der Kinder wird die Suche Kindersuchmaschinen erörtert. Dabei wird den Schülerinnen und Schülern auch das korrekte Aufrufen einer Adresse erklärt. Beide Suchmaschinen bringen die selben Ergebnisse. Haben die Kinder bisher noch keinen Kontakt mit dem Internet gehabt, genügt die Beschränkung auf einen Suchdienst. Recherche im Internet Gleich mit dem ersten angezeigten Link lassen sich die Fragen des ersten Arbeitsblattes beantworten. Bei der Beantwortung des zweiten Teiles müssen die Schülerinnen und Schüler die angegebene Internetseite korrekt aufrufen. Durch das anschließende Arbeitsblatt wird das erworbene Wissen sortiert, verbalisiert und reflektiert. Kinder, die schon vorher fertig sind, dürfen die Seiten weiter erkunden. Ein Sitzkreis, in dem die Kinder über das Fest erzählen und berichten was sie noch entdeckt haben, schließt die Stunde ab. Die Suchmaschine für Kinder "fragFINN" veranlasst die Schülerinnen und Schüler zum Erforschen der Seite. Damit das nicht in einer wilden "Klickerei" ausufert, werden in Arbeitsblatt 01 gezielte Aufträge gegeben. Jedes Kind soll sich eine Geschichte heraussuchen, die es dann im abschließenden Sitzkreis vortragen darf. Dazu muss für die Kinder die Möglichkeit zum Ausdrucken der Geschichte bestehen. Eventuell werden einige Schülerinnen und Schüler gleiche Geschichten aussuchen. Diese können sie dann abwechselnd vorlesen. Einige Geschichten eignen sich auch als kurze Theateraufführung. Hier kann auf das betonte Lesen eingegangen werden. Für die am Ende stehende Halloweenparty suchen sich die Kinder in Gruppen verschiedene Getränke, Gebäck oder Snacks heraus. Diese Auswahl wird ausgedruckt. Gemeinsam in der Gruppe wird eine Einkaufsliste unter der Berücksichtigung der jeweiligen Menge geschrieben (Umrechnung von vier Personen auf die Anzahl der Klasse). Die Zubereitung erfolgt daheim oder vor der Party in der Schule. What do you like to be at halloween? Die Einführung der Begriffe erfolgt am besten mit einer Handpuppe. Die der Autorin ist der englische Hund Mopsy. Mopsy ist sehr aufgeregt, da er einen Brief erhalten hat. Gemeinsam mit der Lehrerin Mrs. Jones öffnet er den Umschlag. Darin ist eine Einladung zu einer Halloweenparty. Nun muss sich Mopsy entscheiden als was er gehen möchte. Bildkarten "What do you like to be at halloween (american slang)? Do you like to be a ..." Zu diesen Fragen werden die Bildkarten präsentiert. Wenn alle Begriffe genannt sind, wiederholt Mopsy sie mehrmals, wobei die Kinder die entsprechenden Bildkarten zeigen dürfen. Anschließend fragt Mopsy die Kinder: "What do you like to be at halloween"? Nun braucht Mopsy entsprechende Untensilien zum Verkleiden: "I like to be a witch. I need a broomstick". Er nennt die verschiedenen Begriffe, spielt diese deutlich vor und die Kinder suchen (erraten) die richtigen Bildkarten (gemeinsames Sprechen der Wörter). Der Kürbis darf nicht fehlen Mopsy wählt zwischen einem traurigen, lustigen, bösen und gemeinem Kürbis aus. "Which pumkin do you like, Mopsy? An angry one, a happy one, a sad one ore a nasty one?" (Bild-Karten, Download siehe unten) Zur Sicherung des Wortschatzes dürfen die Kinder die Mimik der Kürbisse nachmachen. Die ersten Spiele erfordern nur einen passiven Wortschatz und stehen am Beginn. Die Schülerinnen und Schüler müssen also den gehörten englischen Wörtern die entsprechenden Bildkarten zuordnen. Im zweiten Teil der Spielvorschläge müssen die Lernenden die Begriffe bereits verbalisieren. Achtung: Alle Spielregeln werden selbstverständlich auf Englisch erklärt! Die Schülerinnen und Schüler sitzen in Fünfergruppen im Kreis. In der Kreismitte liegen die Bildkarten mit den verschiedenen Gegenständen zum Verkleiden. Die Hände sind hinter dem Rücken. Die Lehrkraft ruft eine Figur, zum Beispiel: "wizard". Nun versucht jedes Kind eine Bildkarte mit der passenden Verkleidung zu ergattern (wand, spell book, owl). Kindern, die eine falsche Karte nehmen, müssen ein eigenes Bekleidungsstück abgeben. Die Lehrkraft wiederholt die Begriffe. Das Kind, welches die Bildkarte ergattert hat, hält diese hoch. Abwandlung: Die Lehrkraft nennt einen Begriff direkt und die Schülerinnen und Schüler müssen diese Bildkarte finden. Alle Kinder sitzen im Kreis und erhalten Bildkarten. Zunächst kann am besten nur mit den Figuren-Bildkarten gespielt werden, um später einzelne Verkleidungsgegenstände hinzuzufügen oder eine nur mit den Verkleidungsgegenständen zu spielen. Jede Bildkarte muss mindestens dreimal vorkommen. Ein Kind bleibt übrig und steht in der Mitte. Die Lehrkraft ruft einen Begriff der Bildkarten, zum Beispiel: "witch". Alle mit der entsprechenden Bildkarte müssen nun schnell den Platz tauschen, während das Kind in der Mitte versucht, einen Platz zu ergattern. Ein neues Kind steht nun in der Mitte. Alle Kinder geben dann ihre Karte an den rechten Partner weiter. Beherrschen die Schülerinnen und Schüler den Wortschatz auch verbal, kann selbstverständlich auch das Kind in der Mitte den Begriff nennen. Jedes Kind erhält eine Bildkarte. Die Lehrkraft ruft zum Beispiel: "ghost" und alle Kinder mit passenden Bildkarten laufen zueinander. Entsprechend kann auch "broomstick" gerufen werden. Jedes Kind erhält eine Karte, die es nicht zeigen darf. Durch Fragen wie: "Are you a witch?" versuchen die passenden Paare zusammen zu kommen. Jede Gruppe erhält je vier Bildkarten mit einer Figur (kein Verkleidungsgegenstand). Die Karten werden vermischt und verteilt. Das jüngste Kind beginnt. Ziel ist es, vier gleiche Karten zu bekommen. Dazu wird gefragt: "Do you have a wizard?" Bei der Antwort " yes" bekommt das fragende Kind die Karte und darf weiter fragen, dann aber ein anderes Kind. Bei "no" darf nun die oder der Gefragte weiterspielen. Schwerere Variante des letzten Spiels: Hier werden alle Karten (jeweils nur eine von jeder Sorte) verteilt. Die Schülerinnen und Schüler versuchen, nun eine Figur und die vier passenden Verkleidungsgegenstände durch gezieltes Fragen zu erhalten. Gewinner ist, wer am schnellsten vier passende Karten hat. Die anderen Spielen bis zum Ende weiter. Zuordnung zum geschrieben Wort Können die Kinder den Wortschatz sicher verbalisieren, erfolgt die Zuordnung zum geschrieben Wort. Mopsy liest die Wortkarten vor und die Schülerinnen und Schüler suchen die Bildkarten. Anschließend wird alles wieder vermischt und die Kinder ordnen die Karten neu, wobei sie die Wörter verbalisieren müssen. Als weitere Sicherung kann ein Memory (Wortkarte, Bild) erstellt werden. Auch hier ist auf die Verbalisierung zu achten. Alle oben genannten Spiele können auch mit den Wortkarten gespielt werden. Achtung: Alle Spielregeln werden selbstverständlich auf Englisch erklärt! Mit dem Redaktionssystem digi.reporter können Kinder zusammen mit ihrer Lehrkraft auf einfache Art und Weise ansprechende multimediale Inhalte erstellen und im Internet veröffentlichen. Homepage-Gestaltung Die Schülerinnen und Schüler gestalten eine Internetseite mit einem selbst gewählten Teil der neuen Begriffe (selbstverständlich in Englisch). Die Begriffe werden in einer Tabelle angeordnet. Neben jedem Begriff wird das Bild eines Lautsprechers eingefügt. Jeder Begriff wird mit einer Seite verlinkt, die das Bild des entsprechenden Begriffes zeigt. Tondateien aufnehmen Eine zweite Gruppe spricht die Wörter sozusagen in den Computer. Mit einem Mikrofon und dem entsprechendem Programm (Windows Zubehör: Sprachrekorder) wird jedes Wort einzeln gesprochen und als Datei abgespeichert. Anschließend müssen die Dateien mit dem Lautsprechersymbol des entsprechenden Wortes verbunden (verlinkt) werden. Erstellung von Bildern Eine dritte Gruppe erstellt die Bilder. Dabei können die vorhanden Bildkarten eingescannt oder neue Bilder entwickelt werden. Es kann freihand oder mit Paint oder einem ähnlichen Malprogramm gearbeitet werden. Die Schülerinnen und Schüler können sich auch verkleiden und gegenseitig fotografieren. Die Gestaltung hängt ganz von der Zeit ab, die insgesamt aufgewändet werden soll. Zur Wortschatzsicherung erstellen die Schülerinnen und Schüler ein multiple choice Spiel zu den Figuren. Die Fragen könnten zum Beispiel lauten: "What do you need, to be a wizard?" "What doesn't match?" Entsprechend gestalten die Schülerinnen und Schüler die Seiten. Jede Gruppe übernimmt eine Frage, die von der Lehrkraft dann zu einer Hardcopy zusammenfügt wird oder eine extra zu diesem Zweck gegründete vierte Gruppe übernimmt die gesamte Aufgabe parallel zur Erstellung der multimedialen Inhalte. Zum Schluss wird gefeiert Viele Ideen und Tipps für so ein Fest sind im Laufe der vergangenen Stunden im Internet recherchiert worden. Ein Gang in die Bücherei oder das Mitbringen von Büchern aus dem heimischen Bücherschrank der Kinder kann weitere Anregungen bringen, beispielsweise zum Schminken und Verkleiden, zur Raumgestaltung oder zu passenden Rezepten. Einbeziehung der Eltern Wenn man das Wagnis eingehen will, alle Vorbereitungen inklusive Essen, Getränke und Dekoration in der Schule durchzuführen, sichert man sich am besten die Hilfe von vielen Eltern und plant einen ganzen Vormittag ein. Ansonsten werden alle Aufgaben delegiert und alles Notwendige zur angegeben Zeit mitgebracht. Die Schülerinnen und Schüler dürfen natürlich durch das Schulhaus wandern und mit "trick or treat" Süßigkeiten sammeln. Am besten man warnt die anderen Kolleginnen und Kollegen entsprechend vor. Malen und Herstellen von Masken Schreiben von Einladungskarten (deutsch oder englisch)

  • Technik / Sache & Technik / Informatik / Wirtschaftsinformatik / Computer, Internet & Co. / Geographie / Jahreszeiten / Geschichte / Früher & Heute
  • Primarstufe, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II, Berufliche Bildung

Die Judenbuche: Leerstellentexte im Internet

Unterrichtseinheit

Im Sinne der Leerstellendidaktik setzen sich Schülerinnen und Schüler kreativ mit Themen aus der "Judenbuche" auseinander. Ihre Kommentare und Texte zur literarischen Vorlage veröffentlichen sie dann auf vorbereiteten Seiten im Internet. Warum sollte eine Klasse den Ehrgeiz haben, Informationen zur "Judenbuche" zu publizieren, wenn man im Internet mühelos mehrere schulische Webseiten zu diesem Thema findet? Leerstellentexte bieten da einen deutlich größeren Anreiz: Sie lassen Raum für Kreativität, sind im Ergebnis individuell und daher durchaus eine Publikation wert. Die durch die Lehrkraft vorbereitete Strukturierung und Verlinkung der Seiten erleichtern diese Arbeit. Eine Klasse findet im Internet ein unbestelltes Feld, wenn sie im Sinne der "Leerstellendidaktik" kreative Beiträge zu einer Ganzschrift verfasst. Sind diese "Kreationen" eng an den literarischen Text gebunden, gibt es eine intensive Auseinandersetzung mit der Lektüre. Die Publikation der Ergebnisse im Internet wird technisch entlastet, wenn vorstrukturierte und voll verlinkte Seiten nur mit Inhalten gefüllt werden müssen. Nicht die Technik, sondern die Textarbeit steht also im Mittelpunkt. Fächerverbindend wurde im Fach Geschichte eine "Power-Internet-Recherche" zum Aspekt des Holzfrevels und zur sozialen Lage der "kleinen Leute" im 19. Jahrhundert durchgeführt. Übersicht zum Projektverlauf Informationen zu den einzelnen Phasen und zur Evaluation des Unterrichtsprojekts. Inhaltliche Ziele Die Schülerinnen und Schüler können nach selbstständiger Lektüre einer Ganzschrift gezielt Verständnisfragen formulieren. aus dem Prolog auf die Erzählabsicht schließen. relevante Themen im Sinne der Leerstellendidaktik finden. selbstständig im Team ein gewähltes Thema traditionell (Text und Kommentar) und kreativ bearbeiten. das Ergebnis der Teamarbeit computergestützt vor der Klasse präsentieren. im Fach Geschichte Internet-Ressourcen zum Thema "Holzfrevel" auswerten. Ziele aus dem Bereich Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können als Großgruppe die Methode der "Power-Internet-Recherche" effektiv anwenden. eine bereitgestellte HTML-Leerseite mit eigenen Inhalten überschreiben/ergänzen. neue HTML-Seiten mit dem gleichen Design erstellen und verlinken. alle Internet-Ressourcen zum Thema durch Angabe der URL referenzieren. Aussicht auf Veröffentlichung steigert Motivation Wer schon einmal Ergebnisse aus dem projekt- und produktionsorientierten Unterricht publiziert hat (Print, Ausstellung, Internet, CD-ROM), weiß, wie die Motivation der Schülerinnen und Schüler die Perfektion der Produkte steigert. Da ich damit einschlägige Erfahrungen gesammelt habe, wollte ich zusammen mit der Kooperations-Lehrerin das Projekt "Judenbuche - Online" angehen. Aber siehe da: Das Thema ist im Internet bereits "besetzt". Diese Erfahrung machen wir mittlerweile (2003) mit zahlreichen Themen aus dem "Bildungskanon". Die Lösung besteht darin, dass wir die Schülerinnen und Schüler dazu anregen, sich kreativ mit der Lektüre auseinander zu setzen. Die Kreation eines Individuums ist immer einmalig; insofern ist ein solches Produkt im Internet natürlich noch nicht veröffentlicht. Der Publikationsabsicht steht also nichts mehr im Wege. Kooperation unter Lehrkräften Eine in selbstständigem Arbeiten trainierte Klasse ist leicht für ein Projekt dieser Art zu begeistern. Kooperation zwischen Lehrkräften ist dagegen schwerer zu realisieren. Im vorliegenden Fall war ich "Masterteacher" des Lehrgangs "Intel - Lehren für die Zukunft"; die kooperierende Deutschlehrerin Teilnehmerin dieses Lehrgangs. Mit der Durchführung des Projektes "Judenbuche" hatte sie sich für die Zertifizierung des Lehrgangs qualifiziert. Die Kooperation stand also auch im Eigeninteresse der beteiligten Lehrkräfte. Schritte der Arbeitsplanung Zunächst liest die Klasse die Ganzschrift selbstständig. Dabei notieren sich die Schülerinnen und Schüler Fragen zum Verständnis der Kriminalnovelle. Zum festgesetzten Termin werden die Verständnisfragen im traditionellen Deutschunterricht geklärt. In einer Interpretation des Novellen-Prologs formulieren die Jugendlichen die vermutete Aussageabsicht. Um die Phantasie der Klasse anzuregen, wiederholt die Lehrkraft noch einmal die Funktion der "Leerstellen-Methode". Danach sammeln die Schülerinnen und Schüler Themen zur Gruppenarbeit und zur freien Interpretation. Diese werden von der Lehrkraft überarbeitet und als Plakat im Klassenzimmer ausgehängt (siehe Planungsplakat). Freie Themenwahl Die Schülerinnen und Schüler tragen sich nach Interesse für die zu bearbeitenden Aufgaben ein. Bis zur nächsten Stunde verbleiben mehrere Tage, in denen sie Entwürfe für die Kreativarbeit schreiben können. Sie nutzen diese Zeit auch zur Markierung der Textstellen im Buch, die ihr Thema betreffen. Zur Vorbereitung der Textarbeit gehört auch die Power-Internet-Recherche zum Thema Holzfrevel, die im Geschichtsunterricht durchgeführt wird. Nutzung von Suchmaschinen Ab der Internet-Recherche findet der Unterricht im Multimediaraum statt. In zwei Geschichtsstunden lernt die Klasse bei der Recherche-Aufgabe zum Thema Holzfrevel die Power-Internet-Recherche kennen. Dabei ist eine möglichst große Teilnehmerzahl wichtig, um sehr schnell die Suchergebnisse einer Suchmaschinenanfrage zu durchforsten. Das funktioniert so: In eine Suchmaschine (zum Beispiel google.de) geben die Schülerinnen und Schüler einen Suchbegriff ein, in diesem Fall das Wort "Holzfrevel". Selektion und Speichern von Internetadressen Wenn die gefundenen Seiten auf den ersten Blick brauchbar erscheinen (auf den Anbieter achten!), wird eine Verknüpfung zu dieser URL in ein Verzeichnis des Schulnetzes gespeichert, in dem alle Projektteilnehmer Lese- und Schreibrechte haben. Wenn ein Schülerteam diese Seite bereits gespeichert hat, erscheint eine Meldung, die nach "Überschreiben" fragt. Das Team weiß also, dass jemand diese Seite bereits gesichtet hat und prüft eine andere Webseite. Wenn die Schülerinnen oder Schüler eine Seite als erste gespeichert haben, überfliegen sie den Inhalt und ändern den Dateinamen der Verknüpfung durch den Zusatz "loeschen", falls die Informationen unergiebig oder unseriös sind. (In der Datei "Power-Internet-Recherche" werden alle Arbeitsschritte detailliert erklärt, siehe Download.) Arbeitsteilung Damit nicht zu viel Zeit durch das Speichern von URLs, die als Verknüpfung bereits gespeichert sind, verloren geht, teilt die Lehrkraft je drei Teams zum Sichten je einer Seite der Suchergebnisse ein. Das ermöglicht eine weitere Zeitersparnis und bringt den Gruppen weniger Frust. Gleichzeitig bleibt die Wettbewerbssituation gegenüber den beiden andern Teams, die auf der gleichen Ergebnis-Seite der Suchmaschine suchen, erhalten. Effektive Recherche ohne großen Zeitaufwand Die Klasse erfährt die Kraft der Gruppe, indem in einer halben Stunde eine sehr ergiebige Websuche dokumentiert ist (auf diese Weise ist die Klasse auch auf den Volltext der Novelle gestoßen). Die Klasse entwickelt dabei ein bestechendes Tempo und die einzelnen Schüerinnen und Schüler ihre Entscheidungskompetenz sowie ihr Beurteilungsvermögen bezüglich möglicher Netz-Ressourcen. Nach zwei Stunden Recherche und Aufbereitung der Ergebnisse ist im Klassen-Verzeichnis genügend Material für die weitere Bearbeitung vorhanden. Die Wettbewerbsituation entsteht durch Vernetzung Dieses Verfahren funktioniert an jedem Computer. Man braucht dazu kein Netzwerk. Nur ist die individuelle Abspeicherung von Verknüpfungen auf diese Weise widersinnig, weil der Einzelne an seinem nicht vernetzten Computer ja nicht im Wettbewerb mit anderen "Jägern" steht. Das individuelle "Sammeln" geschieht ja standardmäßig über das Hinzufügen von Lesezeichen, was nichts anderes als Verknüpfungen sind. Vorgabe von HTML-Seiten: Inhalte wichtiger als Design Zu Beginn jeder Stunde gibt die Lehrkraft (wahlweise ein kompetentes Mitglied der Klasse) Kurzinfos und Tipps zum Umgang mit dem HTML-Editor. Wichtiges Lernziel dieser Unterrichtseinheit war jedoch das exakte Referenzieren von Internet-Ressourcen. Die Klasse soll sich auf den Inhalt und die Formulierung der Kreativaufgaben konzentrieren. Deshalb wird sie von Design-Aufgaben entlastet. Vorgefertigte, schon voll verlinkte "Lehr- und Leerseiten" sind von den Teams zu öffnen und zu bearbeiten. In diese Seiten hat die Lehrkraft wichtige Informationen zur Programmbedienung implementiert. Ein Tabellenraster - das die Teams selbstverständlich verändern können - ermöglicht die Platzierung von Texten und Grafiken in einem sinnstiftenden Layout. CSS-Dateien formatieren den Text einheitlich. Als Hintergrund wurde der alte 20-DM-Schein mit dem Portrait der Droste, einer Schreibfeder und der Judenbuche gewählt. Behutsame Moderation durch Lehrkräfte Während der selbsttätigen Arbeit bewährt und entwickelt sich die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler zur Kooperation. Die Kunst der Lehrkräfte besteht wie bei allen Formen des offenen Unterrichts und Projektunterrichts darin, in behutsamer Moderation, besonders befähigte Schülerinnen oder Schüler in die Assistentenrolle zu bringen, die Balance zu halten zwischen Ermutigung zu Kreativität und Eigentätigkeit und dem Abblocken von übers Ziel hinausschießenden Energien. Die Lehrkraft muss außerdem das Zeitmanagement betreiben und dafür sorgen, dass die Teammitglieder gegen Ende der Stunde sich selbst Hausaufgaben stellen, die die Weiterarbeit in der folgenden Stunde gewährleisten. Teilergebnisse dienen der Weiterentwicklung Ein ständiges Zwischenspeichern ermöglicht der Projektleitung, den Fortschritt des Projektes stets zu beobachten und besonders gelungene Teilergebnisse via Beamer-Projektion der Klasse vorführen zu lassen. Die vorgefertigte Link-Struktur ermöglicht allen Mitgliedern der Klasse, sich über die "Home-Seite" die Teilergebnisse der anderen Teams anzusehen und für weitere Verlinkungen zu sorgen. Die Realisierung des Projekts in nur 8 Stunden Computerarbeit ist allerdings nur möglich, wenn die Teilnehmenden ihre Texte zu Hause bereits digitalisieren und auf Datenträgern gespeichert mit in die Schule bringen. Präsentation der Endergebnisse In einer sehr ernsthaft angelegten Beamer-Präsentation stellen die Teams ihre Arbeiten der Klasse vor. Dabei können Fehler sofort behoben werden. Das Feedback der Klassenmitglieder gibt der Lehrkraft zusätzliche Kriterien für die Beurteilung der Produkte. In diesem Fall wollte die Klasse keine Wertung innerhalb der vorgeschriebenen Klassenarbeiten, sondern eine Wertung als zusätzliche Klassenarbeit. Das Ergebnis war - wie bei dieser Klasse üblich - gut bis sehr gut. In einer Fragbogenerhebung bestätigten alle Schülerinnen und Schüler, dass diese Art, eine Lektüre zu erarbeiten, für sie sehr viel ergiebiger gewesen sei und ihnen mehr Spaß gemacht habe als der traditionelle Unterricht. Die Endkorrektur der Texte oblag der Deutschlehrerin, der Upload dem Geschichtslehrer. Vielfältige Unterrichtsergebnisse Die Schülerbeiträge sind von hoher Authentizität und Qualität. Fast alle Schülerteams änderten die gewählte Aufgabenstellung ab und erweiterten sie - ein Effekt, der durchaus intendiert ist. Besonders befriedigend für Literaturfreunde ist es, dass fast alle Teams der Kreativaufgabe eine Text-Kommentar-Synopse vorangestellt haben. Die Qualifikationen aus der Unterrichtseinheit "Erörtern" wurden zum Beispiel durch die Gruppe 2 mit "Thesen" eingebracht. Eine schöne Variation der Aufgabenstellung ist die "Beichte Friedrichs" als Kreativaufgabe der Gruppe 4. Gruppe 5 modifizierte die Themenstellung, indem sie ein Streitgespräch entwarf. Gruppe 6 fügte den Plädoyers von Staatsanwalt und Verteidiger den Richterspruch hinzu und fundamentierte den Richterspruch auf dem Strafgesetzbuch! Kleine Schwachstellen Einige Gruppen haben sich nicht an die geforderte Referenzierung der benutzen Quellen gehalten. Den begleitenden Lehrkräften ist es außerdem während des Projektes entgangen, dass einige Teams ihre Kommentare/Interpretationen dem Tempus der Novelle angeglichen, also statt des Präsens das Präteritum verwendet haben. Dies ist bis in die Publikation hinein leider unkorrigiert geblieben. Die Gestaltung von Schrift auf dem Hintergrund des grünen 20-DM-Scheines ist schwierig. Die häufig verwendete weiße Schriftfarbe ist auf den helleren Stellen des Hintergrundes leider nur schwer lesbar (zu wenig Kontrast!). Immenses Feedback auf die Homepage Das beste Feedback erhält die Klasse durch die zahlreichen Hits auf die Website. In 420 Tagen Online-Zeit wurde das Projekt (inklusive Reloads) 87.000 Mal besucht. Faust-Gymnasium-Staufen: Die Judenbuche Homepage zum Projekt "Die Judenbuche" von Michael Seeger und Angelika Sauer. Tipps zum Selbermachen Texterschließung auf dem Wege des kreativen Füllens von Leerstellen evoziert eine intensive Textaneignung im Sinne der subjektiven Lesedidaktik. Die in dem Projekt "Judenbuche" gemachten positiven Erfahrungen sind ohne Weiteres auf andere Ganzschriften übertragbar. Der methodische Weg kann genauso übernommen werden. Wichtig erscheinen die vorformatierten und vorverlinkten Schülerseiten, damit das Projekt elektronisch ohne lange Einführung sofort mit der inhaltlichen Arbeit starten kann. Das Problem der Dateigröße sollte den Schülerinnen und Schülern immer wieder vor Augen geführt werden.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe I, Primarstufe

Globales Lernen: Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit zum Thema Menschenrechte und gesellschaftliches Engagement lenkt den Blick der Schülerinnen und Schüler von der Fußball-Weltmeisterschaft auch das Land Südafrika, seine Probleme und die Menschen, die dort Leben.Südafrika: Rund 9.000 Kilometer von Deutschland entfernt, wurde dieses Land mit der Fußball-Weltmeisterschaft für einige Wochen medial präsent. Diese Unterrichtseinheit lenkt den Blick der Schülerinnen und Schüler auf die südafrikanische Realität jenseits des sportlichen Ereignisses. Die Lernenden informieren sich über das Internet, Printmedien und Kontakte zu Expertinnen und Experten über wirtschaftliche und soziale Probleme des Landes. Sie lernen Lebenswelten südafrikanischer Jugendlicher kennen, vergleichen sie mit ihren eigenen und erkennen, welche konkreten Handlungsmöglichkeiten sie selbst zur Bekämpfung sozialer Not haben. Damit liefert die Unterrichtseinheit einen Beitrag zum Erlernen gemeinsamen globalen Handelns. Sensibilisierung für die Bedeutung der Menschenrechte Über die Beschäftigung mit einem Großereignis sollen die Schülerinnen und Schüler in dieser Unterrichtseinheit für die Bedeutung der Menschenrechte und für gesellschaftliches Engagement sensibilisiert werden. Das "Medienereignis" Fußball-Weltmeisterschaft wird aufgegriffen und im Hinblick auf die Ziele globalen und weltoffenen Lernens vertieft. Eine Liste von Lehrplanstichworten zeigt auf, zu welchen Themen diese Einheit passt. Daran schließt sich eine Vorstellung der genutzten medialen Möglichkeiten an. Die Unterrichtseinheit rund um die FIFA WM 2010 umfasst 18 Arbeitsblätter, die sich auf vier Bausteine verteilen und ist modular einsetzbar. Didaktisch-methodische Vorüberlegungen Weshalb lohnt es sich, die Fußball-WM 2010 in den Unterricht mit einzubeziehen? Lesen Sie hierzu die didaktisch-methodischen Vorüberlegungen. Durchführung der Unterrichtseinheit: Baustein 1 Baustein 1 der Unterrichtseinheit befasst sich mit der Geographie und Bevölkerung Südafrikas. Auf die benötigten Arbeitsblätter wird an den entsprechenden Stellen verlinkt. Durchführung der Unterrichtseinheit: Baustein 2 Die Lernenden bekommen Einblicke in das Leben südafrikanischer Jugendlicher, setzen sich mit den Milleniums-Entwicklungszielen und HIV/Aids in Südafrika auseinander. Durchführung der Unterrichtseinheit: Baustein 3 In Baustein 3 beschäftigen sich die Lernenden mit den WM-Städten, aber auch mit Hintergründen der Fußball-Weltmeisterschaft und ihrer wirtschaftlichen Bedeutung. Durchführung der Unterrichtseinheit: Baustein 4 Die Jugendlichen untersuchen Projektbeispiele, die versuchen, Menschen einen Weg aus der Armut zu zeigen und werden sensibilisiert für eigene gesellschaftliche Verantwortung. Gestaltungskompetenz Die Schülerinnen und Schüler erreichen in den Fächern Ethik, Religion, Gemeinschaftskunde, Politik und Wirtschaft, Differenzierte Kompetenzen . Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten Hintergründe zu Südafrika (Staat, Naturraum, Aspekte der Geschichte Südafrikas, Fußball-WM 2010, ausgewählte Problemlagen). können eine eigene Einschätzung aktueller Entwicklungen in Südafrika geben und Hintergründe benennen. können aktuelle Informationen und Diskussionsprozesse im Internet recherchieren und ihre Bedeutung einschätzen. können zu ausgewählten Problemkreisen eine eigene Stellungnahme entwickeln und argumentativ vertreten. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen die Kommunikationsformen des Internets (E-Mail, Chat, Forum, Newsdienste) kennen und Information und Meinungsbildung nutzen. können das Internet als Medium zur aktuellen und authentischen Recherche nutzen und diese Nutzung kritisch reflektieren. Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über ausgewählte Entwicklungen und Problemlagen in Südafrika, unter anderem über "Straßenkinder", Armut, wirtschaftliche Lage und Entwicklung, Folgen der Apartheid. informieren sich über Versuche der Südafrikaner, soziale und wirtschaftliche Probleme zu beheben. begreifen Verbindungen zwischen Südafrika und Europa. setzen sich damit auseinander, dass die Entwicklung in Südafrika in Europa sehr selektiv wahrgenommen wird. Die Schülerinnen und Schüler erkennen unterschiedliche Ansätze zur Bewältigung des Alltags von Jugendlichen in Südafrika. beschreiben Ansätze zur Bewältigung des Alltags von Jugendlichen in Südafrika und vergleichen diese mit der eigenen Situation. Die Schülerinnen und Schüler nehmen persönlich-individuelle Schicksale, gesellschaftliche und ökonomische Bedingungen in Südafrika, Armut und Gerechtigkeit als Problem zwischen Nord und Süd wahr und diskutieren diese. Die Schülerinnen und Schüler machen sich eigene und fremde Wertorientierungen in ihrer Bedeutung für die Lebensgestaltung bewusst, würdigen und reflektieren diese. versetzen sich in die Lage Gleichaltriger in Südafrika und nehmen das Leben aus deren Perspektive wahr und beschreiben diese. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die eigene Solidarität mit Menschen und die eigene Mitverantwortung für Umwelt und Entwicklung als notwendig und versuchen sie zu begründen . überprüfen die eigene Grundorientierung der Solidarität und Mitverantwortung im Dialog und angesichts neuer Erkenntnisse und entwickeln sie weiter. Die Schülerinnen und Schüler erkennen die eigene Bindung an ethische Normen in Entwicklungsfragen und Fragen der Bekämpfung von Armut und Not und hinterfragen diese kritisch. gehen konstruktiv mit Widersprüchen zwischen religiös/ethisch und sachlich begründeten Grundpositionen um. Die Schülerinnen und Schüler erkennen globale Komplexität und damit verbundene Widersprüche und Ungewissheiten als gegeben und bearbeiten diese konstruktiv. halten in der Auseinandersetzung mit kultureller Vielfalt die eigenen ethisch/religiös begründeten Grundpositionen offen und entwickeln diese weiter. formulieren aus den eigenen ethisch/religiös begründeten Grundpositionen heraus verbindende und verbindliche Handlungsoptionen als Beitrag zu einer Humanisierung der Welt. Die Schülerinnen und Schüler stellen dar, was im Privatleben, in der eigenen Familie sowie in religiösen Gemeinschaften oder Gruppen gemeinsamer Interessen im Blick auf die Situation von Jugendlichen in Südafrika für das Ziel einer zukunftsfähigen Entwicklung getan werden kann und sollte. bringen die eigene Haltung zu Maßnahmen der nachhaltigen Entwicklung ethisch begründen und gegebenenfalls mit religiösen Überzeugungen in Einklang. Begrifflichkeiten rund um den Fußball "Chancengleichheit", "Fair Play, "völkerverbindend", "Verständnis füreinander schaffend" - das sind Schlagworte für ein im wahrsten Sinne des Wortes "weltweites" Ereignis wie die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Durch die Dauerpräsenz und die nahezu lückenlose weltweite mediale Vermittlung werden hier schnell globale Zusammenhänge für Schülerinnen und Schüler greifbar. Das Thema ist eine Chance, zu Zielsetzungen globalen und weltoffenen Lernens zu arbeiten. Veranstalterland Südafrika Globales Lernen braucht Informationen zu Lebensraum und Bevölkerung. In diesem Unterrichtsprojekt zu Südafrika bietet es sich an, zu den Austragungsstädten des Turniers sowie zur Geschichte und Gegenwart des Landes zu recherchieren. Fußball in Afrika Fußball in Afrika ist bei uns bisher eher selten ein Thema von Interesse. Die Fußball-Weltmeisterschaft kann hier bei Schülerinnen und Schülern Aufmerksamkeit schaffen. "Fußball in Afrika" spiegelt viele Problembereiche wieder und ermöglicht es den Lernenden, Zusammenhänge in neuen globalen Perspektiven wahrzunehmen und in der eigenen Meinungsbildung zu berücksichtigen. Kampagnen von Nichtregierungsorganisationen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) möchten zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 der Lebenssituation von Jugendlichen in Südafrika zusätzliche Aufmerksamkeit verschaffen. Sie haben Kampagnen gestartet, die dazu anregen sollen, sich über die Lebenssituation von Jugendlichen zu informieren und sich kritisch mit dem Thema auseinander zu setzen. Diese Kampagnen bieten im Internet Materialien und Hilfen für eine motivierende Umsetzung im Unterricht für verschiedene Altersstufen an. Ungerechtigkeiten und globale Verflechtungen Seit Jahren machen von verschiedenen Nichtregierungsorganisationen getragene Kampagnen (beispielsweise "Kampagne für Saubere Kleidung", "Fair Play for Fair Life" oder "Fairer Handel") auf Ungerechtigkeiten und globale Verflechtungen aufmerksam. Produktionsbedingungen von Kleidung und Sportartikeln, die Verletzung von Menschenrechten durch Kinderarbeit, die Nichteinhaltung sozialer Mindeststandards oder Umweltzerstörung durch Produktionsverfahren sind ebenso kritisch betrachtete Themen wie ein fairer Handel, der sich gegen die Benachteiligung von Akteuren aus dem Süden durch das von den Industriestaaten beherrschte Welthandelssystem richtet. Globale Einblicke Fußball zeigt sich bei der Fußball-Weltmeisterschaft "global". Es nehmen Mannschaften aus allen Erdteilen teil. So sind - zumindest für kurze Zeit - Länder und Regionen im Gespräch, die sonst in der Schule und in der Bildungsarbeit kaum eine Rolle spielen. Eigenes Engagement Armut und Unterdrückung anderer Menschen muss man nicht hinnehmen: Viele Projekte zeigen Wege in eine bessere Zukunft auf. Die Schülerinnen und Schüler werden motiviert, Ziele der nachhaltigen Entwicklung im privaten, schulischen und beruflichen Bereich zu verfolgen und sich an ihrer Umsetzung auf gesellschaftlicher und politischer Ebene zu beteiligen. Zu welchen Themen passt die Unterrichtseinheit "Globales Lernen: Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika"? Eine Liste von Lehrplan-Stichworten zeigt auf, wie das Thema an den Lehrplan angebunden werden kann. Politische Bildung Grundwerte und Verfassung: Menschenrechte, Grundrechte Lebenssituation von Jugendlichen Bürgerbeteiligung, Engagement Politische Akteure - Nichtregierungsorganisationen Globalisierung, Internationale Zusammenarbeit und Friedenssicherung Medien und Freizeit Erdkunde Afrika - Raum Südafrika Raumprägung durch Wirtschaft Problemraum Mega-Städte Religion/Ethik Würde des Menschen Pflichten gegen sich selbst und Pflichten gegen andere der Mensch als Mittel und als Zweck eigene Rechte und Rechte der anderen die Frage nach dem Menschen und seine Verantwortung Freiheit Freiheit bedeutet Selbstbestimmung aller Menschen unter dem Anspruch der Vernunft. Selbstständige Medienarbeit Die Arbeitsblätter geben "Recherchehinweise", die ein selbstständiges Suchen nach Informationen mithilfe von Suchmaschinen ergänzen und qualifizieren sollen. Kontaktaufnahme und Kommunikation mit Akteuren ist wichtiger Bestandteil der Unterrichtsarbeit. Ausgangspunkt ist die Erhebung des Vorverständnisses von Schülerinnen und Schülern mit Blick auf die Akteure. Wahl der Medien Die Schülerinnen und Schüler lernen in dieser Unterrichtseinheit, sich über unterschiedliche Zugangsweisen im Internet Informationen zu beschaffen. Folgende Nutzungsmöglichkeiten kommen in Betracht: Online-Lexika Portale Informationsangebote auf den Websites von Hilfsprojekten Suchmaschinen mit unterschiedlichen Suchstrategien E-Mail-Recherche und Chat-Räume In dem PDF unter join-the-game.org findet sich ein Text des Autors, der im Rahmen des Projekts "Join the Games" entwickelt wurde. Hier sind fünf verschiedene methodische Zugänge zusammengestellt. Gruppenpuzzle Wandzeitung Arbeit mit Fragebögen, Umfragen und Szenarien Arbeit mit Bildseiten und Karikaturen Collage Präsentationsmöglichkeiten Präsentationsformen wie Wandzeitung und Collage haben inzwischen viele Schülerinnen und Schüler kennen und nutzen gelernt. Deshalb gibt es bei den Arbeitsvorschlägen hierzu keine "technischen Hinweise". In dieser Unterrichtseinheit lernen die Schülerinnen und Schüler weitere Präsentationsformen kennen. Einarbeiten der Arbeitsergebnisse in bestehende Enzyklopädien Gerade bei den Wikipedia-Artikeln zum Themenbereich ist es möglich, dass die Lernenden ein Online-Lexikon mit ihrem Beitrag erweitern. Dies wird in dieser Unterrichtseinheit als Arbeitsschritt angeboten. Kampagnen beschreiben Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit einem Hilfsangebot oder einer Kampagne auseinander, indem sie hierzu einen Steckbrief erarbeiten. In diesem Teil der Unterrichtseinheit sollen die Schülerinnen und Schüler Wissen zum Gastgeberland der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 erwerben. Die Arbeitsblätter 1 bis 4 sollen die Lernenden dazu anregen, sich selbst aktiv auf die Suche nach Informationen zu machen. Hintergrundinformationen Das Online-Spiel "Abenteuer Kapstadt" von join-the-game.org vermittelt den Lernenden Einblicke in das Leben südafrikanischer Jugendlicher. Die Schülerinnen und Schüler gewinnen Hintergrundinformationen und können sich mit einer Figur ihrer Wahl näher beschäftigen. Weiterführende Unterrichtsmaterialien Die Schülerinnen und Schüler erhalten über Links zu Unterrichtsmaterialien im Internet (Arbeitsblatt 5) sowie über Lebensgeschichten von Jugendlichen von der Straße oder aus Townships (Arbeitsblätter 6, 7 und 8) Hintergrundinformationen zum Thema "Jugend in Südafrika" und vertiefen sie in selbstständiger Arbeit. Mit Gründen für die soziale Situation in Südafrika sowie Problemlösungsstrategien setzen sich die Schülerinnen und Schüler anhand der Milleniums-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen auseinander. Sie informieren sich im Internet über die Milleniumsziele, erarbeiten deren Bedeutung für die Situation von Straßenkindern in Südafrika und finden heraus, inwieweit die Ziele bereits verwirklicht sind. Im nächsten Schritt verarbeiten die Schülerinnen und Schüler die gewonnenen Informationen über Jugendliche in Südafrika in einem Rollenspiel. In Dreiergruppen nehmen die Lernenden die Rollen von drei Figuren des Online-Spiels "Abenteuer Kapstadt" ein. Im Rollenspiel wiederholen und reflektieren sie die bereits gewonnenen Informationen zu den Themen "Lebensverhältnisse", "Sicherheit" und "Zukunft" südafrikanischer Jugendlicher. Dies kann auch in einem fiktiven Brief an eine der Hauptfiguren aus dem für die Unterrichtseinheit genutzten Online-Spiel geschehen. Umfrage In diesem Baustein beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit den WM-Städten, aber auch mit Hintergründen der Fußball-Weltmeisterschaft. Sie untersuchen insbesondere, was für Südafrikaner "Fußball" und Fifa WM 2010 bedeuten. In einem ersten Schritt notieren sie auf einem Umfragebogen (Arbeitsblatt 11) eigene Erwartungen und Wünsche an die Fußball-Weltmeisterschaft. Die Schülerinnen und Schüler sammeln die Umfragebögen ein und werten sie aus. Geschichte des Fußballs Mithilfe eines Sachtextes aus dem Internet informieren sich die Lernenden über die Geschichte des südafrikanischen Fußballs und erstellen eine Zeittafel. Dabei unterscheiden sie hinsichtlich "Fußball für Weiße - Fußball für die anderen - Fußball für alle". Zusätzlich können sie hier Informationen zur Geschichte des Fußballs in Deutschland notieren. Die Lernenden befassen sich in einem weiteren Schritt mit dem Zusammenhang von Fußball und Apartheid. Hierzu kann ein weiterer Sachtext aus dem Internet genutzt werden. Die Lernenden diskutieren die Frage, ob die Fußball-Weltmeisterschaft zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme Südafrikas einen Beitrag leisten kann. Hierzu können ergänzend zwei Presseartikel aus dem Internet genutzt werden. Alle Arbeitsaufträge zum Thema "Geschichte des Fußballs in Südafrika" sind in Arbeitsblatt 13 zusammengefasst. Über die offizielle Webseite der FIFA erhalten die Schülerinnen und Schüler erste Informationen zu den Austragungsorten der Fußball-Weltmeisterschaft. Diese Basisinformationen erweitern sie durch selbstständige Internetrecherche sowie Erkundigungen im Reisebüro und bei Fachlehrerinnen und Fachlehrern. Mit diesen Informationen erstellen sie eine WM-Städte-Karte. Arbeitsblatt 14 gibt den Lernenden Leitkriterien, nach denen sie die gewonnenen Informationen in der Kartei dokumentieren können. Zur Vertiefung des Themas kann auch an dieser Stelle der Artikel "Südafrika probt den Ernstfall" genutzt werden. In Zweierteams diskutieren die Lernenden die Bedeutung der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika. Dazu nehmen sie unter anderem die Rolle südafrikanischer Jugendlicher ein. Vorschläge zu Rollenspielen enthält Arbeitsblatt 14. Nach dem Rollenspiel können die Schülerinnen und Schüler nochmals den Fragebogen (Arbeitsblatt 11), den sie zu Beginn dieses Bausteins bearbeitet haben, ausfüllen und so feststellen, ob und inwiefern sich durch das Wissen, das sie inzwischen zu Südafrika erworben haben, ihre Erwartungen und ihr Interesse an der Fußball-Weltmeisterschaft geändert haben. Projekte außerhalb Deutschlands In diesem Baustein sollen die Schülerinnen und Schüler Projektbeispiele untersuchen, die versuchen, Menschen einen Weg aus der Armut zu zeigen und die sie dabei unterstützen, diesen Weg zu gehen. Außerdem sollen die Lernenden erkennen, wie und wo sie sich selbst für eine Verbesserung der Zukunftschancen anderer Menschen einsetzen können. Lebensbedingungen anderer Menschen verbessern Jede Gruppe wählt eines der in Arbeitsblatt 15 aufgeführten Projekte aus. Die Lernenden suchen im Internet Informationen über das gewählte Projekt. Mithilfe der ausgedruckten Informationen arbeiten sie an den Fragen und erstellen anschließend eine Tabelle mit Zielen, Angeboten und Hintergründen des gewählten Projektes. Die Informationen werden im Gruppenpuzzle-Verfahren ausgetauscht. Jede Gruppe erstellt auch einen Beitrag für die Wandzeitung. Ergänzend können die Lernenden mithilfe des Internets Informationen zu Straßenkindern in Deutschland sammeln; nützliche Links hierzu finden sie auf Arbeitsblatt 16 sowie in der Linkliste. Arbeitsblatt 16 fasst die Arbeitsschritte und Arbeitsaufträge zusammen. Diskussion zu den Projekten Im Partner-, Gruppen- oder Klassengespräch reflektieren die Schülerinnen und Schüler darüber, inwieweit die untersuchten Projekte die bisher besprochenen Problemlagen und die Milleniums-Entwicklungsziele aufgreifen. Vor Beginn der Diskussion kreuzen die Lernenden die für sie zutreffende Position auf einem Thesenbogen an (Arbeitsblatt 18). Die Ergebnisse fassen die Lernenden in einem Beitrag für die Wandzeitung zusammen. Ideensuche: Wie kann ich selbst helfen? Die Schülerinnen und Schüler informieren sich mithilfe des Internets darüber, welche Möglichkeiten es gibt, selbst soziale Projekte und Kampagnen zu unterstützen.

  • Politik / WiSo / SoWi / Religion / Ethik
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Die Deutsche Einheit 1989/1990

Unterrichtseinheit

In der Unterrichtseinheit "Die deutsche Einheit" beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Prozess der Wiedervereinigung. Alljährlich am 3. Oktober wird die Deutsche Einheit gefeiert. Dabei werden die Ereignisse, die zur Grenzöffnung führten, ebenso kontrovers diskutiert wie die Entwicklung von der Öffnung der Grenze bis hin zur Wiedervereinigung. War der Mauerfall die Folge eines Versprechers? War mit ihm der Weg zur Einheit des zweigeteilten Deutschlands vorgezeichnet?Auf einer Pressekonferenz, die direkt vom Fernsehen übertragen wurde, verlas SED-Politbüro-Mitglied Günter Schabowski als Antwort auf eine Frage zur neuen Ausreiseregelung einen Beschluss des Ministerrates: "Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt." Auf die Nachfrage eines Journalisten, ab wann dies in Kraft trete, antwortete Schabowski etwas verwirrt "sofort, unverzüglich". Diese Meldung löste eine Kettenreaktion aus, in kürzester Zeit verbreiteten sich Gerüchte, die Grenzübergänge zwischen DDR und BRD seien nicht mehr geschlossen. Auch westliche Medien berichteten, die DDR habe die Grenze geöffnet. Tausende Ost-Berliner machten sich auf den Weg zu Grenzübergängen, wo die Grenzwachen überrascht und ratlos waren. Der Ansturm der Menschen wurde schnell so groß, dass die Grenzsoldaten schließlich auf jegliche Kontrolle verzichteten und die Kontrollpunkte öffneten. Damit war die Mauer faktisch gefallen. Schritte zur Wiedervereinigung Mit der Wiedervereinigung Deutschlands werden heutzutage hauptsächlich zwei Daten in Verbindung gebracht: Der 9. November 1989 und der 3. Oktober 1990. Dass aber die Öffnung der Grenzen im Herbst 1989 nicht zwangsläufig zur deutschen Wiedervereinigung geführt hat und welche einzelnen Schritte hierzu erst beitrugen, ist vielen Schülerinnen und Schülern gar nicht bewusst. Didaktisch-methodische Hinweise zur Unterrichtseinheit "Deutsche Einheit" In der Unterrichtseinheit erkennen die Schülerinnen und Schüler, dass es im Wiedervereinigungs-Prozess auch Alternativen zum 3. Oktober 1990 gab. Inhaltliche Aspekte Die Wiedervereinigung wird zur ernsthaften Option Nach der Grenzöffnung verließen tausende Menschen die DDR, die wirtschaftlich vor dem Kollaps stand. Zudem forderten immer mehr Menschen auf den Montagsdemonstrationen neben Demokratisierung und Reformen auch die deutsche Wiedervereinigung. Die Lösung der deutschen Frage lag jedoch nicht nur in deutscher Hand, sondern war wesentlich an die internationalen Bedingungen gebunden. Für den weiteren Verlauf waren insbesondere die Reaktionen der USA und der Sowjetunion (SU) entscheidend. Inhaltliche Aspekte zur Unterrichtseinheit "Deutsche Einheit" Neben den deutschen Verhandlungspartnern waren die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs maßgeblich an der Ausgestaltung der Einheit beteiligt. Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler charakterisieren die Darstellung eines historischen Ereignisses in einem populären Magazin und nehmen dazu begründet Stellung. erarbeiten die Ursachen der Öffnung der Grenzen am 9. November 1989. diskutieren die Realisierungsmöglichkeiten verschiedener Zukunftsvorschläge für die DDR. reflektieren, warum sich Hans Modrows Idee einer Vertragsgemeinschaft nicht umsetzen ließ. erarbeiten die Vorstellungen Helmut Kohls zur Überwindung der deutschen Teilung. erarbeiten die Zielsetzungen der Parteien für die DDR-Volkskammerwahlen 1990 und erklären das Wahlergebnis sowie dessen Bedeutung für die Gestaltung der Deutschen Einheit. erkennen innen- und außenpolitische Faktoren der Deutschen Einheit. führen ein fiktives Rollenspiel durch, indem sie die Positionen Frankreichs, Großbritanniens, der USA und der Sowjetunion (SU) zur deutschen Wiedervereinigung erarbeiten, die jeweiligen Argumente anführen und auf die Argumente der übrigen Beteiligten eingehen. erläutern, welche alliierten Positionen sich bezüglich der Wiedervereinigung durchsetzen konnten. erörtern die Bedeutung des sogenannten "Zwei-plus-Vier-Vertrages" für die Wiedervereinigung. beurteilen die Wirtschafts- und Währungsunion unter der Fragestellung, ob es sich hierbei um die vorgezogene Einheit handelte. erörtern unterschiedliche verfassungsrechtliche Möglichkeiten der Wiedervereinigung. bewerten verschiedene Begriffsbezeichnungen bezüglich der historischen Ereignisse von 1989/1990. analysieren, welches Bild der historischen Ereignisse in einer Ausstellung vermittelt wird. entwickeln ein eigenes Ausstellungskonzept für die historischen Ereignisse von 1989/1990. Medienkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler führen eine Internetrecherche durch, beurteilen die Qualität von Websites und wählen geeignete Websites zur Informationsentnahme aus. gestalten eine eigene Website informativ und übersichtlich. stellen Informationen mit Hilfe eines Zeitstrahls übersichtlich und sachlich richtig dar. legen ein Wiki an, indem sie eigene Texte schreiben sowie Verbesserungen für fremde Textpassagen entwickeln, fehlerhafte Informationen verbessern und fehlende Informationen ergänzen. analysieren Karikaturen und interpretieren diese kontextgebunden. nutzen die Chatfunktion als Diskussionsmöglichkeit. formulieren alliierte Positionen zur Wiedervereinigung Deutschlands als Blogeintrag. Lindner, Bernd Die Demokratische Revolution in der DDR 1989/1990, Bonn 2010. Rödder, Andreas Deutschland einig Vaterland. Die Geschichte der Wiedervereinigung, Bonn 2009. Kowalczuk, Ilko-Sascha Endspiel. Die Revolution 1989 in der DDR, Bonn 2009. Die Wiedervereinigung wird zur ernsthaften Option Nach der Grenzöffnung verließen tausende Menschen die DDR, die wirtschaftlich vor dem Kollaps stand. Zudem forderten immer mehr Menschen auf den Montagsdemonstrationen neben Demokratisierung und Reformen auch die deutsche Wiedervereinigung. Die Lösung der deutsch-deutschen Frage lag jedoch nicht nur in deutscher Hand, sondern war wesentlich an die internationalen Bedingungen gebunden. Für den weiteren Verlauf waren insbesondere die Reaktionen der USA und der Sowjetunion (SU) entscheidend. Das Zehn-Punkte-Programm Die USA befürworteten von Beginn an eine deutsche Einheit auf Grundlage der westlichen Werte. Die Bundesrepublik forderte daraufhin einen Systemwechsel aus einer Position der Stärke heraus. Helmut Kohl formulierte in einem 10-Punkte-Programm das Ziel, die Teilung Deutschlands und Europas zu überwinden. Während seine Initiative vielen europäischen Kollegen und zunächst auch Michail Gorbatschow zu schnell ging, beschleunigte sich der Prozess der Auflösung der DDR noch weiter. Entscheidende Impulse gab es dann im Februar 1990: Kohl schlug dem DDR-Ministerpräsidenten Hans Modrow die Schaffung einer Währungs- und Wirtschaftsunion vor, und Gorbatschow gab sein grundsätzliches Einverständnis zur Schaffung einer deutschen Einheit. Die Positionen Großbritanniens und Frankreichs In Großbritannien und Frankreich gab es hingegen Vorbehalte gegenüber einer deutschen Einheit: Vielfach wurde das Schreckgespenst eines "Vierten Reiches", eines zu mächtigen wiedervereinten Deutschlands, beschworen. Besonders die britische Premierministerin Margaret Thatcher lehnte eine geballte deutsche Macht in der Mitte Europas ab. Amerikanisch-sowjetische Gipfeltreffen Am 5. Mai 1990 fand das erste Treffen der Außenminister im Rahmen der "Zwei-plus-Vier"-Verhandlungen statt. Es folgten Gipfeltreffen zwischen dem amerikanischen Präsidenten George Bush senior und Gorbatschow. Am 7. Juni 1990 erklärten die Warschauer-Pakt-Staaten das Ende der ideologischen Konfrontation zwischen Ost und West. Seit dem 1. Juli 1990 war die Deutsche Mark allein gültige Währung in der DDR. Die Volkskammer beschloss am 23. Juli den Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland zum 3. Oktober 1990. Der Zwei-plus-Vier-Vertrag Fünf Wochen später kam es zur Unterzeichnung des zweiten innerdeutschen Staatsvertrages, des "Einigungsvertrages". Die parallel laufenden "Zwei-plus-Vier"-Verhandlungen konnten am 12. September 1990 beendet werden. In Moskau wurde der "Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland" unterzeichnet. Er beendete die Rechte und Verantwortlichkeiten der alliierten Siegermächte des Zweiten Weltkriegs gegenüber der Bundesrepublik Deutschland. Die Unterzeichnung des Vertragswerkes markierte das Ende der Nachkriegszeit. Innere Reformen statt Wiedervereinigung? Doch so zwangsläufig wie diese Entwicklung im Rückblick zunächst erscheint, war sie nicht. Vor allem seitens der DDR wurden Überlegungen zu Reformen angestellt, um eine demokratische Variante der DDR zu schaffen und als gleichberechtigter Partner neben der BRD zu existieren. Auch als sich der Wiedervereinigungsgedanke allmählich durchsetzte, war es noch lange nicht klar, dass die Wiedervereinigung durch Artikel 23 des Grundgesetzes ("Beitrittsartikel") vollzogen werden würde. Eine Wiedervereinigung durch Schaffung einer neuen Verfassung wurde ebenfalls diskutiert. Schritte zur Wiedervereinigung im Fokus des Unterrichts Welche Schritte auf dem Weg zur Wiedervereinigung schließlich vollzogen wurden, welche Relevanz sie jeweils für die Wiedervereinigung hatten und welche Alternativen es gegeben hätte, wird in dieser Unterrichtseinheit erarbeitet. Der 9. November 1989 führte nicht zwangsläufig zum 3. Oktober 1990 Mit der Wiedervereinigung Deutschlands werden heutzutage hauptsächlich zwei Daten in Verbindung gebracht: Der 9. November 1989 und der 3. Oktober 1990. Dass aber die Öffnung der Grenzen im Herbst 1989 nicht zwangsläufig zur deutschen Wiedervereinigung geführt hat und welche einzelnen Schritte hierzu erst beitrugen, ist vielen Schülerinnen und Schülern gar nicht bewusst. Dabei können sie durch eine vertiefte Auseinandersetzung mit den historischen Ereignissen von 1989/1990 erkennen, dass es durchaus Bemühungen gab, die DDR zu reformieren, aber als Staat beizubehalten. Vor allem die wirtschaftliche Talfahrt der DDR und die hohe Attraktivität der Bundesrepublik führten dann zu einer Massenflucht aus der DDR und zu einem Erstarken des Wiedervereinigungsgedankens. Der internationale Kontext der Deutschen Einheit Dabei muss jedoch bedacht werden, welche Bedeutung die alliierten Positionen zu einem vereinten Deutschland für den Wiedervereinigungsprozess hatten. Die Schülerinnen und Schüler können durch die Erarbeitung dieser Positionen erkennen, dass mit dem "Zwei-plus-Vier-Vertrag" erst 1990 eine abschließende Friedensregelung zwischen Deutschland, den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs sowie dritten Staaten (Polen) gefunden wurde. Die Nachkriegszeit wurde durch den Vertrag somit zwar beendet, zu diesem Zeitpunkt aber noch keineswegs überwunden, da ein mächtiges Deutschland nach wie vor Ängste hervorrief. Didaktische Vorüberlegungen Relevanz für heutige Schülergenerationen Hierdurch können die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass historische Bewertungen auch für aktuelle Entscheidungen relevant sind und lange Zeiträume einerseits überdauern (Großbritannien, Frankreich), sich andererseits aber auch weiterentwickeln können (SU). Zudem wird durch eine Behandlung der Ereignisse von 1989/1990 deutlich, dass es sich bei Geschichte keineswegs um "zwangsläufige" Entwicklungen oder Kausalketten handelt, sondern immer auch mehrere Handlungsoptionen bestehen. Aus der Geschichte lernen Die Revolutionen in den afrikanischen und arabischen Ländern 2011 wurden vielfach mit den Vorgängen 1989 in der DDR verglichen. Die Entwicklungen in Ländern wie Tunesien oder Libyen zeigen allerdings, dass der Sturz einer Diktatur nicht zwangsläufig zu Reformen und Demokratie führen muss. Aus diesem Grund ist ein Blick in die eigene Geschichte äußerst lohnenswert, um zu erörtern, welche Schritte zu einem Gelingen dieser Prozesse beitragen. Dabei müssen nicht nur die tatsächlich umgesetzten Ideen in den Blick genommen, auch aus verworfenen Vorschlägen können wichtige Erkenntnisse gezogen werden. Die Deutsche Einheit als Teil der deutschen Identität Zudem prägte der Gedanke der Wiedervereinigung die deutsche Bevölkerung in Ost und West auch durch die Teilung hindurch und zählt zum deutschen Selbstverständnis sowie der deutschen Identität. Der Tag der Wiedervereinigung wurde 1990 zum Nationalfeiertag erklärt und verdeutlicht die herausragende Stellung dieses Ereignisses. Heutige Schülerinnen und Schüler sollten sich daher mit den Ereignissen auseinandersetzen, die zur Erreichung dieses Ziels führten. Einführung: Ein Versprecher, der zur Einheit führte? "Der Irrtum, der zur Einheit führte - Wie es zum Fall der Berliner Mauer kam": Ausgehend vom "Spiegel"-Titelthema (2. November 2009) sollen die Schülerinnen und Schüler wiederholen, was sich am 9. November 1989 ereignete und sich anschließend zur "Spiegel"-Berichterstattung positionieren. Erweitert und vertieft werden kann diese Thematik, indem die Schülerinnen und Schüler auch Positionen von Politikern und Historikern miteinbeziehen. Erarbeitung 1: Entwicklungsperspektiven In einem weiteren Modul sollen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Umbruchprozessen in der DDR nach dem "Fall der Mauer" beschäftigen. Zum einen stellen sie die Aufrufe "Für unser Land" (Künstler & Intellektuelle, 26.11.1989) und "Für die Menschen in unserem Land" (Plauener "Initiative zur demokratischen Umgestaltung", 28.11.1989) gegenüber, zum anderen Modrows Idee einer Vertragsgemeinschaft und Kohls 10-Punkte-Progamm. Hieran soll erarbeitet werden, wie die Idee der Wiedervereinigung immer mehr Anhänger fand. In diesem Sinne werden auch die Ergebnisse der Volkskammerwahlen in der DDR (18.3.1990) untersucht: Wie sahen die Programme der Parteien aus, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gab es und wie ist vor diesem Hintergrund das Wahlergebnis zu erklären? Vertiefung: Ansichten zur deutschen Wiedervereinigung im Ausland Die deutsche Wiedervereinigung wäre ohne die Zustimmung im Ausland, allen voran der Alliierten, nicht möglich gewesen. Von zentraler Bedeutung sind daher die Verhandlungen im Rahmen des sogenannten Zwei-plus-Vier-Vertrages. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten die Positionen Frankreichs, Großbritanniens, der Sowjetunion und der USA zu einer möglichen Wiedervereinigung und führen sie in einem fiktiven Rollenspiel zusammen. Anschließend werden die Positionen der beteiligten Länder sowie die Bedeutung des Vertrages reflektiert. Erarbeitung 2: Die Vereinigung der beiden deutschen Staaten Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur Wiedervereinigung war die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion, die am 1. Juli 1990 in Kraft trat. Neben den Bestimmungen beleuchten die Schülerinnen und Schüler auch die Bedeutung dieses Vertrages für den Wiedervereinigungsprozess. Abschließend betrachten sie den Einigungsvertrag vom 31. August 1990. Die Vereinigung war wirtschaftlich, sozial und verfassungsrechtlich ein Beitritt und Ostdeutschland das "Beitrittsgebiet". Die Schülerinnen und Schüler diskutieren, ob und warum die Wiedervereinigung durch einen Beitritt vollzogen und beispielsweise keine neue Verfassung geschaffen wurde, was ebenfalls als Möglichkeit in Betracht gezogen worden war. Ausgehend von der Wiedervereinigung durch Beitritt thematisieren die Schülerinnen und Schüler zudem mögliche Schwierigkeiten für die innere Einheit "in den Köpfen". Vertiefung: Bewertung der Ereignisse Das letzte Modul sieht eine abschließende Diskussion der historischen Ereignisse vor: Welcher der Begriffe "Zusammenbruch", "Implosion", "Umbruch", "Putsch", "Revolution", "Konterrevolution" und "Wende" trifft die historischen Ereignisse in der DDR 1989/1990 eigentlich am besten? Welche Bedeutung haben die Begriffe und welche Deutungen der Prozesse in der DDR stecken jeweils dahinter? Je nach Vorkenntnissen der Schülerinnen und Schüler kann an dieser Stelle ein Rückgriff auf die Ereignisse des Herbstes 1989 bis zum 9. November 1989 erfolgen. Konzeption der Gedenkstätte hinterfragen Als Abschluss und Höhepunkt der Unterrichtseinheit bietet sich eine Exkursion zur Gedenkstätte "Deutsche Teilung" in Marienborn an. In diesem Rahmen besuchen die Schülerinnen und Schüler die Dauerausstellung zu den Ereignissen 1989/1990. Sie erörtern abschließend, welches Bild der historischen Ereignisse in der Dauerausstellung vermittelt wird und welcher der zuvor analysierten Begriffe hierfür am ehesten zutrifft. Weiterführend kann dann eine kurze Konzeption für eine eigene Ausstellung zu den historischen Ereignissen 1989/1990 entwickelt werden. Variable Einsatzmöglichkeiten Generell gilt: Nicht alle Arbeitsblätter müssen behandelt werden und auch nicht zwingend in der angegebenen Reihenfolge. Ebenso müssen nicht alle Arbeitsanregungen aufgegriffen werden, es können auch einzelne Aufgaben herausgegriffen werden. Die meisten Arbeitsaufträge können sowohl in Einzel- als auch Partnerarbeit erarbeitet werden, wobei eine Diskussion von mindestens zwei Schülern in der Regel sinnvoller ist, um die komplexen Zusammenhänge zu verstehen. Curriculare Bezüge Grundkenntnisse sind wichtig Die Unterrichtseinheit ist für eine Erarbeitung in der Sekundarstufe 2 konzipiert. Vorausgesetzt werden grundlegende Kenntnisse zur Geschichte nach 1945, die in einem chronologischen Durchgang in der Sekundarstufe 1 erworben wurden. Lindner, Bernd Die Demokratische Revolution in der DDR 1989/1990, Bonn 2010. Rödder, Andreas Deutschland einig Vaterland. Die Geschichte der Wiedervereinigung, Bonn 2009. Kowalczuk, Ilko-Sascha Endspiel. Die Revolution 1989 in der DDR, Bonn 2009.

  • Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe II

Unterrichtseinheit: "Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953 – ein Ausdruck…

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit der Frage auseinander, inwiefern der Arbeiterprotest, der sich am 17. Juni 1953 zu einem landesweiten Volksaufstand ausweitete, ein Ausdruck mutiger Zivilcourage darstellte. Die Unterrichtseinheit ist Teil des Themenmoduls "Wir wollen freie Menschen sein – der 17. Juni 1953" des digitalen Lehrwerks "Deutsch-deutsche Geschichte" auf Lehrer-Online. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich mit der Frage auseinander, inwiefern der Arbeiterprostest, der sich am 17. Juni 1953 zu einem landesweiten Volksaufstand in der noch jungen DDR ausweitete, ein Ausdruck mutiger Zivilcourage der Bürgerinnen und Bürger darstellte. Für einen binnendifferenzierten Einsatz im Schulunterricht stehen die Arbeitsblätter auch in Einfacher Sprache bereit und können je nach Lerngruppe entsprechend genutzt werden. Ausgangslage Ein Engagement für Freiheit und Menschenrechte ohne Rücksicht auf mögliche Folgen ist Ausdruck von Zivilcourage. Menschen, die in der DDR-Diktatur diese demokratischen Werte einforderten, zahlten oft einen hohen Preis: Polizeigewalt, Willkür, es drohten Inhaftierungen oder Entzug der Lebensmittelkarten. Die Auseinandersetzung mit den historischen Ereignissen um den Volksaufstand 1953, der die vom sowjetischen Kommunismus gestützte SED gefährlich ins Wanken brachte, bietet eine wertvolle Chance zur Demokratieerziehung: Erstmals erhob sich eine große Masse an Menschen gegen eine Diktatur im kommunistischen Herrschaftsbereich nach 1945 und ließ die Forderung nach Freiheit und Demokratie laut werden. Gleichzeitig bilden die historischen Ereignisse um den 17. Juni ein Lehrstück darüber, wie autoritäre Diktaturen reagieren, wenn sie ihre Macht durch inneren Widerstand und die Forderung nach freiheitlich demokratischen Werten bedroht sehen. Offener Protest gegen eine Diktatur, wie die Bürgerinnen und Bürger der DDR ihn beim Volksaufstand 1953 zum Ausdruck brachten, erfordert daher ein großes Maß an Zivilcourage. Auch gegenwärtig lässt sich in vielen Teilen der Welt Widerstand der Bevölkerung gegen autoritäre Regime beobachten, der ebenso ein großes Maß an Zivilcourage erfordert (vgl. zum Beispiel Iran, Belarus, Russland, Hong-Kong). Die Bedeutung von Zivilcourage für den Aufbau, die Erhaltung und die Verteidigung freiheitlicher Demokratien wie der Bundesrepublik für die Schülerinnen und Schüler am historischen Beispiel des Volksaufstands erfahrbar zu machen, hat damit einen starken Aktualitätsbezug und großen Wert für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler zu mündigen demokratischen Bürgerinnen und Bürgern. Umsetzung im Unterricht Die Unterrichtseinheit ist auf die Dauer von 2 Unterrichtsstunden (1 Doppelstunde) angelegt. Die Erarbeitung erfolgt problemorientiert und gründet auf zeitgenössischen Quellen und Darstellungen. Sie beginnt mit der inhaltlichen Annäherung an den Begriff "Zivilcourage", indem die Schülerinnen und Schüler zunächst Beispiele für Zivilcourage sammeln. Sie sollen ihr bestehendes Vorwissen aktivieren und Beispiele aus der Vergangenheit, Gegenwart und/oder aus ihrem Leben finden und bündeln. Als Hilfestellung finden die Lernenden ein (auf das Sprachniveau angepasste) Erklärvideo, das in die Bearbeitung miteinbezogen werden kann. Daran anschließend besprechen sie diese Beispiele und formulieren eine gemeinsame Arbeitsdefinition des Begriffs, die die Grundlage für die weitere Bearbeitung der Materialien bildet (Arbeitsblatt 1) . In einer ersten Erarbeitungsphase erschließen die Schülerinnen und Schüler sowohl den Auslöser des Arbeiterprotests als auch die tieferliegenden Ursachen für den Volksaufstand, indem sie sich mithilfe eines Darstellungstextes über die machtpolitische sowie die gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation in der DDR Anfang der 1950er-Jahre informieren und diese herausarbeiten (Arbeitsblatt 2) . Die große Unzufriedenheit, Bedrückung und Not der DDR-Bürgerinnen und Bürger lässt den Volksaufstand für Schülerinnen und Schüler als logische Konsequenz erscheinen. Daher sollen in einer zweiten Erarbeitungsphase anhand unterschiedlicher Quellendokumente wesentliche Gefahren ermittelt werden, denen sich die Menschen mit ihrem Widerstand gegen das Regime unmittelbar aussetzten. Den Abschluss der Erarbeitung bildet der Rückgriff auf die eingangs formulierte Definition des Begriffs "Zivilcourage", auf deren Basis der Aufstand von den Schülerinnen und Schülern beurteilt werden soll. Die Unterrichtseinheit schließt mit einem Zitat, welches die Schülerinnen und Schüler zu einer grundlegenden Diskussion darüber anregen soll, welche Bedeutung Zivilcourage beim Aufbau, der Erhaltung und Verteidigung von Demokratien zukommt. Hierbei sollen die Schülerinnen und Schüler auf selbst gewählte Beispiele aus der Geschichte oder der Gegenwart zurückgreifen – zu denken wäre z.B. an den vielfältigen Widerstand im Nationalsozialismus oder den Kampf Swetlana Tichanowskajas und ihrer Mitstreiterinnen sowie zahlreicher Belarussinnen und -russen gegen die Diktatur Alexander Lukaschenkos (Arbeitsblatt 3) . Zur selbstständigen Überprüfung und Sicherung der Arbeitsergebnisse stehen den Schülerinnen und Schülern interaktive Übung zur Verfügung. Ein fakultatives Zusatz- oder Differenzierungsangebot, welches die Frage aufwirft, ob die Unterstützung der sogenannten "Querdenker-Bewegung" ebenfalls als ein Akt von Zivilcourage gewertet werden kann, bietet die Möglichkeit, das Thema nochmals zu aktualisieren und an die Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler anzubinden (Arbeitsblatt 4) . Die Aufgaben sind so angelegt, dass sich Medienformate und unterschiedliche Sozialformen abwechseln. Je nach Lernsituation können diese durch die Lehrkraft individuell angepasst werden. Die Arbeitsvorschläge können, sofern nicht als Klassengespräch oder -diskussion ausgewiesen, grundsätzlich in Einzel- oder Partnerarbeit bearbeitet werden. Hinweis: Die Arbeitsblätter stehen auch in Einfacher Sprache bereit, um einen binnendifferenzierten Einsatz im Schulunterricht zu ermöglichen. Lernenden kann die Nutzung von Zusatzmaterialien zur Vorbereitung oder Unterstützung während der Erarbeitung angeboten werden. Informationen und Erklärungen zur Geschichte der DDR in Einfacher Sprache finden sie unter "Weiterführende Angebote" . Fachkompetenzen Die Schülerinnen und Schüler können den Begriff "Zivilcourage" erklären und wissen, wie sich diese äußert, die repressive Politik der SED beschreiben (Repressionen und Einschränkungen der Bürgerrechte in der DDR), kennen die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Probleme in der DDR zu Beginn der 1950er-Jahre (z.B. Massenflucht, Versorgungslage, Erhöhung der Arbeitsnormen), können die Auswirkungen der Krisen in der DDR und die politischen Entscheidungen auf das Leben der Menschen beschreiben, können die historischen Ereignisse des Volksaufstand 1953 zeitlich und räumlich einordnen, kennen Auslöser und Ursachen des Aufstands sowie die Gefahren, die die aktive Unterstützung des Widerstands für die Bürgerinnen und Bürger mit sich brachte, wissen, dass die Unterstützung des Widerstands gegen die Diktatur als ein Ausdruck mutiger Zivilcourage bewertet werden kann. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler üben, umfassende Informationen in wenigen Worten zusammenzufassen und die wesentlichen Inhalte zum Verständnis zu erfassen, nutzen unterschiedliche Darstellungs- und Quellenformen zur Erarbeitung und Transfer von Informationen fachgerecht, üben sich in der Nutzung traditioneller und digitaler Medien. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler üben sich durch die gemeinsame Erarbeitung von Inhalten in ihrer Teamfähigkeit, trainieren das sachliche und konstruktive Diskutieren, gehen wertschätzend und respektvoll mit den Erfahrungen und Meinungen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler um, stärken ihr Empathievermögen durch Alteritätserfahrungen, reflektieren, dass historische Ereignisse unterschiedlich rezipiert werden.

  • Geschichte / Früher & Heute / Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I

Der Irak-Konflikt – Showdown am Persischen Golf?

Unterrichtseinheit

Die Vorbereitungen der USA und ihrer Verbündeten für einen Krieg gegen den Irak bestimmen derzeit wie kein anderes Thema die Nachrichten. Die deutsche Haltung, einen Krieg grundsätzlich abzulehnen, lässt dabei sowohl im Inland als auch in den USA die Emotionen hoch kochen.Dieser Beitrag soll Ihre Schülerinnen und Schüler dazu anregen, das Thema Irak-Konflikt von allen Seiten zu beleuchten. Die Informationen, die sie für eine kritische Auseinandersetzung brauchen, liefert zum einen der Basisartikel. Zum anderen bietet eine Linksammlung den Ausgangspunkt für weiter gehende Internetrecherchen. Exemplarische Aufgabenstellungen helfen, das Thema in der Klasse zu diskutieren. Die Schülerinnen und Schüler sollen anhand der hier gelieferten Informationen die Positionen der US-amerikanischen Regierung, des Irak und der deutschen Bundesregierung analysieren. Sie können aus den Netzressourcen Hintergrundinformationen zur Geschichte des Irak-Konflikts recherchieren. Der Irak in den Medien Die SchülerInnen sollen anhand der hier gelieferten Informationen die Positionen der US-amerikanischen Regierung, des Irak und der deutschen Bundesregierung analysieren. Sie können aus den Netzressourcen Hintergrundinformationen zur Geschichte des Irak-Konflikts recherchieren. Das Internet als Recherchemedium Mit dem Internet lassen sich die Aussagen des Basisartikels überprüfen und erweitern. In Pressearchiven, auf den Seiten von Interessengruppen und in Redebeiträgen von Politikern lassen sich die Debatten und ihre Entstehung nachvollziehen. Vorbereitende Recherchen für eine Diskussion Ausgewählte Links zu Presseberichten und Hintergrundartikeln dienen einer zusätzlichen Vertiefung und Bearbeitung von Argumenten und Positionen. So können fundierte Diskussionen geführt werden, bei denen es möglich ist, in Gruppenarbeit verschiedene Positionen zu erarbeiten und in einer Abschlussdiskussion zu vertreten. Basisartikel Irak-Konflikt Eine genaue Darstellung der aktuellen Problematik. Irak-Konflikt - Anregungen für den Unterricht Konkrete Vorschläge für den Unterricht von der Argumentrecherche im Internet bis zur Diskussion. Die Schülerinnen und Schüler sollen die Basis des Konflikts verstehen. die Bedeutung der Arbeit der Waffeninspekteure im Internet recherchieren und diskutieren. die von den Staaten der UNO vorgeschlagenen Lösungsmöglichkeiten gegen die Diktatur Saddam Husseins im Internet recherchieren. die geforderte Entscheidung "Krieg oder nicht Krieg" abwägen und diskutieren. Die Arbeit der UNO-Inspekteure Seit einigen Wochen befinden sich Inspekteure der Vereinten Nationen (UNO) im Irak und prüfen, ob dort gefährliche Massenvernichtungswaffen hergestellt oder gelagert werden. Die Vereinten Nationen haben das dem Irak verboten, doch sie vermuten, dass sich das Land nicht an das Verbot hält. Sie befürchten, dass der Staat seine Nachbarländer angreifen könnte wie 1990. Damals besetzte der Irak Kuweit; im anschließenden Golfkrieg griff er Israel mit Raketen an. Die Lage aus US-Sicht Die USA zeigten sich von Anfang an skeptisch gegenüber dem Einsatz der UN-Inspekteure. Die Amerikaner glauben, der Irak verberge seine Waffen trotz der Kontrollen der Inspektoren; deren Visiten seien wie eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Die USA sind besorgt, weil der Irak eine Bedrohung für den gesamten Nahen Osten sei. Das kann zu einem Problem werden, da die Instabilität der Nahost-Region die Erdölpreise auf der ganzen Welt beeinflusst: Fast drei Viertel aller Erdölvorräte lagern in dieser Gegend. Zudem beschuldigen die USA die irakische Regierung, islamistische Terroristen zu unterstützen. Saddam Husseins Regierung Der Irak bestreitet alle Vorwürfe: Es gebe seit den neunziger Jahren keinerlei verbotene Waffen mehr; auch die unterstellte Unterstützung von Terroristen sei eine Lüge. Misstrauen ist allerdings angebracht, denn der Irak verstieß in den letzten Jahren regelmäßig gegen die Auflagen der Vereinten Nationen. Der Diktator Saddam Hussein strebte eine Vormachtstellung in der arabischen Welt an. In der Vergangenheit hat sich das Land unter seiner Führung oft als unberechenbar und aggressiv erwiesen. Auch der Umgang mit der Opposition im Land zeigt die Skrupellosigkeit des Herrschers. 1988 setzte er Giftgas gegen die eigene Bevölkerung ein; unliebsame Familienmitglieder soll er kaltblütig hinrichten lassen. Die Diktatur im Irak beenden Darüber, dass die Herrschaft Husseins beendet werden sollte, besteht eigentlich Einigkeit in der internationalen Gemeinschaft. Doch die Art und Weise, wie er entmachtet werden soll, ist umstritten. Die USA plädieren für einen Krieg. Andere Staaten befürchten aber, dass ein Krieg unabsehbare Konsequenzen mit sich bringen könnte. Falls der Irak wirklich Waffen besitzt, könnte er diese gegen seine Nachbarn einsetzen. Auch ist nicht geklärt, wie es im Irak nach dem Sturz Husseins politisch weiter gehen soll. Die Lage in der Nahost-Region könnte mit einem Krieg noch instabiler und unübersichtlicher werden. Konträre Meinungen Es herrschen Verstimmungen zwischen den Vereinigten Staaten und einigen ihrer Verbündeten. Schon im vergangenen Jahr hatte die deutsche Regierung ihre Beteiligung an einem Irakkrieg strikt abgelehnt. Zunächst schienen das nur Wahlkampfgefechte zu sein, doch auch nach der Wahl stehen Gerhard Schröder und Joschka Fischer zu ihrer Haltung. Auch Frankreich unterstützt die amerikanischen Pläne nicht unbedingt, während andere europäische Staaten wie Großbritannien, Polen oder Spanien fest an der Seite der US-Regierung stehen. Ansichten Amerikas Die USA scheinen fest entschlossen, einen Krieg zu führen. Bis Mitte Februar wollen die Amerikaner noch abwarten, was die Inspektoren aus dem Irak berichten. Schon seit Wochen verlegen die USA Zehntausende von Soldaten in den Nahen Osten, einen Krieg könnten sie innerhalb kürzester Zeit beginnen. Allerdings ist für ein militärisches Eingreifen eine weiterer Beschluss der UNO nötig. Noch ist die UNO nicht davon überzeugt, dass ein Krieg nötig ist. Die Beweise für die Existenz irakischer Massenvernichtungswaffen, die der amerikanische Außenminister Colin Powell Anfang Februar vor der UNO-Vollversammlung präsentiert hat, konnten die anderen Staaten nicht überzeugen. Zukunftsaussichten Den Vereinigten Staaten scheint das egal zu sein, doch andere Länder hoffen noch auf eine friedliche Lösung. Der irakische Diktator könnte ins Exil gehen und so seinem Land einen Neuanfang ermöglichen. Außerdem haben Deutschland und Frankreich jüngst vorgeschlagen, die Zahl der Inspekteure weiter zu erhöhen. Verhärtete Fronten Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser neue Vorschlag umsetzen lässt. Denn die Zeichen stehen auf Krieg: Die Regierung der USA scheint nicht bereit zu sein, Saddam Hussein ungeschoren zu lassen, und der Diktator macht bislang keine Anstalten nachzugeben oder den Vereinten Nationen ihre Arbeit zu erleichtern. Textverständnis Arbeiten Sie zunächst die wichtigsten Aussagen aus dem Basistext und recherchieren Sie gegebenenfalls die Informationen, die Sie für sein Verständnis benötigen. Diskutieren Sie die Argumente der USA und ihrer Verbündeten, den Irak anzugreifen. Bewerten Sie auch die Haltung der UNO. Diskutieren Sie die Argumente der Bundesregierung, sich nicht an einem Krieg gegen den Irak zu beteiligen. Bewerten Sie die Gegenargumente der Opposition. Wie bewerten Sie die Argumente von Kriegsgegnern? Diskutieren Sie die Aufrufe der Friedensinitiativen. Die amerikanische Regierung hat sich abfällig über die Haltung Deutschlands und Frankreichs geäußert, einem Krieg nicht oder nur im Notfall zuzustimmen. Diskutieren Sie: Warum ist die Unterstützung Deutschlands und Frankreichs so wichtig für die Vereinigten Staaten? Informieren Sie sich über die Rolle der Vereinten Nationen. Was bedeuten die UNO-Resolutionen? Informieren Sie sich über die Argumentation der Bundesregierung über den Irakkrieg und vergleichen Sie mit der amerikanischen Haltung. Warum ist das Verhältnis zu den USA von so großer Bedeutung für die Bundesrepublik? Suchen Sie im Internet nach Informationen über die deutsch-amerikanische Geschichte. Zahlreiche Berichte im Internet befassen sich mit der Rolle der Medien im Irak-Konflikt. Bereits im Vorfeld versuchen Regierungen die Medien zu instrumentalisieren; im Kriegsfall gelangen oft nur zensierte Informationen von den Kampfplätzen an die Öffentlichkeit. Informieren Sie sich!

  • Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Bildstöcke und Wegekreuze: Projekt für den fachübergreifenden…

Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit zum Thema "Bildstöcke und Wegekreuze" ist ein binnendifferenzierendes Unterrichtsprojekt für jüngere und ältere Lerngruppen zur Erforschung und Dokumentation regionaler Denkmäler und zum Einblick in die denkmalpflegerische und restauratorische Arbeit.Das vorliegende Projekt kann fachübergreifend im Religions-, Geschichts-, Kunst- und Erdkundeunterricht eingesetzt werden und, je nach Binnendifferenzierung, sowohl mit sehr jungen als auch mit älteren Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden. Ziel ist es, regional nahe gelegene Bildstöcke und Wegekreuze zu recherchieren und zu dokumentieren. Die Lernenden werden so nicht nur für diese historischen Zeugnisse regionaler Volksfrömmigkeit sensibilisiert, sondern sie lernen auch etwas über den Umgang mit und die Pflege von Denkmälern. Auf einem grundlegenden Niveau werden Form und Funktion von Bildstöcken und Wegekreuzen erarbeitet und bei einer Besichtigung vor Ort an regionalen Beispielen belegt. Ein Beispiel für einen Projektablauf in Grundschulklassen findet sich bei den Arbeitsmaterialien zum Download. Auf einem (binnendifferenzierend) höheren Niveau werden zudem Archiv- und Internetrecherchen durchgeführt sowie Exkursionen gemacht und Experten befragt, ehe die Lernenden als Abschluss ihrer gruppenteiligen Arbeit denkmalpflegerische Dokumentationsbögen zu einzelnen Bildstöcken und Wegekreuzen erstellen und präsentieren. Ein Beispiel für einen Projektablauf mit Oberstufenschülerinnen und -schülern findet sich im Bereich "Unterrichtsablauf". Neben den Sachinformationen zu Bildstöcken, Wegekreuzen und Heiligenhäuschen werden Arbeitsblätter und Linklisten zum Einblick in die Arbeit von Denkmalpflege und Restauration gegeben, sodass die Lernenden einen umfassenden Eindruck von der komplexen Aufgabe der Denkmalpflege und -erhaltung bekommen und den ideellen Wert von Denkmälern vertiefend erkennen.Das Projekt, welches diesem Unterrichtsvorschlag zugrunde liegt, wurde mit Schülerinnen und Schülern der Einführungsphase an einem Gymnasium in Ostwestfalen-Lippe durchgeführt. Auf der folgenden Seite wird die mögliche Planung, Durchführung und Präsentation eines Projektes für einen Mittel- beziehungsweise Oberstufenkurs vorgestellt: Ablauf der Unterrichtseinheit "Bildstöcke und Wegekreuze" in der Mittel- und Oberstufe Jüngere und/oder lernschwächere Lerngruppen In einem Kurs mit lernschwächeren und/oder jüngeren Schülerinnen und Schülern (circa ab Klasse 3) sollte der Einstieg ebenfalls praxisorientiert oder mit Hilfe von Material 1 erfolgen sowie über die sprachliche Betrachtung der Fachbegriffe "Denkmal", "Bildstock", "Wegekreuz" und "Heiligenhäuschen". Sodann genügt es im Folgenden, die Skizze aus Arbeitsblatt 2 abmalen und nach eigenen Vorstellungen gestalten zu lassen. Anschließend empfiehlt sich eine didaktische Reduktion auf eine der Formen von religiösen Denkmälern – je nach regionalen Gegebenheiten. Als eigentliche Erarbeitung müsste sodann die Besichtigung eines regionalen Bildstockes folgen, der mithilfe externer Experten oder als Lehrervortrag interpretiert werden kann. Im gemeinsamen Gespräch sollten schließlich alle Ergebnisse zusammengetragen werden, diese könnten beispielsweise auch auf einer Blanko-Skizze zum Bildstock in Postergröße notiert werden (methodischer Tipp zum Ein "Poster"-Druck bei PDF-Dokumenten: ein Foto auf mehrere A4-Seiten "zerteilt" ausdrucken und zusammenkleben). Als haptischen Abschluss des Projektes könnten die Lernenden noch einmal den originalen Bildstock besuchen und dort, wie religionshistorisch überliefert, Blumen oder eine Kerze zur Wertschätzung – nicht unbedingt zur religiösen Andacht – hinterlegen beziehungsweise anzünden. Filmmaterial Als Filmmaterial aus den schulischen Medienstellen, auf das zusätzlich für die Durchführung dieses Projektes zurückgegriffen werden kann, empfiehlt sich zum Beispiel: "Deuter der Vergangenheit. Archäologie" (2001), Medienpaket 5540059 "Denkmäler. Steine des Anstoßes" (2010), Medienpaket 5501219. Die Schülerinnen und Schüler finden in ihrer Schul- und Wohnumgebung Bildstöcke und Wegekreuze auf, indem sie diese bei einem Stadtrundgang suchen und mithilfe von Fachliteratur recherchieren. lernen die religiöse Bedeutung von Bildstöcken und Wegekreuzen kennen, indem sie passende Arbeitsblätter bearbeiten, Experten befragen und eine genaue Beschreibung der Denkmäler anfertigen. dokumentieren Standorte, Aussehen und Themen der Denkmäler, indem sie wie echte Restauratoren und Historiker Dokumentationsbögen für jedes Denkmal anlegen. stellen durch eigene Fotos, Beschreibungen und Interpretationen in arbeitsteiliger Gruppenarbeit die Denkmäler im Kurs vor. arbeiten wissenschaftspropädeutisch, indem sie eine Foto- und Literaturrecherche, Experteninterviews und Ergebnisse aus Exkursionen auswerten. lernen die Bedeutung von Denkmälern und der denkmalpflegerischen Arbeit wertschätzen, indem sie einen Einblick in das Berufsfeld und die praktische Tätigkeiten in diesem Bereich erhalten. Einstieg in die Thematik "Bildstöcke und Wegekreuze" Als deduktiven Einstieg in die Thematik besichtigt der Kurs vor Ort je einen Bildstock, ein Wegekreuz und ein Heiligenhäuschen. Alternativ greift man auf Arbeitsblatt 1 zurück. Anschließend kann die Lehrkraft den Ablauf des geplanten Projektes vorstellen (Musterbeispiel in Arbeitsblatt 12, Grundlage für die Schüler-Ergebnisse ist ansonsten der auszufüllende Dokumentationsbogen in Arbeitsblatt 11). Ergänzend folgt die Besprechung von Arbeitsblatt 2 (Definition und Aufbau eines Bildstockes). Vertiefend wird in Arbeitsblatt 3 der Begriff des Denkmals erarbeitet und an eigenen Beispielen durch die Lernenden gesichert. Durchführung und Ergänzungsvorschläge Je nach Leistungsbereitschaft und -fähigkeit der Lerngruppe kann das nun folgende Projekt erweitert werden, zum Beispiel durch Kontakt zu den zuständigen Stellen eines Denkmals (die Schüler-Ergebnisse können auch dort eingereicht werden). Ertragreich sind auch Exkursionen (siehe das Dokument "Exkursionen") sowie die Einladung von Experten (im originalen Beispiel war dies ein ehemaliger Geschichts- und Religionslehrer, Herr Klaus Zacharias, der Vorträge zur Geschichte und den regionalen Besonderheiten der Denkmäler in Paderborn hielt). Sodann gehen die Kleingruppen eigenständig, gegebenenfalls auch im außerschulischen Zeitraum, zu den ihnen jeweils zugeteilten Denkmälern und führen ihre Dokumentationen durch. Alternativ geht die Lerngruppe als Ganzes dorthin, während die übrigen Schülerinnen und Schüler sich mit ihren eigenen Unterlagen und möglicherweise weiterführendem Material beschäftigen. Für unvorhergesehene Leerläufe, fehlende Arbeitsgruppen oder technische Schwierigkeiten und Klausurschreiber sowie insgesamt als vertiefendes Arbeitsmaterial bietet der vorliegende Unterrichtsvorschlag diverse zusätzliche Arbeitsblätter (Arbeitsblätter 4 bis 14). Dabei wird von den Lernenden erwartet, dass sie gegebenenfalls unbekannte Fachbegriffe eigenständig recherchieren. Als generellen Arbeitsauftrag für die Dokumente kann die Lehrkraft anbieten, die Texte digital zu kürzen, das heißt ganze Sätze aber auch Teilsätze und einzelne Worte zu streichen, sodass ein Exzerpt stehen bleibt, das kurz und knapp die wichtigsten Informationen enthält, aber sprachlich auf dem Niveau und im Stil des originalen Textes bleibt (bei der späteren Besprechung im Plenum sollten die wichtigsten Schlagworte daraus noch einmal als Tafelanschrift fixiert und durch Schaubilder gesichert werden). Präsentation Idealerweise stellen die Schülerinnen und Schüler alle Zwischen- und Endergebnisse gemeinsam auf ihrer digitalen Plattform zusammen. Gegebenenfalls erstellen sie für die Präsentation im Plenum auch PowerPoint-Präsentationen. Am Ende kann eine öffentliche Präsentation stehen, zum Beispiel durch Plakat-Ausdrucke auf Stellwänden. Die Lehrkraft hat so einen stetigen Überblick über Umfang und Fortschritt der Arbeiten und erkennt die Beteiligung der einzelnen Lernenden an der Gruppenarbeit.

  • Geschichte / Früher & Heute / Religion / Ethik / Kunst / Kultur
  • Primarstufe, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II

Kunstraub - eine Ausstellung

Unterrichtseinheit

Die Geschichten um Kunstdiebstähle sind immer ein spannendes Thema: Diese Unterrichtsanregung nimmt das mysteriöse Verschwinden der Mona Lisa und anderer bekannter Kunstwerke zum Anlass, eine fiktive Ausstellung über das Raubgut zu initiieren. Im Jahr 1911 fällt dem Museumswärter des Louvre in Paris auf, dass die Mona Lisa nicht mehr an ihrem Stammplatz hängt. Einer der spektakulärsten Kunstdiebstähle der letzten Jahrhunderte nimmt ihren Lauf, bis das Gemälde zwei Jahre später von einem Patrioten einem florentiner Kunsthändler angeboten wird: Er behauptet, die Mona Lisa aus Rache für den Raub Napoleons an der italienischen Kunst gestohlen zu haben. Kunstdiebstahl gilt heute neben Rauschgift- und Waffenhandel als das lukrativste kriminelle Geschäft. Von der Antike bis zur Gegenwart wurden Kunstwerke gestohlen, um die eigene Habgier zu befriedigen, um finanzielle Gewinne zu machen oder um einen Kriegsgegner zu demütigen. Den gestohlenen Kunstwerken widmet sich diese Unterrichtsanregung mit einer eigenen Ausstellung abwesender Bilder. Diese Anregung für den Kunstunterricht möchte nicht nur für den Handel und Wert von Kunstwerken sensibilisieren, sondern darüber hinaus Kompetenzen für die Organisation einer Ausstellung vermitteln. Da die Ausstellung ein Fake bleiben wird, wird darüber hinaus ein medienkritisches Bewusstsein geschult. Handelnd und mit viel Freude werden hierdurch unterschiedlichste Medien- und Bildkompetenzen gefördert. Die folgenden Anregungen können einzeln oder - in einem größeren Projekt - aufeinander aufbauend im Unterricht eingesetzt werden. Kunstdiebstahl und Beutekunst Hintergrundinformationen und Kunstprojekte über den Kunstraub führen in das Thema ein und geben Anregungen für eine künstlerisch-praktische Unterrichtstätigkeit. Organisation einer Ausstellung In der Konzeption und praktischen Umsetzung einer fiktiven Ausstellung wird das Ausstellungsmachen und Präsentieren von Kunst gelernt. Zwischen Fiktion und Virtualität Die Erstellung eines virtuellen Rundgangs durch die fiktive Ausstellung könnte das Tüpfelchen auf dem 'i' werden und in eine Reflexion über Virtualität und Fake münden. Die Schülerinnen und Schüler sollen den Handel und Wert von Kunstwerken kennen lernen. sich mit der Geschichte des Kunstraubs und der Beutekunst auseinandersetzen. eine eigene Ausstellung organisieren, ohne dass diese stattfindet. Flyer, Broschüren, virtuelle Räume und eine Website zur Ausstellung erstellen. Thema Kunstraub - eine Ausstellung Autor Michael Scheibel Fach Kunstunterricht, fächerverbindender Unterricht Zielgruppe Sekundarstufe I und II Zeitraum 2 bis 6 Unterrichtsstunden Medien Computer, Drucker, Internet, digitale Fotokamera Software Bildbearbeitungsprogramme (zum Beispiel Photoshop oder GIMP ), Programme zur Website-Erstellung (zum Beispiel NVU-Composer), Programme zur Erstellung von 3D-Modellen (zum Beispiel Google SketchUp ) Was ist Kunstraub? Kunstraub ist so alt wie die Kunst selbst. Bereits in der Antike gab es Grabräuber, im Mittelalter plünderten Söldner das Kulturgut. Es sind nicht nur die spektakulären Einzeldiebstähle, wie die des Bildes der "Mona Lisa" aus dem Pariser Louvre oder dreier bekannter Gemälde von Caspar David Friedrich und William Turner aus der Frankfurter Schirn-Kunsthalle: In viel größerem Maßstab gehört die so genannte "Beutekunst" zu jedem Kriegsgeschehen. So verschwand das bedeutende "Bernsteinzimmer" in den Wirren des Zweiten Weltkriegs und noch heute beschäftigen sich die Politiker mit der "erbeuteten" Kunst in den 1940er-Jahren. Dem Raub einzelner Kunstwerke nachzugehen gleicht einer detektivischen Arbeit. Die Schülerinnen und Schüler folgen den Spuren der gestohlenen und erbeuteten Kunstwerke. Sie erfahren dabei nicht nur viel über diese Art des Diebstahls, sondern lernen zugleich berühmte Werke der Kulturgeschichte kennen. Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler im Internet zu geraubten Kunstwerke recherchieren. Die unten angeführten Internetadressen sind hierfür ein erster Einstieg. Die Schülerinnen und Schüler können in Kleingruppen eine der drei Kunstraube als Kurzreferat vorbereiten und vor der Klasse präsentieren. Das Net-Art-Projekt "Auftragsdiebstahl" Auch Kunst über Kunstraub gibt es in der Geschichte immer wieder. Gerade die künstlerische Auseinadersetzung mit dieser Thematik ist für den Kunstunterricht sehr interessant. Ein jüngeres Besipiel hierfür ist das Net-Art-Projekt "Auftragsdiebstahl" von Christine Meierhofer aus dem Jahr 1994: Aus öffentlichen Beständen gestohlene Gemälde kommen im Projekt zu neuen Ehren, wenn ein Foto der eigenen Wohnung mit einem Abbild eines gestohlenen Werkes geschmückt wird. Über eine Website können die Besucher in einem Katalog gestohlener Kunstwerke ein Bild aussuchen, das sie in ihrer Wohnung hängen haben möchten. Sie schicken ein Foto ihrer Wohnung, in das das ausgewählte Bild hineinmontiert und dann, wiederum auf der Website, zum Verkauf angeboten wird. Auftragsdiebstahl Hier gelangen sie zum Net-Art-Projekt "Auftragsdiebstahl". Die Beschäftigung mit der künstlerischen Auseinandersetzung zum Thema Kunstraub kann Ideen für eine weitere künstlerisch-praktische Unterrichtstätigkeit geben. Die Schülerinnen und Schüler können sich näher mit der Website "Auftragsdiebstahl" beschäftigen und das Verhältnis zwischen Kunst und Internet diskutieren. Wie ist der Zusammenhang zwischen physischem und virtuellem Raum, zwischen Fiktion und Wirklichkeit in diesem Net-Art-Projekt zu denken? Die Gaunerkomödie "Stealing Rembrandt" "Kaum hat er seinen letzen Knastaufenthalt hinter sich gebracht, plant Kleinganove Mick bereits die nächste Geldbeschaffungsmaßnahme: Aus dem örtlichen Museum ein eher unwichtiges Gemälde zu stehlen, dass der Auftraggeber gern wieder im Familienbesitz hätte. Zusammen mit ihren jeweils besten Kumpels ziehen Vater und Sohn die Sache erfolgreich durch, bis sich herausstellt, dass die Kunstbanausen statt des eigentlichen Zielobjekts doch tatsächlich Dänemarks einzigen echten Rembrandt eingesackt haben..." Diese Gauner-Komödie des Drehbuchautors Anders Thomas Jensen und des Regisseurs Jannik Johansen zeigt auf amüsante Weise den wohl kuriosesten Kriminalfall der jüngeren dänischen Geschichte. Vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit, diesen Film im oder außerhalb des Unterrichts anzuschauen. Filmszene: Stealing Rembrandt Hier finden Sie nähere Informationen zum Film. Youtube: Stealing Rembrandt Auf Youtube können Sie sich den Trailer zum Film "Stealing Rembrandt" anschauen. Eine Ausstellung über nicht vorhandene Werke Kunstraub ist ein ideales Thema für eine Ausstellung. Um geraubte Bilder auszustellen, benötigt man nicht nur eine Portion Fantasie, es verlangt auch einiges an organiatorischem Können. Werden die Schülerinnen und Schüler mit der Aufgabe konfrontiert, eine Ausstellung über gestohlene Kunstwerke zusammenzustellen, dann werden sie sich nicht nur mit den unterschiedlichsten Werken verschiedener Epochen beschäftigen, sondern auch alle Prozesse des Ausstellungsmachens kennenlernen - bis auf das Aufhängen der Gemälde. Eine fiktive Ausstellung zu organisieren ist ein guter Anlass, weniger auf die Inhalte der Kunstwerke einzugehen, als vielmehr die Präsentationsformen zu erkunden. Dabei ist die praktische Umsetzung keineswegs ausgeschlossen. Diskutieren Sie mit den Schülerinnen und Schüler, was alles angegangen werden muss, um eine Ausstellung zu verwirklichen. Lassen Sie die Schülerinnen und Schüler (am besten erst in Kleingruppen, dann in der gesamten Klasse) eine Ausstellungsthematik finden, um die Anzahl der Ausstellungsobjekte einzugrenzen: zum Beispiel nur Gemälde des Impressionismus oder nur Beutekunst des Zweiten Weltkriegs. Die Schülerinnen und Schüler können sodann Gemälde zu der Ausstellungsthematik im Internet recherchieren. Die folgenden Internetadressen können hierbei helfen. Ausstellungen werden meistens nur als aufgehängte Werke in einem Raum wahrgenommen. Dabei ist der weit aufwändigere Teil die Organisation drum herum: von der Konzeption über die Öffentlichkeitsarbeit bis zur Katalogproduktion. Die Schülerinnen und Schüler können dies in Teilen oder als Gesamtprojekt umsetzen. Diskutieren Sie mit den Schülerinnen und Schülern, was alles für die Realisierung einer Ausstellung getan werden muss. Sammeln Sie die einzelnen Tätigkeitsfelder und bilden Arbeitsgruppen, die sich mit der Umsetzung beschäftigen. Dies kann zum Beispiel die Produktion eines Flyers sein, die Herstellung eines Katalogs, die Erstellung einer Website oder einer CD-ROM. Unterstützen Sie die Arbeitsgruppen bei der Umsetzung. Schülerinnen und Schüler mit besonderen Medienkenntnissen können dabei gut als Mentoren eingesetzt werden. Virtuelle Rundgänge durch Museen Eine weit schwierigere und komplexere Präsentation der fiktiven Ausstellung kann in einem virtuellen Rundgang verwirklicht werden. Wie so etwas aussieht, kann inzwischen auf vielen Internetseiten der Museen besichtigt werden. Ein besonderes Projekt verwirklichten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden: Sie waren im Mai 2007 die ersten, die eine originalgetreue Kopie eines Museums in der Online-Welt "Second Life" eröffnet haben. Die Generierung von 3D-Simulationen auf dem Computer verlangt gute Kenntnisse der entsprechenden Programme und nimmt entsprechend viel Zeit in Anspruch. Auf der anderen Seite lohnt sich der Einsatz im Unterricht, da nicht nur eine vertiefende Medienkompetenz vermittelt wird, sondern auch das Vorstellungsvermögen von Räumen und deren Konstruktion gefördert wird. Zur Umsetzung einer 3D-simulierten Ausstellung sind im Groben folgende Schritte notwendig: Sammeln und Produzieren von Bildvorlagen: Internetrecherche gestohlener Kunstwerke, Fotografie von Texturen und Gegenstände (Wände, Einrichtungsgegenstände et cetera.). Einführungen in die Programme zur Bildbearbeitung und 3D-Gestaltung. Generieren einzelner virtueller Räume mithilfe der gesammelten Bildmaterialien. Zusammenführen der einzelnen Räume zu einem gemeinsamen virtuellen Rundgang. Publizieren des Ausstellungsrundgangs im Internet oder auf CD-ROM. Links zur Erstellung virtueller Architekturen Für die Erstellung 3D-simulierter Räume gibt es komplexere und weniger komplexere Programme. Eine Unterrichtseinheit zum Thema "Virtuelle Architektur" gibt vertiefende Einblicke. Das kostenfreie Programm SketchUp von Google bietet sich ebenfalls für die Umsetzung im Unterricht an. Google: SketchUp 7 Mit Google SketchUp können Sie 3D-Modelle erstellen, ändern und mit anderen gemeinsam verwenden. Google SketchUp 7 ist eine kostenlose Version und läuft unter Windows XP/Vista und Mac OS X. Google: SketchUp-Tutorials Zur Einführung in das Programm SketchUp bieten diese Videoübungen einen guten Ausgangspunkt. Anregungen für eine Schlussdiskussion Welche Teile der fiktiven Ausstellung auch realisiert wurden: Am Ende bietet es sich an, über die Beziehungen zwischen Fiktion und Realität, zwischen Virtualität und Realität und zu guter Letzt über den "Fake" im Medien- und Kunstkontext zu diskutieren. Folgender Beitrag auf Wikipedia kann hierfür Anregungen geben. Wikipedia: Fake Hier gelangen Sie zum Beitrag über den Begriff "Fake" auf Wikipedia. Die geraubte Mona Lisa. Spektakuläre Kunstdiebstähle von der Antike bis zur Gegenwart von Manfred Reitz, Insel Verlag: Frankfurt a.M. 2002 Aktenzeichen Kunst. Die spektakulärsten Kunstdiebstähle der Welt von Nora und Stefan Koldehoff, DuMont Buchverlag: Köln 2005

  • Kunst / Kultur
  • Sekundarstufe I

Deutsche Lyrik 1945–1960

Unterrichtseinheit

Diese Übersicht möglicher Schwerpunkte und passender Links zum Thema „Deutsche Lyrik 1945–1960“ hilft bei der Vorbereitung und der Durchführung einer entsprechenden Sequenz.Dass 1945 mit dem Ende des Dritten Reiches etwas Neues begonnen hat, leuchtet den Lernenden sicherlich schnell ein. 1960 ist als Jahr der Abgrenzung nicht von gleicher Evidenz. Für die DDR-Literatur aber kann man die Grenze deutlich ziehen: 1959 wurde der ?Bitterfelder Weg? als Weg zu einer Nationalliteratur der DDR beschlossen, 1961 wurde die Mauer in Berlin gebaut. Der Begriff Nachkriegsliteratur - Gedichte vor und nach dem Krieg Jahreszahlen als Grenzmarken täuschen darüber hinweg, dass Menschen sich nicht gleichzeitig an einem bestimmten Datum oder in einem Jahr verändern. Günter Eich und Elisabeth Langgässer hatten schon vor 1933 Gedichte veröffentlicht. Brechts "Hauspostille" war 1927 erschienen. Gottfried Benn hatte vor 1920 expressionistisch gedichtet. Anderseits haben Autoren wie Enzensberger und Heißenbüttel, Celan und Bachmann auch nach 1960 in ihrer Art weiter geschrieben. Mit dieser ersten Einschränkung kann man die Jahre von 1945 bis 1960 als Zeit der Nachkriegsliteratur bestimmen (der Schülerduden Literatur, 4. Aufl. 2005, sieht diese Epoche 1970 enden). Der inhaltliche Rahmen Mit dem Stichwort "Nachkriegsliteratur" ist auch der engste Rahmen genannt, in dem die Lyrik dieser Jahre gesehen und verstanden werden muss. Größere Rahmen sind die deutsche Geschichte und die deutschsprachige Literatur des 20. Jahrhunderts - für eine Unterrichtsreihe wird man sich eher mit dem engen Rahmen begnügen müssen. Aspekte der Nachkriegslyrik Die Nachkriegslyrik wird nicht systematisch in verschiedene "Richtungen" eingeteilt. Vielmehr überschneiden sich in der Regel drei Aspekte: Politische oder geografische Einteilung Politisch (oder geografisch) wird die Lyrik nach Ost und West, nach DDR und BRD eingeteilt. Diese Einteilung entspricht der Einteilung der Vorkriegslyrik nach "Exilliteratur" und "Literatur der Inneren Emigration", wozu dann noch "die dem Nationalsozialismus angepasste Literatur" hinzukäme (die es in ihrer Art auch nach 1945 gegeben hat). Wichtige Dichter der DDR waren Johannes R. Becher, Bertolt Brecht, Peter Huchel, Stephan Hermlin, Kurt Bartel (Kuba), Erich Arendt, Georg Maurer und Johannes Bobrowski. Traditionelle versus neue Dichtungsweisen Nach der Schreibweise kann man die traditionelle von neuen Dichtungsweisen unterscheiden. Nach dem Ende des Expressionismus waren Versuche der Erneuerung lyrischen Sprechens 1933 abrupt beendet worden. Zuvor hatte es seit 1929 um die Zeitschrift "Die Kolonne" eine Restauration der Naturlyrik gegeben. Für die Versuche eines neuen Dichtens nach 1945 stehen die Begriffe Trümmerliteratur, hermetische Dichtung (Ingeborg Bachmann, Paul Celan, teilweise Gottfried Benn und andere - zu Beginn des 20. Jh. bereits Stefan George und Georg Trakl), Sprachmagie, konkrete Poesie. Für die Bemühungen zum Beispiel von Bobrowski, Brecht, Eich und Enzensberger in den 50er Jahren gibt es dagegen keinen passenden Begriff. Etwa 1960 hat die deutsche Dichtung wieder den Anschluss an die europäische Moderne gefunden. Thematische Unterscheidungen Thematisch kann man poetologische Gedichte von der Naturlyrik, der politischen Lyrik und der Erinnerungslyrik jüdischer Autoren (Paul Celan, Nelly Sachs) unterscheiden. Nachkriegslyrik im Unterricht Wenn man für die Lyrik von 1945 bis 1960 etwa sechs bis acht Wochen Zeit hat, muss man sich bei den intensiven Analysen und Interpretationen stärker einschränken. Man wird also einige Aspekte nur streifen können, darunter die Lyrik unmittelbar vor 1945. In der Auswahl der zu besprechenden Gedichte wird man sich praktisch auch danach richten, welche Texte zur Verfügung stehen und auf welche Analysen man zurückgreifen kann. Dieser Vorschlag berücksichtigt leicht zugängliche und breit rezipierte Gedichte. Überlegungen zur Konzeption der Lyrik-Reihe Fragestellungen für die unterrichtliche Arbeit sowie Überlegungen und Linktipps hinsichtlich der zu behandelnden Gedichte finden Sie hier. Leitfragen Leitfragen bei der Lektüre der Gedichte könnten sein: Wie stellt sich ein Dichter in Thema und Form den Erfahrungen seiner Zeit? Was sind die Erfahrungen seiner Zeit? Welche Erfahrungen werden berücksichtigt, welche nicht? Zusatzfragen Wo sind diese Gedichte erschienen? Von wem wurden sie gelesen? Welches kommt wann in welches Lesebuch (in welche Anthologie)? Zu welchen gibt es Interpretationen? Welche werden häufig im Unterricht besprochen? Als kanonisch und darum unbedingt zu besprechen sehe ich folgende Gedichte an: Konkrete Poesie Es sollten auch Gedichte von Gottfried Benn, Hans Magnus Enzensberger und Helmut Heißenbüttel oder Eugen Gomringer bedacht werden. Wenn man sich im Netz nach Vertretern der Konkreten Poesie umschaut, findet man am meisten unter dem Autornamen oder unter 'Konkrete Poesie', nicht jedoch unter 'Autor +Titel'. In ihrem Buch "Lyrik nach 1945" (Klett, 1987) hat Adelheid Petruschke den poetologischen Gedichten breiten Raum gegeben. Dieses Gedicht passt ebenfalls gut in die Reihe. Weitere poetologische Gedichte: Karl Krolow: Worte; oder: Robinson Marie Luise Kaschnitz: Müllabfuhr Ingeborg Bachmann: Mein Vogel Gottfried Benn: Satzbau; oder: Epilog 1949 Paul Celan: Nacht Wenn man auch die eher traditionelle Art des Dichtens mit einem Gedicht vorstellt, kann man dem eine neue Art von politischer "Naturlyrik" gegenüberstellen. Weitere Autoren, deren Gedichte zu diesem Themenkomplex passen: Johannes Bobrowski Peter Huchel Wilhelm Lehmann Elisabeth Langgässer Ingeborg Bachmann Marie Luise Kaschnitz Wenn man einen Gedichtvergleich durchführen will, könnte man Günter Eichs "Inventur" mit Hans Benders "Heimkehr" oder Hans Erich Nossacks "Vorspruch und Frage" konfrontieren. Auch lassen sich die poetologischen Gedichte oder die beiden Arten der Naturlyrik (traditionell-modern) gut vergleichen. Falls man sich Zeit für die Lyrik-Theorie nimmt, könnte man Auszüge aus Gottfried Benns Vortrag "Probleme der Lyrik" (Gottfried Benn: Essays und Reden in der Fassung der Erstdrucke. Fischer-Tb 5233, S. 505-535) oder Theodor W. Adornos Vortrag "Rede über Lyrik und Gesellschaft" (Noten zur Literatur, Bd. I, 1973, S. 73-104) heranziehen. Auch Ingeborg Bachmann (Frankfurter Vorlesungen 1959/60) und Paul Celan (Bremer Rede, 1958) haben sich mehrfach über Dichtung geäußert. Lesebuch A 11. Lyrik, Klett 1969; erweiterte Neuauflage 1985: Gedichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Conrady , Karl Otto: Das Buch der Gedichte, Hirschgraben 1987. Echtermeyer: Deutsche Gedichte, hrsg. von Elisabeth K. Paefgen und Peter Geist. Cornelsen 2005. Epochen der deutschen Lyrik. Hrsg. von Walther Lilly, Bd. 9: 1900-1960 (bearbeitet von Gisela Lindemann), dtv 4023 (1974). Der Neue Conrady: Das große deutsche Gedichtbuch, Artemis & Winkler 2000. Knörrich , Otto: Die deutsche Lyrik seit 1945. Kröner 1978 (2. Aufl.). Korte , Hermann: Geschichte der deutschsprachigen Lyrik seit 1945. Metzler 2004. Pabisch , Peter: luslustigtig. Phänomene deutschsprachiger Lyrik 1945-1980. Böhlau (Wien) 1992. Die Geschichte der deutschen Literatur seit 1945 ist unter anderem von Volker Bohn (1995), Heinz Forster (1995), Ralf Schnell (2003) und Wilfried Barner (2006) dargestellt worden. Eckermann , Karin: Moderne Lyrik und Realität. Schwann 1976. Hoffmann , Dieter: Arbeitsbuch Deutschsprachige Lyrik seit 1945. Franke 2004 (2. Aufl.). Petruschke , Adelheid: Lyrik nach 1945. Klett 1987. Petruschke , Adelheid: Lyrik der Nachkriegszeit 1945- 1960. Klett 2006. Die beiden Bücher Adelheid Petruschkes können auch zu den Interpretationen gezählt werden. Doppelinterpretationen. Das zeitgenössische deutsche Gedicht zwischen Autor und Leser. Hrsg. von Hilde Domin (1966). Fischer-Tb 1060 (ab 1976). begegnung mit gedichten. 66 interpretationen vom mittelalter bis zur gegenwart, zusammengestellt und hrsg. von walter urbanek. Buchner 1977 (3. Aufl.). Geschichte im Gedicht. Texte und Interpretationen. Hrsg. von Walter Hinck. es 721 (1979). Gedichte und Interpretationen. Hrsg. von Walter Hinck. Gegenwart I. RUB 7895 (1982). van Rinsum , Annemarie und Wolfgang: Interpretationen Lyrik, bsv 1986. Freund , Winfried: Deutsche Lyrik. Interpretationen vom Barock bis zur Gegenwart. Fink 1990. Gedichte für die Schule interpretiert. Hrsg. von Karl Hotz und Gerhard C. Krischker. Buchner 1993. Interpretationen. Gedichte von Gottfried Benn. Hrsg. von Harald Steinhagen. RUB 17501 (1997). Korte , Hermann: Lyrik von 1945 bis zur Gegenwart. Interpretation. Oldenbourg 2000 (2. korr. Aufl.). Hinck , Walter: Stationen der deutschen Lyrik. Von Luther bis in die Gegenwart - 100 Gedichte mit Interpretationen. Vandenhoeck & Ruprecht 2000. 50 Klassiker Lyrik. Bedeutende deutsche Gedichte dargestellt von Barbara Sichtermann und Joachim Scholl unter Mitarbeit von Klaus Binder. Gerstenberg 2004. Wenn man die Interpretationen als Maßstab der Rezeption nimmt, muss man Bachmann, Benn, Bobrowski, Brecht, Celan, Eich, Enzensberger, Gomringer, Huchel und Kaschnitz, vielleicht auch Heißenbüttel, Krolow, Langgässer (?), Lehmann, Nelly Sachs und einige andere zu den Klassikern der deutschen Lyrik zwischen 1945 und 1960 zählen. Das heißt aber nicht, dass nicht auch andere Dichter bedeutende und lesenswerte Gedichte geschrieben hätten.

  • Deutsch / Kommunikation / Lesen & Schreiben / Geschichte / Früher & Heute
  • Sekundarstufe II

Frauenbilder der Antike: Plinius Briefe über die Tochter des Fundanus

Unterrichtseinheit
5,99 €

In dieser Unterrichtseinheit lernen die Schülerinnen und Schüler Plinius und seine Darstellungsweise von Frauen in der römischen Gesellschaft in der Gattung "Brief" kennen. Wie hat man sich in der Antike mitgeteilt? Wie hat man seine Ansichten und Ideen "an den Mann bringen" können? Hier stand als das Medium der Stunde der Brief zur Verfügung. Sei es als Kunstbrief oder als echter Brief. In jedem Fall mit besonderen Stilfiguren und charakteristischen Merkmalen. In dieser Unterrichtseinheit lernen die Schülerinnen und Schüler Plinius und seine Darstellungsweise von Frauen in der Gattung "Brief" kennen. Die Lektüre des Textes fordert so zum Nachdenken und zur Diskussion über antike, aber auch über aktuelle geschlechtsspezifische Rollenzuschreibungen heraus. Thematische Lektüre von Plinius: Epistulae V 16, 1–9 (Tochter des Fundanus) In seinem Brief 5,16 teilt Plinius der Jüngere seine Vorstellung der idealen Frau in der Kaiserzeit mit. Anhand der Schilderung des Charakters der Tochter des Fundanus zeigt er auf, welche virtutes an einer Frau schätzens- beziehungsweise bewundernswert waren. Dabei geht es Plinius primär nicht darum, uns Einblicke in seine Zeit zu geben, sondern er möchte uns ganz dezidiert seine Sichtweise der Dinge mitteilen. Somit sind seine Briefe Mittel zum Zweck. Natürlich kann sich hieraus die ein oder andere Diskussion über das Selbstverständnis der Frauen heutzutage ergeben, da uns Plinius ja durch seine Vorstellung der virtutes einen Blick in sein eigenes Idealdenken werfen lässt. Sicherlich ist er ein Beispiel für die damalige männliche Denkweise des römischen Patriarchats und die Schülerinnen und Schüler können durch diese Basis einen Vergleich über das genderspezifische Auftreten der Frauen damals und heute ableiten, zudem erwerben sie schrittweise weitere Übersetzungskompetenz und lernen die Grundzüge der Gattung des Briefs sowie Varianten davon kennen. Unterrichtsablauf Das Handout über Plinius und sein Werk soll die Schülerinnen und Schüler in die Thematik einführen. Sie lernen grundlegende Informationen zu dem Autor und seinem Schaffen kennen. Ebenso wird hier die für die Lernenden bis dato neue Gattung "Brief" erklärt und mit dem "Kunstbrief" und dem "echten" Brief verglichen. Die Erläuterungen sollen bei dem Verständnis des zu übersetzenden Textes beitragen und somit eine Erleichterung schaffen. Enthalten ist auch eine kleine Inhaltsangabe des Textes, die das globale Verständnis des Textes und des Autors erhöht. Die Interpretation bildet das Herzstück dieser Lektüreeinheit, da in ihr alle Erkenntnisse in Beziehung gesetzt und kombiniert werden. Daher steht sie am Ende der Unterrichtseinheit. Schwerpunktsetzung Dieses Modul kann beliebig in der Lektürephase eingesetzt werden. Es eignet sich sehr gut für den Einstieg in den Autor Plinius, kann jedoch ebenfalls sehr gut verwendet werden, um die Gattung des Briefs in seinen verschiedenen Funktionen aufzuzeigen. Unter entsprechender pädagogischer Begleitung eignet sich das Lernmodul gut zur Differenzierung und Vertiefung. Jederzeit besteht die Möglichkeit, die Inhalte als "Kickoff" für eine längere Lektürephase zu verwenden oder die Schülerinnen und Schüler mit einer Bearbeitung der Inhalte in Form von Gruppenarbeit zu beauftragen. Besonders die Darstellung des Frauenbilds eignet sich hervorragend, um einen Vergleich zur Jetztzeit ziehen zu lassen und die Schülerinnen und Schüler kritisch über die Entwicklung zum Reflektieren anzuregen beziehungsweise diese in das Bild der römisch-patriarchalen Gesellschaft zu setzen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler eignen sich Wissen über den Autor und die Epoche an. verfügen über Kenntnisse aus mehreren Themenbereichen der römischen Kultur und Geschichte (Alltagsleben der römischen Frau, rechtliche Stellung der römischen Frau, Rolle der Frau in der römischen Gesellschaft), die sie erweitern, systematisieren und zu einem Grundwissen über römische Kultur und Geschichte verbinden. verstehen Zusammenhänge der kulturgeschichtlichen Epoche und der literarischen Gattung. lernen spezifischen Wortschatz und erweitern ihre Sprachkompetenz im Deutschen. vergleichen die Textaussagen bezüglich des Mythos Schönheit mit ihren eigenen Erfahrungen, beziehen begründet Stellung und nutzen diese Vergleiche zu ihrer persönlichen und sozialen Orientierung. sind in der Lage, sich mit der antiken Kultur einerseits wissenschaftlich-sachlich, andererseits wertend-vergleichend auseinanderzusetzen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler verbessern durch eigene Recherchen ihre Informationskompetenz durch das Suchen geeigneter Websites. optimieren ihren Umgang mit Online-Wörterbüchern und Suchmaschinen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erweitern ihre kommunikative Fähigkeit durch das Besprechen eventueller Übersetzungslösungen. erlangen durch die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlich-relevanten Themen ein weltoffeneres und kritisches Denken. lernen, ihre individuelle Ansicht vor einer Gruppe zu vertreten und gleichzeitig auch kompromissfähig zu sein.

  • Latein
  • Sekundarstufe I

Philosophische Gespräche mit Kindern

Unterrichtseinheit

In dieser Unterrichtseinheit erhalten Sie methodische Hilfestellungen und inhaltliche Anregungen für philosophische Gespräche mit Kindern. Der in der FWU-Mediathek befindliche Film "Der Zauberring" kann Grundlage für spannende Gespräche im Unterricht sein. "Die Philosophie kann nicht so viele Fragen beantworten, wie wir gern möchten, aber sie kann wenigstens Fragen stellen, die unser Interesse an der Welt vergrößern und uns zeigen, wie dicht unter der Oberfläche der alltäglichen Dinge alles seltsam und erstaunlich wird." (Bertrand Russell) Das vorliegende Unterrichtsbeispiel, das auch den Einsatz des Films "Der Zauberring" einschließt, soll mögliche Bausteine und beispielhafte Anregungen auf dem Wege zu lebhaften philosophischen Diskursen anbieten. Ganz bewusst sind dabei die einzelnen Sequenzen zeitlich nicht präzise gefasst und auch inhaltlich variabel, da insbesondere die in hohem Maße prozessorientierten Gesprächsphasen nur in Bezug auf eine spezifische Lerngruppe und deren Gesprächsbedürfnisse beziehungsweise -kompetenzen planbar sind. Von der Lehrkraft wird im Kontext philosophischer Gespräche ein in hohem Maße gesprächskompetentes Verhalten erwartet. Sie muss sensibel die Gesprächsbedürfnisse der Kinder erspüren und darauf verzichten zu belehren. Stattdessen sollte sie die Rolle der Moderatorin oder des Moderators übernehmen, die die Schülerinnen und Schüler dazu ermuntert, Fragen zu stellen und Zweifel zu äußern, die sie dazu anleitet sich nicht vorschnell mit unbegründeten Meinungen zufrieden zu geben. Thema: Gleichheit, Gerechtigkeit, Verantwortung Ganz im Sinne dieses Zitats soll der Film "Der Zauberring" Anlass bieten, sich gemeinsam mit den Kindern der Bedeutungsvielfalt der Begriffe "Gleichheit", "Gerechtigkeit" oder "Verantwortung" zu nähern. Ausgangspunkt ist die Erzählung "Der Ring des Gyges" von Platon - die Geschichte eines Rings, der seinem Besitzer die verführerische Macht verleiht sich unsichtbar zu machen. Die Filmszenen im Film nehmen das Motiv auf und übertragen es glaubhaft auf die heutige Lebenswelt. Dies ermöglicht den Schülerinnen und Schülern sich ausgehend von ihrem eigenen Erfahrungshintergrund mit ethischen und philosophischen Fragestellungen zu beschäftigen. Philosophieren will gelernt sein Voraussetzung für das Zustandekommen und das Gelingen eines philosophischen Diskurses unter Kindern ist eine gezielte und sensible pädagogische Anleitung. Arbeits- und Begleitmaterialien, die dem Film und dieser Unterrichtseinheit beigefügt sind, können dafür eine gute Unterstützung bieten. Philosophische Gespräche mit Kindern zu führen bedeutet, sich gemeinsam mit ihnen auf den Weg zu begeben, gemeinsam mit ihnen die Bedeutung von Wörtern zu ergründen, Fragen zu stellen, Meinungen zu äußern und zu begründen, eigenes und fremdes Verhalten zu hinterfragen und Folgen des eigenen Verhaltens abzuwägen. Im Rahmen des Unterrichts steht dabei der wechselseitige Dialog unter den Schülerinnen und Schülern im Vordergrund, das Bemühen einander zuzuhören und sich gegenseitig zu verstehen. In diesem Sinne zu "philosophieren" lässt sich nicht von heute auf morgen erlernen, sondern bedarf kontinuierlicher Übung für Lernende und Lehrende. Gerade im Grundschulbereich, aber auch darüber hinaus, ist bei der Planung zu berücksichtigen, dass die Konzeption der einzelnen Sequenzen methodisch angemessen und abwechslungsreich ist. So ist der erste Baustein nicht so sehr dem Unterrichtsbeispiel als chronologisch vorgeordnet zu verstehen. Vielmehr ist dieser Baustein als übergeordnete methodische Ergänzung gedacht. Es finden sich einige Ideen zu kleinen Gesprächsritualen, philosophische Warming-Ups und Vorschläge für einen möglichen Gesprächsregelkatalog. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen die Erzählung "Der Ring des Gyges" kennen und versetzen sich in die Hauptperson hinein. verstehen, welche Möglichkeiten und Gefahren der Besitz des "Zauberrings" birgt. übertragen die Erzählung "Ring des Gyges" auf ihre eigene Lebenswelt, erkennen den Bezug der Filmszenen zu der Erzählung und stellen Vermutungen über ihr eigenes Verhalten im Besitz eines Zauberringes an. üben durch die im Film beziehungsweise in der Geschichte "Ring des Gyges" dargestellten Situationen die argumentative Auseinandersetzung mit Werten ein und werden darin gefördert, einen eigenen bewussten Standpunkt einzunehmen und zu begründen. erweitern ihre allgemeine Gesprächskompetenz, indem sie das philosophische Gespräch als eine zieloffene Gesprächsform kennenlernen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen das Medium Film als eine mehrdimensionale Diskussionsgrundlage kennen und nutzen es. üben sich im Umgang mit der Text- beziehungsweise Grafikverarbeitung. Selbstkompetenz Die Schülerinnen und Schüler erkennen ethische/moralische Prinzipien, denen sie eher gefühlsmäßig folgen, im eigenen Handeln und hinterfragen diese kritisch. erfahren, dass ihr Gerechtigkeitsempfinden und andere von ihnen als natürlich empfundene Leitlinien situationsbedingt nicht immer eindeutige Antworten nahe legen und so zu philosophischen Diskussionen Anlass geben können.

  • Religion / Ethik
  • Primarstufe, Sekundarstufe I

Kinder und Partizipation in der Agenda 21

Unterrichtseinheit

Die Unterrichtseinheit "Kinder und Partizipation in der Agenda 21" geht der Frage nach, wie Kinder ihre Visionen und Wünsche für die Zukunft in die Gesellschaft einbringen können. Mithilfe einer zielgruppengerechten Website erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler Hintergrundwissen und Ideen für Aktionen.Die Agenda 21 fordert Kinder und Jugendliche im Kapitel 25 ausdrücklich auf, die Welt von morgen mitzugestalten und an gesellschaftlichen Prozessen teilzuhaben. Das vorliegende Lernangebot demonstriert ein Beispiel, wie man Kindern näher bringen kann, dass ihre Visionen und Wünsche für die Zukunft bedeutsam sind. Aufgabe der Schülerinnen und Schüler ist es, die Bedeutung ihres Engagements zu erkennen und sich die Gründe und die Motivation für eine aktive Teilhabe bewusst zu machen. Ziel der Unterrichtseinheit ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensstil und die Entwicklung eigener Ideen und Vorschläge für die Zukunft. Technische Voraussetzungen Im Rahmen der folgenden Unterrichtseinheit arbeiten die Schülerinnen und Schüler selbständig mit einer Website zum Thema Agenda 21. Zu diesem Zweck sollten mehrere Computer mit Internetanschluss vorhanden sein. Existiert kein Internetanschluss ist die Web-Site über das Projekt auch auf CD gebrannt erhältlich. Gibt es zu wenige oder keine PCs können die Materialien auch ausgedruckt und wie Arbeitsblätter verwendet werden. Arbeiten in Kleingruppen Zu den Materialien der Web-Site erhalten die Schülerinnen und Schüler sieben Aufgaben, die sie in Kleingruppen zu je drei Personen lösen sollen. Eine Auswertung der Ergebnisse kann im Plenum erfolgen. Möglich ist auch eine kleine Ausstellung (Wandzeitung) zu den Gruppenergebnissen. Die Lernenden bekommen in einem Rundgang die Zeit, sich die Ergebnisse und Ideen der anderen anzuschauen oder sie zu lesen. Auch eine Präsentationsrunde, in der die Gruppen jeweils ihre Ergebnisse erklären, ist vorstellbar. Eine gemeinsame Reflexion der Ergebnisse im Sitzkreis ist sinnvoll. Arbeitsaufträge Didaktisch-methodischer Kommentar: Spielerisch Zukunftsvisionen entwickeln Angeregt durch eine Bildergeschichte informieren sich die Schülerinnen und Schüler zu den Themen Nachhaltigkeit und Kinderrechte und entwickeln Ideen für eigene Aktionen. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler entnehmen aus Texten Informationen zum Thema Nachhaltigkeit und Agenda 21, verstehen wesentliche Aussagen und geben diese in eigenen Worten wieder. benennen und beschreiben Nachhaltigkeitsideen und übertragen Information zur Nachhaltigkeit auf ein praktisches Beispiel. erkennen, beschreiben und bewerten Beispiele für Aktionen zum nachhaltigen Handeln. Methodenkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können in Gruppen arbeiten, gemeinsam planen und handeln. Gestaltungskompetenz Im Vordergrund dieses Lernangebots stehen die folgenden Lernziele zur Bildung für nachhaltige Entwicklung. Sie gehören zu einem Katalog von Kompetenzen, den das Projekt "Transfer-21" aufgestellt hat. Demnach könnnen die Schülerinnen und Schüler interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln. an Entscheidungsprozessen partizipieren. sich motivieren, aktiv zu werden. gemeinsam mit anderen planen und handeln. Kritische Bildergeschichte nacherzählen Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Arbeitsauftrag, sich auf der Internetseite Agendakids (siehe unten) zum Thema zu informieren. Sie sollen ihre Ergebnisse auf einem Arbeitsblatt notieren und die Ideen untereinander besprechen. Die Kleingruppen klicken sich durch eine Bildergeschichte, die vom Besuch einer Außerirdischen auf der Erde erzählt. Gemeinsam mit anderen Kindern stößt sie auf Probleme der Nachhaltigkeit. Die Schülerinnen und Schüler sollen die Geschichte nacherzählen und Unterschiede zwischen der fiktiven Welt der Außerirdischen und der eigenen benennen. Hintergrundinformationen auswerten Mit zwei Bildsymbolen auf der Website zum Thema Umwelt und Kinderrechte springen die Lernenden anschließend erneut in Teile der Geschichte, die diese Probleme behandeln. Über den Menüpunkt Info erhalten sie Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Themen. Mit diesem Material sollen sie die Idee der Nachhaltigkeit und das Konzept der Agenda 21 beschreiben. Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler die Lösungen in ihren eigenen Worten formulieren und nicht einfach die Texte kopieren. Es muss aus den Antworten deutlich werden, dass sie die Themen verstanden haben. Spielraum für weitere Projekte Nach dem Ende der Unterrichtseinheit ist eine Weiterarbeit am Thema möglich. Die Schülerinnen und Schüler könnten zum Beispiel die eine oder andere Aktion umsetzen oder das Thema Agenda 21 und Nachhaltigkeit weiter vertiefen. Auch eine weiterführende Arbeit an Einzelthemen, wie zum Beispiel Ernährung, Konsum oder Stadtleben ist denkbar. Ideen für eigene Aktionen entwickeln Im Anschluss erläutern die Schülerinnen und Schüler auf einem Arbeitsblatt, warum ihre Beteiligung und ihre Ideen für die Zukunft wichtig sind. Die Kapitel Visionen und Aktionen auf der Website unterstützen dabei. Die Kleingruppen sollen aus dem Material außerdem Möglichkeiten der Beteiligung von Kindern recherchieren, drei Beispiele beschreiben und eines aussuchen, dass sie selber gerne umsetzen würden.

  • Politik / WiSo / SoWi
  • Sekundarstufe I
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