Unterrichtsprojekt Schülerzeitung: Als Reporter unterwegs
Unterrichtseinheit
Eine Schulzeitung hat sich in vielen Schulen etabliert. Meist sind es aber die weiterführenden Schulen, die eine eigene Zeitung veröffentlichen. Wie dies sehr niederschwellig bereits in der Grundschule geschehen kann, soll diese Unterrichtsreihe veranschaulichen. Schwerpunkt der Einheit ist das Erstellen eines eigenen Produktes – einer Schülerzeitung – das an die Schülerinnen und Schüler, ebenso deren Eltern und andere Interessierte weitergegeben werden kann. Durch den Vergleich von gedruckter Schülerzeitung und der digitalen Ergänzung, sollen die Schülerinnen und Schüler die jeweiligen Vorteile herausarbeiten. Das Projekt lässt sich auch kleiner halten. Die Zeitung würde zum Beispiel als Klassenzeitung erstellt und an die Familien weitergegeben. Ein Schulfest oder eine Projektwoche bieten sich an, in Kleingruppen eine Zeitung zu erstellen, die auch Anzeigen enthält und mit einer größeren Auflage an den Start geht. Solch eine Zeitung berichtet über die einzelnen Gruppen, stellt Ergebnisse vor und führt Interviews. Es bietet sich an, diese Unterrichtsreihe im Anschluss an ein Zeitungsprojekt zu stellen, das viele Schulen im 3. und 4. Schuljahr durchführen. Die Klassen erhalten in einem Zeitraum von drei bis vier Wochen die Tageszeitung aus der Region zugestellt und lernen Aspekte und Bestandteile einer Zeitung kennen. Die meisten Zeitungen haben auch ein digitales Pendant, das von den Kindern genutzt werden kann. Unter den Internetadressen, weiter unten, erhalten Sie Infos zu Zeitungsprojekten am Beispiel des Bundeslandes NRW. Kinder, die die Zeitung in der Schule gelesen haben, verfügen bereits über Vorkenntnisse, wie so eine Zeitung aussehen kann und welche Kriterien von Bedeutung sind. Die Unterrichtsreihe deckt einige Kompetenzen aus den Fächern Deutsch und Sachunterricht ab. Die Auflistung der Kompetenzbereiche finden Sie weiter unten. Am Ende der Reihe, je nachdem wie umfänglich diese durchgeführt wird, sollten die Kinder in der Lage sein, Berichte und Interviews unter Beachtung besprochener Kriterien für eine eigene Zeitung zu schreiben, (im Internet) zu recherchieren, ein Layout für eine Zeitung zu erstellen, Interviews zu führen und gegebenenfalls ein Sponsoring durchzuführen. Weitere Ideen Das Zeitungsprojekt kann noch sehr viel umfangreicher durchgeführt werden und vielleicht entsteht an der Schule eine Schulzeitung, die regelmäßig in einer AG erstellt und gedruckt wird. Dann wäre es mitunter wichtig, Sponsorinnen und Sponsoren zu finden. Möglich wäre dies, indem die Kinder Anzeigen in lokalen Unternehmen beziehungsweise Geschäften anbieten und die Geschäfte "abklappern". Es ist möglich, die "Zeitungsredaktion" in verschiedene Tätigkeiten einzuteilen. Eine Gruppe könnte für Fotos und deren Bearbeitung zuständig sein. Eine andere als Reporterinnen und Reporter, die in der Schule unterwegs sind und Interviews stellen. Wiederum könnte es die Online-Redaktion geben, die zu bestimmten Themen recherchiert und Artikel schreibt. Vielleicht ist eine weitere Gruppe dazu da, die Texte und Fotos in das E-Book zu schreiben beziehungsweise einzufügen. Vielleicht lässt sich eine Zeitungsredakteurin oder ein Zeitungsredakteur in die Schule einladen, der den Kindern Tricks und Kniffe beibringt. Die örtliche Zeitung kann angesprochen werden. Zeitung nicht mehr alltagsrelevant Viele Kinder kennen das Medium Zeitung aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz nicht mehr. Sie bekommen in den meisten Fällen mit, dass sich ihre Eltern mit dem Smartphone oder dem Tablet informieren, häufig über soziale Netzwerke. Manche Eltern lesen digitale Formen von Zeitungen, zum Beispiel in einer Zeitungs-App, wie sie unter anderem der "Spiegel" oder die Wochenzeitung "Zeit" anbieten. Auch die Nachrichten im Fernsehen werden nicht mehr, wie früher ganz selbstverständlich, gemeinsam angesehen. Informieren kann man sich schließlich rund um die Uhr über das Internet. Wie wichtig die "richtige" Informationsbeschaffung insbesondere im Zusammenhang von "fake news" ist, sollte jeder Lehrkraft hinlänglich bekannt sein. Vorkenntnisse und Einführung in die App "Book Creator" Je nachdem, welche digitalen Kenntnisse bei der Lehrkraft und den Kindern vorhanden sind, kann dieses Projekt durchgeführt werden, zum Beispiel mit der App "Book Creator". Diese gibt einen "Rahmen" vor, in den hineingearbeitet werden kann. Vorwissen ist, bis auf dem Umgang mit einem Tablet, nicht nötig. Die Kinder lernen, Fotos und Audios zu erstellen. Dies haben viele Kinder mit den eigenen digitalen Geräten schon gemacht. Eine kurze Einführung in die App sollte zum Beispiel über das Tablet und den Beamer beziehungsweise das interaktive Whiteboard vorangestellt werden. Ebenso denkbar ist, dass ein paar Profis (Schülerinnen, Schüler und die Lehrkraft) in einer Kleingruppe ausgebildet werden, zum Beispiel im Rahmen des Förderunterrichts, die dann die anderen Kinder in die App einführen. Wer noch mehr Vorlagen benötigt, beispielsweise die Zeitungsvorlage von "Book Creator", sollte mit dem webbasierten Pendant von "Book Creator" arbeiten. Ein wunderschönes Beispiel, das mit "Book Creator" erstellt wurde, ist an der Grundschule Luthertoth zu finden. "Book Creator" – Arbeiten mit der App oder dem webbasierten Programm Der Zugang zur App ist niederschwelliger und sollte favorisiert werden, wenn Kinder noch wenig Erfahrung in der Arbeit mit digitalen Medien haben. Das webbasierte Pendant der "Book Creator"-App bietet mehr Layouts, mit denen gearbeitet werden kann. Insbesondere die Vorlage "Newspaper" ist sehr attraktiv, um dem Layout einer Zeitung nahe zu kommen. Dafür muss sich die Lehrkraft online anmelden und ein Buch vorgeben, in das die Kinder hineinarbeiten können. Die Kinder erhalten einen Scancode und bekommen einfach Zugriff auf "Book Creator" im webbasierten Format. Wie dies funktioniert, erfahren Sie in diesem Video. Sowohl die App als auch die webbasierte Version sind, je nach Ausführung, kostenpflichtig. Tutorial "Book Creator für Einsteiger" Um den Einstieg in die Arbeit mit "Book Creator" zu erleichtern, gibt es ein Tutorial auf YouTube sowie einen hilfreichen Blogbeitrag von "Digitales Klassenzimmer" . Die Zeitung mit einem Schreibprogramm erstellen Soll oder kann die App Book Creator nicht genutzt werden, besteht auch die Möglichkeit mit einem normalen Schreibprogramm zu arbeiten. Dies ist im Handling für die Kinder sicherlich anspruchsvoller. Wie gut eine Schülerzeitung, die mit einem normalen Schreibprogramm erstellt wurde, aussehen kann, sieht man am Beispiel der Grundschule Vilsendorf . Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler klären Schreibabsicht, Schreibsituation und Adressatenbezug und vereinbaren Schreibkriterien. verfassen Texte verschiedener Textsorten funktionsangemessen: beispielsweise darstellende Texte verständlich und strukturiert (zum Beispiel Sachtexte, Lernergebnisse ). beraten über die Wirkung ihrer Textentwürfe auf der Grundlage der Schreibkriterien. überarbeiten ihre Entwürfe in Bezug auf die verwendeten sprachlichen Mittel (zum Beispiel Wortwahl, Satzbau, Gliederung, grammatische und orthografische Richtigkeit ) sowie die äußere Gestaltung. gestalten die überarbeiteten Texte in Form und Schrift für die Endfassung (zum Beispiel für eine Veröffentlichung oder Präsentation ). Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen im Umgang mit einer App Fotos und Audios zu erstellen und zu nutzen. lernen das Anwenden App "Book Creator". verstehen die Vorzüge in der Nutzung eines digitalen gegenüber eines Printproduktes. erstellen ein kreatives, digitales Produkt und veröffentlichen dieses. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten gemeinsam im Team und der Gruppe und nehmen Rücksicht aufeinander. wechseln sich beim Arbeiten mit digitalen Medien ab. sprechen sich bei Entscheidungen gemeinsam ab und greifen auf bekannte Gesprächsregeln zurück.
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Primarstufe