Literaturepochen: Weimarer Klassik: Faszination Antike
In der Nacht zum 3. September 1786 flieht Goethe nach Italien. Die Reise wird für ihn zur Inspiration und zum Wendepunkt in seinem künstlerischen Schaffen. Diese Sequenz gibt Einblick in die Veränderungen, die sich in Goethes literarischem Schreiben nach seiner italienischen Reise zeigen. Sein Drama "Iphigenie auf Tauris" schreibt er in Italien um. Dieses Beispiel zeigt, welchen Einfluss die Antikenrezeption der deutschen Dichter auf ihr Denken und literarisches Schaffen im 18. Jahrhundert hatte. Für sie sind die antiken Kunstwerke schön und mustergültig und verkörpern ein Idealbild des Menschen, das zum Vorbild stilisiert wird in einer Zeit, in der die Menschen ihre eigene Lebensrealität immer öfter als unzulänglich empfinden. Mit dem Idealbild des Menschen beschäftigt sich in dieser Zeit nicht nur Goethe. Die Übersetzungen von Christoph Martin Wieland verbreiten die antiken Werke im deutschsprachigen Raum und auch er verarbeitet in seinen Werken antike Stoffe. Johann Gottfried Herder schreibt seine "Briefe zur Beförderung der Humanität" und auch Friedrich Schiller beschäftigt sich damit, wie die schöne Seele des Menschen entwickelt werden kann. Für ihn führt der Weg über die Literatur.
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