Bildbearbeitung nach Verwendung eines CLS-Filters
Spezielle Filter blockieren einen großen Teil des künstlichen Lichts. So können auch in Stadtnähe großflächige Wasserstoffwolken fotografisch dargestellt werden.
Das Fotografieren flächiger, lichtschwacher Objekte
Gasnebel und Galaxien
Einige flächige Himmelsobjekte sind so hell, dass der Versuch einer quasi-nachgeführten Aufnahme Erfolg verspricht. Neben der Andromeda-Galaxie sind dies vor allem Wasserstoffnebel in der Milchstraße. Sie leuchten im charakteristischen Rot der Wasserstoff-alpha-Linie und sind bei Verwendung eines geeigneten Filters auch in Stadtnähe fotografisch mit einfachen Mitteln erreichbar. Solche City-Light-Suppression-Filter (CLS-Filter) werden zum Beispiel von der Firma Gerd Neumann zum Preis von etwa 130 € angeboten (Astronomik CLS).
Künstliches Licht wird herausgefiltert
In der Clip-Version kann ein CLS-Filter ohne die Zuhilfenahme von Werkzeug in ein Canon-Kameragehäuse eingebaut werden. Der Filter wird dabei zwischen Sensor und Objektiv positioniert. Dafür können zum Beispiel alle Canon-Systemobjektive mit Ausnahme der EF-S-Objektive verwendet werden. CLS-Filter absorbieren Licht der Spektralbereiche, in denen die Linien von Quecksilber- und Natrium-Lampen liegen. Diese Lichtquellen sind vorwiegend für die künstliche Himmelsaufhellung verantwortlich. Dagegen können die Emissionslinien von Gasnebeln CLS-Filter fast ungehindert passieren. Auch bei der Fotografie von Sternfeldern bringt ein CLS-Filter durch die Abdunkelung des Himmelshintergrunds einen nennenswerten Kontrastgewinn.
Beispiel: Wasserstoffwolken im Sternbild Schwan
Zwischen- und Endergebnis der Bildbearbeitung
Die linke Teilabbildung aus Abb. 15 (zur Vergrößerung bitte anklicken) zeigt - noch wenig auffallend - einige Gasnebel (oben: Nordamerika-Nebel, unten: Nebel um den Stern "gamma Cygni") im Sternbild Schwan. Das Foto entstand unter Verwendung eines CLS-Filters aus der Summe von 15 Einzelbelichtungen zu je acht Sekunden (ISO 1.600, Brennweite 50 Millimeter, Blende 2,5). Es ist eindeutig blaustichig und im unteren Bereich wegen eines Disco-Skybeamers zudem merklich aufgehellt. Die beiden unerwünschten Effekte lassen sich durch die Bildbearbeitung am Rechner eliminieren.Weiterlesen
- Bildmaterialien zum ?Üben?
Für erste Versuche zur Bearbeitung von Astrofotos stehen Ihnen hier Rohbilder zur Verfügung, die mit GIMP, Fitswork und GiftedMotion bearbeitet werden können.
- Astrofotografie und Bildbearbeitungssoftware
Hier finden Sie eine Auswahl von Webseiten und Literatur zum Thema Astrofotografie, zum Einsatz von Bildbearbeitungsprogrammen und den Softwarequellen im Netz.