Didaktisch-methodische Hinweise zur Unterrichtseinheit "Innerdeutsche Grenze"
Die Unterrichtseinheit macht deutlich, dass die deutsch-deutschen und die internationalen Entwicklungen im Kalten Krieg eng miteinander verwoben waren.
Vorbemerkungen
Die Wiedervereinigung in der Erinnerungskultur
Reisen in oder durch die DDR waren in Zeiten des Kalten Krieges mit einschüchternden Kontrollen verbunden. Reisen aus der DDR für DDR-Bürger waren für Jahrzehnte nahezu unmöglich. Daran wird in Form von Gedenktafeln, Feiertagen, Zeitungsberichten oder Spielfilmen erinnert - der deutschen Teilung und Wiedervereinigung kommt somit eine hohe geschichtskulturelle Bedeutung zu, und sie begegnet Schülerinnen und Schülern in ihrer alltäglichen Lebensumwelt häufig.
Die persönliche Dimension
Ebenso dürfte die Erinnerung in vielen Familien auch eine persönliche Relevanz besitzen, da viele Familien in Ost und West von der Schaffung der innerdeutschen Grenze betroffen waren. Vielen ist jedoch nicht bewusst, dass die Teilung Deutschlands nicht einfach über Nacht geschah - wie der Mauerbau in Berlin manchmal vermuten lässt -, sondern historisch gewachsen ist. Ebenso wurde die deutsche Teilung nicht über Nacht überwunden - wie der Mauerfall zum Teil vermuten lässt -, sondern ist das Ergebnis einer friedlichen Revolution in der DDR. In der vorliegenden Unterrichtseinheit erarbeiten die Schülerinnen und Schüler diese Entwicklungen und erkennen dabei, dass die deutsch-deutschen und die internationalen Entwicklungen im Kalten Krieg eng miteinander verwoben waren.
Aufbau der Unterrichtseinheit
Einführung
Das erste Modul dient der Wiederholung und Vertiefung der Entwicklungen im besetzten Deutschland, die schließlich zur Gründung der beiden deutschen Staaten führten. Schwerpunktmäßig werden hierbei die Jahre 1946 bis 1955 betrachtet, da in diesen Jahren die Westintegration und die Ostanbindung vollzogen wurde. Die Schülerinnen und Schüler legen hierzu eine Zeitleiste an, die als Bezugspunkt für die weitere Einheit dient. Die lokalen Entwicklungen in Marienborn und Hötensleben können dadurch leichter in einen größeren Zusammenhang eingeordnet werden. Zusätzlich reflektieren die Schülerinnen und Schüler aber auch, inwiefern zu einzelnen Zeitpunkten andere Handlungsoptionen bestanden. Weiterhin sollen sie in die Zeitleiste eine "Fieberkurve" des Kalten Krieges bis 1990 integrieren, indem sie Momente der Entspannung, Bedrohung und Annäherung eintragen.
Unterrichtsmaterial "Innerdeutsche Grenze" zum Download
- Innerdeutsche-Grenze-Arbeitsblatt-01.pdf
Die Schülerinnen und Schüler erstellen eine "Fieberkurve " und ordnen den Kalten Krieg nach Momenten der Entspannung und der Konfrontation ein. Hier können Sie das Arbeitsblatt als PDF-Dokument herunterladen.
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Die Schülerinnen und Schüler erstellen eine "Fieberkurve " und ordnen den Kalten Krieg nach Momenten der Entspannung und der Konfrontation ein. Hier können Sie das Arbeitsblatt als Word-Dokument herunterladen.
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Erarbeitung: BRD und DDR zwischen Annäherung und Abgrenzung
Im zweiten Modul betrachten die Schülerinnen und Schüler das deutsch-deutsche Verhältnis unter dem Gesichtspunkt von Annäherung und Abgrenzung. Besondere Bedeutung kommt dabei der Entspannungspolitik der 1970er Jahre zu. Diese wird schließlich daraufhin hinterfragt, welche Folgen die Anerkennung des Status quo für die Wiedervereinigung hatte.Unterrichtsmaterial "Innerdeutsche Grenze" zum Download
- Innerdeutsche-Grenze-Arbeitsblatt-02.pdf
In diesem Modul sollen sich die Schülerinnen und Schüler vertieft mit der sogenannten "deutschen Frage" auseinandersetzen. Hier können Sie das Arbeitsblatt als PDF-Dokument herunterladen.
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In diesem Modul sollen sich die Schülerinnen und Schüler vertieft mit der sogenannten "deutschen Frage" auseinandersetzen. Hier können Sie das Arbeitsblatt als Word-Dokument herunterladen.
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Vertiefung 1: Die innerdeutsche Grenze bei Hötensleben
Die internationalen und nationalen Entwicklungen werden durch Bezüge zur ehemaligen Grenze bei Hötensleben verdeutlicht. Durch eine Beschäftigung mit dem Grenzdenkmal Hötensleben können die Schülerinnen und Schüler die Auswirkungen der deutschen Teilung erkennen und verschiedene Phasen der Grenzsicherung untersuchen: grüne Grenze (1945-1952), Materialisierung und Manifestierung (1952-1961), Militarisierung (1961-1970) und Verschärfung (1971-1990). Weiterhin beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler auch mit den Zwangsumsiedlungen im grenznahen Gebiet. Eine Vertiefung vor Ort kann und sollte dieses Modul abschließen.Unterrichtsmaterial "Innerdeutsche Grenze" zum Download
- Innerdeutsche-Grenze-Arbeitsblatt-03.pdf
Die Lernenden unternehmen unter anderem einen virtuellen Rundgang durch die ehemalige Grenzanlage Hötensleben, die heute als Grenzdenkmal erhalten ist. Hier können Sie das Arbeitsblatt als PDF-Dokument herunterladen.
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Die Lernenden unternehmen unter anderem einen virtuellen Rundgang durch die ehemalige Grenzanlage Hötensleben, die heute als Grenzdenkmal erhalten ist. Hier können Sie das Arbeitsblatt als Word-Dokument herunterladen.
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Vertiefung 2: Transit- und Reiseverkehr zwischen BRD und DDR
Nachdem in den vorherigen Modulen die Grenze im Zentrum stand, wird nun die Grenzübergangsstelle (GÜSt) Marienborn betrachtet. Am Beispiel Marienborns sollen die Änderungen im Transitverkehr (1971 Transitabkommen, 1972 Verkehrsvertrag) erarbeitet und die Auswirkungen auf den Reiseverkehr diskutiert werden. In diesem Zusammenhang wird der Umbau der Grenzübergangsstelle Marienborn 1972 reflektiert. Abschließend wird der Abbau der Grenzanlagen 1990 vor dem Hintergrund von "Mauerfall" und Wiedervereinigung betrachtet.Unterrichtsmaterial "Innerdeutsche Grenze" zum Download
- Innerdeutsche-Grenze-Arbeitsblatt-04.pdf
Der Transit- und Reiseverkehr an der ehemaligen Grenzübergangsstelle (GÜSt) Marienborn steht im Mittelpunkt dieses Arbeitsblattes. Hier können Sie das Arbeitsblatt als PDF-Dokument herunterladen.
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Der Transit- und Reiseverkehr an der ehemaligen Grenzübergangsstelle (GÜSt) Marienborn steht im Mittelpunkt dieses Arbeitsblattes. Hier können Sie das Arbeitsblatt als Word-Dokument herunterladen.
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Erweiterung und Vertiefung vor Ort
Lernen am historischen Ort
Abschluss und Höhepunkt der Unterrichtssequenz bildet schließlich eine Exkursion zur Gedenkstätte "Deutsche Teilung" in Marienborn. Die Schülerinnen und Schüler bilden Expertenteams und bereiten vor Ort zu einzelnen thematischen Aspekten jeweils eine kurze Führung vor. Dabei steht weniger die Informationsvermittlung im Zentrum des anschließenden Rundgangs durch die Gedenkstätte, den die Schülerinnen und Schüler selbst leiten, sondern die individuelle Auseinandersetzung der Jugendlichen mit dem Thema und dem historischen Ort.Unterrichtsmaterial "Innerdeutsche Grenze" zum Download
- Innerdeutsche-Grenze-Arbeitsblatt-05.pdf
In der Grenzübergangsstelle (GüSt) Marienborn bilden die Lernenden Expertenteams und nehmen Recherchen zu einem bestimmten Thema des Lernortes auf. Hier können Sie das Arbeitsblatt als PDF-Dokument herunterladen.
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In der Grenzübergangsstelle (GüSt) Marienborn bilden die Lernenden Expertenteams und nehmen Recherchen zu einem bestimmten Thema des Lernortes auf. Hier können Sie das Arbeitsblatt als Word-Dokument herunterladen.
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Modularer Aufbau
Variabler Verlauf der Unterrichtseinheit
Generell gilt: Nicht alle Arbeitsblätter müssen behandelt werden und auch nicht zwingend in der angegebenen Reihenfolge. Ebenso müssen nicht alle Arbeitsanregungen aufgegriffen werden, es können auch einzelne Aufgaben herausgegriffen werden. Die meisten Arbeitsaufträge können sowohl in Einzel- als auch Partnerarbeit erarbeitet werden, wobei eine Diskussion von mindestens zwei Schülerinnen oder Schülern in der Regel sinnvoller ist, um die komplexen Zusammenhänge zu verstehen.
Curriculare Bezüge
Vorkenntnisse sind wichtig
Die Unterrichtseinheit ist für eine Erarbeitung in der Sekundarstufe 2 konzipiert. Vorausgesetzt werden grundlegende Kenntnisse zur Geschichte nach 1945, die in einem chronologischen Durchgang in der Sekundarstufe 1 erworben wurden.Zurück
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