Über die Kunst des Korrigierens
Hallo Ihr Lieben!
Meinen heutigen Blog-Beitrag widme ich einem Thema, das mich im Referendariat ständig begleitet: das Korrigieren. Ob Tests, Klassenarbeiten oder mündliche Leistungen: In jedem Fach müssen verschiedenste Leistungen bewertet und beurteilt werden. Das kostet vor allem Zeit. Und Nerven. :D
Nach gut einem Jahr Referendariat habe ich insgesamt 4 Klassenarbeiten und 3 Klausuren selbst erstellt und korrigiert – ich konnte also meine ersten Erfahrungen mit dem Rotschrift sammeln. :) Bei der Erstellung der ersten Klassenarbeit war ich am Anfang völlig überfordert. Wie viele Aufgaben soll ich stellen? Wie umfangreich sollen die Aufgaben sein? Ich hatte absolut kein Gefühl dafür, ob die von mir angedachten Texte und Aufgaben zu schwer oder zu leicht waren. Meine große Rettung war wiedermal eine Kollegin. Sie hat mir Klassenarbeiten aus vorherigen Jahren zugeschickt. Ich habe mich dann an ihre Aufgabenformate angelehnt und dann selbst eine Arbeit zusammengebastelt. Letztlich war die Arbeit wahrscheinlich etwas zu leicht, weil sie vergleichsweise sehr gut ausgefallen ist. Aber besser so, als wenn die Arbeit gleich beim ersten Mal viel zu schwer wäre.
Das Erstellen von Klassenarbeiten oder Klausuren ist auch, wie es sich herausgestellt hat, das geringere Problem. Das Schlimmste ist deren Korrektur!!! Wir hatten zwar im Seminar zwei ganze Sitzungen dazu. Als ich dann aber davor saß, hatte ich in vielen Fällen keine Ahnung, wie ich vorgehen soll. Vor allem bei den Analyse- und Interpretationsaufgaben habe ich oft hin- und herüberlegt, ob ich noch Punkte geben kann. Von einer Kollegin habe ich dann den Tipp bekommen, dass ich bei der Punktevergabe vor allem auch den Gesamteindruck der Arbeit im Hinterkopf behalten soll. Das hat mir letztlich sehr geholfen.
Am Ende saß ich dann ein ganzes Wochenende über den 24 Heften – und das bei Klasse 6! Warum es so lange gedauert hat? Um ehrlich zu sein, habe ich bei manchen Klassenarbeiten wirklich sehr, sehr lange überlegt. Dann habe ich mir von einigen Heften noch zusätzlich Kopien gemacht, bevor ich die Korrektur ins Heft übertragen habe. Naja, und schließlich müssen ja bei jedem Heft nicht nur die Fehler markiert und der Erwartungshorizont ausgefüllt werden, sondern es muss auch noch ein individueller Kommentar für jeden Schüler geschrieben werden, wie er sich beim nächsten Mal verbessern kann. Das verlangt zumindest mein Fachleiter so.
Das Erstellen und Korrigieren der nächsten Klassenarbeiten ging mir dann schon etwas leichter von der Hand, aber es dauert leider immer noch so lange. Das gehört wohl zum Lehrer-Job dazu?! ;-) Oder habt ihr irgendwelche Tipps für mich, wie ich effektiver arbeiten kann? Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mit mir eure Erfahrungen und Tipps teilen würdet. :)
Liebe Grüße, eure Anna