Geschichte lebendig halten: Zeitzeugengespräche

Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen helfen den Lernenden, sich historischen Ereignissen anzunähern, die sie nicht mehr aus eigener Anschauung kennen. Zahlreiche Angebote unterstützen Sie bei der Zeitzeugenarbeit in der Schule.

Die "Oral history", das mündliche Weitergeben von erlebter Geschichte, nimmt mittlerweile einen festen Platz im Methodenspektrum der Geschichtswissenschaft ein. Das Subjektive der mündlich tradierten Erfahrung wird nicht mehr als Makel angesehen, sondern als Chance betrachtet. Denn gerade die persönliche Deutung der Erzählenden erschließt neue Interpretationsmöglichkeiten und eröffnet unerwartete Perspektiven auf vermeintlich Bekanntes. So wie die Potentiale der "subjektiven" mündlichen Erzählung anerkannt werden, ist auch der Glaube an die Objektivität herkömmlicher Quellen wie Polizeiberichte, Chroniken oder Statistiken geschwunden. Diese werden inzwischen als ähnlich perspektivisch wie die persönliche Erzählung aufgefasst.

Zeitzeugen im Schulunterricht

Unterrichtsmethode mit hohem Stellenwert

Auch im schulischen Unterricht hat die Begegnung mit Zeitzeugen in jüngster Zeit einen wachsenden Stellenwert erhalten. Zeitzeugen und ihre Berichte spielen eine wichtige Rolle bei der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus oder der DDR-Geschichte: Sie bauen den Jugendlichen eine wertvolle Brücke zu ihnen fremden Ereignissen und Strukturen. Gleichzeitig machen ihre Zeugnisse beispielsweise die Vielschichtigkeit von Handlungsmotiven deutlich und fördern auf diese Weise das multiperspektivische Denken der Lernenden.

Organisation

Eine Zeitzeugenbegegnung im Unterricht durchzuführen bedarf einer guten organisatorischen Planung und vor allem einer gründlichen inhaltlichen sowie methodischen Vorbereitung der Lernenden. Weiter unten haben wir einige Links zur Methodik der Zeitzeugenarbeit für Sie zusammengestellt.

Begegnung mit Zeitzeugen in den Gedenkstätten

Zahlreiche Gedenkstätten vermitteln im Rahmen ihrer pädagogischen Arbeit auch Begegnungen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Diese führen Besuchergruppen am authentischen Ort oder durch die Ausstellung und stehen für Gespräche zu bestimmten Themen zur Verfügung.

Gefördert von

Die Erstellung dieser Materialien wurde gefördert mit Mitteln der  Bundes-stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

In Kooperation mit

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