Meine ersten beiden Unterrichtsbesuche im 2. Hauptsemester – Ein Erfahrungsbericht
Hey Leute, die ersten beiden Unterrichtsbesuche im 2. Hauptsemester liegen hinter mir. Deswegen erzähle ich euch, wie es lief und was ich geplant hatte.
Mein erster Unterrichtsbesuch – Politik hautnah erleben
Kaum hatte das 2. Hauptsemester begonnen, stand auch schon mein erster Unterrichtsbesuch bei meiner Berufsfachschulklasse an. Gemeinsam mit meiner Mentorin, die mir eine große Unterstützung war, entwickelte ich eine Unterrichtsidee, die sich perfekt in unsere aktuelle Unterrichtsreihe einfügte. Da wir uns gerade mit den Bundestagswahlen beschäftigten, entschied ich mich für eine Simulation eines Sondierungsgesprächs zwischen der CDU und der SPD – ein brandaktuelles Thema, da auch in der Realität gerade Sondierungsgespräche stattfanden. Mir war es besonders wichtig, die Thematik für die Schülerinnen und Schüler greifbar zu machen. Daher reduzierte ich die Inhalte didaktisch auf das Wesentliche und wählte vier Themen, die sowohl große Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zwischen den Parteien aufzeigten: Cannabis, Wohnen, Schule und Bürgergeld.
Die Klasse wurde in vier Gruppen eingeteilt – mit jeweils zwei Vertreterinnen und Vertreter der CDU und zwei der SPD. Jede Gruppe bearbeitete ein Thema aus der Perspektive ihrer Partei: Zunächst in Einzelarbeit mithilfe eines Informationstextes, dann in Paararbeit zur Vertiefung. Anschließend bereiteten sie Karteikarten mit den wichtigsten Standpunkten vor, die sie im Sondierungsgespräch nutzen sollten. Um die Simulation noch realistischer zu gestalten, setzte ich die Gruppen an vier Tische, die einen Verhandlungstisch symbolisierten, und ließ sie Namensschilder mit ihrer jeweiligen Partei tragen.
Im Sondierungsgespräch sollten sie ihre Positionen vertreten, Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausarbeiten und diese in einem Ergebnisprotokoll festhalten, das sie anschließend präsentieren sollten. In der Praxis stellte sich jedoch heraus, dass die Präsentationen zeitlich nicht mehr in die geplante Unterrichtsstunde gepasst hätten – daher mussten sie in die nächste Stunde verlegt werden. Eine typische Fehleinschätzung: Man plant oft zu viel für eine Unterrichtsstunde. Dennoch zeigte sich, dass das Setting mit Namensschildern und Gruppentischen die Motivation der Schülerinnen und Schüler enorm steigerte. Sie waren sehr engagiert und diskutierten intensiv – für mich ein Zeichen, dass die Stunde insgesamt gelungen war.

Mein zweiter Unterrichtsbesuch – Erstellung eines Werbeplans
Nur eine Woche später stand mein nächster Unterrichtsbesuch an, dieses Mal im Fach Wirtschaft. Die Vorbereitung war intensiv, meine Abende wurden lang, aber am Ende konnte ich alle Unterlagen pünktlich fertigstellen. Die Stunde fand in meiner Einzelhandelsklasse im Lernfeld 5 „Werben und den Verkauf fördern“ statt und diente als Einstieg in die neue Lernsituation „Werbeplanung“.
Um die Schülerinnen und Schüler praxisnah an das Thema heranzuführen, versetzte ich sie in die Rolle eines Azubis eines fiktiven Technikgeschäfts. Ihre Aufgabe: Herausfinden, warum trotz intensiver Werbung die Verkaufszahlen eines Produkts nicht steigen. Dazu hatte ich verschiedenes Kontextmaterial vorbereitet, darunter Grafiken und Statistiken zu Werbemaßnahmen, Werbeorten und Werbemedien des Unternehmens. Die Lernenden sollten anhand dieser Materialien erste Ursachen sowie mögliche Lösungen erarbeiten. Die gesammelten Erkenntnisse wurden auf Metaplankarten festgehalten und an der Tafel besprochen. Der Plan war, alle Ergebnisse noch in derselben Stunde auszuwerten – doch wie bereits bei meinem ersten Unterrichtsbesuch zeigte sich, dass nicht alles in die vorgegebene Zeit passte. Ein Teil der Ergebnissicherung musste in die nächste Stunde verlagert werden. Es bleibt eine Herausforderung, die optimale Zeiteinteilung für eine Doppelstunde zu finden – vor allem weil oft ungeplantes passieren kann.
Zeit zum Durchatmen
Nach diesen intensiven Wochen habe ich nun eine kleine Verschnaufpause, bevor der nächste Unterrichtsbesuch ansteht. Die Zeit werde ich nutzen, um ein wenig Kraft zu tanken – denn die vergangenen Wochen waren doch ziemlich anstrengend. Wie mir das gelingt und was mich sonst noch beschäftigt, erfahrt ihr im nächsten Blogbeitrag.
Liebe Grüße
Euer Alex